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Kunstverein Hannover
Kunstverein in Hannover Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Kunstverein Hannover e. V. ist ein Kunstverein, der seinen Sitz im Künstlerhaus in Hannover hat. Der Verein richtet jährlich fünf bis sechs Ausstellungen zeitgenössischer Kunst aus.

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Geschichte
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Fotodruck nach einer Gruppenbild-Aufnahme von Ernst August Fischer, 1903
Am 3. März 1832 wurde der „Kunst-Verein für das Königreich Hannover“ gegründet. Gründer waren Bernhard Hausmann, ein hannoverscher Bürger und Hofkramer des hannoverschen Vizekönigs, sowie Johann Hermann Detmold.[1]
Die Vereinsgründung nahm Hausmann im Kreis bürgerlicher Kunstfreunde „im Locale der Hausmannschen Gemälde-Galerie“[2] vor. Zweck war, den „sich in unserem Lande erfreulicherweise regenden Sinn für die bildenden Künste zu beleben und zu verbreiten“.[2] Hausmann hatte bereits 1818 eine eigene Sammlung in seinen Privaträumen der adeligen und bürgerlichen Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Der Verein konnte auch in der Zeit des Nationalsozialismus regelmäßig Ausstellungen ausrichten, so 1933 die 101. und 1940 die 108. Große Frühjahrsausstellung. 1941 fand unter dem Thema „Die Jugend unter dem Liktorenbündel“ die Ausstellung des faschistischen italienischen Wettbewerbs Premio Cremona statt.[3]
Heute hat der Verein 1200 Mitglieder.
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Struktur
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Der Kunstverein trifft als eingetragener Verein nach seiner Satzung Entscheidungen in Mitgliederversammlungen, durch den Vorstand und den Beirat. Die Mitgliederversammlung wählt die Mitglieder des Vorstands und des Beirats und beschließt über die Grundsätze für die Jahresgabenverteilung und den Beitrag. Der Vorstand hat die Aufgabe, die Arbeit des Vereins zu leiten, er wird vom Beirat beraten.[4] Der Beirat umfasst 15 Personen, von denen mindestens fünf bildende Künstler sein sollen. Der Beirat berät die Direktoren in künstlerischen Fragen und ist vor wichtigen Beschlüssen des Vorstands zu hören. Die Wahl erfolgt auf drei Jahre, wobei die 1973 revidierte Satzung vorsieht, dass jedes Jahr fünf Mitglieder gewählt werden mit der Besonderheit, dass eine Wiederwahl zwar möglich, aber nach Ablauf einer Amtszeit eine Amtierpause von einem Jahr vorgeschrieben ist.[5]
Vorsitzende und Präsidenten
- Minister Ernst von Malortie saß dem Verein die ersten drei Jahrzehnte als Präsident vor.[6]
- Um 1868 war Carl Rümpler Vorsitzender des Kunstvereins.[7]
- um 1895: Rudolf von Bennigsen war Präsident.[6]
- Martin Neuffer war während seiner Amtszeit als Oberstadtdirektor Vorsitzender des Kunstvereins. Ihm folgte der hannoversche Kulturstadtrat Heinz Lauenroth, dessen Nachfolger wiederum Karl-Ernst Bungenstab nicht nur in der Aufgabe als Kulturstadtrat, sondern auch als Vorsitzender des Kunstvereins (1975 bis 1991) wurde.[8] Von 1991 bis zu ihrem Tod 2020 führte Ellen Lorenz den Vorsitz des Kunstvereins; sie wurde 2018 mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Seither ist Silke Sommer erste Vorsitzende des Vereins.[9]
Direktoren
Nach der Satzung des Kunstvereins kann der Vorstand „für die Führung der Geschäfte und die Durchführung der Vereinsveranstaltungen einen Direktor und weitere Mitarbeiter“ berufen.[4]
- 1966–1969: Rudolf Jüdes[10][11]
- 1969–1972: Manfred de la Motte
- 1972–1975: Helmut R. Leppien
- 1976–1990: Katrin Sello
- 1990–2001: Eckhard Schneider
- 2001–2008: Stephan Berg
- 2008–2014: René Zechlin
- 2014–2022: Kathleen Rahn
- seit 2022: Christoph Platz-Gallus
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Preis des Kunstvereins
Der „Preis des Kunstvereins“ wird seit 1983 alle zwei Jahre vergeben. Bis 2009 waren die Preisträger jeweils zwei Künstler aus Niedersachsen oder Bremen. Sie erhielten zweijährige Arbeitsstipendien mit Wohn- und Studioräumen in einem Atelierhaus, das in Anlehnung an die Villa Massimo in Rom „Villa Minimo“ genannt wird. Abschluss des Stipendiums bilden eine Ausstellung in den Räumen des Kunstvereins sowie nach Möglichkeit ein Katalog. Seit 2010 spaltet sich der Preis des Kunstvereins in drei unterschiedliche Stipendien mit gleichen Rahmenbedingungen auf. Es gibt ein Förderstipendium, ein Nachwuchsstipendium und ein nationales Nachwuchsstipendium für Künstler.
