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Liste der Truppenteile der Artillerietruppe des Heeres der Bundeswehr

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Liste der Truppenteile der Artillerietruppe des Heeres der Bundeswehr
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Die Liste der Truppenteile der Artillerietruppe des Heeres der Bundeswehr enthält alle aufgelösten, aktiven und nicht aktiven (Geräteeinheiten, gekaderte Bataillone) Verbände und Großverbände der Artillerietruppe der Bundeswehr sowie eine kurze Übersicht über ihren Aufstellungszeitpunkt, Stationierungsorte, Unterstellung und über ihre Auflösung oder Umbenennung. Zusätzlich wurden die Verbände aufgenommen deren Kern zu bedeutenden Anteilen aus Artilleristen gebildet wurde.

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Barettabzeichen der Artillerie des deutschen Heeres
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Allgemeines militärische Symbol der Artillerietruppe und Grundzeichen für Artillerieverbände
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Militärisches Symbol für einen Panzerartillerieverband
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Grundzeichen für Raketenartillerieverbände
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Einführung in die Nummerierungskonventionen

Zusammenfassung
Kontext

Seit der Heeresstruktur II bis etwa 1990 erfolgte die Nummerierung der Artillerieverbände anhand einer stringenten Nummerierungskonvention. In dieser Zeit konnte man der Bezeichnung meist direkt die Unterstellung des Bataillons oder des Regiments entnehmen. Bei Unterstellungswechseln, Umgliederungen etc. wurde die Nummer bis auf Ausnahmefälle in der Regel jeweils konsequent angepasst. In dieser Zeit gilt umgekehrt aber auch, dass Verbände gleicher Nummer nicht immer in derselben Traditionslinie gesehen werden können. Nach 1990 und Eingliederung von Teilen der aufgelösten Nationalen Volksarmee und den erheblichen Umgliederungen in den Jahren nach Ende des Kalten Krieges wurde diese Anpassung oft nicht mehr vorgenommen; die Verbände behielten aus Tradition oft ihre Bezeichnung. Ihre Unterstellung lässt sich damit aus ihrer Nummer meist nicht mehr ableiten. Gewisse Rückschlüsse ergeben sich aber in Bezug auf ihre Herkunft und Traditionslinie. Im Folgenden wird die Systematik geordnet nach Größenordnungen der Verbände vorgestellt. Die nachfolgenden Überlegungen zur Systematik der Bezeichnung bleiben aber auch für die Zeit vor 1990 stets nur als prinzipielles Konzept zu verstehen. Im Falle von Truppenversuchen, in der Aufstellungs- und Auflösungsphase etc. sind immer wieder Abweichungen von der Regel anzutreffen.

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Legende

Die Legende gilt für alle folgenden Listen

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Brigaden

Als einzige Artilleriebrigade der Bundeswehr wurde die Artilleriebrigade 100 aufgestellt. Sie unterstand dem Heerestruppenkommando. Ihre Nummer 100 wurde analog zu allen Nummern der damals aufgestellten Unterstützungsbrigaden des Heerestruppenkommandos gewählt.

Zur ArtBrig 100 gehörten

  • StBttr ArtBrig 100
  • ArtAufklBtl 71
  • ArtAufklBtl 121
  • ArtAufklBtl 131
  • RakArtLehrBtl 52
  • RakArtBtl 55
  • RakArtBtl 132
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Kommandos

Zusammenfassung
Kontext
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Taktisches Zeichen Artilleriekommando 2

