Maurizio Galbaio
Doge von Venedig / aus Wikipedia, der freien encyclopedia
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Maurizio Galbaio (* 730er Jahre in Heracleia; † 797 in Metamaucum) war nach der venezianischen historiographischen Tradition der 7. Doge der Republik Venedig. Mauritius oder Mauricius, wie er in den früheren Quellen heißt, regierte demnach von 764 bis 787. In der modernen historischen Forschung wird sein Ableben in das Jahr 797 datiert. Während seiner langen Herrschaft geriet der Dukat Venedig in den Konflikt zwischen dem Frankenreich unter Karl dem Großen, der 774 das Langobardenreich erobert hatte, und dem Byzantinischen Reich, zu dem der Dukat formal noch immer gehörte. 785 veranlasste Papst Hadrian I. Karl dazu, den venezianischen Händlern den Zugang zur Pentapolis und ins Ravennatische zu untersagen.
Dabei war Metamaucum – später häufig, dennoch fälschlicherweise mit Malamocco gleichgesetzt – noch immer die Residenz der Dogen, dort war Mauritius von der Volksversammlung gewählt worden, also am Ostrand der Lagune von Venedig. In den laut der Chronik des Andrea Dandolo 23 Jahren seiner Regierung wurden wesentliche Weichen zu Venedigs Aufstieg und politischer Unabhängigkeit gestellt, zugleich interne Konflikte zwischen den Familien und den politischen Interessengruppen abgemildert und die dezentrale Machtausübung der Tribunen endgültig beendet. Jeweils zwei von ihnen stellten ein erstes Beratergremium dar, so dass diese Konstruktion als Ergebnis eines unter Mauritius' Vorgänger erreichten Kompromisses gilt, der von großer Dauerhaftigkeit war. Dieser Kompromiss konnte jedoch nicht verhindern, dass das Dogenamt, das eher auf administrativ-militärische Ursprünge zurückging, seinen Charakter veränderte, seinen Amtscharakter einbüßte. Es nahm unter Mauritius zudem zentralistischere Züge an, die Familie der Galbaii neigte außerdem als erste Familie zur Bildung einer Dynastie.
Dies erwies sich ab 785, als der Doge seinen Sohn Johannes zu einer Art Mitregenten erhob, was wiederum die Opposition der Großen verstärkte, und noch mehr, als auch der Enkel Mauritius (II.) zum Dogen avancierte. Zugleich entstand in Olivolo (später Castello genannt) im Osten des heutigen historischen Zentrums von Venedig das erste Bistum. Diese Bistumsgründung betrachtete Heinrich Kretschmayr als „ersten Gründungsakt“ Venedigs, das erst im frühen 9. Jahrhundert zum Herrschaftskern der Lagune avancierte. Darüber hinaus setzte Mauritius durch, dass der Doge erstmals darüber bestimmte, wer im Dukat Venedig Bischof wurde – eine Art des Umgangs mit höchsten kirchlichen Ämtern, die geradezu kennzeichnend für Venedig wurde. Damit gelangten einerseits Rechte und Einnahmen in die Hand der von ihm erwählten Männer, andererseits konnte diese Amtsvergabe dem Ausgleich zwischen den Interessen der tribunizischen Familien und damit dem Machtgleichgewicht dienen.
Historiographisch von Bedeutung ist die Tatsache, dass mit seiner Amtszeit erst die um 1000 entstandene Istoria Veneticorum des Johannes Diaconus einsetzt, während die Zeit seiner Vorgänger zwar auch zu den Abschriften der Istoria Veneticorum gehört, jedoch erst im 13. Jahrhundert hinzugefügt worden ist.