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historischer deutscher Automobilhersteller in Bremen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Goliath war ein zum Borgward-Konzern gehörender Automobilhersteller in Bremen-Hastedt.
Goliath-Werk G.m.b.H. | |
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Rechtsform | Gesellschaft mit beschränkter Haftung |
Gründung | 1928/1949 |
Auflösung | 1961 |
Auflösungsgrund | Insolvenz |
Sitz | Bremen, Deutschland |
Branche | Kraftfahrzeughersteller |
Zusammen mit seinem Partner, dem Kaufmann Wilhelm Tecklenborg, gründete Carl F. W. Borgward 1928 die Firma Goliath-Werke Borgward & Co. Aufgrund eines Gesetzes von 1928 durften Kraftfahrzeuge mit weniger als vier Rädern und einem Hubraum von weniger als 200 Kubikzentimetern ohne Führerschein gefahren werden und waren steuerfrei.[1][2] Als erste Modelle wurden daher die dreirädrigen Entwicklungen der Firma Bremer Kühlerfabrik Borgward & Co. gebaut: Blitzkarren (2,2 PS) sowie Goliath Rapid/Standard, beides auf Motorradtechnik gebaute offene Lastenkarren.
Ab 1931 gab es den ersten geschlossenen dreirädrigen Personenwagen Goliath Pionier. Der „Pionier“ hat einen Einzylinder-Zweitaktmotor der ILO-Motorenwerke im Heck (198 cm³, 5,5 PS) und Dreiganggetriebe; Höchstgeschwindigkeit 60 km/h. Die Karosserie ist aus mit Kunstleder überzogenem Holz und ruht auf einem stabilen Rahmen aus U-Profilen. Das Fahrzeug war 2990 mm lang, 1400 mm hoch und 1500 mm breit. Die Spurweite hinten betrug 1280 mm. Das Leergewicht lag zwischen 335 kg bis 350 kg. Der Verbrauch war mit 4 Liter auf 100 km angegeben.[3] Bis 1934 wurden ca. 4000 dieser Kleinstwagen in verschiedenen Karosserievarianten verkauft.
Die Nutzfahrzeugvariante des Pioniers waren der Goliath F 200 und F 400, Kasten- und Pritschenwagen. Der Pionier selbst wurde weiterentwickelt als die Hansa-Modelle 400 und 500, die vierrädrige Personenkraftwagen waren.
Jahr | Zulassungszahlen |
---|---|
1933 | 63 |
1934 | 52 |
1935 | |
1936 | |
1937 | 2 |
1938 |
Quelle:[4]
Bei einem Luftangriff auf Bremen im Oktober 1944 war das Werk zerstört worden. Doch schon wenige Monate nach Kriegsende begann der Wiederaufbau. Zunächst wurden Handwagen und Fahrradanhänger produziert.
Im September 1949 wurde die Goliath-Werk G.m.b.H. als eigenständige Tochterfirma der Borgward-Gruppe gegründet. Das Stammkapital von 100.000 DM brachte zur Hälfte Carl F. W. Borgward auf; 40.000 DM gehörten seiner Ehefrau Elisabeth und 10.000 DM stellte Friedrich Kynast. Nach dem Tod Kynasts 1950 übernahm Borgward von dessen Erben den Anteil zum Nennwert.
Noch im selben Jahr 1949 brachte Goliath den Dreirad-Transporter GD 750 (750 kg Nutzlast) auf den Markt, der bei kleinen Gewerbetreibenden großen Anklang fand und mit einem Preis von zunächst 3425,00 DM schnell zu einem Verkaufserfolg wurde. Inflationsbereinigt in heutiger Währung entspricht dies 10.500 Euro.[5] Der GD wurde 1955 durch den etwas moderneren Goli abgelöst. Diese dreirädrigen, einfach konstruierten und preiswerten Goliath-Transporter gehörten zum festen Straßenbild der Nachkriegszeit in Deutschland und trugen wesentlich zum Wirtschaftswunder bei.[6]
Mit einem stromlinienförmigen Dreiradwagen mit 700-cm³-Zweitaktmotor, der unter dem Technischen Direktor August Momberger entstanden war[7], holte Goliath 1951 auf dem Autodrome de Linas-Montlhéry in Frankreich 38 Weltrekorde in den neu geschaffenen Klassen für Dreiradfahrzeuge bis 750 und bis 1200 cm³, dabei wurde 19 mal gefahren. Die bedeutendsten Rekorde waren die zwei Stunden mit einem Durchschnitt von 155 km/h und die 2000 Meilen mit 130 km/h. Als Fahrer wechselten sich Hugo Steiner, Adolf Brudes, Hans-Hugo Hartmann, Otto Koch-Bodes und Helmut Polensky ab. Bei einem weiteren Rekordversuch mit dem Dreiradwagen auf dem Hockenheimring verunglückte Hugo Steiner tödlich.