Die Artilleriekommandos waren Kommandos in Brigadestärke auf Korpsebene. Jedem der drei rein deutschen Korps (I., II., III. Korps) sowie dem deutsch-dänischen Korps LANDJUT unterstand jeweils ein von einem Artilleriekommandeur geführtes Artilleriekommando als Korpstruppe. Häufig werden diese Truppen als Korpsartillerie bezeichnet. Ihre Bezeichnung glich dabei zuletzt der Nummer des übergeordneten Korps (Artilleriekommando 1 für das I. Korps, Artilleriekommando 2 für das II. Korps usw.). Davor (teilweise bis in die 1970er Jahre) begann die Bezeichnung mit „40“ und endete mit der Ziffer des Korps. Die LANDJUT unterstellten Verbände wurden oft mit 600-er Nummern bezeichnet, so dass hier das Artilleriekommando 600 aufgestellt wurde. Zu beachten ist jedoch, dass im Gegensatz zu den Artilleriekommandos der rein deutschen Korps das Artilleriekommando 600 nicht voll präsent war, sondern ad hoc im Verteidigungsfall zu bilden war. Die dafür benötigten Verbände waren im Frieden u. a. Teil des Artillerieregiments der 6. Panzergrenadierdivision.

Die Korpsartillerie war auch für den Einsatz taktischer nuklearer Gefechtsfeldwaffen vorgesehen. Zur Erfüllung des atomaren Auftrags arbeitete jedes Kommando mit einer US-Army Artillery Group zusammen.

Im Regelfall unterstanden den Artilleriekommandos gegen Ende des Kalten Krieges dazu folgende Truppenteile:

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Regimenter

Zusammenfassung
Kontext

Seit der Heeresstruktur II bis etwa 1990 folgte die Bezeichnung der Regimenter einer klaren Ordnung. Jede der ursprünglich zwölf Divisionen führte jeweils ein Artillerieregiment, die sogenannte Divisionsartillerie. Kommandiert wurden diese Regimenter jeweils von einem Divisions-Artillerieführer im Dienstgrad Oberst. Die Bezeichnung dieser Regimenter ergab sich direkt aus der Divisionsnummer, d. h. das Regiment der 1. Panzerdivision wurde als Artillerieregiment 1, das der 2. Panzergrenadierdivision als Artillerieregiment 2 usw. bezeichnet. In dieser Zählweise führte die 1. Gebirgsdivision als 8. Division des Heeres das Gebirgsartillerieregiment 8, wobei das Präfix Gebirgs- typisch für fast alle dieser Division unterstellten Verbände war. Der 1. Luftlandedivision unterstand als 9. Division analog das (aber erst später aufgestellte) Luftlandeartillerieregiment 9. Zu beachten ist aber, dass das Luftlandeartillerieregiment 9 eine Geräteeinheit war, bestehend lediglich aus dem Stab, ab 1992 auch mit einer fest assignierten Batterie. Im Bedarfsfall wurden von diesem Stab Artillerieverbände anderer Divisionen geführt. Auch die ostdeutschen Panzergrenadierdivisionen (13. und 14.) erhielten jeweils ein Artillerieregiment, die jedoch zunächst nicht wie üblich (d. h. Artillerieregimenter mit den Nummern 13, 14) bezeichnet wurden, sondern die Namen Artillerieregiment 70 und 80 in Anlehnung an ihre Stationierung in den Wehrbereichen VII und VIII erhielten. Alle Divisionsartillerieregimenter sind mittlerweile aufgelöst. Bemerkenswert war die Fähigkeit dieser Regimenter, auch die taktischen Atomwaffen der NATO zum Einsatz zu bringen. Jedem dieser Regimenter unterstanden zuletzt in der Regel folgende Bataillone:

  • ein Feldartilleriebataillon X1
  • ein Raketenartilleriebataillon X2
  • ein Beobachtungsbataillon X3

X steht dabei jeweils für die Nummer der Division. Weiteres dazu, siehe Abschnitt Bataillone.

Als nichtaktive Geräteeinheiten wurden den nationalen Korps nichtaktive Artilleriegimenter zur besonderen Verwendung (zbV) – sogenannte Verstärkungsartillerie – aufgestellt. Truppendienstlich unterstanden sie aktiven Verbänden der Artilleriekommandos. Ihre Nummer begann mit der Nummer des Korps und endete mit 00. (Beispiel: Das Artillerieregiment 200 zbV wurde beim II. Korps aufgestellt.)

