Bingen am Rhein
Stadt im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Bingen am Rhein ist eine große kreisangehörige Stadt im Landkreis Mainz-Bingen in Rheinland-Pfalz. Der ursprüngliche Name der Siedlung war Bingium, keltisches Wort eventuell für „Loch im Fels“, Bezeichnung für die Untiefe hinter dem Mäuseturm, bekannt als Binger Loch. Bingen war Ausgangspunkt der Ausoniusstraße, einer römischen Militärstraße, welche die Stadt mit Trier verband. Bekannt ist Bingen unter anderem durch die Geschichte um den Binger Mäuseturm, in dem angeblich der Mainzer Erzbischof Hatto von Mäusen gefressen wurde. 2008 war Bingen Ausrichter der dritten rheinland-pfälzischen Landesgartenschau nach Kaiserslautern und Trier. Einwohner Bingens werden „Binger“ genannt, das Wort Bingener ist hingegen verpönt.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 58′ N, 7° 54′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Mainz-Bingen | |
Höhe: | 89 m ü. NHN | |
Fläche: | 37,71 km2 | |
Einwohner: | 26.339 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 698 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 55411 | |
Vorwahlen: | 06721, 06725 | |
Kfz-Kennzeichen: | MZ, BIN | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 39 005 | |
LOCODE: | DE BIN | |
Stadtgliederung: | 8 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Burg Klopp 55411 Bingen am Rhein | |
Website: | www.bingen.de | |
Oberbürgermeister: | Thomas Feser (CDU) | |
Lage der Stadt Bingen am Rhein im Landkreis Mainz-Bingen | ||
Bingen befindet sich unmittelbar südöstlich des Rheinknies am Binger Wald, der sich westlich der Stadt erhebt. Nördlich erhebt sich auf der anderen Rheinseite das Rheingaugebirge mit dem vorgelagerten Niederwald bei Rüdesheim als dem südwestlichen Ausläufer des Taunus. Die Nahemündung zwischen Bingen und dem Stadtteil Bingerbrück markiert die Grenze zwischen Oberrhein und Mittelrhein.
Die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt Mainz liegt circa 25 Kilometer östlich von Bingen, Koblenz befindet sich circa 50 Kilometer nordwestlich der Stadt.
Das UNESCO-Welterbe Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal schließt die gesamte Stadt Bingen mit ein, obwohl deren Hauptteil in Rheinhessen liegt. Der Rochusberg wird nahezu vollständig vom Stadtgebiet umschlossen.
Rechtsrheinisch gegenüber von Bingen liegt die hessische Stadt Rüdesheim am Rhein im Rheingau-Taunus-Kreis. Folgende weitere Nachbarstädte und -gemeinden schließen sich – allesamt linksrheinisch – im Uhrzeigersinn an: Ingelheim, Gau-Algesheim, Ockenheim, Appenheim, Aspisheim, Horrweiler, Gensingen, Grolsheim, Laubenheim, Münster-Sarmsheim, Weiler, Trechtingshausen.
Bingen am Rhein gliedert sich in acht Stadtteile mit insgesamt 27.448 Einwohnern:
Stadtteil | Fläche | Einwohner(1) |
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Bingen-Stadt | 8,68 km² | 8.289 |
Bingen-Bingerbrück | 3,51 km² | 3.257 |
Bingen-Büdesheim | 9,12 km² | 7.700 |
Bingen-Dietersheim | 4,16 km² | 1.945 |
Bingen-Dromersheim | 3,23 km² | 1.503 |
Bingen-Gaulsheim | 2,92 km² | 1.141 |
Bingen-Kempten | 3,20 km² | 1.924 |
Bingen-Sponsheim | 2,91 km² | 1.689 |
Der mittlere Jahresniederschlag beträgt nur 500–550 mm[3] und liegt damit im unteren Fünftel der in Deutschland erfassten Werte – an 14 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert.[4] Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im Juni. Im Juni fallen 1,5-mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt – an nur einem Prozent der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.[5]
