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Marktgemeinde im Bezirk Schwaz, Tirol Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zell am Ziller ist eine Marktgemeinde mit 1757 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Zillertal im Bezirk Schwaz in Tirol in Österreich.
Marktgemeinde Zell am Ziller | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Schwaz | |
Kfz-Kennzeichen: | SZ | |
Fläche: | 2,44 km² | |
Koordinaten: | 47° 14′ N, 11° 53′ O | |
Höhe: | 575 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.757 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 721 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 6280, 6283 | |
Vorwahl: | 05282 | |
Gemeindekennziffer: | 7 09 40 | |
NUTS-Region | AT335 | |
UN/LOCODE | AT ZEZ | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Unterdorf 2 6280 Zell am Ziller | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Robert Pramstrahler | |
Lage von Zell am Ziller im Bezirk Schwaz | ||
Zell am Ziller im September 2008, Blick vom Hainzenberg | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Zell am Ziller.
Zell liegt im hinteren Zillertal in einem Talkessel, an der rechten Seite des Ziller. Sie ist die flächenmäßig kleinste Gemeinde des Tals. Die umliegenden Hänge bilden die Gemeinden Zellberg, Rohrberg, Gerlosberg und Hainzenberg. Im Norden schließt die Gemeinde Aschau im Zillertal, im Süden die Gemeinden Hippach und Ramsau im Zillertal an Zell an.
Zell ist neben Fügen der alte Hauptort und wirtschaftliches, verwaltungsmäßiges und schulisches Zentrum des Zillertals. Dazu gehören eine Außenstelle der Bezirkshauptmannschaft Schwaz, das Bezirksgericht (zum Gerichtsbezirk gehören alle Gemeinden des Tals), die Zillertaler Tourismusschulen, eine Musikschule, das Stiftungsaltersheim und weitere wichtige Einrichtungen.
Zellberg | Aschau im Zillertal | Rohrberg |
Gerlosberg | ||
Hippach | Ramsau im Zillertal | Hainzenberg |
Die Grundlage der Gemeinde legten Mönche im 8. Jahrhundert, die vom Gerlospass aus die Bewohner des Tals zum Christentum bekehrten und eine schlichte Mönchszelle errichteten.
Zell war für das Erzstift Salzburg von großer Bedeutung. Neben umfangreichem Grundbesitz führte von hier die direkte Wegverbindung über den Gerlospass in das Salzburger Stammland.
Im Jahr 1187 wurde für die zahlreichen Pilger und Reisenden das St.-Johannes-Spital erbaut, aus dem das Stiftungsaltersheim hervorging. 1188 wird der Ortsname Zell als Cellensis parrochia (Pfarre Zell) in einer Urkunde Erzbischof Adalberts III. von Salzburg erstmals urkundlich erwähnt.[1] Mit Goldfunden am Hainzenberg im 16. Jahrhundert stieg die Bedeutung des Orts, so dass die Verwaltung des salzburgischen Gerichts im Zillertal 1592 nach Zell verlegt wurde.
Nach dem Rückgang des Bergbaus im 19. Jahrhundert war Zell ein Ort von Viehmärkten. Das Vieh wurde im Austausch mit Wein über das Tuxer Joch und den Brennerpass nach Bozen getrieben.
Im Zuge der Napoleonischen Kriege wurde Zell am 6. November 1809 während des Tiroler Aufstandes von bayerischen Truppen geplündert. Nach Beendigung der Kriege fand am 5. Juni 1816 die Erbhuldigung des österreichischen Kaisers Franz I. statt, bis er weiter nach Fügen reiste, wo das dortige Kaiserdenkmal errichtet wurde. Er war ein Verfechter der Teilnahme der damals noch salzburgischen Gebiete wie Zell am Freiheitskampf Tirols 1809 und setzte sich für eine Vereinigung dieser Gebiete mit der Grafschaft Tirol ein.
Bis zum Jahr 1930 waren noch Knappen im Bergwerk tätig, der Abbau wurde jedoch als unrentabel eingestellt.
1989 wurde Zell zur Marktgemeinde erhoben.
Gauderfest: In Zell findet jährlich in den Tagen vor dem ersten Sonntag des Monats Mai das „Gauderfest“ statt, das zu den ältesten Volksfesten Tirols zählt. Die Bezeichnung ist wahrscheinlich auf das östlich von Zell gelegene Gauderlehen zurückzuführen. Im Mittelpunkt steht der Ausschank des Gauderbocks, eines extra für das Fest gebrauten Bockbiers der örtlichen Brauerei. Weitere Attraktionen sind ein Festumzug mit Festwägen, Musikkapellen und Trachtengruppen sowie das Ranggeln, eine Form des Ringens. Tierkämpfe wurden nach Protesten von Tierschützern aus dem Programm genommen. Wurde 2014 von der UNESCO als Immaterielles Kulturerbe in Österreich anerkannt.
Die Wirtschaft von Zell ist geprägt durch die Landwirtschaft, verschiedene Gewerbebetriebe und den sich seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts entwickelnden Tourismus.
Von überregionaler Bedeutung für die Ausbildung sind die Tourismusschulen, wo verschiedene Schulformen angeboten werden.
In Zell befindet sich mit der im Jahr 1500 gegründeten Brauerei (Zillertal Bier) die älteste Privatbrauerei Tirols.
Aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung hat Zell zahlreiche Einpendler.
Zell ist über die Zillertalstraße und die Zillertalbahn mit einem Bahnhof angebunden. In östlicher Richtung zweigt die Gerlosstraße (B165) zum Gerlospass (1490 m) ab.
Als bedeutender Schulstandort verfügt Zell über eine Neue Mittelschule mit Musik-Förderschwerpunkt und eine Polytechnische Schule. Die Zillertaler Tourismusschulen ermöglichen den Berufseinstieg in das Gastgewerbe. Die Schüler werden für alle Berufe im Bereich Hotellerie und Gastronomie qualifiziert und schließen teilweise mit Matura (Diplomprüfung) ab. Außerdem befindet sich die Landesmusikschule Zillertal im Ort.
Der Gemeinderat besteht aus 13 Mitgliedern.
Partei | 2016[3] | 2010[4] | ||
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% | Mandate | % | Mandate | |
Zukunft Zell - Team Bürgermeister Robert Pramstrahler | 40,64 | 6 | 40,20 | |
Freie Liste Zell - Christoph Steiner | 25,75 | 3 | ||
Zeller Liste 3 | 13,55 | 2 | ||
SPÖ-Zell Bürgermeisterkandidatin Annelies Brugger | 10,24 | 1 | ||
Parteifreie Liste „Für Zell“ | 9,82 | 1 | ||
Offene Gemeinschaftsliste „Für Zell“ Bürgermeisterkandidat Platzer Johann | 30,00 | |||
Zeller Liste - für Jugend, Frauen, Arbeitnehmer und Senioren | 19,21 | |||
Freiheitliche und unabhängige Liste Zell am Ziller | 10,59 |
Bürgermeister von Zell am Ziller ist Robert Pramstrahler.[5]
Blasonierung: In Gold ein schwarzgewandeter Mönch mit ausgestreckten Armen, rechts ein schwarzes Kreuz, links eine Kirche mit spitzem Turm haltend.[6]
Das 1975 verliehene Gemeindewappen verweist auf die Geschichte des von Missionaren des hl. Rupert gegründeten Ortes und symbolisiert den Ortsnamen, der von Mönchszelle kommt.[7]
Zell am Ziller wird im Lied Steirermen san very good der Stoakogler erwähnt.
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