Die verbleibenden Artillerieregimenter der Bundeswehr führen nunmehr nur noch aus Traditionsgründen ihre Nummer 100 bzw. 345, denn sie entstanden aus gleichnummerierten Verbänden. Zu beachten ist ferner, das manche, insbesondere die Regimenter 1–12, der hier beschriebenen Artillerieregimenter bis zur Unterstellung der Raketenartilleriebataillone als Feldartillerieregimenter bezeichnet wurden.

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Bataillone

Zusammenfassung
Kontext

Seit Gründung der Bundeswehr wurden grundsätzlich mehrere Typen Bataillone der Artillerietruppe aufgestellt und auch entsprechend bezeichnet. Dies sind die Panzerartilleriebataillone, Feldartilleriebataillone, Raketenartilleriebataillone, Artilleriebataillone, die Beobachtungsbataillone und Beobachtungsartilleriebataillone. Ihre Bezeichnung lehnte sich ursprünglich jeweils an ihr Hauptwaffensystem bzw. ihre Hauptaufgabe an:

  • Panzerartilleriebataillone: Rohrartillerie auf gepanzerten Selbstfahrlafetten, normalerweise als Panzerhaubitze, in anderen Armeen auch mit Artilleriekanone
  • Feldartilleriebataillone: Rohrartillerie gezogen oder auf ungepanzerter, neu auch auf geschützter Selbstfahrlafette, je nach Flugbahn als (Feld-)haubitze oder Feldkanone bezeichnet.
  • Raketenartilleriebataillone: Im Gegensatz zur Rohrartillerie werden keine Geschosse aus Rohren abgefeuert, sondern ausschließlich selbstangetriebene Raketen vom Waffenträger gestartet. Das Gesamtsystem wird als Raketenwerfer bezeichnet.
  • Beobachtungsbataillone: In diesen Bataillonen wurde die aufklärende Artillerie zusammengefasst, die u. a. mittels technischer Systeme feindliche Artilleriestellungen oder Ziele und eigene Granateneinschläge ortet, Vermessungsaufgaben wahrnimmt und Wetterdaten auswertet. Drohnen ermöglichen heute die optische Aufklärung bis weit hinter die vorderste Verteidigungslinie auch ohne den Einsatz vorgeschobener Beobachter.
  • Beobachtungsartilleriebataillone: Neben der aufklärenden Artillerie enthielten diese Bataillone etwa zur Hälfte auch schießende Einheiten, wohingegen „normale“ Feld- oder Panzerartilleriebataillone diese aufklärenden Anteile höchstens in geringem Ausmaße aufwiesen.
  • Darüber hinaus wurden Artilleriebataillone ohne Zusatz Feld-, Panzer-, Beobachtungs- usw. aufgestellt. In den meisten Fällen deutet ihr allgemein gehaltener Name darauf hin, dass die Bataillone sowohl Raketen- als auch Panzerartillerieanteile aufwiesen; die Verbände waren also sogenannte gemischte Verbände. Manche dieser Verbände waren aber auch Artillerieverbände mit Sonderbewaffnung oder Sondergliederung, z. B. die Artillerieverbände der Luftlande- und Gebirgstruppen.

Im Folgenden werden diese Typen jeweils in einem eigenen Unterkapitel betrachtet.

