Olympische Sommerspiele 1960/Leichtathletik – Diskuswurf (Frauen)

Wettbewerb der Olympischen Sommerspiele 1960 Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Der Diskuswurf der Frauen bei den Olympischen Spielen 1960 in Rom wurde am 3. und 5. September 1960 im Stadio Olimpico ausgetragen. 24 Athletinnen nahmen teil.

Schnelle Fakten Medaillengewinnerinnen ...
Olympische Ringe
SportartLeichtathletik
DisziplinDiskuswurf
GeschlechtFrauen
Teilnehmer24 Athletinnen aus 15 Ländern
WettkampfortStadio Olimpico
Wettkampfphase3. September 1960 (Qualifikation)
5. September 1960 (Finale)
Medaillengewinnerinnen
Nina Ponomarjowa (Sowjetunion 1955 URS)
Tamara Press (Sowjetunion 1955 URS)
Lia Manoliu (Rumänien 1952 ROM)
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Olympiasiegerin wurde Nina Ponomarjowa aus der Sowjetunion vor ihrer Landsfrau Tamara Press. Bronze ging an die Rumänin Lia Manoliu.

Während Athletinnen aus der Schweiz und Liechtenstein nicht teilnahmen, gingen drei Deutsche und eine Österreicherin an den Start. Die Österreicherin Dorli Hofrichter und die Deutsche Doris Müller konnten sich nicht für das Finale qualifizieren. Die beiden weiteren Deutschen Irene Schuch und Kriemhild Limberg erreichten das Finale. Limberg belegte dort Platz vier, Schuch erreichte Rang neun.

Rekorde

Bestehende Rekorde

Weltrekord 57,04 m Nina Dumbadse (Sowjetunion 1923 Sowjetunion) Tiflis, Sowjetunion (heute Georgien) 18. Oktober 1952[1]
Olympischer Rekord 53,69 m Olga Fikotová (Tschechoslowakei Tschechoslowakei) Finale OS Melbourne, Australien 23. November 1956
Das Olympiastadion während der Eröffnungsfeier

Rekordverbesserung

Die sowjetische Olympiasiegerin Nina Ponomarjowa verbesserte den bestehenden olympischen Rekord im Finale am 5. September um 1,41 m auf 55,10 m. Zum Weltrekord fehlten ihr 1,94 m.

Durchführung des Wettbewerbs

24 Athletinnen traten am 3. September zu einer Qualifikationsrunde an. Elf von ihnen – hellgblau unterlegt – übertrafen die Qualifikationsweite von 47,00 m. Damit war die Mindestzahl von zwölf Finalteilnehmerinnen noch nicht erreicht und die Werferin mit der zwölftbesten Qualifikationsweite – hellgrün unterlegt – war ebenfalls für das Finale qualifiziert. Dieses Finale fand am 5. September statt. Dort standen jeder Athletin zunächst drei Versuche zu. Die besten Sechs konnten dann drei weitere Würfe absolvieren.

Zeitplan

3. September, 9:00 Uhr: Qualifikation
5. September, 15:40 Uhr: Finale[2]

Legende

Kurze Übersicht zur Bedeutung der Symbolik – so üblicherweise auch in sonstigen Veröffentlichungen verwendet:

verzichtet
xungültig

Die Bestweiten sind fett gedruckt. Bei gleicher Weite entschied das zweitbeste Resultat über die Platzierung.

Qualifikation

Zusammenfassung
Kontext

Datum: 3. September 1960, 9:00 Uhr[3]

Auf Rang zehn qualifizierte sich Olga Connolly für das Finale. Hier handelt es sich um die Olympiasiegerin von 1956, die damalige Tschechoslowakin Olga Fikotová. Sie heiratete nach den Spielen von Melbourne den US-amerikanischen Hammerwerfer Hal Connolly und startete als Olga Connolly für die USA.

