Schuttertal
Gemeinde in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Schuttertal ist eine Gemeinde im Ortenaukreis in Baden-Württemberg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 48° 16′ N, 7° 57′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Freiburg | |
Landkreis: | Ortenaukreis | |
Höhe: | 245 m ü. NHN | |
Fläche: | 50,27 km2 | |
Einwohner: | 3172 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 63 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 77978 | |
Vorwahlen: | 07826, 07823 | |
Kfz-Kennzeichen: | OG, BH, KEL, LR, WOL | |
Gemeindeschlüssel: | 08 3 17 121 | |
LOCODE: | DE UTT | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptstraße 5 77978 Schuttertal | |
Website: | schuttertal.de | |
Bürgermeister: | Matthias Litterst | |
Lage der Gemeinde Schuttertal im Ortenaukreis | ||
Schuttertal liegt im Tal der Schutter am Westrand des mittleren Schwarzwaldes in 250 bis 750 Meter Höhe.
Die Nachbargemeinden von Schuttertal sind (im Uhrzeigersinn): Seelbach, Biberach, Steinach, Hofstetten, Biederbach, Freiamt, Kenzingen, Herbolzheim, Ettenheim, Kappel-Grafenhausen und Ringsheim.
Seit der Gemeindereform 1974 besteht die Gemeinde Schuttertal aus den bis dahin selbständigen Gemeinden Schuttertal, Dörlinbach und Schweighausen. Der Verwaltungssitz der Gemeinde befindet sich im Rathaus von Dörlinbach. Zur Gemeinde Schuttertal gehören 60 Dörfer, Weiler, Zinken, Höfe und Häuser.[2]
Die Schutter entspringt am Hünersedel, oberhalb von Schweighausen auf 680 Meter Höhe. Von mehreren kleinen Wasserläufen aus dem Quellgrundbereich angereichert, fließt sie in westlicher Richtung durch das Loh-Tal, vereinigt sich im Bergdorf Schweighausen mit dem Geisbergbach, stürzt sich über Felsblöcke hinunter zum „Schutterwinkel“ und fließt dann nach Norden. Nach 25 Kilometern erreicht sie bei Lahr die Rheinebene und schließlich nach weiteren 30 Kilometern bei Kehl die Kinzig, die kurz danach in den Rhein mündet.
Auf ihrem Weg durch den Schwarzwald und die Rheinebene gibt der Fluss den Orten Schuttertal, Schuttern, Schutterzell und Schutterwald ihren Namen.
Während der Ortsteil Schuttertal einst, wie die benachbarte Gemeinde Seelbach, zum herrschaftlichen Einflussbereich der Herren von Geroldseck und später zur Grafschaft Hohengeroldseck gehörte, waren Dörlinbach und Schweighausen Teil des weltlichen Gebietes des Klosters Ettenheimmünster bzw. des Hochstifts Straßburg (des heutigen Erzbistums Straßburg). Dörlinbach und Schweighausen fielen 1803 an das Großherzogtum Baden, Schuttertal erst 1819.
Mitte des 19. Jahrhunderts wanderten, auf Grund von Überschwemmungen und Hungersnöten, etwa 900 Bürger aus Schuttertal, Dörlinbach und Schweighausen in die USA aus. Viele ließen sich am Ohio im südlichen Indiana nieder.
Seit dem 1. Januar 1973 gehörten die Gemeinden Dörlinbach, Schuttertal und Schweighausen zum neuen Ortenaukreis. Davor waren die drei Gemeinden dem Landkreis Lahr angehörig. Am 1. Januar 1974 wurden sie zur neuen Gemeinde Schuttertal zusammengeschlossen.[3]
Erste urkundliche Erwähnung findet Dörlinbach – von Einheimischen im alemannischen Dialekt Derlebach ausgesprochen – in einer päpstlichen Bulle von 1226, in welcher dem Kloster Ettenheimmünster die verliehenen Rechte und Güter zugesichert werden. Textpassage: „Die Herrenhöfe mit Mühlen, Fischereien und allem ihrem Zubehör in Derlunbac…“
Wie aus dem Kopialbuch des Klosters Ettenheimmünster hervorgeht, wurde bereits 1132 eine Kapelle in Dörlinbach eingeweiht. Die Kapelle war etwa 800 Jahre lang einer der Mittelpunkte des Ortes, bis sie 1922 abgerissen wurde, um einem neuen Kirchenbau zu weichen.