Das Gebiet des heutigen Bingen wurde wegen seiner verkehrsgünstigen Lage am Zusammenfluss von Nahe und Rhein und am Eintritt des Rheins in das Engtal bereits in antiker Zeit besiedelt. Der Ortsname ist erstmals in der Form „Bingium“ im Werk des römischen Schriftstellers Tacitus (Anfang des 2. Jahrhunderts) im Kontext des Bataveraufstandes bezeugt und wird auf die urindogermanische Wurzel „bhengo-m“ (Ort an der Brechung des Flusses) zurückgeführt.[6] Es bestand wohl bereits eine keltische Siedlung am Ort. Nach der römischen Eroberung wurden römische Truppen am Ort stationiert, die ein Holz-Erde-Kastell errichteten. Es wurde eine hölzerne Brücke über die Nahe errichtet, über die die Römische Rheintalstraße führte und deren Reste dendrochronologisch auf das Jahr 77 n. Chr. datiert wurden. Die christliche Gemeinde von Bingen ist für das 4. oder 5. Jahrhundert sicher nachgewiesen; aus der damals errichteten Kirche dürfte später die Kirche St. Martin hervorgegangen sein. Zwei christliche Grabsteine aus dem 5. und 6. Jahrhundert sind erhalten, der einer Mauricia (eingemauert in die Krypta von St. Martin) und der eines Priesters namens Aetherius (gefunden östlich der Stadt im antiken Gräberfeld, heute in der Kirche St. Martin).[7]
Nach dem Fall des Obergermanisch-Raetischen Limes wurde die Stadt im fünften Jahrhundert fränkisches Königsgut und ging 983 durch die Veroneser Schenkung von Otto II. an den Erzbischof Willigis von Mainz.[8] Unter Otto III. kam der Binger Kammerforst dazu. Unter Willigis entstand ein Stück naheaufwärts die steinerne Drususbrücke.
Die Binger strebten immer wieder nach Unabhängigkeit, was 1165 bei Streitigkeiten zwischen dem Erzbischof von Mainz und dem Kaiser zur Zerstörung führte. Im 13. Jahrhundert war Bingen Mitglied des Rheinischen Städtebundes. Der Bau der Burg Klopp Mitte des 13. Jahrhunderts kann wohl auch in diesem Zusammenhang gesehen werden. Ein letzter Versuch war die erfolglose Teilnahme am Bauernkrieg 1525. Vom Erzbischof erwarb das Mainzer Domkapitel 1424 und 1438 in zwei Hälften die Stadt. Bis Ende des 18. Jahrhunderts blieb Bingen unter dessen Verwaltung. Wie viele Städte im Tal litt Bingen durch mehrere Stadtbrände und Kriege.
Nach der Einnahme des linken Rheinufers durch französische Revolutionstruppen wurde die Region 1793 von Frankreich annektiert.
Verzögert durch die Koalitionskriege wurde die Annexion erst nach 1797 konsolidiert, Bingen gehörte ab 1798 zum Département du Mont-Tonnerre und war Hauptort (Chef-lieu) des Kantons Bingen. Gerichtlich war im Bereich des Kantons für die Zivilgerichtsbarkeit das Friedensgericht Bingen zuständig, für die Angelegenheiten der freiwilligen Gerichtsbarkeit bestanden Notariate.[9]
Aufgrund 1815 auf dem Wiener Kongress getroffener Vereinbarungen und eines 1816 zwischen dem Großherzogtum Hessen, Österreich und Preußen geschlossenen Staatsvertrags kam Rheinhessen, und damit auch Bingen, zum Großherzogtum Hessen, das dieses neu erworbene Gebiet als Provinz Rheinhessen organisierte. Nach der Auflösung der Kantone in der Provinz wurde Bingen 1835 Sitz des Kreisrates des neu errichteten Kreises Bingen.
Das Friedensgericht Bingen wurde 1879 aufgelöst und durch das Amtsgericht Bingen ersetzt.[10]
Im Jahre 1929 wurde Büdesheim durch Eingemeindung ein Stadtteil von Bingen; Dietersheim, Gaulsheim und Kempten folgten 1939.
Am 10. November 1938 wurde die 1905 erbaute Neue Synagoge von SA-Männern und Nazianhängern angezündet. Sie brannte bis auf die Umfassungsmauern ab.