Panzerartilleriebataillone

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Die Panzerhaubitze M109 (hier der niederländischen Streitkräfte) wurde lange in den Panzerartilleriebataillonen der Bundeswehr eingesetzt
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Nachfolger der Panzerhaubitze M109 ist die Panzerhaubitze 2000

Die Nummer der Bataillone der Panzerartillerie lehnte sich ursprünglich an die Bezeichnung der ihnen jeweils übergeordneten Brigade an. Ihre Nummer begann jeweils mit der Nummer der übergeordneten Brigade, an die in der Regel eine 5 angehängt wurde, d. h. die Panzerartilleriebataillone der Brigaden 1–9 hatten eine zweistellige, alle anderen eine dreistellige Nummer. Beispiel: das Panzerartilleriebataillon 215 war das Panzerartilleriebataillon der Panzerbrigade 21. Die Panzerartilleriebataillone mit den Anfangsnummern 1–42 sind demzufolge die Panzerartilleriebataillone der 42 Brigaden des Feldheeres. Die Heimatschutzbrigade 56 (siehe dazu auch Liste der Jägerverbände der Bundeswehr) glich in ihrer Gliederung einer Panzerbrigade und führte folgerichtig ein Panzerartilleriebataillon 565 statt eines Feldartilleriebataillons. Da aber nur Panzer- und Panzergrenadierbrigaden sowie relativ kurz auch die Gebirgsjägerbrigade 23 ein Panzerartilleriebataillon erhielten, wurden Panzerartilleriebataillone mit den Anfangsziffern 25, 26 und 27 nicht aufgestellt, da diese Luftlandebrigaden waren.

Nach Aufstellung der noch regelmäßig bezeichneten Bataillone der ostdeutschen Brigaden änderte sich die Nummerierungssystematik des Heeres drastisch. Bei Unterstellungswechseln oder Umgliederungen wurde die Bezeichnung nicht mehr verändert, sondern aus Tradition beibehalten, so dass heute kein einheitliches Schema mehr erkennbar ist und die Bataillonsnummer meist kein Hinweis mehr auf die Unterstellungsverhältnisse gibt. Abweichend von dieser Einschränkung und den oben aufgezeigten allgemeinen Regeln gab es einige größere Ausnahmen für die Bezeichnung der Panzerartilleriebataillone:

  • Das Panzerartilleriebataillon der Panzergrenadierbrigade 17 erhielt 1959 als einziges statt der Endziffer 5 (175) die Endziffer 7 (177). Hintergrund war die Strafbarkeit sexueller Handlungen zwischen Personen männlichen Geschlechts durch § 175 StGB, was dazu führte, dass Homosexuelle umgangssprachlich als „175er“ bezeichnet wurden und man meinte diese Bataillonsnummer somit nicht vergeben zu können.[2][3]
  • Das Panzerartillerielehrbataillon 310 war Lehrtruppenteil der Artillerieschule. Seine Aufstellung war dem Umstand geschuldet, dass die Artillerieschule über kein Panzerartilleriebataillon einer Brigade in ihrer Nähe verfügen konnte, so dass Teile des Feldartilleriebataillons 310 mit Panzerhaubitzen ausgerüstet wurde und als Panzerartillerielehrbataillon 310 ausgegliedert wurden. Da sich sein truppendienstliches Unterstellungsverhältnis nicht änderte (weiterhin Korpsartillerie III. Korps, siehe unten) wurde seine Nummer beibehalten.
  • Das Panzerartilleriebataillon 515 entstand 1993 aus dem der Heimatschutzbrigade 51 zugeordneten Feldartilleriebataillon 515 und dem Panzerartilleriebataillon 185. Aus Tradition blieb die Bezeichnung erhalten.
  • Das Panzerartilleriebataillon 2 ist 1996 aus dem Panzerartilleriebataillon 395, dem Panzerartilleriebataillon 65 und dem in Hessisch Lichtenau stationierten Panzeraufklärungsbataillon 2 (siehe dazu auch Liste der Panzeraufklärungsverbände der Bundeswehr) entstanden. In Tradition und Verbundenheit zum ehemaligen Panzeraufklärungsbataillon 2 erhielt das Panzerartilleriebataillon statt der eigentlich vorgesehenen Bezeichnung Panzerartilleriebataillon 395 die bisher für Panzerartilleriebataillone völlig untypische Bezeichnung Panzerartilleriebataillon 2.
  • Lehrtruppenteile der Artillerieschule und/oder der Panzerlehrbrigade, erhielten die Bezeichnung Panzerartillerielehrbataillon. Sie behielten aber in der Regel ihre gewöhnliche Nummer nach obigem Muster.
  • Die Panzerartilleriebataillone der 1. Gebirgsdivision erhielten teilweise bzw. zeitweise das Präfix Gebirgs-.
  • Die Panzerartilleriebataillone 165 und 185 haben einen Gedenkstein im Ehrenhain der schleswig-holsteinischen Artillerie in Kellinghusen.

