Dieser Artikel behandelt den historischen Kreis bzw. Landkreis Luckau. Für den Kreis Luckau im Bezirk Cottbus (1952–1990) und den Landkreis Luckau in Brandenburg (1990–1993) siehe Kreis Luckau.
Der Landkreis Luckau, ursprünglich Kreis Luckau, bis ins 19.Jahrhundert auch Luckauer Kreis genannt, war bis 1952 ein Landkreis in Brandenburg. Er bestand in Preußen, in der SBZ und zuletzt in der DDR.
Heute gehört das ehemalige Kreisgebiet im Norden zum Landkreis Dahme-Spreewald und im Süden zum Landkreis Elbe-Elster.
Königreich Preußen
Als eines der Ergebnisse des Wiener Kongresses musste das Königreich Sachsen 1815 die Niederlausitz an Preußen abtreten. Einer der fünf historischen Kreise der Niederlausitz war der Luckauer Kreis bzw. der Kreis Luckau.[1][2]
Die Niederlausitz wurde Teil des neuen Regierungsbezirks Frankfurt, in dem 1816 eine umfassende Kreisreform durchgeführt wurde. Die Abgrenzung des Kreises Luckau wurde dabei wie folgt verändert:[3]
Am 1. Januar 1836 wechselten die Orte Falkenberg, Kemlitz, Wentdorf aus dem Kreis Jüterbog-Luckenwalde zurück in den Kreis Luckau.[4]
Norddeutscher Bund/Deutsches Reich
Seit dem 1. Juli 1867 gehörte der Kreis zum Norddeutschen Bund und ab dem 1. Januar 1871 zum Deutschen Reich. Am 21. Juli 1875 wurden die Landgemeinde Lichtenau und der Gutsbezirk Lichtenau aus dem Kreis Luckau in den Kreis Calau umgegliedert. In den 1920er Jahren erhielt der Kreis Luckau die Zusatzbezeichnung „(Nd. Laus.)“. Zum 30. September 1929 fand im Kreis Luckau (Nd. Laus.) entsprechend der Entwicklung im übrigen Freistaat Preußen eine Gebietsreform statt, bei der alle Gutsbezirke aufgelöst und benachbarten Landgemeinden zugeteilt wurden. Im Frühjahr 1945 wurde das Kreisgebiet durch die Rote Armee besetzt.
Sowjetische Besatzungszone/Deutsche Demokratische Republik
Nach 1945 verlor Luckau die Zusatzbezeichnung „(Nd. Laus.)“. Das Gesetz über die Änderung zur Verbesserung der Kreis- und Gemeindegrenzen vom 28. April 1950 veränderte die Grenzen des nunmehr Landkreis Luckau genannten Kreises:
Aus dem Südteil des Landkreises Luckau wurde der Kreis Finsterwalde gebildet.
Aus dem Nordteil des Landkreises Luckau wurde der Kreis Luckau gebildet.
Die Gemeinden Craupe, Gollmitz, Groß Mehßow, Klein Mehßow, Radensdorf, Rutzkau und Schrakau wechselten aus dem Landkreis Luckau in den Kreis Calau.
Alle genannten Kreise wurden dem neugebildeten Bezirk Cottbus zugeschlagen.
Der Kreis Luckau gliederte sich in Städte, in Landgemeinden und – bis zu deren Auflösung im Jahre 1929 – in Gutsbezirke. Mit Einführung des preußischen Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 gab es ab dem 1. Januar 1934 eine einheitliche Kommunalverfassung für alle preußischen Gemeinden. Mit Einführung der Deutschen Gemeindeordnung vom 30. Januar 1935 wurde zum 1. April 1935 das Führerprinzip auf Gemeindeebene durchgesetzt. Eine neue Kreisverfassung wurde nicht mehr geschaffen; es galt weiterhin die Kreisordnung für die Provinzen Ost- und Westpreußen, Brandenburg, Pommern, Schlesien und Sachsen vom 19. März 1881.
Königliches Statistisches Bureau: Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Teil II: Provinz Brandenburg, Berlin 1873, S. 198–207.
Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. O. Verlag von Gustav Harnecker u. Co., 1867, S. 170–190.
Heinrich Berghaus: Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Nieder-Lausitz, Band 3, Brandenburg 1856, S. 600–645 (online).
Topographisch-statistische Uebersicht des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. d. Oder. Aus amtlichen Quellen zusammengestellt. Frankfurt a. d. O. 1844, S. 148–166.
W. Riehl und J. Scheu (Hrsg.): Berlin und die Mark Brandenburg mit dem Markgrafenthum Nieder-Lausitz in ihrer Geschichte und in ihrem gegenwärtigen Bestande. Berlin 1861, S. 664–700.
Rudolf Lehmann: Historisches Ortslexikon für die Niederlausitz. Band 1: Einleitung und Übersichten. Die Kreise Luckau, Lübben und Calau. Hessisches Landesamt für Geschichtliche Landeskunde, Marburg 1979, ISBN 3-921254-96-5 Nachdruck: Klaus Becker Verlag, Potsdam 2011, ISBN 978-3-941919-89-1, doi:10.35998/9783830542971 (Open Access).
Heinrich Berghaus:Landbuch der Mark Brandenburg und des Markgrafthums Niederlausitz in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Adolph Müller, Brandenburg 1854, Kap. 3 VI., S.44 (Digitalisat[abgerufen am 5.Mai 2016]).
Carl Heinrich Ludwig Pölitz:Geschichte und Statistik des Königreiches Sachsen. Hinrichs, Leipzig 1809, Kap. Staatsverfassung, S.257 (Digitalisat[abgerufen am 5.Mai 2016]).
Christian Gottfried Daniel Stein:Handbuch der Geographie und Statistik des preußischen Staats. Vossische Buchhandlung, Berlin 1819, Der Regierungsbezirk Frankfurt, S.210 (Digitalisat[abgerufen am 5.Mai 2016]).