ehemaliger britischer Hersteller von Gewehren, Motorrädern und Automobilen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Royal Enfield ist ein indischer Motorradhersteller und zugleich die älteste noch produzierte Motorradmarke der Welt. Das 1955 in seiner heutigen Form gebildete Unternehmen ist aus dem gleichnamigen britischen Motorradhersteller hervorgegangen, der auch Automobile und Gewehre produzierte. Seit 1994 gehört das Unternehmen als Tochtergesellschaft zum indischen Konzern Eicher.
Royal Enfield | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1893 |
Sitz | Chennai, Indien |
Leitung | Vinod K. Dasari |
Branche | Mobilität |
Website | www.royalenfield.com |
Zum 1. Januar 2024 waren in Deutschland 17.415 Royal-Enfield-Krafträder zum Straßenverkehr zugelassen, was einem Anteil von 0,3 Prozent entspricht.[1]
Die bis heute in Indien produzierte Bullet 500 – ein klassischer Langhuber mit 16 bis 18 kW (22 bis 25 PS) – ist inzwischen eines der meistgebauten Motorräder der Welt.
Weitere Berühmtheit erlangte das Unternehmen dadurch, dass die Bullet mit einem Dieselmotor als eines der wenigen Diesel-Serien-Motorräder angeboten wurde. Die getrennten Gehäuse von Motor und Getriebe – die bis in die 1960er-Jahre im Motorradbau generell üblich waren – machen die Bullet zur idealen Basis für diese Konstruktionen, die das originale Getriebe mit einem nachträglich eingebauten Dieselmotor kombinierten. Zum Beispiel gab es das von Royal Enfield selbst hergestellte, inzwischen aber längst eingestellte Diesel-Modell Taurus 325. Als technisch am weitesten entwickelt werden die späteren Modelle der Firmen Beckedorf, Sommer Motorradtechnik und Vahrenkamp angesehen. Bisher wurden die mit einem Lombardini-Diesel ausgestattete Beckedorf ca. 150-mal und die Hatz-Sommer-Diesel bzw. Vahrenkamp-Diesel ca. 310-mal hergestellt. Beide Motoren entwickeln ca. 11 PS (8 kW) und verleihen den Motorrädern eine Endgeschwindigkeit von 110 km/h.
Alle aktuellen Modelle[6] sind mit einem Viertaktmotor ausgestattet.
Zwischen 1901 und 1905 stellte das Unternehmen auch Automobile her. Zum Einsatz kamen Einbaumotoren von De Dion-Bouton mit zunächst einem Zylinder und 6 PS[9], später auch Zweizylindermotoren mit 10 PS[10][11]. Diese Produktion wurde 1906 an die Tochtergesellschaft Enfield Autocar ausgelagert[12], wo ab 1907 auch eine beschränkte Nutzfahrzeugherstellung hinzukam.[13] Die Sparte wurde 1912 samt Markenrechten an Alldays & Onions verkauft. 1919 legte sie diese mit ihrer eigenen Automobil- und Nutzfahrzeugproduktion zusammen[13] und produzierte als Enfield-Allday im ehemaligen Enfield-Werk Birmingham-Sparkbrook noch bis 1925. Mit dem Erwerb der Markenrechte konnten Enfield Autocar und Enfield-Allday auch den Royal Enfield Slogan „Built Like A Gun“ („gebaut wie ein Gewehr“) nutzen.[14]
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