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Autor, Übersetzer, Regisseur, Produzent, Konzeptkünstler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Asteris Kutulas, auch in der Transkription Koutoulas (griechisch Αστέρης Κούτουλας; * 5. April 1960 in Oradea) ist ein in Deutschland lebender griechischer Event- und Musikproduzent, Publizist, Übersetzer, Filmemacher und Autor.
Kutulas wurde 1960 in Rumänien als Sohn griechischer Emigranten geboren, die 1968 in die DDR umzogen. Er besuchte in Dresden die Kreuzschule (1976–79) und studierte von 1979 bis 1984 Germanistik und Geschichte der Philosophie an der Universität Leipzig.
Er übersetzte – zumeist in Zusammenarbeit mit Ina Kutulas – seit 1981 zahlreiche Werke bedeutender griechischer Autoren ins Deutsche, so zum Beispiel Lyrik, Essays und Prosa von Odysseas Elytis, Nikos Engonopoulos, Dionissis Karatzas, Konstantin Kavafis, Jannis Ritsos und Giorgos Seferis sowie die Autobiographie und diverse Schriften zu Musik von Mikis Theodorakis. Bei den meisten der über 40 eigenständigen Buchausgaben war er zumeist auch Herausgeber und Nachwortautor. Außerdem veröffentlichte Kutulas eine Reihe von eigenen Texten, Interviews und Übersetzungen von Werken anderer Autoren in verschiedenen deutschen und griechischen Literaturzeitschriften und Zeitungen. Kutulas verband mit Jannis Ritsos bis zu dessen Tod 1990 eine tiefe Freundschaft.[1]
Kutulas gab von 1987 bis 1989 in der DDR die Publikationsreihe Bizarre Städte heraus, an der sich Autoren, Maler und Musiker beteiligten, sowie von 1990 bis 1991 die Zeitschrift Sondeur. Bei diesen Publikationen arbeitete er mit einer Vielzahl von Künstlern zusammen und verlegte deren Texte bzw. bildkünstlerischen Arbeiten, wie die von Peter Böthig, Volker Braun, Heinz Czechowski, Adolf Endler, Jan Faktor, Claudia Gehrke, Annett Gröschner, Durs Grünbein, Matthias Baader Holst, Horst Hussel, Johannes Jansen, Bernd Janowski, Frank Lanzendörfer, Steffen Mensching, Bert Papenfuß-Gorek, A. R. Penck, Kathrin Schmidt, Peter Wawerzinek, Trak Wendisch u. a. Kutulas wohnte zwischen 1992 und 1996 abwechselnd in Athen und in Eggersdorf (bei Berlin) und lebt seit 1997 im Prenzlauer Berg (Berlin).
Kutulas arbeitete mit Mikis Theodorakis von 1980 bis zu dessen Tod 2021 zusammen. Er produzierte für Theodorakis über dreißig CDs und an die 100 Konzerte weltweit (u. a. in Kanada, Chile, Russland, Israel, Südafrika, Türkei, Australien und in fast allen europäischen Ländern). Von 1990 bis 2014 Mitarbeit an der offiziellen Theodorakis-Homepage (von Guy Wagner), für die er eine Vielzahl von Beiträgen verfasste. 1998 veröffentlichte Kutulas in Griechenland das Theodorakis-Werkverzeichnis, das als Standardwerk der Theodorakis-Forschung gilt.[2]
Seit Beginn der 1990er Jahre ist er als Musik- und Eventproduzent tätig. Als Geschäftsführer seiner Firma Asti Music organisierte er nicht nur zahlreiche Produktionen griechischer Künstler (Demis Roussos, Maria Farantouri, Dimitra Galani, Elli Paspala, Alkistis Protopsalti, George Dalaras etc.) in Europa, sondern vermittelte oder begleitete auch Konzerte von internationalen Stars wie Mercedes Sosa, Zülfü Livaneli, Sting, Thomas Anders, Milva, Kelly Family etc.
