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Fügen (Tirol)

Gemeinde im Bezirk Schwaz, Tirol Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Fügen (Tirol)
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Fügen ist mit 4317 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) die einwohnerstärkste Gemeinde des Zillertals und gehört zum Bezirk Schwaz in Tirol (Österreich). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Zell am Ziller.

Schnelle Fakten Wappen, Österreichkarte ...
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Geografie

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Fügen, dahinter das Spieljoch, links im Hintergrund der Gilfert

Fügen gilt als Hauptort des vorderen Zillertals. Der Ort liegt auf dem breiten Murkegel des Rischbachs. Das Gemeindegebiet besteht aus dem Haufendorf Fügen mit 2737 Einwohnern und den Ortschaften Gagering im Norden mit 188 Einwohnern, Kapfing im Süden mit 1006 Einwohnern und der einstigen Industriesiedlung Kleinboden am Finsingbach im Südwesten mit 386 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024[1]).

Gemeindegliederung

Weitere Informationen Katastralgemeinden, Ortschaften in der Gemeinde ...

Nachbargemeinden

Alle fünf Nachbargemeinden von Fügen liegen im Bezirk Schwaz.

Schlitters Bruck am Ziller
Fügenberg Thumb Hart im Zillertal
Uderns
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Geschichte

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1982 gefundene Urnengräber in Kapfing belegen eine frühe Besiedlung während der Bronzezeit.[2] Finsing wurde bereits 927 als „Funzina“ urkundlich genannt, Fügen selbst erst um 1140/49 als Fugnæ.[3] In einer Urkunde aus etwa der gleichen Zeit erscheint Fugine. Fügen gehörte kirchlich zur Diözese Brixen, staatsrechtlich jedoch bis 1803 zum Erzstift Salzburg. Einige Zeit war Fügen „Dingstätte“ des salzburgischen Gerichtes Zell.

Die große Not des Dreißigjährigen Krieges führte am 19. Mai 1645 zum Aufstand der Fügener Bauern gegen ihren Landesfürsten, den Salzburger Erzbischof, dem sie zinspflichtig waren. Diesem Aufstand schlossen sich alle Zillertaler Bauern an, die dem Salzburger Erzbischof unterstanden.

1678 wurde ein eigener Richter für das salzburgische Gericht Fügen eingesetzt, das 1849 als Bezirksgericht bezeichnet wurde. 1923 wurde der Gerichtsbezirk Fügen dem Bezirksgericht Zell am Ziller zugeteilt.

Bedeutung erhielt Fügen seit dem 15. Jahrhundert als industrielles Zentrum des Tals, hier wurden Kanonenkugeln und Harnischbleche sowie Eisenbleche erzeugt. 1697 errichtete das Fügener Eisenunternehmen der Grafen Fieger eine Eisenhütte in Kiefersfelden (Bayern). Die Betriebe mussten Ende des 19. Jahrhunderts aufgrund der Konkurrenz eingestellt werden.

Ortsname

Die Herkunft des Ortsnamens ist seit langer Zeit umstritten. Auffällig ist, dass er bereits im ersten Beleg einen F-Anlaut aufweist. Damals war das in der Regel noch ein V. Zudem konservierte er das G, welches eigentlich durch die Romanisierung zu Z geworden wäre. Damit muss dem Namen ein altes, vorrömisches Wort zugrunde liegen. Möglich ist, dass hier einst der antike Stamm der Fokunaten siedelte, von dem die Ausgangsform Focunia kommen könnte. Die Fokunaten könnten wiederum ihren Namen von lateinisch focus Schmelzofen haben. In der Gegend gab es schon in der Antike Fahlerzgewinnung.[4]

Bevölkerungsentwicklung

Fügen: Einwohnerzahlen von 1869 bis 2024
Jahr  Einwohner
1869
 
1.088
1880
 
1.094
1890
 
991
1900
 
942
1910
 
1.057
1923
 
1.117
1934
 
1.346
1939
 
1.404
1951
 
1.826
1961
 
1.919
1971
 
2.345
1981
 
2.668
1991
 
2.918
2001
 
3.410
2011
 
3.801
2021
 
4.277
2024
 
4.317
Quelle(n): Statistik Austria, Gebietsstand 1.1.2021
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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Schloss Fügen (Bubenburg)
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Pfarrkirche Fügen

Wirtschaft und Infrastruktur

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Die Wirtschaft ist durch Landwirtschaft, Handel, Gewerbe, Industrie und nicht zuletzt Tourismus geprägt. Fügen als zweisaisonaler Tourismusort profitiert dabei von den beiden Skigebieten Hochfügen-Hochzillertal und Spieljoch sowie der Erlebnistherme Zillertal. Unternehmen mit überregionaler Bedeutung sind Möbel-Wetscher und Binderholz.

  • Binderholz: Am Stammsitz der Firma Binder Holz werden ca. 1 Million fm Jahreseinschnittleistung und 250.000 m³ Hobelware pro Jahr erzeugt. Mit circa 1.300 Mitarbeitern an neun Standorten in Österreich, Deutschland und Finnland ist Binder einer der größten Sägewerksbetriebe Europas. Die Massivholz-Produktpalette reicht von Dimensionsholz, Hobelware, ein- und mehrschichtig verleimten Massivholzplatten, Brettschichtholz, MDF-Platten sowie Brettsperrholz bis hin zu Holzbriketts und Holzpellets. Die Holztransporte wurden bis 2012 mit Normalspurwaggons, die auf schmalspurigen Rollwagen aufgebockt werden, über die Zillertalbahn durchgeführt. Binder betreibt neben der Schnittholzproduktion im Stammwerk in Fügen weitere Werke u. a. in Jenbach, St. Georgen bei Salzburg, Hallein, Unternberg sowie im bayerischen Kösching.

Verkehr

Fügen liegt an der Zillertalstraße, vom Ortskern aus führt eine Bergstraße über den Fügenberger Ortsteil Pankrazberg auf der Hochfügen-Straße zu dem knapp 1480 m hoch gelegenen Wintersportort Hochfügen. In der Gemeinde liegen zudem auch drei Haltestellen der Zillertalbahn, nämlich Gagering, Fügen-Hart und Kapfing.

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Politik

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Gemeinderat

Der Gemeinderat besteht aus 15 Mandataren.

Weitere Informationen Partei, % ...

1) Durch Koppelung der beiden Listen erlangte die „Fügener Wahlgemeinschaft Fügen – Kapfing – Kleinboden – Gagering“ 4 Mandate.

Bürgermeister

Bürgermeister von Fügen ist seit 2016 Dominik Mainusch.[8]

Wappen

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Blasonierung:

„In rotem Feld eine mit der Schneide nach rechts gekehrte silberne Hacke ober einer silbernen Rübe mit drei Blättern.“[9]

Das 1964 verliehene Gemeindewappen erinnert an zwei bedeutende Adelsgeschlechter, die in Fügen ansässig waren. Die Hacke war das redende Wappen der Hackl, die weiße Rübe entstammt dem Wappen der Familie Keutschach.[10]

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Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Hermann Wetscher († 2020), Bürgermeister von Fügen 1973–1981, 1986–2004[11]

Söhne und Töchter der Gemeinde

Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten

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Literatur

  • Hans Mair: Geschichte der Häuser und Höfe von Fügen und Fügenberg (= Schlern-Schriften. Band 260). Wagner: Innsbruck 1971.
Commons: Fügen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Fügen – Reiseführer

Einzelnachweise

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