Gedenksteine für Panzerartilleriebataillone

Tabelle aller aufgestellten Panzerartilleriebataillone

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Feldartilleriebataillone

Korpsfeldartilleriebataillone

Die Korpsartillerie der rein deutschen Korps erhielt mehrere Feldartilleriebataillone. Jeweils eines dieser Bataillone war voll präsent. Seine Nummer ergab sich ab der Heeresstruktur II aus der Korpsnummer (Anfangsziffer) und endete mit einer „10“. Beispiel: Das Feldartilleriebataillon 310 war die Feldartillerie des III. Korps. Weiterhin unterstanden den Korps eine uneinheitliche Anzahl nichtaktiver (Geräteverbände) Feldartilleriebataillone. Ihre Bezeichnung ergab sich jeweils fortlaufend in Zehnerschritten, beginnend bei der Bezeichnung des aktiven Bataillons. Für das I. Korps wurden beispielsweise neben dem aktiven Feldartilleriebataillon 110 die mobilmachungsabhängigen Verbände Feldartilleriebataillon 120, 130, 140 aufgestellt. Diese unterstanden nichtaktiven Artillerieregimentern der Korps (ArtRgt 100, 200, 300). LANDJUT erhielt (vermutlich) die nicht aktiven Feldartilleriebataillone 630 und 640 – über diese Bataillone ist jedoch nur wenig bekannt. Ihre Bezeichnung ergab sich maßgeblich durch die Unterstellung unter das Artilleriekommando 600. Folgende dieser Bataillone wurden aufgestellt:

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Divisionsfeldartilleriebataillone

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Eine Feldhaubitze FH155-1 der Bundeswehr. Der Transport erfolgte als Anhängelast hinter einem LKW 7 to gl.
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Feldhaubitze 203mm (M110) der Feldartilleriebataillone. Sie war (wie später auch die Panzerhaubitze 155mm (M109)) zum Verschuss taktischer US-Kernwaffen geeignet.

Aufgestellt wurden für jede der ursprünglich zwölf Divisionen – außer 1. Luftlandedivision, dieser war nur die Luftlandeartilleriebatterie 9 unterstellt – jeweils ein Feldartilleriebataillon, das jeweils dem der Division zugehörigen Artillerieregiment unterstand. Die Endziffer dieser Bataillone war immer „1“. Die Anfangsziffer(n) entsprachen der Nummer des übergeordneten Artillerieregiments. Die nach 1990 neu aufgestellten Divisionen in Ostdeutschland erhielten nicht alle ein Feldartilleriebataillon. Begonnen wurde aber mit der Aufstellung eines Feldartilleriebataillons für die zukünftige 13. Panzergrenadierdivision. Unterstellt war dieses Bataillon dem Artillerieregiment 70 (Benennung nach WBK VII, siehe oben). Da das Bataillon jedoch vor Umbenennung dieses Regiment in Artillerieregiment 13 außer Dienst gestellt wurde, gab es kein Feldartilleriebataillon 131 sondern nur das Feldartilleriebataillon 701 (heute Artilleriebataillon 131). Alle Divisionsfeldartilleriebataillone die in Westdeutschland stationiert waren, konnten mit der Haubitze 203 mm (M 110 A2) Atomare Granaten verschießen.[14] Folgende Bataillone wurden aufgestellt:

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Feldartilleriebataillone der Brigaden

Jede Panzergrenadierbrigade des Heeres hatte in ihrer ersten Gliederung ein Feldartilleriebataillon (FArtBtl) mit der Endziffer „5“. (Bsp.: Brigade 11 das FArtBtl 115. Ausnahme: FArtBtl 177 der Brigade 17 wegen des § 175 StGB.) Später wurden die FArtBtl in Panzerartilleriebataillone umgegliedert und unter Beibehaltung ihrer Nummer umbenannt.