Am 20. März 1942 wurden 76 jüdische Bürger gezwungen, in am Rheinufer geparkte LKW einzusteigen. So begann ihre Deportation in Vernichtungslager.[11]
Während des Zweiten Weltkriegs wurde Bingen wiederholt Ziel von Luftangriffen der United States Army Air Forces. Dabei wurde vor allem der Rangierbahnhof im Stadtteil Bingerbrück angegriffen.[12] Am 13. September 1944 wurde ein Besatzungsmitglied eines zuvor abgeschossenen amerikanischen Bombers von einem Mitglied der SA auf offener Straße erschossen.[13] Bei Kriegsende 1945 rückten Truppen der United States Army in die Stadt ein.
Am 7. Juni 1969 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Bingerbrück mit 3655 Einwohnern durch eine Gebietsreform eingemeindet. Am 1. Januar 1970 wurde Bingen auf ihren Antrag von der Landesregierung zur Großen kreisangehörigen Stadt erhoben.[14] Am 22. April 1972 folgte die Eingemeindung der Gemeinden Dromersheim (1221 E.) und Sponsheim (665 E.).[15] Den Namenszusatz „am Rhein“ trägt die Stadt seit dem 1. Juli 1982.[16]
Zur Landesgartenschau 2008 wurden die Rheinanlagen neu gestaltet.
Die Entwicklung der Einwohnerzahl bezogen auf das heutige Stadtgebiet von Bingen am Rhein; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[17]
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Gemäß der Volkszählung in der Europäischen Union 2011 waren 49,4 % der Einwohner katholisch, 22,1 % evangelisch und 28,5 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[18] Die Zahl der Protestanten und vor allem die der Katholiken ist seitdem gesunken. September 2024 waren von den Einwohnern 33,8 % katholisch, 16,2 % evangelisch und 50,0 % waren konfessionslos oder gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an.[19]
Der Stadtrat in Bingen am Rhein besteht aus 36 ehrenamtlichen Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und dem hauptamtlichen Oberbürgermeister als Vorsitzendem.
Die Sitzverteilung im Stadtrat:[20][21]
Nach der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 vereinbarten SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP im Binger Stadtrat eine Koalition.[22] Am 14. Mai 2020 erklärte die SPD ihren sofortigen Austritt aus diesem Bündnis. Auslöser war die vorangegangene Bürgermeisterwahl im Stadtrat, bei der der Koalitionskandidat Sebastian Hamann (SPD) trotz rechnerischer Mehrheit nicht gewählt, sondern der bisherige Bürgermeister Ulrich Mönch (CDU) in seinem Amt bestätigt wurde.[23]
Bei den Oberbürgermeisterwahlen am 22. April 2012 erzielte Thomas Feser (CDU) mit 51,78 % die absolute Mehrheit der Stimmen. Er wurde am 29. Mai im Rahmen einer Stadtratssitzung vereidigt.[24] Am 24. November 2019 wurde Feser in einer Stichwahl mit 51,4 % für eine zweite Amtszeit wiedergewählt.[25]
Neben dem Oberbürgermeister gehören dem Binger Stadtvorstand sowohl der Bürgermeister Ulrich Mönch (CDU), sowie der 1. Beigeordnete Sebastian Hamann (SPD), der 2. Beigeordnete Jens Voll (Bündnis 90/Die Grünen) und der 3. Beigeordnete Peter Eich (FDP) an.[26]
Blasonierung: „In Blau auf bewachsenem grünem Schildfuß ein silberner römischer Reiter mit goldenem Helm mit Helmbusch, Waffenrock, Stiefeln und oben goldbeschlagener, silberbespitzter, roter Schwertscheide, auf einem schreitenden, goldbehuften und rotgezäumten, silbernen Rosse, seinen roten Reitermantel mit silbernem Schwert teilend, vor ihm kniend ein bittender, mit dem linken Arm auf eine Krücke in natürlichen Farben gestützter, silberner Mann mit rotem Band über die rechte Schulter gelegt, goldenem Rock und schwarzgeschnürtem goldenem Beinkleid, im rechten Obereck ein rotes Schildchen, darin ein silbernes sechsspeichiges Rad. Auf dem Schildrand eine goldene fünftortürmige Zinnenmauer.“ | |
Wappenbegründung: Der Reiter ist der Heilige Martin, das Schildchen das Mainzer Rad. |
Größte Weinbaugemeinden im Anbaugebiet |
Rang nach Rebfläche (innerhalb von RLP) |
Bestockte Rebfläche 2022 |
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Rheinhessen | ||
Worms | 3 | 1.659 |
Westhofen | 7 | 824 |
Nierstein | 9 | 805 |
Alzey | 8 | 778 |
Alsheim | 10 | 712 |
Ingelheim am Rhein | 13 | 708 |
Bechtheim | 11 | 669 |
Flörsheim-Dalsheim | 12 | 652 |
Bingen am Rhein | 15 | 578 |
Saulheim | 16 | 539 |
Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Bad Ems, Mai 2023 |
Die Region ist wirtschaftlich durch den Weinbau geprägt, zumal sich in Bingen vier Weinanbaugebiete (Rheinhessen, Mittelrhein, Nahe und Rheingau) treffen. Die Stadt ist auch Namensgeber für den Bereich Bingen im Weinrecht.
