Seidelsdorf ist ein Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Dinkelsbühl im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[2]

Schnelle Fakten Große Kreisstadt Dinkelsbühl ...
Seidelsdorf
Große Kreisstadt Dinkelsbühl
Koordinaten: 49° 5′ N, 10° 18′ O
Höhe: 486 (470–486) m ü. NHN
Einwohner: 189 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Juli 1970
Postleitzahl: 91550
Vorwahl: 09851
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Geografie

Das Dorf liegt am Hausertsmühlbach, einem Zufluss des Walkenweiherbachs, der rechts in die Wörnitz mündet. Im Süden und Westen befindet sich ein Golfplatz. Ansonsten ist der Ort von Acker- und Grünland umgeben. Im Nordwesten wird die Flur Hirtenbuck genannt, im Westen Lach und im Südosten Hausert. Im Ort steht eine Linde, die als Naturdenkmal geschützt ist. Die Staatsstraße 2218 führt zur B 25 bei Dinkelsbühl (2,4 km östlich) bzw. an Unterradach vorbei zur Anschlussstelle zur A 7 (6,2 km nordwestlich). Gemeindeverbindungsstraßen führen nach Burgstall (1,5 km nördlich) und nach Hausertshof (0,8 km südlich).[3]

Geschichte

Der Ort wurde 1353 als „Seitelsdorff“ erstmals urkundlich erwähnt.[4]

Die Fraisch über Seidelsdorf war strittig zwischen dem ansbachischen Oberamt Crailsheim, dem oettingen-spielbergischen Oberamt Mönchsroth und der Reichsstadt Dinkelsbühl. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft wurde sowohl von Dinkelsbühl als auch Mönchsroth beansprucht. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand der Ort aus 20 Anwesen und 1 Gemeindehirtenhaus. Grundherren waren das Oberamt Mönchsroth (5 Halbhöfe, 1 Viertelhof, 1 Söldengut, 2 Söldenhäuser), die Reichsstadt Dinkelsbühl (katholische Kirchenpflege: 1 Gütlein; Reichalsmosenpflege: 1 Gütlein; Siechenpflege: 1 Wirtschaft; Spital: 4 Halbhöfe, 2 Güter; Stipendiatenpflege: 1 Hof) und das Ämtlein Weidelbach des Deutschen Ordens (1 Lehengütlein mit Backrecht).[5][6][7] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Crailsheim.[8]

1806 kam Seidelsdorf an das Königreich Bayern. Mit dem Gemeindeedikt wurde Seidelsdorf dem 1809 gebildeten Steuerdistrikt Segringen zugeordnet. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Seidelsdorf, zu der Beutenhof, Beutenmühle, Hardhof, Hardmühle, Hausertsmühle, Knorrenmühle, Oberhard, Obermeißling, Rain und Untermeißling gehörten.[9][10] Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Dinkelsbühl zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Dinkelsbühl (1919 in Finanzamt Dinkelsbühl umbenannt, seit 1973 Finanzamt Ansbach). Die Verwaltung übernahm 1862 das neu geschaffene Bezirksamt Dinkelsbühl (1939 in Landkreis Dinkelsbühl umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Dinkelsbühl (1879 in das Amtsgericht Dinkelsbühl umgewandelt, das seit 1973 eine Zweigstelle des Amtsgerichtes Ansbach ist).[8] Rain wurde erst nach 1950 nach Segringen umgemeindet. Die Gemeinde Seidelsdorf hatte 1950 eine Gebietsfläche von 7,376 km²[11] und 1961 von 6,339 km².[12] Im Zuge der Gebietsreform wurde Seidelsdorf am 1. Juli 1970 nach Dinkelsbühl eingemeindet.[13] Mit der Auflösung des Landkreises Dinkelsbühl im Jahr 1972 kam Seidelsdorf an den Landkreis Ansbach.[8]

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 1: ehemaliges Wohn- und Mühlengebäude, sogenannte Knorrenmühle, zweigeschossiger unverputzter Sandsteinbau mit Satteldach aus dem ersten Viertel des 19. Jahrhunderts
  • Haus Nr. 5: ehemaliger Zwiehof: Wohnhaus, erdgeschossiger Putzbau mit Krüppelwalmdach, bezeichnet „1835“; ehemalige Stallscheune, unverputzter Haustein mit Satteldach, nach 1826
  • Haus Nr. 7: Wohnstallhaus, zweigeschossiger Putzbau mit Satteldach, im Kern aus dem 18. Jahrhundert, Um- und Anbau nach 1826; Scheune, teilweise unverputzter Fachwerkbau mit Satteldach aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts
  • Haus Nr. 20: Bauernhaus, zweigeschossiger verputzter Einfirsthof mit Satteldach und Zwerchgiebel, bezeichnet „1869“, im Kern älter
  • Haus Nr. 24: Gasthaus, zweigeschossiger Putzbau mit Fachwerkgiebel und Krüppelwalmdach aus dem 18. Jahrhundert, seitlicher zweigeschossiger Anbau mit Fachwerkgiebel und Satteldach aus dem ersten Viertel des 20. Jahrhunderts
  • Haus Nr. 29: Nebengebäude der ehemaligen Mühle, erdgeschossiger Massivbau mit Steildach aus dem 19. Jahrhundert

Einwohnerentwicklung

Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...
Jahr 181818401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner 321386369367354364365352371358375350360374377390367375344555531509303298
Häuser[14] 646065676578626756
Quelle [15][16][17][17][18][19][20][21][22][23][24][17][25][17][26][17][27][17][17][17][11][17][12][28]
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Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...
Jahr 001818001840001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner 132174140149139150155239174176189
Häuser[14] 2624273527303143
Quelle [15][16][18][20][23][25][27][11][12][28][1]
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Gemeinde Seidelsdorf

Ort Seidelsdorf

Religion

Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Vinzenz (Segringen) gepfarrt.[5] Die Katholiken sind nach St. Georg (Dinkelsbühl) gepfarrt.[12]

Literatur

Fußnoten

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