Sinn solcher Rekorde war es, Aufmerksamkeit für die Serienfahrzeuge zu wecken.
Der ab 1954 entwickelte Geländewagen Goliath Jagdwagen Typ 31 sollte dem Unternehmen den militärischen Sektor öffnen, konnte aber bei den Testfahrten in Lübeck beim Bundesgrenzschutz und im Januar 1956 in Andernach bei der Bundeswehr nicht überzeugen. Das nachgebesserte Modell Typ 34 mit Viertakt-Boxermotor im Jahr 1957 kam zu spät, da die Entscheidung bereits zugunsten des DKW Munga gefallen war.
Das Pkw-Modell Goliath GP 1100 mit Viertaktmotor wurde ab 1958 unter dem Namen Hansa 1100 angeboten, um das von den Zweitakt-Dreiradfahrzeugen verursachte geringe Image der Marke zu umgehen.
Im Produktionsprogramm befanden sich nach dem Zweiten Weltkrieg:
Die Autos aus dem Hause Borgward/Goliath waren zu ihrer Zeit modern: Pontonkarosserie, vorn angeschlagene Türen, Blinkeranlage statt Winker, Innenkotflügel und geteilte Rücksitzbank beim Kombi. Auch gab es die Zweitaktmotoren in einer Direkteinspritzerversion; zusammen mit Gutbrod (die nur einen Monat vor Goliath damit auf den Markt kamen) war Goliath Vorreiter in dieser erst in jüngerer Zeit wieder eingeführten Technik. Durch Spülverluste verbrauchte der herkömmliche Zweitaktmotor relativ viel, sobald die Hubräume größer wurden – durch die Direkteinspritzung (dadurch notwendige Getrenntschmierung mit Frischöl) ließ sich der Verbrauch um rund ein Drittel verringern. Willkommener Nebeneffekt war neben einem verbesserten Leerlauf auch eine Schubabschaltung. Da die Technik relativ komplex und damals völlig neu war, waren die Goliath-Werkstätten und die Boschdienste bei Problemen mitunter überfordert, sodass mancher Einspritzer zu einer Vergaserversion umgebaut wurde.
Das Goliath-Werk ging 1961 im Zuge der Borgward-Krise in den Konkurs, fertigte jedoch unter der Regie des Konkursverwalters Hans Richard Schulze bis 1963 aus Restbeständen weitere Personenwagen.
Zeitleiste der Hansa-Lloyd-, Hansa-, Goliath- und Borgward-Modelle von 1919 bis 1945 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Typ | Hansa-Lloyd Werke AG sowie Fahrzeugwerke Borgward & Co. bzw. ab 1928 Goliath-Werke Borgward & Co. als zwei Firmen |
verbunden | Hansa-Lloyd und Goliath-Werke Borgward & Tecklenborg oHG ab 1936: Hansa-Lloyd und Goliath-Werke AG |
Hansa-Lloyd-Goliath Werke Carl F. W. Borgward bzw. Carl F. W. Borgward, Automobil- und Motorenwerke mit Carl Borgward als Alleininhaber | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1910er | 1920er | 1930er | 1940er | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | |||||||||||||||||||||||||||||
Kleinstwagen | 3-rädrig | Pionier | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kleinwagen | 400 | 500 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Mittelklasse | Typ P | 1100 / 1700 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
1700 Sport | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
2000 | 2000/2300 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Oberklasse | Matador | Konsul/Luxus | Senator | 3500 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Typ A 6 | Typ A 8 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Treff-Aß | Trumpf-Aß | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lieferwagen / Kleintransporter / Kleinbus | 3-rädrig | Blitzkarren | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Rapid/Standard | F 200 & F 400 | FW 200 FW 400 |
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4-rädrig | K1 | Express (1929) | L500 | L600 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Atlas | Atlas | Rekord | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lastwagen und Omnibusse | 1 – 3 t Nutzlast | Superior | Express | Express | L 1400 / 1 t | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Express (L 1,5) | Columbus | Columbus | L 2000 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Bremen I & II (SL 1,5) | III | IV | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
2 – 4 t Nutzlast | Europa I & II (SL 2) | III | IV | Europa V | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
3t | Typ 3t G.W. | B 3000 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