Auch die später aufgestellten Heimatschutzbrigaden (Anfangsziffer 5 oder 6) (siehe auch Liste der Jägerverbände der Bundeswehr) erhielten je ein Artilleriebataillon.

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Raketenartilleriebataillone

Ursprünglich wurden folgende Raketenartilleriebataillone aufgestellt:

  • Alle 14 Artillerieregimenter (siehe oben) der 14 Divisionen des Feldheeres führten ein Raketenartilleriebataillon; mit Ausnahme des Luftlandeartillerieregiments 9 der 1. Luftlandedivision. Die Anfangsziffern dieser Bataillone entsprachen der Nummer der Division gleich der des Artillerieregiments und endete stets mit einer 2. Beispiel: Das Raketenartilleriebataillon 32 unterstand dem Artillerieregiment 3 der 3. Division. Da die Artillerieregimenter 13 und 14 zunächst als Artillerieregimenter 70 und 80 bezeichnet wurden, wurden auch ihre entsprechend unterstellten Bataillone zunächst als Raketenartilleriebataillone 702 und 802 bezeichnet. Übliche Abweichungen für die Bataillone der Gebirgstruppe war das Präfix Gebirgs- und für Lehrtruppenteile die Bezeichnung Raketenartillerielehrbataillon.
  • Jedes der Artilleriekommandos der Korps führte ein Raketenartilleriebataillon. Seine Bezeichnung ergab sich aus der Anfangsziffer des übergeordneten Artilleriekommandos und den beiden Endziffern 50. Beispiel: das Raketenartilleriebataillon 650 unterstand dem Artilleriekommando 600 (LANDJUT).
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Das Artillerie-Raketensystem Lance (hier amerikanisches Modell) wurde in den Korpsraketenartilleriebataillone eingesetzt und war mit Nukleargefechtsköpfen bestückt. Vorgänger waren die Sergeants
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Das MARS (im Bild amerikanisches System) ergänzte das LARS, das in der Bundeswehr die MGR-1 Honest John ersetzt hatte.

Nach den Umstrukturierungen der Bundeswehr nach 1990 wurden die Bezeichnungen teilweise aus Tradition fortgeführt, so dass etwa ab Mitte der 1990er Jahre die Bezeichnung nicht immer auf das Unterstellungsverhältnis schließen lässt. Ein Beispiel ist das 2003 aus dem Panzerartilleriebataillon 55 entstandene Raketenartilleriebataillon 55, das aus Tradition seine Nummer weiterführte.

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Artilleriebataillone

Gemischte Verbände: Rohr- und Raketenartillerie oder Sonderbataillone wie leichte Artillerie, z. B. Gebirgs- und Luftlandeartilleriebataillone. Oft auch Lehrbataillone, z. B. ArtLehrBtl 1, hervorgegangen aus Artillerielehrbataillon 421/422.

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Beobachtungsbataillone

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Das Artillerieortungsradar COBRA ist eines der Artillerieaufklärungssysteme der beobachtenden Artillerie der Bundeswehr
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Ein Gedenkstein für das Beobachtungsartilleriebataillon 61 im Ehrenhain der schleswig-holsteinischen Artillerie in Kellinghusen

Zwei Gruppen:

  • Reine Beobachtungsbataillone ohne schießende Batterien
  • Beobachtungsartilleriebataillone: enthielten auch schießende Batterien
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Batterien

Zusammenfassung
Kontext

In der Artillerietruppe gab es unterhalb der Größenordnung Verband außerdem einige mehr oder weniger selbstständige Batterien, die hier aber nicht in aller Ausführlichkeit aufgezählt werden können. Eine Begleitbatterie entspricht einer Kompanie. Die häufigsten Batterietypen werden im Folgenden kurz umrissen.