Ausstellungen
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Gruppen- und Einzelausstellungen (Auswahl)
- 1960: Kurt Sohns[12]
- 1968: Ludwig Gabriel Schrieber[12]
- 1970: Markus Prachensky[12]
- 1975: Timm Ulrichs: Tätowier-Bilder, 26. Januar 1975 Tätowier-Aktion mit Horst Streckenbach und Manfred Kohrs.[13][14]
- 1979–1980:Kunst aus der DDR, Bezirk Halle[12]
- 1980: Joachim Schmettau[12]
- 1983: Zwischen Kunst und Psychiatrie Siegfried Neuenhausen[12]
- 1983: Maria Lassnig[12]
- 1984: Zwischen Malerei und Plastik[12]
- 1988: Miriam Cahn: Lesen in Staub[12]
- 1989: Marianne Werefkin: Retrospektive[12]
- 1995: Angela Grauerholz Photographien[12]
- 1995: Günther Förg[12]
- 1996: Guillaume Bijl[12]
- 1997: Christiane Möbus: Laute und leise Stücke[12]
- 1997: Axel Hütte[12]
- 1998: Walter Stöhrer[12]
- 1998: Tony Oursler[12]
- 1998: Douglas Gordon[12]
- 1999: Marc Quinn[12]
- 2000: Gerhard Merz (Künstler): Pavillon – Passage – Fragmente[12]
- 2001: Stephan Huber: 7,5 Zi.-Whg. f. Künstler, 49 J.[12]
- 2002: Kara Walker: For the Benefit of all the Races of Mankind[12]
- 2003: Lois und Franziska Weinberger[12]
- 2003: On Stage[12]
- 2004: Leni Hoffmann: beautiful one day — perfect the next[12]
- 2004: Peter Kogler[12]
- 2004: Tauchfahrten – Zeichnung als Reportage[12]
- 2005: Georg Herold[12]
- 2005: Gregory Crewdson: 1985-2005[12]
- 2005: PLATTFORM #2[12]
- 2006: Jonathan Monk: yesterday today tomorrow etc.[12]
- 2006: Heimspiel – 83. Herbstausstellung[12]
- 2006: Marcel van Eeden: Celia[12]
- 2006: John M. Armleder: Too Much Is Not Enough[12]
- 2006: Jörg Sasse[12]
- 2007: Made in Germany (in Kooperation mit dem Sprengel Museum Hannover und der Kestnergesellschaft)[12]
- 2007: Julie Mehretu: Black City[12]
- 2007: Mark Manders[12]
- 2007: Aernout Mik[12]
- 2008: Leigh Bowery[15]
- 2008: Omer Fast[15]
- 2009: Friedrich Kunath: Home wasn't built in a day[15]
- 2010: Jason Dodge: Ich wachte auf. Ein Zettel in meiner Tasche erklärte, was geschehen war.[15]
- 2010: David Schnell: Stunde[15]
- 2010: Charles Avery: Onomatopoeia[15]
- 2010/2011 Timm Ulrichs: Betreten der Ausstellung verboten! Werke von 1960 bis 2010 (in Kooperation mit dem Sprengel Museum Hannover)[15]
- 2011: Özlem Sulak: Reform, Revolution, Putsch[15]
- 2011: Sebastian Neubauer: Scheine weiter, liebste Phantasie![15]
- 2011: Über die Metapher des Wachstums (in Kooperation mit dem Frankfurter Kunstverein und dem Kunsthaus Baselland)[15]
- 2011: Siegfried Neuenhausen: Kleine Welten (in Kooperation mit dem Sprengel Museum Hannover)[15]
- 2011: Markus Schinwald: Orient[15]
- 2011: Eva Rothschild: Hot Touch[15]
- 2012: Hernan Bas: The other side[15]
