Museum August Kestner
Museum für Archäologie, Kunst- und Kulturgeschichte in Hannover Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Museum August Kestner ist benannt nach August Kestner (1777–1853). Der Altbau des ältesten städtischen Museums in der Landeshauptstadt Hannover wird von einer denkmalgeschützten Glas-Beton-Fassade von 1961 umschlossen. Im Inneren finden sich noch Teile des Treppenhauses und der Seitenflügel und fast die gesamte Eingangsfassade des ursprünglichen ersten Museumsgebäudes von 1889.
Daten | |
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Ort | Hannover, Deutschland |
Art | |
Eröffnung | 1889 |
Betreiber |
Stadt Hannover
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Leitung |
Anne Gemeinhardt
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Website | |
ISIL | DE-MUS-163819 |
Das Museum befindet sich im Stadtzentrum neben dem Neuen Rathaus und zeigt als einziges Museum in Hannover und weitem Umkreis 6.000 Jahre angewandte Kunst in vier Sammlungsbereichen: Antike und Ägyptische Kulturen, Angewandte Kunst mit einer Designsammlung und eine der größten Sammlungen von Münzen und Medaillen im norddeutschen Raum.
Um Verwechslungen mit der ebenfalls in Hannover beheimateten Kestnergesellschaft zu vermeiden, bekam das zuvor Kestner-Museum genannte Haus im Dezember 2007 den heutigen Namen. Seit November 2014 bildet das Museum mit dem Historischen Museum Hannover und dem Museum Schloss Herrenhausen den Verbund „Museen für Kulturgeschichte Hannover“.
Der 1979 gegründete Freundes- und Förderkreis „Antike & Gegenwart e. V.“ unterstützt die Arbeit des Museums.
August Kestner lebte und arbeitete 36 Jahre als hannoverscher Gesandter in Rom. Dort trug er als Privatsammler eine beachtliche Anzahl ägyptischer und griechisch-römischer Kleinkunst sowie andere Kunstgegenstände zusammen. Nach seinem Tode erhielt sein Neffe, Hermann Kestner, die Sammlung mit dem Auftrag, sie der Heimatstadt Hannover zu übergeben und öffentlich zugänglich zu machen.
Die Bestände mittelalterlichen Kunsthandwerks und antiker Objekte eines weiteren hannoverschen Sammlers, die des Senators Friedrich Culemann, wurden hinzugefügt. Beide Sammlungen bilden den Gründungsbestand des Museum August Kestner, der seither durch Schenkungen, Zustiftungen und Ankäufe immer wieder ergänzt wurde, wie z. B. 1935 die Sammlung von Friedrich Wilhelm Freiherr von Bissing (1873–1956) mit vorwiegend ägyptischen Objekten oder die Münzsammlung des Rechtsanwalts und Notars Horst Egon Berkowitz.
Zur Gründung des Museums trugen im 19. Jahrhundert kunstinteressierte Bürger von Hannover bei. Es wurde am 9. November 1889 eingeweiht und hatte zu dieser Zeit eine Fassade im Stil der Neorenaissance, die sich heute hinter einer modernen Fassade verbirgt. Bereits zur Eröffnung besaß es umfangreiche Kunstschätze des Alten Ägyptens, der Antike und des Mittelalters. Erster Direktor war Carl Schuchhardt, der aber 1908 als Direktor der Vorgeschichtlichen Abteilung an das Völkerkundemuseum in Berlin wechselte.
Das ursprüngliche alte Museumsgebäude besteht heute in besonderer Form weiter. Seiner durch Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg teilweisen Zerstörung wurde durch eine Überformung zwischen 1958 und 1961 begegnet. Ein Um- und Erweiterungsbau mit einer Glas-Betonfassade mit ca. 5.000 Fenstern umschließt seitdem die Gebäudereste. Dieser Betonwürfel steht heute unter Denkmalschutz.
Heute zählt es zu den wichtigsten Museen der angewandten Kunst in Deutschland. Um das „Museum an die Gegenwart heranzuführen“ (Schepers), wurde dem Produktdesign während des Direktorats von Wolfgang Schepers verstärkte Aufmerksamkeit gewidmet.
Direktoren des selbstständigen Museums
Direktoren des Verbundes „Museen für Kulturgeschichte Hannover“
Die ägyptische Sammlung vermittelt einen Einblick in die altägyptische Kunst und Kultur über den Zeitraum vom 4. Jahrtausend v. Chr. bis in die römisch-christliche Zeit. Eine umfangreiche Sammlung von Reliefs, insbesondere der Amarna-Zeit, und Skulpturen, Stelen, Gefäßen, Amuletten, Papyri, Gegenständen zur Grabausstattung veranschaulicht Alltag, Religion und Totenkult.
Die klassischen Kulturen des griechisch-römischen Mittelmeergebietes und des Vorderen Orients prägen die Sammlung „Antike Kulturen“. Die Bestände griechischer Vasen und etruskischer Kunst besitzen Weltrang. Bronze- und Terrakottastatuetten, Gegenstände des Alltags – wie u. a. Gläser, Tonlampen und Bronzegeräte – informieren über das Leben in der Mittelmeerregion von 1500 v. Chr. bis 500 n. Chr. Die Gemmen-Sammlung zählt zu den größten in Deutschland.
Einen bedeutenden Schwerpunkt in der Sammlung Europäische Angewandte Kunst/Design bilden die mittelalterlichen Handschriften, Textilien, Bronzen, Elfenbein-, Email- und Goldschmiedearbeiten. Alle klassischen kunsthandwerklichen Materialien (Keramik, edle und unedle Metalle, Glas, Textilien und Holz/Möbel) sind mit hervorragenden Exponaten aller Epochen bis in die Gegenwart hinein vertreten. Diese Abteilung umfasst außerdem eine umfangreiche Sammlung des zeitgenössischen Designs.
Teile des 2021 geschlossenen Museums für Energiegeschichte(n) gingen ins Museum August Kestner über.
Die Münzsammlung des Museums ist mit rund 100.000 Stücken die größte ihrer Art in Norddeutschland. Sie vermittelt 2600 Jahre Geldgeschichte beginnend mit den ältesten Prägungen aus dem antiken Griechenland. Weiterhin gehören Münzen der Römischen Republik und Kaiserzeit sowie Bleisiegel und Münzen des Byzantinischen Reiches dazu. An mittelalterlichen Münzen sind die Brakteaten und Prägungen aus dem Gebiet des heutigen Niedersachsens hervorzuheben. Besonderheiten sind außerdem die Sammlungen antiker griechischer Münzen aus Olympia sowie deutscher Münzen des 19. Jahrhunderts.
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