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Gruppierung von Autoren und Poeten Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine literarische Gruppe ist eine freiwillige Gruppierung von Wortproduzenten, die im lockeren oder festen Zusammenschluss gemeinsame ästhetische und/oder öffentlichkeitswirksame Ziele verfolgen. Ihre Mitglieder stehen in der Regel in persönlichem Kontakt miteinander. Um eine nominelle oder „Quasi-Gruppe“ handelt es sich, wenn externe Beobachter oder Autoritäten Schriftsteller unter einem Stilbegriff oder einem politischen Merkmal zusammenfassen (z. B. Junges Deutschland (Literatur)).
Literarische Gruppen haben sich immer wieder gebildet, denn manchem Dichter erschien in seinen „literarischen Fehden eine persönliche Leibwache dringend wünschenswert, ja nötig“, wie Fontane es über Saphir, den Gründer des Tunnels über der Spree, anmerkt.
Der Gedanke der Lehrbarkeit von Poesie stand bei der Gruppe La Pléiade im Vordergrund. Sie griff auf antike Vorbilder zurück.
Im Barock war die gesellschaftliche Anerkennung wesentliches Anliegen, wenn Schriftsteller zum Beispiel in einer Gruppe wie der „Fruchtbringenden Gesellschaft“ mit einer Vielzahl von Fürsten vereinigt waren. Daneben stand aber auch die Absicht, Schule zu machen, d. h. gleichgesinnte „Jünger“ heranzuziehen und im Sinne der Pléiade den Jungen Poesie zu lehren, wie es etwa in „Von der Deutschen Poeterey“ von Martin Opitz zum Ausdruck kommt. Dabei können auch aus einer Schule unterschiedliche Richtungen hervorgehen so wie aus der Accademia dell’Arcadia die Accademia dei Quinti des Giovanni Vincenzo Gravina.
In der Klassik gab es einerseits weiterhin das Motiv der gesellschaftlichen Anerkennung, wie sie etwa der Musenhof der Herzogin Amalia sicherte. Doch spielte auch die Selbstvergewisserung eine entscheidende Rolle wie etwa im kleinsten Dichterbund, dem „Bund des Ernstes und der Liebe“ zwischen Goethe und Schiller, der durch Schillers Analyse der Goetheschen künstlerischen Absichten entstand. Beim Verfassen der Xenien hatten sie dann freilich mehr den literarischen Streit im Auge, wenn sie laut einem zeitgenössischen Bericht dabei in „homerisches Gelächter“ ausbrachen.
Wichtige Zweierbünde waren dann in der Romantik auch Achim von Arnim und Clemens Brentano und die Brüder Grimm.
Die Absicherung im literarischen Streit war in der Frühromantik und bei den frühen Naturalisten das Hauptmotiv. Dagegen spielten bei vielen anderen Gruppenbildungen Selbstvergewisserung und gesellschaftlicher Kontakt in bildungsbürgerlicher Sublimierung höfischen adligen Lebens das entscheidende Motiv, so etwa in den literarischen Salons des frühen 19. Jahrhunderts.[1]
Im 20. Jahrhundert bildete sich im George-Kreis das Meister-Jünger-Verhältnis noch einmal besonders eindrucksvoll heraus, während in der Gruppe 47 neben der Selbstvergewisserung in der von restaurativen Tendenzen bedrohten Adenauerzeit auch das Motiv der Öffentlichkeitsarbeit und Vermarktung eine beachtenswerte Rolle spielte.[2]
Verfasser-Gruppen mit Verzicht auf individuelles Urheberrecht werden Schriftstellerkollektiv genannt.
Schließlich gibt es den Zusammenschluss von Dichtern und Schriftstellern in einem Berufsverband wie schon im späten Mittelalter die deutschen Meistersinger und die niederländischen Rederijkers oder die heutigen Schriftstellerverbände, die eher als gewerkschaftlich einzustufen sind, oder Schriftstellervereinigungen wie den P.E.N., die sich humanitär-politische Ziele setzen.
Die häufigste „Gruppenbildung“ ist die der Literaturhistoriker, die in der Literaturgeschichte Autoren unabhängig davon, ob sie sich persönlich gekannt haben, nach Literaturepochen und Stilrichtungen zusammenfassen.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands fortgeführte oder neu gegründete Gruppen:
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