3 – 5 t Nutzlast | Merkur (L III) | II | III | IV | 4,5 - 5 t | 5 t | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Roland | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Zeitleiste der Borgward-, Lloyd-, Goliath- und Hansa-Modelle von 1947 bis 1963 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Typ | Gründung von drei Einzelgesellschaften (Borgward, Lloyd, Goliath) | Bündelung in der Borgward Holding | Insolvenz | ||||||||||||||||||||||||||||||||
1940er | 1950er | 1960er | |||||||||||||||||||||||||||||||||
7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | |||||||||||||||||||
Kleinwagen | Lloyd 250 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lloyd 300 | Lloyd 400 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lloyd 600 / Lloyd Alexander | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
Untere Mittelklasse | Lloyd Arabella | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Borgward Arabella de Luxe | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
Goliath GP 700 | Goliath GP 900 | Goliath GP 1100 | Hansa 1100 | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Mittelklasse | Borgward Hansa 1500 | Borgward Hansa 1800 | Borgward Isabella | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Oberklasse | Borgward Hansa 2400 Sport | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Borgward Hansa 2400 Pullman | Borgward P 100 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Sportwagen | Goliath GP 700 E | Borgward Isabella Coupé | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Geländewagen | Goliath Typ 31 | Goliath Jagdwagen Typ 34 | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Borgward B 2000 A/O Kübelwagen | von Büssing weitergebaut | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lieferwagen / Kleintransporter | 3-rädrig | Goliath GD 750 | Goliath Goli | ||||||||||||||||||||||||||||||||
4-rädrig | Lloyd LT 500 | Lloyd LT 600 | |||||||||||||||||||||||||||||||||
Goliath GV 800 | Goliath Express | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Lastwagen / Kleinbus | 1–2 t Nutzlast | Borgward B 1000 | Borgward B 1250 | Borgward B 1500 | Borgward B 1500 | Borgward B 511 | |||||||||||||||||||||||||||||
Borgward B 1500 F | Borgward B 611 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
2–3 t Nutzlast | Borgward B 2000 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Borgward B 2500 | Borgward B 522 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Borgward B 2500 F (Chassis für Busse) | Borgward B 622 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
3–6 t Nutzlast | Borgward B 3000 | Borgward B 4000 | Borgward B 533 | ||||||||||||||||||||||||||||||||
Borgward B 544 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
Borgward B 4500 | Borgward B 555 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||
Borgward B 655 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Borgward-Konzern bis zum Konkurs 1961 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Marke / Firma | 1900er | 1910er | 1920er | 1930er | 1940er | 1950er | 1960er | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | 0 | 1 | 2 | |
Borgward | Bremer Kühlerfabrik Borgward & Co | Fahrzeugwerke Borgward & Co. „Goliath“ als Marke |
Goliath-Werke Borgward & Co. |
Hansa-Lloyd und Goliath-Werke Borgward & Tecklenborg |
Hansa-Lloyd-Goliath Werke AG | Carl F. W. Borgward | Carl F. W. Borgward GmbH | Dr. Carl F. W. Borgward Holding | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Goliath | Goliath-Werk GmbH „Goliath“ und „Hansa“ als Marken |
Dr. Carl F. W. Borgward Holding | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Hansa | Hansa Automobil Gesellschaft & Hansa-Werk |
Hansa-Lloyd AG | Kooperation in Gemeinschaft Deutscher Automobilfabriken (GDA) | Mehrheitlich an Borgward und Tecklenborg |
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NAMAG & Lloyd |
Norddeutsche Automobil und Motoren AG (NAMAG), „Lloyd“ als Marke |
Lloyd Maschinenfabrik GmbH | Lloyd Motoren Werke GmbH | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
NAG | A.A.G. | Neue Automobil GmbH | Nationale Automobil AG | Kooperation in Gemeinschaft Deutscher Automobilfabriken (GDA) | an Büssing AG als „Büssing-NAG“ |
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Brennabor | Brennabor-Werke | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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