Thumb
Doris Müller blieb in der Qualifikation ohne gültigen Versuch
Weitere Informationen Platz, Name ...
PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. VersuchWeite
1Nina PonomarjowaSowjetunion 1955 Sowjetunion53,68 m53,68 m
2Irene SchuchDeutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland52,22 m52,22 m
3Tamara PressSowjetunion 1955 Sowjetunion51,47 m51,47 m
4Earlene BrownVereinigte Staaten USA42,43 m51,17 m51,17 m
5Kriemhild LimbergDeutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland50,86 m50,86 m
6Jiřina NěmcováTschechoslowakei Tschechoslowakei49,86 m49,86 m
7Jewgenija KusnezowaSowjetunion 1955 Sowjetunion49,36 m49,36 m
8Štěpánka MertováTschechoslowakei Tschechoslowakei49,34 m49,34 m
9Lia ManoliuRumänien 1952 Rumänien48,57 m48,57 m
10Olga ConnollyVereinigte Staaten USAx48,32 m48,32 m
11Wivianne BerghSchweden Schwedenx44,29 m47,02 m47,02 m
12Valerie SloperNeuseeland Neuseeland46,91 m45,79 m42,80 m46,91 m
13Kazimiera RykowskaPolen 1944 Polenx46,75 mx46,75 m
14Jennifer ThompsonNeuseeland Neuseeland45,94 m46,74 m42,93 m46,74 m
15Elivia RicciItalien Italien45,86 mx45,78 m45,86 m
16Dorli HofrichterOsterreich Österreich44,94 mx39,26 m44,94 m
17Karen Inge HalkierDanemark Dänemark41,06 m42,02 m43,99 m43,99 m
18Hiroko UchidaJapan 1870Japan Japanx43,78 mx43,78 m
19Pamela KurrellVereinigte Staaten USA43,23 m40,35 m42,34 m43,23 m
20Paola PaternosterItalien Italien43,11 m41,36 m42,20 m43,11 m
21Suzanne AlldayVereinigtes Konigreich Großbritannienxx41,12 m41,12 m
22Milena ČelesnikJugoslawien Jugoslawienx30,84 mx30,84 m
NMDoris MüllerDeutschland Mannschaft Gesamtdeutsch DeutschlandxxxogV
Wu Jin-yunTaiwan Taiwan
DNSJudit BognárUngarn 1957 Ungarn
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Finale

Zusammenfassung
Kontext

Datum: 5. September 1960, 15:40 Uhr[4]

Weitere Informationen Platz, Name ...
PlatzNameNation1. Versuch2. Versuch3. Versuch4. Versuch5. Versuch6. VersuchEndresultatAnmerkung
1Nina PonomarjowaSowjetunion 1955 Sowjetunion44,48 m52,42 m53,39 m51,68 m55,10 m OR54,42 m55,10 mOR
2Tamara PressSowjetunion 1955 Sowjetunion51,64 m46,82 mx50,92 mx52,59 m52,59 m
3Lia ManoliuRumänien 1952 Rumänien52,36 mx46,29 m50,59 m48,78 m46,96 m52,36 m
4Kriemhild LimbergDeutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland51,47 mx45,30 m47,40 m48,12 m46,38 m51,47 m
5Jewgenija KusnezowaSowjetunion 1955 Sowjetunion51,43 m51,39 m50,96 m49,69 m50,62 m51,25 m51,43 m
6Earlene BrownVereinigte Staaten USA51,29 m35,83 m47,29 mx35,20 m45,80 m51,29 m
7Olga ConnollyVereinigte Staaten USA50,95 m47,46 m48,82 mnicht im Finale der
besten sechs Werferinnen
50,95 m
8Jiřina NěmcováTschechoslowakei Tschechoslowakei50,12 m48,62 mx50,12 m
9Irene SchuchDeutschland Mannschaft Gesamtdeutsch Deutschland49,86 m49,42 mx49,86 m
10Valerie SloperNeuseeland Neuseeland45,26 mx48,81 m48,81 m
11Štěpánka MertováTschechoslowakei Tschechoslowakei48,28 m46,62 m38,51 m48,28 m
12Wivianne BerghSchweden Schweden42,70 m43,76 m43,96 m43,96 m
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Elf Teilnehmerinnen hatten die Qualifikationsweite übertroffen, eine weitere Athletin konnte über die nachfolgend beste Weite ins Finale einziehen. Als Favoritin galt die Europameisterin von 1958 Tamara Press, Schwester der Olympiasiegerin über 80 Meter Hürden. Ihre Hauptkonkurrentin Nina Ponomarjowa, Olympiasiegerin von 1952, kam wie Press aus der UdSSR. Auch die deutsche Werferin Kriemhild Limberg, EM-Dritte von 1958 gehörte zum erweiterten Kreis der Medaillenkandidatinnen.

Die Rumänin Lia Manoliu, Olympiasechste von 1952 und acht Jahre nach den Spielen von Rom Olympiasiegerin, übernahm in der ersten Runde die Führung, doch schon im zweiten Versuch wurde sie von Ponomarjowa abgelöst. Press lag zu diesem Zeitpunkt auf Rang drei. Im fünften Durchgang verbesserte sich Ponomarjowa weiter und ihr gelang ein neuer Olympiarekord. Press zog im letzten Versuch noch an Manoliu vorbei, an Ponomarjowa kam sie jedoch nicht mehr heran. Limberg belegte den vierten Platz.[5]

Für Nina Ponomarjowa war es nach 1952 die zweite Goldmedaille im Diskuswurf.
Lia Manoliu gewann die erste rumänische Medaille in dieser Disziplin.

Video

Literatur

  • Ekkehard zur Megede, Die Geschichte der olympischen Leichtathletik, Band 2: 1948–1968, Verlag Bartels & Wernitz KG, Berlin, 1. Auflage 1969, S. 229f

Einzelnachweise

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