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Der Zehnkampf der Männer bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom wurde am 5. und 6. September 1960 im Stadio Olimpico ausgetragen. Dreißig Athleten nahmen teil.
Sportart | Leichtathletik | ||||||||
Disziplin | Zehnkampf | ||||||||
Geschlecht | Männer | ||||||||
Teilnehmer | 30 Athleten aus 20 Ländern | ||||||||
Wettkampfort | Stadio Olimpico | ||||||||
Wettkampfphase | 5./6. September 1960 | ||||||||
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Olympiasieger wurde der US-Amerikaner Rafer Johnson. Er gewann vor dem Taiwanesen Yang Chuan-Kwang und Wassili Kusnezow aus der Sowjetunion.
Drei Deutsche und jeweils ein Athlet aus der Schweiz, aus Österreich und aus Liechtenstein gingen an den Start. Klaus Grogorenz kam in der Endabrechnung auf Platz acht, Manfred Bock auf Platz elf und Walter Meier auf Platz sechzehn. Der Schweizer Fritz Vogelsang belegte Rang elf, der Österreicher Hans Muchitsch Rang siebzehn. Der Liechtensteiner Alois Büchel gab nach dem Hochsprung auf.
Wertung von 1952 | Wertung von 1985 | Name, Land | Ort, Land | Datum | |
---|---|---|---|---|---|
Weltrekord | 8683 Punkte | 7981 Punkte | Rafer Johnson ( USA) | Eugene, USA | 9. Juli 1960[1] |
Olympischer Rekord | 7937 Punkte | 7565 Punkte | Milt Campbell ( USA) | OS Melbourne, Australien | 30. November 1956 |
Der US-amerikanische Olympiasieger Rafer Johnson verbesserte den bestehenden olympischen Rekord um 455 Punkte auf 8392 P (7901 P nach der Wertung von 1985). Den Weltrekord verfehlte er um 291 Punkte.
Der Zehnkampf wurde nach denselben Regeln wie heute durchgeführt. Die zehn Disziplinen fanden auf zwei Tage verteilt statt. Gewertet wurde wie bei den letzten Spielen nach der Punktetabelle von 1952.
5. September:
9:00 Uhr: 100 m
10:00 Uhr: Weitsprung
15:00 Uhr: Kugelstoßen
15:45 Uhr: Hochsprung
17:45 Uhr: 400 m
6. September:
9:00 Uhr: 110 m Hürden
10:10 Uhr: Diskuswurf
14:30 Uhr: Stabhochsprung
16;50 Uhr: Speerwurf
18:10 Uhr: 1500 m[2]
Dreißig Athleten aus zwanzig Ländern nahmen an dem olympischen Wettkampf teil. Sieben von ihnen gaben vorzeitig auf.
Name | Nation |
---|---|
Alois Büchel | Liechtenstein |
Manfred Bock | Deutschland |
Jože Brodnik | Jugoslawien |
Juri Djatschkow | Sowjetunion |
David Edstrom | USA |
Panagiotis Epitropopoulos | Griechenland |
Klaus Grogorenz | Deutschland |
Björgvin Hólm | Island |
Rafer Johnson | USA |
Markus Kahma | Finnland |
Eef Kamerbeek | Niederlande |
Mirko Kolnik | Jugoslawien |
Wassili Kusnezow | Sowjetunion |
Jurij Kutenko | Sowjetunion |
Juriz Laipenieks | Chile |
Leo Mariën | Belgien |
Walter Meier | Deutschland |
Rodolfo Mijares | Mexiko |
Hans Muchitsch | Österreich |
Phil Mulkey | USA |
Luciano Paccagnella | Italien |
Júlio Santos | Portugal |
Franco Sar | Italien |
Gurbachan Singh Randhawa | Indien |
George Stulac | Kanada |
Seppo Suutari | Finnland |
Héctor Thomas | Venezuela |
Herman Timme | Niederlande |
Fritz Vogelsang | Schweiz |
Yang Chuan-Kwang | Taiwan |
Ein gemeldeter Athlet aus einem weiteren Land sagte seine Teilnahme ab:
Name | Nation |
---|---|
Fumio Nishiuchi | Japan |
Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:
– | verzichtet |
o | übersprungen |
x | ungültig |
Die Disziplin wurde in acht Läufen durchgeführt.