Begleitbatterien

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Gliederung Unterstützungskommandos 5

Das taktische Zeichen für die Begleitbatterie entsprach einer Mischung aus dem taktischen Zeichen der Rohrartillerie (Punkt) und dem Andreaskreuz der Infanterie. Als Sicherungseinheiten innerhalb der Divisionsartillerie wurden Sicherungsbatterien aufgestellt. Einsatzauftrag war die mobile und stationäre Sicherung der US-Sondermunitionsbestände, die für die jeweilige deutsche Heeresdivision eingeplant waren. Aufgestellt wurden die Begleitbatterien 1, 2, 3, 4, 7, 10, 11 und 12, sowie die Gebirgsbegleitbatterie 8. Die 1. Luftlandedivision als neunte der Divisionen besaß nur zeitweilig das Artilleriebataillon 9 – später LL-Artilleriebatterie 9 – ohne Begleitbatterie. Die Bezeichnungen entsprachen damit der Nummer der übergeordneten Division. Entsprechend ihrem Auftrag gehörten die Sicherungsbatterien zur Artillerietruppe. Ihre Ausbildung war allerdings deutlich infanteristisch geprägt.

Eine Begleitbatterie entsprach rein formal einer Kompanie, ihre tatsächliche Personalstärke lag jedoch eher bei einem schwachen Bataillon. Die vier Begleitzüge hatten jeweils etwa eine Personalstärke von 70–85 Mann. Zusätzlich waren umfangreiche Kräfte in der Batterieführungsgruppe wie eigene Schirrmeisterei, Rohrwaffeninstandsetzung für FK 20, ABC-Abwehr- und Sanitäts-Trupp zusammengefasst. Die in einigen der sechs Unterstützungskommandos (WHNS) zur Sicherung US-amerikanischer Nuklearmunition und der entsprechenden Artillerieeinheiten ausgeplanten Batterien gehörten ebenfalls zur Artillerietruppe. Ihre Nummern waren vierstellig. Aufgestellt wurden die Begleitbatterien 4301, 4302 (Unterstützungskommando 3), 4402 (UstKdo 4), 4501, 4502 (UstKdo 5), 4801, 4802 und 4803 (UstKdo 5). Die Bewachung der Sonderwaffen auf Ebene der Korps wurde durch vier teilaktive Sicherungsbataillone übernommen (siehe dazu Liste der Sicherungsverbände der Bundeswehr).

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Drohnenbatterien

Zeitweise gab es auch einige selbständige Drohnenbatterien, die später aber auch organischer Teil der Artillerie- oder Beobachtungsbataillone waren. Teilweise gingen diese Einheiten in der Heeresaufklärungstruppe auf. Die Drohnenbatterie 14 war in der Barbara-Kaserne in Delmenhorst stationiert und ab 14. Juni 1994 dem ArtRgt14 unterstellt. Die Drohnenbatterie 100 war in der Freiherr-vom-Stein-Kaserne in Coesfeld stationiert und dem I. Korps zugeordnet. Die Drohnenbatterie 200 war in München in der Fürst-Wrede-Kaserne stationiert. Die Drohnenlehrbatterie 300 war an der Artillerieschule Idar-Oberstein stationiert und dem ArtLehrRgt 5 unterstellt.

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Topographiebatterien

Die Topographietruppen des Heeres waren zunächst organischer Teil der Artillerietruppe und bildeten innerhalb dieser teil- und zeitweise eigene, selbstständige Batterien, bevor sie später komplett aus der Artillerie herausgelöst und die entsprechenden Einheiten aufgelöst wurden. Sie sind mittlerweile im streitkräftegemeinsamen Geoinformationswesen der Bundeswehr aufgegangen.