Zwischen 1999 und 2010 arbeitete Kutulas weltweit als Manager und Produzent des Regisseurs und Lichtarchitekten Gert Hof und produzierte in dieser Zeit über 40 Mega-Events auf der ganzen Welt, u. a. die Millennium-Events 2000 an der Siegessäule in Berlin und auf der Akropolis in Athen sowie die Millennium-Events „1000 Jahre Ungarn“ in Budapest und für die chinesische Regierung in Peking, weiterhin 2004 für die Europäische Union das „Welcome Europe Event“ auf Malta, den „City Day“ 2003 für die Stadt Moskau auf dem Roten Platz, 2003 für Donald Trump den „Lights of Freedom Event“ in Atlantic City, 2005 den „Light from the Arab World“ Event für den Sultan von Oman, 2009 die Eröffnung zur Europäischen Kulturhauptstadt in Vilnius, 2010 die Abschlussveranstaltung des Israel Festival in Jerusalem usw. Bei all diesen Events führte Gert Hof Regie und hatte die künstlerische Gesamtleitung inne. Als Produzent arbeitete Kutulas auch mit den jeweiligen Komponisten der Musik für diese Events zusammen, wie z. B. mit Mike Oldfield, Roger Waters, den Scorpions, Klaus Schulze, Perikles Koukos, Ruslana, Westbam u. a. sowie mit den an den Events beteiligten Musikern, wie Gabi Delgado-López, Buena Vista Social Club u. a.
Von 2011 bis 2014 war Kutulas Executive Producer und von 2013 bis 2019 Dramaturg der Apassionata-Show und arbeitete dabei mit dem künstlerischen Direktor Holger Ehlers zusammen. Aus der Beschäftigung mit der Apassionata-Show entstanden zwischen 2012 und 2019 mehrere Texte[3], Trailer und Interviewfilme sowie das Konzeptkunst-Projekt „Apassionata Video Blinks“ (30 Film-Clips)[4], das auf der Webseite des Künstlers veröffentlicht wurde.[5]
Im April 2015 initiierte Kutulas die Gründung der Deutsch-Griechischen Kulturassoziation e. V. sowie – zusammen mit Ina Kutulas – des griechischen Filmfestivals „Hellas Filmbox Berlin“, dessen erster Festivaldirektor er wurde[6]. Von 2016 bis 2019 war er Kreativdirektor des Filmfestivals[7].
Kutulas wirkte des Weiteren seit Anfang der 1980er Jahre als Autor, Produzent und Regisseur bei diversen Musik- und Dokumentarfilm-Produktionen sowie als Regisseur und Dramaturg bei Theater- und Showinszenierungen. Im April 2014 beendete er die Arbeit an dem Hybrid-Film Recycling Medea, der bereits 2013 in einer ersten – unfertigen – Fassung in die griechischen Kinos kam. 2014 begann er mit der Produktion an seinem Filmprojekt „Dance Fight Love Die – Unterwegs mit Mikis“, das am 25. Oktober 2017 Weltpremiere bei den Internationalen Hofer Filmtagen feierte[8][9] und am 10. Mai 2018 Kinostart in Deutschland hatte. Am 27. Juli 2018 hatte das Ballett „Electra“ (Musik: Mikis Theodorakis, Choreographie: Renato Zanella) im Rahmen des Festival of the Aegean Weltpremiere, für das Kutulas das Script schrieb und bei dem er Ko-Regie führte.[10]
Im Oktober 2021 wurde Kutulas auf den Hofer Filmtagen mit dem Hans-Vogt-Filmpreis geehrt, der vor ihm namhaften Größen der deutschen Filmindustrie wie Doris Dörrie, Dominik Graf oder Wim Wenders verliehen worden war. Gleichzeitig stellte Kutulas beim Filmfestival seine Theorie des Liquid Staging[11] in Form einer Vorstellung seiner Ballettfilm-Installation Electra 21 vor, einem Werk, bei dem auf vier – im Raum verteilten – Leinwänden gleichzeitig vier Filme spielen, vollkommen synchron zu derselben Electra-Opern-Musik von Mikis Theodorakis.[12]
Seit Anfang der 80er Jahre veröffentlichte Kutulas Artikel, Interviews und Übersetzungen in diversen deutschen und griechischen Zeitungen und Zeitschriften, wie z. B. Süddeutsche Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Rundschau, Sächsische Zeitung, Leipziger Volkszeitung, Stuttgarter Zeitung etc. Mit journalistischen Beiträgen ist er in der linken Tageszeitung junge Welt und gelegentlich in der taz anzutreffen.
Asteris Kutulas ist seit 1985 mit der Autorin Ina Kutulas verheiratet. Das Ehepaar hat einen Sohn.
2021 wurde Asteris Kutulas bei den 55. Internationalen Hofer Filmtagen mit dem Hans-Vogt-Filmpreis der Stadt Rehau geehrt.[17]
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