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Motorrad des indischen Motorradproduzenten Royal Enfield Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Royal Enfield 650 ist eine Modellreihe des indischen Motorradproduzenten Royal Enfield, der aus einem britischen Hersteller von Gewehren, Motorrädern und Automobilen hervorging.
Royal Enfield 650 | |
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Royal Enfield Interceptor 650 | |
Interceptor / Continental GT | |
Hersteller | Royal Enfield |
Produktionszeitraum | ab 2018 |
Klasse | Motorrad |
Bauart | Allrounder |
Motordaten | |
Zweizylinder, Viertakt, luft-/ölgekühlt | |
Hubraum (cm³) | 648 |
Leistung (kW/PS) | 35 / 48 bei 7100/min[1] |
Drehmoment (N m) | 52 bei 5150/min |
Höchstgeschwindigkeit (km/h) | 170 |
Getriebe | 6 Gänge |
Antrieb | Kette |
Bremsen | einzelne Scheibe vorn, einzelne Scheibe hinten |
Leergewicht (kg) | 202 kg |
Sie umfasst aktuell (2022) zwei Modelle im Retro-Stil mit SOHC-Paralleltwin-Motor, die Royal Enfield (Indien) ab 2014 in einem neu gebauten Entwicklungszentrum auf dem Flugplatz und Versuchsfeld von Bruntingthorpe (Leicestershire) in England entwickelte, im Jahr 2017 ankündigte und 2018 in den Markt einführte. Sie sind die ersten modernen Parallel-Twin-Motorräder des Unternehmens, das in den letzten Jahrzehnten nur Einzylinder-Motoren baute. 2017 enthüllte das Unternehmen auf der EICMA das neue Modell, mit dem es den Namen „Interceptor“ (gebaut von 1960 bis 1970) wieder aufleben lässt.
Das Modell, das seit 2019 in Europa erhältlich ist, wird in zwei Versionen angeboten:
Beide Ausführungen gleichen sich hinsichtlich Motor, Getriebe, Rahmen, Federung, Rädern, Bremsen und Schalldämpfern. Das Motorrad wird in Indien, Europa und den USA vermarktet.
Technisch basiert die Interceptor auf einer Konstruktion aus den 1960er Jahren. Der Motor hat jedoch nicht wie die britischen Motoren jener Zeit eine seitliche Nockenwelle und Stoßstangen, sondern obenliegende Nockenwelle vier Ventile pro Zylinder und einen ölgekühlten Querstromzylinderkopf. Er ist heutigen Abgasnormen angepasst. Der Zweizylinder-Reihenmotor hat luftgekühlte Zylinder, 648 cm³ Hubraum bei einem Hub von 67,8 und einer Bohrung von 78 mm, Nasssumpfschmierung und eine zahnradgetriebene Ausgleichswelle vor der Kurbelwelle. Ein großer Ölkühler ist an den Rahmenunterrohren eingebaut. Die Saugrohreinspritzung inklusive Motorsteuergerät liefert Bosch zu. Wegen der niedrigen Verdichtung von 9,5 kann der Motor mit niederoktanigen Kraftstoffen betrieben werden. Die beiden Kurbeln der Kurbelwelle sind um 90° versetzt, dadurch ergibt sich ein ungleicher Zündabstand von 270 und 450 °KW (Crossplane).
Die Leistung wird über eine koaxial mit der Kurbelwelle laufende Kupplung, ein Sechsganggetriebe und eine Kette an das Hinterrad übertragen.
Mit zunächst 35 kW (47 bhp[2]) bei 7100/min und 52 Nm bei 5200/min[3] kann der Motor weiterentwickelt werden: Das Bike-Magazin berichtete, dass „die beträchtliche Lagerfläche der Kurbelwelle und die kräftigen Kurbelgehäuse aus Aluminium darauf hindeuten, dass der Motor bequem mehr Leistung liefern kann. Verdichtung, Hubraum und Drehzahl könnten für zukünftige Modelle angehoben werden“.
Das Chassis ist ein Rohrrahmen mit zwei Unterzügen. Das Vorderrad wird an einer Standard-Teleskopgabel (mit oder ohne Faltenbälge), das Hinterrad an einer Schwinge mit Federbeinen geführt. Die Bremsanlage hat ein Antiblockiersystem. Der Durchmesser der Bremsscheiben beträgt 320 mm vorn und 240 mm hinten. Die Instrumente sind herkömmliche analoge Rundinstrumente.[4]
Die Interceptor ist ein herkömmlich gestaltetes Straßenmotorrad ("Roadster") mit Doppelsitz, einem abgerundeten 13,7-Liter-Satteltank mit Royal-Enfield-Emblem und einem Tankdeckel im Monza-Stil. Der verstrebte Lenker ermöglicht eine aufrechte Sitzposition. Es gibt eine rohrförmige Haltestange für den Sozius. Die Interceptor wird in den USA, wo Honda ein Markenrecht auf dem Namen „Interceptor“ hat, als INT650 vermarktet.[5]
Der Café Racer Continental GT hat entweder eine serienmäßige Doppelsitzbank oder wahlweise einen Solositz mit Sitzhöcker. Der Kraftstofftank ist eckiger als der des Roadsters. Lenker und 10 cm nach hinten und 2 cm nach oben verlegte Fußrasten ermöglichen eine sportlichere Sitzposition. Die Continental GT hat weniger Chrom als die Interceptor.[6]
Die Interceptor wurde von der britischen Zeitschrift Motorcycle News (MCN) positiv bewertet. „Insgesamt ist die Royal Enfield Interceptor großartig. Der Motor ist lebhaft, ohne einschüchternd zu wirken, das Handling macht Spaß, ohne zu bevormunden, und das Finish ist gut, ohne die Bank zu sprengen.“ Der Motor, die Bremsen und die Ausrüstung des Motorrads wurden gelobt, aber das Fahrwerk grundlegend kritisiert, weil es zu weich und unterdämpft sei.[7] Die australische Website MCNews gab einen günstigen Bericht.[8]
Ein Bericht der Zeitschrift MOTORRAD kritisierte in einem Dauertest, der auf 50.000 km angelegt war, nach 15.000 km die unbequeme Sitzbank und die Handhabung des Seitenständers. Die Zugstufe der hinteren Federbeine wurde als stark überdämpft kritisiert.[9]
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