Luftlandeartillerie

  • Luftlandeartilleriebataillon 9 / Fallschirmartilleriebataillon 255 1958 bis 1959 Kdr Oberstleutnant Hans-Werner Voss / 1959 bis 1961 Oberstleutnant Egon Peller von Ehrenberg
  • Fallschirmartilleriebataillon 265 1959 bis 1963 Major Wilhelm Konert

Eberhard-Finckh-Kaserne

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Schulen

Zusammenfassung
Kontext

Folgende Schulen waren für die Artillerietruppe zuständig:

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Abkürzungen

  • ArtAufklBtl → Artillerieaufklärungsbataillon
  • ArtBeoBtl → Artilleriebeobachtungsbataillon
  • ArtBtl → Artilleriebataillon
  • ArtBrig → Artilleriebrigade
  • ArtKdo → Artilleriekommando
  • ArtLehrRgt → Artillerielehrregiment
  • ArtRgt → Artillerieregiment
  • BeobBtl → Beobachtungsbataillon
  • BeobArtBtl → Beobachtungsartilleriebataillon
  • BeobArtLehrBtl → Beobachtungsartillerielehrbataillon
  • BeobLehrBtl → Beobachtungslehrbataillon
  • BeobPzArtBtl → Beobachtungspanzerartilleriebataillon
  • BeobPzArtLehrBtl → Beobachtungspanzerartillerielehrbataillon
  • FArtBtl → Feldartilleriebataillon
  • F/BeobArtBtl → Feld-/Beobachtungsartilleriebataillon
  • FschArtBtl → Fallschirmartilleriebataillon
  • GebArtRgt → Gebirgsartillerieregiment
  • GebBeobArtBtl → Gebirgsbeobachtungsartilleriebataillon
  • GebBeobBtl → Gebirgsbeobachtungsbataillon
  • GebBeobPzArtBtl → Gebirgsbeobachtungspanzerartilleriebataillon
  • GebRakArtBtl Gebirgsraketenartilleriebataillon
  • LANDJUT → Hauptquartier der Alliierten Landstreitkräfte Schleswig-Holstein und Jütland
  • LLArtBtl → Luftlandeartilleriebataillon
  • LLArtRgt → Luftlandeartillerieregiment
  • NATO → North Atlantic Treaty Organization
  • PzArtBtl → Panzerartilleriebataillon
  • PzArtLehrBtl → Panzerartillerielehrbataillon
  • PzBrig → Panzerbrigade
  • PzDiv → Panzerdivision
  • PzGrenDiv → Panzergrenadierdivision
  • PzLehrBrig → Panzerlehrbrigade
  • RakArtBtl → Raketenartilleriebataillon
  • RakArtLehrBtl → Raketenartillerielehrbataillon
  • TerrKdo SH → Territorialkommando Schleswig-Holstein
  • UstKdo → Unterstützungskommando

Literatur

  • Gesellschaft für Artilleriekunde e. V., Informationsschrift für Mitglieder 2/2010, Idar-Oberstein.
  • Helmut R. Hammerich, Dieter H. Kollmer, Michael Poppe, Martin Rink, Rudolf Schlaffer: Das Heer 1950 bis 1970. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 2006, ISBN 3-486-57974-6.
  • Hans Joachim Krug: 25 Jahre Artillerie der Bundeswehr. 1982, ISBN 3-7909-0184-9.
  • Hans-Jürgen Schraut: Die Streitkräftestruktur der Bundeswehr 1956–1990. Eine Dokumentation im Rahmen des Nuclear History Programm. Ebenhausen 1993.
  • Herbert Seifert, Bundesministerium der Verteidigung, Führungsstab des Heeres I 5: Die Strukturen des Heeres. Bonn 2000.
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Einzelnachweise

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