Yang Chuan-Kwang stellte mit 10,7 s die bislang schnellste in einem olympischen Zehnkampf gelaufene Zeit über 100 Meter ein.[3]
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Die Bestweiten sind fett gedruckt.
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Mit 15,82 m erzielte Rafer Johnson die größte Weite im Kugelstoßen im Rahmen eines olympischen Zehnkampfes.[4]
Die Bestweiten sind fett gedruckt.
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Der US-Amerikaner David Edstrom trat zu dieser vierten Disziplin nicht an.
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Der Liechtensteiner Alois Büchel und der Portugiese Júlio Santos traten zu dieser fünften Disziplin nicht mehr an.
Mit 48,0 s lief Klaus Grogorenz die schnellste Zeit über 400 Meter im Rahmen eines olympischen Zehnkampfes.[7]
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Die Disziplin wurde in sieben Läufen durchgeführt.
Der Jugoslawe Mirko Kolnik trat zu dieser sechsten Disziplin nicht an.
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Der Inder Gurbachan Singh Randhawa trat zu dieser siebten Disziplin nicht an.
Mit 50,52 m erreichte Wassili Kusnezow die größte Weite im Diskuswurf im Rahmen eines olympischen Zehnkampfes.[8]
Die Bestweiten sind fett gedruckt.
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Der US-Amerikaner Phil Mulkey trat zur achten Disziplin nicht an.
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Der sowjetische Athlet Juri Djatschkow trat zu dieser neunten Disziplin nicht an.
Mit 71,44 m erzielte Jurij Kutenko die größte Weite im Speerwurf im Rahmen eines olympischen Zehnkampfes. Auch Kusnezow auf Platz zwei, Johnson als Dritter, Yang als Vierter und Brodnik als Fünfter überboten die alte Rekordmarke.[9]
Die Bestweiten sind fett gedruckt.
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Datum: 5./6. September 1960[10]
Platz | Name | Nation | Punkte – offiz. Wertung | Punkte – 1985er Wertung |
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1 | Rafer Johnson | USA | 8392 OR | 7901 |
2 | Yang Chuan-Kwang | Taiwan | 8334 | 7820 |
3 | Wassili Kusnezow | Sowjetunion | 7809 | 7527 |
4 | Jurij Kutenko | Sowjetunion | 7567 | 7401 |
5 | Eef Kamerbeek | Niederlande | 7236 | 7213 |
6 | Franco Sar | Italien | 7195 | 7140 |
7 | Markus Kahma | Finnland | 7112 | 7161 |
8 | Klaus Grogorenz | Deutschland | 7032 | 7078 |
9 | Jože Brodnik | Jugoslawien | 6918 | 7005 |
10 | Manfred Bock | Deutschland | 6894 | 7006 |
11 | Fritz Vogelsang | Schweiz | 6767 | 6881 |
12 | Seppo Suutari | Finnland | 6751 | 6876 |
13 | Luciano Paccagnella | Italien | 6283 | 6566 |
14 | Björgvin Hólm | Island | 6261 | 6601 |
15 | Herman Timme | Niederlande | 6206 | 6501 |
16 | Walter Meier | Deutschland | 6000 | 6116 |
17 | Hans Muchitsch | Österreich | 5950 | 6311 |
18 | Leo Mariën | Belgien | 5919 | 6303 |
19 | Juriz Laipenieks | Chile | 5865 | 6322 |
20 | Héctor Thomas | Venezuela | 5753 | 6188 |
21 | Rodolfo Mijares | Mexiko | 5413 | 5939 |
22 | George Stulac | Kanada | 5198 | 5786 |
23 | Panagiotis Epitropopoulos | Griechenland | 4737 | 5365 |
DNF | Juri Djatschkow | Sowjetunion | 5803 | 5620 |
Phil Mulkey | USA | 4515 | 4621 | |
Gurbachan Singh Randhawa | Indien | 4106 | 4128 | |
Mirko Kolnik | Jugoslawien | 3523 | 3417 | |
Alois Büchel | Liechtenstein | 2483 | 2452 | |
Júlio Santos | Portugal | 2282 | 2303 | |
David Edstrom | USA | 2107 | 2099 | |
DNS | Fumio Nishiuchi | Japan |
Der Silbermedaillengewinner von 1956, Rafer Johnson, galt als der Topfavorit im Zehnkampf. Als größter Konkurrent wurde sein Collegekamerad Yuang Chuan-Kwang aus Taiwan angesehen. Johnson und Yang verband eine tiefe Freundschaft. Kandidat für Bronze war vor allem der amtierende Europameister Wassili Kusnezow.
