Bruchwiesen bei Mengshausen
Naturschutzgebiet in Hessen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Nach Aufgabe der Nutzung fielen die Bruchwiesen bei Mengshausen in dem Auenbereich der Fulda brach und wurden zum Lebensraum für zahlreiche bedrohte Sumpf- und Wiesenvögel. Gegen Ende der 1980er Jahre ist der Bereich als Naturschutzgebiet ausgewiesen worden. Mit der Unterschutzstellung sollte das Feuchtgebiet für bestandsgefährdete Vogelarten gesichert und weiter entwickelt werden. Das Naturschutzgebiet befindet sich vollständig in dem Fauna-Flora-Habitat-Gebiet „Obere und Mittlere Fuldaaue“ und dem Vogelschutzgebiet „Fuldatal zwischen Rotenburg und Niederaula“.
Bruchwiesen bei Mengshausen
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Blick aus östlicher Richtung in das Schutzgebiet. Im Hintergrund Niederaula | ||
Lage | Nordöstlich von Mengshausen, einem Ortsteil der Marktgemeinde Niederaula im osthessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg | |
Fläche | 10,4 Hektar | |
Kennung | 1632014 | |
WDPA-ID | 162589 | |
Geographische Lage | 50° 48′ N, 9° 38′ O | |
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Meereshöhe | von 206 m bis 213 m | |
Einrichtungsdatum | 1992, 1987 | |
Verwaltung | Hessisches Forstamt Burghaun | |
Besonderheiten | Besonderer Schutz als Naturschutzgebiet und als Teil des Fauna-Flora-Habitat-Gebiets „Obere und Mittlere Fuldaaue“ und des Vogelschutzgebiets „Fuldatal zwischen Rotenburg und Niederaula“ |
Das Schutzgebiet liegt am östlichen Rand der weiträumigen Fuldaaue nordöstlich von Mengshausen, einem Ortsteil der Marktgemeinde Niederaula im osthessischen Landkreis Hersfeld-Rotenburg. Die überwiegend intensiv genutzte Flussauen-Kulturlandschaft befindet sich nach der naturräumlichen Gliederung Deutschlands, die auf der Geografischen Landesaufnahme des Instituts für Landeskunde Bad Godesberg basiert, im Kämmerzell-Hersfelder Fuldatal (355.2), innerhalb des Fulda-Haune-Tafellands (355). Nach Osten geht der Bereich in die Rombach-Hochflächen (355.30) über. Sie gehören alle zu der Haupteinheitengruppe des Osthessischen Berglands (35).[1]
Die sumpfigen Wiesen sind wie die anderen Bereiche in der Fuldaaue, abgesehen von Siedlungs-, Gewerbe- und Verkehrsflächen, fast ausschließlich als Grünland, teils als Mähwiese, teils als Rinderweide genutzt worden. In den letzten Jahrzehnten fielen sie brach und mussten seither jährlich gemäht werden. Das Mähgut wurde kostenintensiv abgefahren oder im Wiesenbereich abgelagert. Als Lösung bot sich eine Beweidung mit robusten Rinderrassen an. Seit Mai 2004 grasen auf den Bruchwiesen und auf weiteren von dem Naturschutzbund Deutschland (NABU) angekauften Flächen Heckrinder. Die sehr widerstandsfähige und genügsame Art, die aus verschiedenen Ausgangsrassen gezüchtet wurde und sich dem Aussehen des ausgerotteten Auerochsen annähern sollte, beweidet ganzjährig die Bereiche des Naturschutzgebiets. Nur in langen Wintern, wenn die Bestände an Futter nachlassen, wird auch Heu zugefüttert. Bei strenger Kälte und in längeren Regenperioden können sich die Tiere in einen Unterstand mit einer Strohauflage zurückziehen.
Die verschiedenen Vegetationseinheiten werden durch die Herde unterschiedlich genutzt. Hauptsächlich beweiden die Tiere die Feuchtwiesen und die eher trockenen Weiden mit Süßgräsern, während die Bereiche, in denen kleine Tümpel angelegt wurden und in denen Schilf, Seggen und Binsen wachsen, gemieden werden. Durch den Verbiss von Gehölzen wird der Vegetationsaufwuchs niedrig gehalten. Auch durchbrechen die Rinderhufe den dichten Wurzelfilz der feuchten Böden und öffnen ihn kleinflächig. So führt das Weideverhalten der Rinder zu einem Mosaik aus unterschiedlichen Partien, die günstige Lebensräume für Vögel, Amphibien und Kleintiere darstellen. Auch die über das Jahr erfolgende Dungablage der Herde steigert das Nahrungsangebot vieler Vogelarten. Die Kothaufen sind selbst im Winter von Insektenlarven und allerlei Kleingetier besiedelt. Bei ganzjähriger Beweidung kommt es im Frühjahr zu einem Massenaufkommen von Käfern, die bei konventioneller Beweidung fehlt. Ebenfalls zeigen sich auf den Weiden gegenüber reinen Mahdflächen mehr Bodenspinnen, Netzspinnen, Heuschrecken und auch Tagfalter.[2][3]
Als bemerkenswerte Vogelarten, die im Naturschutzgebiet beobachtet wurden, nennt die Informationstafel Rohrweihe, Rohrammer sowie die in Hessen vom Aussterben bedrohten Bekassine und Kiebitz.[4] Zu den hier lebenden Besonderheiten gehören auch Grünfrosch und Bergmolch.[5]
Durch das Wiesengebiet bei Mengshausen führen mehrere Feldwege, die Blicke auf den geschützten Bereich ermöglichen. An der südwestlichen Ecke des Naturschutzgebiets informiert eine Schautafel über die Besonderheiten und auf der nördlichen Seite befindet sich ein Vogelbeobachtungsstand. Der Fulda-Radweg, auch Hessischer Radfernweg R1 genannt, der von der Quelle an der Wasserkuppe bis nach Hann. Münden führt, verläuft nahe der Bruchwiesen auf der anderen Flussseite.[2]
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