Kurt Sohns

deutscher Maler, Zeichner, Graphiker und Bildhauer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Kurt Sohns

Kurt Heinrich Friedrich Sohns (* 9. Januar 1907 in Barsinghausen; † 4. Januar 1990 in Hannover) war ein deutscher Maler, Zeichner und Graphiker. Er gilt als ein bedeutender Künstler Niedersachsens.

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Kurt Sohns 1960

Leben

Zusammenfassung
Kontext

Nach einer Ausbildung zum Kunstschlosser studierte Kurt Sohns an der Kunstgewerbeschule Hannover und der Kunstakademie Stuttgart. 1932 bekam er eine Dozentur für Farbenlehre an der Kunstgewerbeschule Hannover. 1935 heiratete er die Norwegerin Louise Wærness. 1937 wurde er aus politischen Gründen seines Amtes enthoben. Ebenfalls 1937 wurden in der Nazi-Aktion „Entartete Kunst“ aus dem Kestner-Museum Hannover nachweislich sein Aquarell Landschaft mit oberbayrischem See (41 × 61,8 cm, 1935) beschlagnahmt und vernichtet.[1] Sohns blieb jedoch Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste. Seine Teilnahme an 25 Ausstellung ist sicher belegt.[2] Angaben, wonach er einem Berufsverbot unterlag, dürften falsch sein.

Während des Zweiten Weltkriegs war Sohns als Soldat in Norwegen und Albanien. In dieser Zeit wurde sein Atelier von Bomben getroffen, was die fast vollständige Vernichtung der frühen Arbeiten bedeutete. Eine Rolle mit Zeichnungen aus Albanien ging in den Nachkriegswirren verloren. Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft lebte Kurt Sohns in Einbeck, wohin seine Frau mit den drei Töchtern evakuiert war.

1948 erhielt er einen Lehrauftrag für Architekturzeichnen, Freihandzeichnen und Aquarellieren an der Technischen Hochschule Hannover. 1955 wurde er zum außerordentlichen Professor auf Lebenszeit, 1967 zum ordentlichen Professor an der Technischen Hochschule in Hannover ernannt. 1972 wurde Sohns emeritiert. Sein Nachfolger wurde Detlef Kappeler.

Mit einer kräftigen, oftmals rottönigen und heiteren Farbigkeit sowie dem weitgehenden Verzicht auf gegenständliche Verweise findet Kurt Sohns zu einer individuellen bildnerischen Sprache, die überregional im Kontext einer transeuropäischen Avantgarde zu verstehen ist und somit zu den bedeutenden künstlerischen Positionen der deutschen Nachkriegsgeschichte gezählt werden kann.

Diese und alle darauffolgenden Werkphasen, die unter anderem auch zu einer akribisch ausgefeilten Gegenständlichkeit in den späten 1970er und 1980er Jahren führt, werden von einem lyrisch poetischen und immer originellen Geist getragen, der sich mehr dem Metaphysischen als dem intuitiv Erfahrbaren verpflichtet sieht.

Kurt Sohns ist auf dem Stadtfriedhof Engesohde in Hannover, Abteilung 32, Grabnummer 1057 begraben.[3]

Galerie

Werke

In öffentlichem Besitz

Kirchenfenster

Mosaiken

Wandbilder und Sgraffiti

Mitgliedschaften

Ausstellungen

Kollektivausstellungen

  • Von 1953 bis 1988 regelmäßige Teilnahme an den DKB-Jahresausstellungen[7]

Einzelausstellungen

  • Gemälde und Zeichnungen, 1960, Kunstverein Hannover
  • Bilder und Grafik 1961–1971, 1972 in Hannover
  • 50 Jahre Malerei, 1982, Städtische Galerie KUBUS, Hannover
  • Retrospektive, 1993, KUBUS Hannover
  • Retrospektive, 2007, KUBUS Hannover

Auszeichnungen

Literatur

  • Sohns, Kurt. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 4: Q–U. E. A. Seemann, Leipzig 1958, S. 312 (Textarchiv – Internet Archive Leseprobe).
  • Fritz Kageler: Der Maler Kurt Sohns, Verlag Westermann, Braunschweig
  • Ferdinand Stuttmann: Kurt Sohns, Musterschmidt-Verlag, Göttingen 1965
  • Ferdinand Stuttmann: Zehn Etüden in Rot, Fackelträger-Verlag, Hannover 1966
  • Jörg-Michael Dehio: Kurt Sohns, Werkverzeichnis, Verlag Th. Schäfer, Hannover 1992, ISBN 3-88746-300-5
Commons: Kurt Sohns – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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