Andere Industrien, die sich früher aufgrund des Hafens in Bingen angesiedelt hatten, sind im Laufe der Jahre abgewandert. Die heutigen Dienstleistungsgewerbe befinden sich hauptsächlich im Industriegebiet (Anschlussstelle Bingen-Ost/Kempten/Industriegebiet) und im Gewerbepark Scharlachberg.
Auch der Tourismus spielt eine wichtige Rolle.
Im Stadtgebiet von Bingen am Rhein liegen mehrere Bahnhöfe und Haltepunkte.
Die Station Bingen (Rhein) Hauptbahnhof liegt im Stadtteil Bingerbrück und trug früher auch die Bezeichnung Bingerbrück. An diesem Bahnhof endet die Strecke der Nahetalbahn Richtung Bad Kreuznach und Idar-Oberstein; die linke Rheinstrecke zwischen Mainz und Köln führt durch den Bahnhof. Alle Züge des Nahverkehrs auf diesen beiden Strecken halten im Hauptbahnhof, außerdem ist der Hauptbahnhof auch Halt einzelner IC-, EC- und Intercity-Express-Züge.
Der Bahnhof Bingen-Stadt – ehemals Bahnhof Bingen (Rhein) – liegt zwei Kilometer weiter östlich der Nahe, direkt gegenüber dem historischen Hafenkran. Hier hält nur noch der Schienenpersonennahverkehr, er hat jedoch einen besseren Anschluss an den öffentlichen Busverkehr der Stadt.
Die Entstehung zweier Bahnhöfe ist historisch bedingt, da der heutige Hauptbahnhof Bingen früher ein preußischer Grenzbahnhof war, während der Stadtbahnhof zur Hessischen Ludwigsbahn gehörte.
Darüber hinaus gibt es noch einen Haltepunkt in Bingen-Gaulsheim, der ausschließlich von Zügen der Regionalbahn-Linie RB 26 zwischen Mainz und Köln bedient wird.
Die Haltepunkte Drususbrücke an der Strecke Bingen Hbf–Bad Kreuznach sowie die Haltepunkte Bingen-Kempten und Büdesheim-Dromersheim an der Strecke Alzey–Bingen Stadt werden nicht mehr bedient.
Ab 1906 gab es einen teils als Kleinbahn, teils als Straßenbahn konzessionierten Betrieb, der als AG Binger Nebenbahnen bezeichnet wurde. Die Strecken verbanden den Bahnhof der Stadt, den Bahnhof Bingerbrück und Büdesheim. Ein Jahr später wurde die Strecke von Büdesheim bis Dietersheim verlängert. Die Verbindung nach Bingerbrück wurde 1922 aufgegeben, der Restbetrieb am 22. Oktober 1955 eingestellt.[29]
1915 war nach längerer Planungszeit die insgesamt 1175 Meter lange Hindenburgbrücke über den Rhein eröffnet worden. Sie verband Bingen mit der rechten Rheinstrecke bei Rüdesheim. Nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde sie nicht wieder aufgebaut.
Bingen liegt in unmittelbarer Nähe zu den Autobahnen 60 und 61, die durch die Bundesstraße 9 angeschlossen werden. Am Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Route de Charlemagne, die heutige L 419, angelegt.
In Bingen fahren Stadtbusse auf sieben Linien.[30] Außerdem gibt es vier besondere Schulbuslinien und eine Anruflinie. Betreiber der Buslinien sind die Stadtwerke Bingen.
Von Bedeutung ist nur noch der Personenverkehr. Der Güterhafen ist aufgegeben. Der ehemalige Winterhafen ist heute Yachthafen.