Der allgemeinen Revision von 1745 zufolge, bestand die Gemeinde Dörlinbach zu jener Zeit aus
Dörlinbach wird mitunter auch als „Das Brunnendorf“ bezeichnet. Diese Betitelung geht auf eine, mehr oder minder geglückte, Marketingaktion einiger Gemeinderäte sowie des Verkehrsvereins in den achtziger und neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts zurück. Man suchte nach einem zugkräftigen Beinamen für das Dorf, der die Besonderheiten des Ortes beschreiben sollte und entschied sich, mangels Alternativen, für den Titel „Das Brunnendorf“. Infolge dieser Aktion entstanden dann auch einige neue Brunnenanlagen, die Touristen zum Verweilen einluden.
Der über viele Jahrzehnte geförderte Tourismus hat auch heute immer noch einen hohen Stellenwert für die Gemeinde, nicht im Sinne absoluter Zahlen, sondern als Ziel der Gemeindeentwicklung.
Schuttertal wurde erstmals 1270 urkundlich erwähnt. Das erste Dorfoberhaupt, welches bei der Gründung der Gemeinschaft eine zentrale Rolle spielte, war Simon von Himmelsbach. Noch heute sind viele Relikte aus dieser Zeit vorhanden und erinnern an die einstige Gründung durch Herrn Himmelsbach. Die katholische Pfarrkirche St. Antonius wurde 1907 bis 1909 im neuromanischen Stil errichtet und besitzt ein 1670 datiertes Gemälde des Kirchenpatrons, des heiligen Antonius des Großen.
Das „Bergdorf“ Schweighausen liegt am Fuß des 727 m hohen Geisbergs und des 744 m hohen Hünersedels. Am Fuß des Hünersedels entspringt das Flüsschen Schutter, das dem Schuttertal seinen Namen gibt. Die Schutterquelle ist immer wieder eine gerne genutzte Raststation auf Wanderungen durch das Schuttertal.
Schweighausen ist außerdem bekannt für sein reges Vereins- und Dorfleben.
Das Tal ist durch seine Geschichte katholisch geprägt, während angrenzende Städte und Gemeinden (z. B. Freiamt oder Lahr) überwiegend protestantischen Glaubens sind.
Das in früheren Zeiten weltlich und religiös zum Hochstift Straßburg gehörende Tal liegt heute im Erzbistum Freiburg.
Die wenigen evangelischen Gläubigen werden geistlich von Seelbach aus betreut.[4]
Der Gemeinderat hat 15 Mitglieder. Die Kommunalwahl am 26. Mai 2019 brachte bei einer Wahlbeteiligung von 68,2 % (2014: 58,2 %) folgendes Ergebnis:[5]
CDU | 68,6 % | 10 Sitze | 2014: 60,3 %, 10 Sitze |
FWV | 31,4 % | 5 Sitze | 2014: 39,7 %, 6 Sitze |
Blasonierung: In Gold ein roter Balken, überdeckt von einem Krummstab in verwechselten Farben.
Das heutige Wappen der Gesamtgemeinde Schuttertal leitet sich vom Stammwappen der Herren von Geroldseck (roter Balken auf Gold) sowie von der Herrschaft des Klosters Ettenheimmünster bzw. der Straßburger Fürstbischöfe (symbolisiert durch den Krummstab) ab.
Darüber hinaus verwendet die Gemeinde ein Logo, welches eher zu Imagezwecken, auch von örtlichen Firmen und Organisationen, eingesetzt wird.
Schuttertal hat 1974 eine Patenschaft für die Donauschwaben aus Modosch übernommen.
Durch die Orte Dörlinbach und Schuttertal führt die Landesstraße 102, die durch das Schuttertal bis nach Lahr verläuft. Sie zweigt südlich von Dörlinbach ab von der L 103, die von der Rheinebene im Westen bis ins Kinzigtal verläuft und an der der Ort Schweighausen liegt.
Schuttertal verfügt über eine Grundschule mit Außenstellen in Dörlinbach und Schweighausen. In allen drei Ortsteilen besteht je ein Kindergarten.
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