Adlitz (Marloffstein)
Gemeindeteil der Gemeinde Marloffstein Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Gemeindeteil der Gemeinde Marloffstein Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Adlitz (ostfränkisch Mallads[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Marloffstein im Landkreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken, Bayern).[3] Die Gemarkung Adlitz hat eine Fläche von 1,469 km². Sie ist in 511 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 2874,07 m² haben.[4] In ihr liegt neben dem namensgebenden Ort der Gemeindeteil Schneckenhof.[5]
Adlitz Gemeinde Marloffstein | |
---|---|
Koordinaten: | 49° 38′ N, 11° 4′ O |
Höhe: | 341 m ü. NHN |
Einwohner: | 199 (1. Jan. 2023)[1] |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 91080 |
Vorwahl: | 09131 |
Adlitz und Schneckenhof von oben |
Das Dorf liegt am nördlichen Hang des Höhenzuges von Rathsberg nach Marloffstein. Unmittelbar ist der Ort von Acker- und Grünland umgeben. Etwas weiter westlich und östlich befinden sich Waldgebiete, das östliche wird Bergholz genannt. Durch diese Waldgebiete fließen zwei namenlose Bäche, die in Richtung Norden als linke Zuflüsse in den Schlangenbach münden. Der westliche Bach speist die Schwanenweiher. Die Staatsstraße 2242 verläuft nach Marloffstein (1,25 km südlich) bzw. nach Langensendelbach (1,25 km nördlich). Gemeindeverbindungsstraßen verlaufen nach Atzelsberg zur Kreisstraße ERH 7 (1,5 km südwestlich) und nach Schneckenhof (0,5 km nordwestlich).[6]
Im Jahre 1348 wurde der Ort als „Adlotz“ erstmals urkundlich erwähnt. Dem Ortsnamen liegt der Personenname Adelolt zugrunde. Da ein Grundwort wie –hof oder –bach fehlt, war die Form zu dem Adelolt (seinen Hof) gebräuchlich, die zu Madlotz verschliffen wurde (im 14. Jahrhundert erstmals bezeugt). Beide Formen waren über die Jahrhunderte gebräuchlich, die Variante hat sich in der Mundart durchgesetzt.[7]
Der Ort wurde wohl um 1100 von den Reichsministerialen von Gründlach gegründet.[8] Spätestens im 14. Jahrhundert beanspruchten die Dienstleute der Gründlacher, die Ritter von Strobel, deren lehnsherrlichen Ansprüche. Dagegen klagte die Burggrafschaft Nürnberg mit Erfolg. So wurde Adlitz burggräfliches und – in der Rechtsnachfolge – ein markgräfliches Lehen, das zunächst den Strobels aufgetragen wurde. Neben den Strobels hatte auch das Hochstift Bamberg grundherrliche Ansprüche. Im Bamberger Urbar von 1348 wurde ein Zehnt in Adlitz verzeichnet. Die Grundherren des markgräflichen Komplexes (1502: ein Schloss und zwei Höfe) wechselten häufig (s. Schloss Adlitz).[7] 1799 gab es im Ort sieben Untertansfamilien, wovon sechs brandenburg-bayreuthisch waren, eine Familie war bambergisch.[9] Auf die Hohe und Niedere Gerichtsbarkeit wie auch auf die Zehnt erhoben gleichermaßen das brandenburg-bayreuthische Oberamt Baiersdorf wie auch das bambergische Centamt Neunkirchen Ansprüche, was zu dauerhaften rechtlichen Auseinandersetzungen führte. Eine Folge war die Ausraubung und Brandschatzung im Jahre 1552 während des Zweiten Markgrafenkrieges.[7]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Erlangen. Im Rahmen des Gemeindeedikts (frühes 19. Jahrhundert) wurde Adlitz dem Steuerdistrikt Uttenreuth zugeordnet.[10] 1818 entstand die Ruralgemeinde Adlitz, zu der Schneckenhof gehörte.[11] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Erlangen zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Erlangen (1919 in Finanzamt Erlangen umbenannt). Ab 1862 gehörte Adlitz zum Bezirksamt Erlangen (1939 in Landkreis Erlangen umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Erlangen (1879 in das Amtsgericht Erlangen umgewandelt). Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 1,475 km².[12]
Am 1. Mai 1978 wurde Adlitz im Zuge der Gebietsreform nach Marloffstein eingegliedert.[13]
Der Biergarten „Nussbaumkeller“ des Gasthauses „Zur Ludwigshöhe“ mit seiner weiten Aussicht in die Fränkische Schweiz gilt als beliebtes Ausflugsziel.[14]
Das Schlösschen, ein dreigeschossiger turmähnlicher Quaderbau, ist aufgrund seiner exponierten Lage weithin sichtbar. Über der Tür am mit einem Spitzhelm bedeckten achteckigen Treppenturm befindet sich noch heute das Wappen der Familie von Eichler von Auritz.[14]
Zeitlinie der Lehnsnehmer/Schlossbesitzer und bauliche Veränderungen (unvollständig)
Das Schloss ist auch heute noch im Privatbesitz und kann nur von außen besichtigt werden. Seine gelegentliche Nutzung für Kulturveranstaltungen musste 2016 aufgrund von Problemen mit dem Brandschutz eingestellt werden.[17]
Jahr | 1818 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | 87 | 162 | 165 | 153 | 148 | 150 | 147 | 126 | 142 | 142 | 124 | 110 | 101 | 112 | 127 | 116 | 116 | 128 | 126 | 176 | 151 | 149 | 162 | 160 |
Häuser[18] | 17 | 20 | 25 | 24 | 23 | 22 | 25 | 26 | 28 | |||||||||||||||
Quelle | [10] | [19] | [20] | [20] | [21] | [22] | [23] | [24] | [25] | [26] | [27] | [20] | [28] | [20] | [29] | [20] | [30] | [20] | [20] | [20] | [31] | [20] | [12] | [32] |
Der Ort ist römisch-katholisch geprägt und bis heute nach St. Peter und Paul (Langensendelbach) gepfarrt. Die Einwohner evangelisch-lutherischer Konfession sind nach St. Nikolaus (Baiersdorf) gepfarrt.[12]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.