Es gibt Anleger der Touristiklinien Köln-Düsseldorfer Deutsche Rheinschiffahrt, Bingen-Rüdesheimer Fahrgastschifffahrt und der Rösslerlinie. Die Rheinfähre Bingen–Rüdesheim bietet als Personenfähre und als Kraftfahrzeugfähre dicht getaktet eine ständige Verbindung mit der Nachbarstadt Rüdesheim am Rhein (siehe Liste der Rheinfähren).
Bis zum Ende der 1970er Jahre war Bingen Lotsenstation.
Als Tor zum UNESCO-Welterbe Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal wird Bingen von diversen Rad- und Wanderwegen angebunden. So treffen sich der Rhein- und Nahe-Radweg im Rhein-Nahe-Dreieck bei Bingen; ebenso führt die Hiwwel-Route von hier aus durch das Rheinhessische Hügelland nach Worms.
Auch im rheinland-pfälzischen Wanderwege-Netz bildet Bingen einen Knotenpunkt. Der Soonwaldsteig, der Welterbesteig Oberes Mittelrheintal und der Rheinburgenweg als linksrheinisches Pendant zum Rheinsteig haben hier ihre Start- bzw. Endpunkte.
Die Stadtverwaltung befindet sich unter anderem auf Burg Klopp, daneben ist Bingen Hauptsitz des Finanzamtes Bingen-Alzey und Sitz der Verbandsgemeindeverwaltung Rhein-Nahe.
Die Stadt ist Sitz des Amtsgerichts Bingen am Rhein.[31]
Mit dem Heilig-Geist-Hospital gibt es in der Stadt das letzte Allgemeinkrankenhaus im Landkreis Mainz-Bingen; die Klinik in Ingelheim war vor 2020 geschlossen worden.
Für die Landesgartenschau Rheinland-Pfalz vom 18. April bis 19. Oktober 2008 wurde das Rheinufer zwischen dem Autofähranleger und den ehemaligen Gleisanlagen in Bingerbrück am Hauptbahnhof (früher Bahnhof Bingerbrück) komplett neu gestaltet.
Die Veranstaltung wurde entlang dem Rheinufer auf 2,8 km Länge und 24 Hektar Ausstellungsfläche durchgeführt. Mit 1,3 Millionen Besuchern wurde die erwartete Zahl von mindestens 600.000 Personen deutlich übertroffen. Die drei Teilbereiche sind zwar weiterhin umzäunt, aber als Rheinanlagen kostenfrei zugänglich.
Das ehemalige Gelände der Landesgartenschau Bingen 2008 wird seit Anfang 2010 als Kulturufer Bingen vermarktet. Ziel des Kulturufers Bingen ist es, den Ort mit seinen landschaftlichen, architektonischen, gartenbaulichen und kulturellen Attraktionen als Ziel für Kulturreisende zu etablieren. Das Kulturufer Bingen besteht aus den Geländeteilen Hafenpark / Gartenstadt, Hindenburganlage, Rhein-Nahe-Eck und Park am Mäuseturm.
Im Bereich Hafenpark / Gartenstadt sind u. a. die Partnerschaftsgärten, der Industriekran und der japanische Zierkirschenhain zu finden. Der Alte Rheinkran von 1487 steht am Übergang zur Hindenburganlage.
Die Hindenburganlage ist eine denkmalgeschützte Parkanlage mit altem Baumbestand. Dort befindet sich das ehemalige Zollamt, der Englische Rosengarten, der Spielplatz „Rheinkahn“, die Vinothek, die Dichterkabinette und die Schiffsanleger.
Im Abschnitt Rhein-Nahe-Eck liegt das Rheintal-Kongress-Zentrum, das Museum am Strom mit den Abteilungen „Hildegard von Bingen“, „Römisches Ärztebesteck“, „Rheinromantik“ und „Stadtgeschichte“, sowie der Hildegarten.
Der Park am Mäuseturm bietet große Wiesenflächen, Sportfelder, eine Skaterbahn, den Abenteuerspielplatz „Rhein zum Spielen“, das Stellwerk Mensch|Natur|Technik sowie verschiedene Veranstaltungsflächen.
Die kulturellen Veranstaltungen finden in jedem Jahr von Ostern bis Ende September statt. Höhepunkt ist das Kulturuferfest am ersten Sonntag im Juli.[33]
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