- 2012: MADE IN GERMANY ZWEI – Internationale Kunst in Deutschland[15]
- 2012: Hans Op de Beeck: visual fictions[15]
- 2012: Los Carpinteros: Silence Your Eyes[15]
- 2013: Samuel Henne: Formationen[15]
- 2013: Anahita Razmi: Swing State[15]
- 2013: Fabian Reimann: Amateur und Überflieger[15]
- 2013: Brian Jungen[15]
- 2014: Ulla von Brandenburg: Drinnen ist nicht Draußen[15]
- 2016: Susan Philipsz Returning[15]
- 2018: Hiwa K Moon Calendar
- 2018/2019: Slavs and Tatars Sauer Power
- 2019: Manuel Graf GodboX
- 2019: Henrike Naumann Mensch. Natur. Twipsy
- 2023/2024:Akinbode Akinbiyi Manchmal heißt verloren sein gefunden werden
- 2024: Preis des Kunstvereins Hannover: Mit Ole Blank, Lena Marie Emrich, Pablo Schlumberger, Tuğba Şimşek und Catharina Szonn
- 2025: Kateryna LysovenkoAnimals
Herbstausstellung
Nach der Satzung soll das Ausstellungsprogramm „hannoversche und niedersächsische Künstler berücksichtigen“.[16] Der Kunstverein Hannover richtet in der Regel alle zwei Jahre die Herbstausstellung des Kunstvereins Hannover aus.
„Stufen zur Kunst“
In Zusammenarbeit mit der Stiftung Niedersachsen finden in der Regel jährlich wechselnde Installationen im Treppenhaus des Ostflügels statt.[17] Von 2019 bis 2022 war dies die Licht- und Spiegelinstallation Pontracost von Sebastian Kuhn, danach eine mehrteilige Installation der Künstlerin Jasmin Werner.
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Publikationen
- Henning Rischbieter: Die zwanziger Jahre in Hannover. Bildende Kunst, Literatur, Theater, Tanz, Architektur, 1916–1933. Vom 12. August bis 30. September 1962. Katalog zur Ausstellung. Kunstverein e. V., Hannover 1962.
- Stephan Berg (Hrsg.): 175 Jahre Kunstverein Hannover. Kunstverein Hannover, Hannover 2007, ISBN 978-3-934421-14-1.
Literatur
- Hannoversche Kunstblätter. Hrsg. von Johann Hermann Detmold und Georg Osterwald. Hannover 1835 und 1836[18]
- Franz Rudolf Zankl: Die erste Jahresgabe des Kunstvereins für das Königreich Hannover. Lithografie von J. Giere nach F. und J. Riepenhausen. In: Hannover Archiv, Blatt K 15
- Ines Katenhusen: Kunstverein Hannover. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 377f.
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Weblinks
Commons: Kunstverein Hannover – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Website des Kunstvereins Hannover
- Herbstausstellung von 2018 auf Kulturerbe.Niedersachsen.de in Form einer virtuellen Ausstellung
- Ausstellungen des Kunstvereins auf kunstaspekte.de
- Literatur von und über Kunstverein Hannover im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
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