Dieser Zehnkampf entwickelte sich von Anfang an zu einem dramatischen Duell zwischen den beiden ausgemachten Favoriten. Yang konnte die beiden ersten Disziplinen für sich entscheiden und führte mit 130 Punkten vor Johnson und dem Deutschen Klaus Grogorenz. Walter Meier, ebenfalls aus Deutschland, hatte im Weitsprung keine Weite zustande gebracht, setzte aber den Wettkampf trotzdem fort. Im Kugelstoßen, der dritten Disziplin, konnte Johnson sich mit 163 Punkten Vorsprung auf Yang in Führung bringen. Am Ende des ersten Tages hatte sich Yang wieder bis auf 55 Punkte an Johnson herangekämpft. Auf Platz drei lag Grogorenz.
Der zweite Tag begann mit dem Hürdensprint, den Yang für sich entscheiden konnte. Mit 128 Punkten lag er nun wieder in Front. Doch Johnson konnte sich auf die Wurfdisziplinen verlassen, in denen er stärker als Yang war. Schon im Diskuswurf holte er sich die Führung zurück. Yang kam im Stabhochsprung noch einmal bis auf 24 Punkte heran, doch im Speerwurf, in dem die ersten fünf Athleten die alte olympische Bestleistung während eines Zehnkampfes überbieten konnten, baute Johnson die Führung auf 67 Punkte aus. Der abschließende 1500-Meter-Lauf musste nun die Entscheidung bringen. Im Vergleich der Bestleistung der beiden führenden Athleten sah es eigentlich gut aus für den Taiwanesen. Seinen 4:36,9 min standen 4:54,2 min für Johnson gegenüber. Aufholen musste Yang ca. zehn Sekunden. Aber der US-Amerikaner steigerte sich in Rom auf 4:49,7 min und Yang konnte mit seinen 4:48,5 min nur noch neun Punkte aufholen. Johnson war Olympiasieger und steigerte den bestehenden olympischen Rekord um mehr als 450 Punkte. Auch Yang übertraf diesen bisherigen Rekord bei Weitem. Kusnezow wurde den Erwartungen ebenfalls gerecht und gewann die Bronzemedaille.[11]
Rafer Johnson gewann die sechste US-Goldmedaille im Zehnkampf in Folge.
Yang Chuan-Kwang gelang der erste Medaillengewinn für Taiwan unter der offiziellen Benennung Republik China bei Olympischen Spielen.
Anmerkung:
Zur besseren Einordnung der Leistung sind neben den offiziellen Punkten nach der Wertungstabelle von 1952 die nach dem heutigen Wertungssystem von 1985 umgerechneten Punktzahlen mit angegeben. Bis Platz fünf wäre die Reihenfolge unverändert geblieben. Platz 6 hätte der Finne Kahma belegt, auch auf weiteren Plätzen gäbe es geringfügige Verschiebungen. Aber diese Vergleiche sind nur Anhaltswerte, denn als Grundlage müssen die jeweils unterschiedlichen Maßstäbe der Zeit gelten. Am auffälligsten wird das im Stabhochsprung, bei dem damals mit ganz anderen Stäben gesprungen wurde als heute.
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