Nahe (Weinanbaugebiet)

deutsches Weinbaugebiet Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Nahe (Weinanbaugebiet)

Das Weinbaugebiet Nahe ist ein deutsches Weinbaugebiet nach § 3 Abs. 1 Nr. 7 Weingesetz. Es liegt in Rheinland-Pfalz im Bereich des linken Rhein-Nebenflusses Nahe und deren Nebenflüssen Glan und Alsenz, wo schon seit der Römerzeit Wein angebaut wird. Auf rund 4240 ha (Stand 2022)[1] werden hauptsächlich die Rebsorten Riesling (Anteil 29,2 %), Müller-Thurgau (11,4 %), Grauburgunder (9,1 %) sowie Dornfelder (9,0 %) kultiviert. Zu 77 % wird Weißwein, zu 23 % Rotwein erzeugt.

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Inmitten von Reben: die Bergkirche in Waldböckelheim links der Nahe

Der etwa 97 km lange Weinwanderweg Rhein-Nahe führt von Kirn an der Nahe bis nach Bingen am Rhein durch den Naturpark Soonwald-Nahe und erschließt für Wanderer die gesamte Weinbauregion der mittleren und unteren Nahe.

Durch das Weinanbaugebiet führt die Naheweinstraße. Für die Gebietsweinkönigin siehe Naheweinkönigin.

Geographische Lage

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Alte Nahebrücke in Bad Kreuznach mit Brückenhäusern

Das Weinbaugebiet Nahe, das erst seit 1971 als eigenständiges Weinanbaugebiet in Rheinland-Pfalz geführt wird, erstreckt sich von der Mündung der Nahe flussaufwärts bis kurz vor Kirn sowie in die Nebentäler von Guldenbach, Gräfenbach, Glan und Alsenz. Nach Nordwesten ist es durch den Hunsrück, nach Norden durch den Taunus geschützt, südöstlich erstreckt sich das Nordpfälzer Bergland. Wirtschaftliches Zentrum des Weinbaugebiets ist der Kurort Bad Kreuznach.

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Das rebenbestandene Naheland von Nordosten betrachtet, im Hintergrund das Nordpfälzer Bergland

Böden

Das Weinbaugebiet Nahe hat deutschlandweit die größte Bodenvielfalt und die engräumigsten Wechsel vorzuweisen. Mehr als 180 Bodenvarianten wurden vermutet und in dem Projekt Stein und Wein untersucht.[2] Die Ergebnisse wurden im Jahr 2013 vom Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz veröffentlicht.[3] Aufgrund dieser geologischen Vielfalt nimmt das Gebiet eine Sonderstellung ein: Quarz- und Schieferböden finden sich an der unteren, Porphyr, Melaphyr und Buntsandstein an der mittleren Nahe. Rund um Bad Kreuznach gibt es Verwitterungsböden und Tonüberlagerungen aus Sandstein, Löss und Lehm. Die Weingärten befinden sich größtenteils in Flach- und Hügellagen. Nur ein geringer Teil, hauptsächlich in der Gegend um Ebernburg, sind Steillagen.

Vor allem der Riesling bringt hier sehr mineralische, elegante Weine hervor.

Rebsorten

Zusammenfassung
Kontext

77 % der Rebfläche sind mit weißen Rebsorten bestockt.

Beim Sortenspektrum der Weißweine dominieren Riesling (29 %) und Müller-Thurgau (ca. 12 %). Weiterhin werden in nennenswertem Umfang Dornfelder (9,7 %), Silvaner (4,9 %), Spätburgunder (6,7 %), Weißer Burgunder (7,4 %), Grauburgunder (8,2 %) angebaut.[4]

Weitere Informationen Führende Rebsorten im Anbaugebiet Nahe (Stand 2022), Sorte ...
Führende Rebsorten im Anbaugebiet Nahe (Stand 2022)[5]
SorteFarbeSynonymFläche (%)Fläche (ha)
1. Rieslingweiß29,21.236
2. Müller-ThurgauweißRivaner11,4482
4. GrauburgunderweißRuländer9,1385
3. Dornfelderrot9,0381
5. Weißer BurgunderweißKlevner, Pinot Blanc7,7327
6. SpätburgunderrotPinot Noir6,9293
7. Silvanerweiß4,4187
8. Bacchusweiß2,8120
9. Kernerweiß2,6109
10. Scheurebeweiß2,4102
11. Regentrot2,190
13. Chardonnayweiß1,771
12. Blauer Portugieserrot1,770
14. Sauvignon Blancweiß1,458
15. sonstige7,6322
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Weiße Sorten

Zugelassene weiße Rebsorten[6]

Rote Sorten

Zugelassene rote Rebsorten[6]

Untergliederung

Zusammenfassung
Kontext

Bis zum Jahr 1993 existierten noch zwei Bereiche: der Bereich Kreuznach und der Bereich Schloßböckelheim. Heute gliedert sich das Weinbaugebiet Nahe in einen Bereich mit sechs Großlagen sowie ca. 313 Einzellagen und umfasst rund 4000 ha Rebfläche.[7][8]

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Nahe-Weinregionen

Bereich Nahetal

Großlagen:

Weinbau an Glan und Alsenz

Obwohl die Weinlagen an Glan und Alsenz überwiegend auf pfälzischem Boden liegen, gehören sie zum Anbaugebiet Nahe. Auch hier gibt es Orte mit langer Weinbautradition.

Am Glan

An der Alsenz

Die bekanntesten Weingüter

Literatur

Einzelnachweise

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