Kreis in der DDR Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Landkreis Calau (niedersorbisch Wokrejs Kalawa) war von 1990 bis zur Kreisgebietsreform 1993 ein Landkreis im Bundesland Brandenburg. Sein Gebiet gehört heute zum Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Zuvor bestand er als Kreis Calau als Teil des Bezirks Cottbus der DDR. Der Sitz der Kreisverwaltung befand sich in Calau.
Basisdaten (Stand 1993) | |
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Bestandszeitraum: | 1952–1993 |
Bezirk: | Cottbus |
Sitz der Verwaltung: | Calau |
Fläche: | 618 km² |
Einwohner: | 55.918 (1989) |
Bevölkerungsdichte: | 90 Einwohner je km² |
Kfz-Kennzeichen: | Z (1953–1990) ZB (1974–1990) CA (1991–1993) |
Lage des Kreises in der DDR | |
Der Kreis Calau lag in der westlichen Niederlausitz und umfasste einen Teil des Spreewaldes.
Die wichtigsten Orte neben der Kreisstadt Calau waren die beiden Städte Lübbenau und Vetschau sowie die Gemeinden Altdöbern, Bronkow, Neupetershain und Raddusch. Alle Städte und Gemeinden besaßen neben dem deutschen auch einen sorbischen Ortsnamen.
Der Kreis Calau grenzte im Uhrzeigersinn im Norden beginnend an die Kreise Lübben, Cottbus-Land, Spremberg, Senftenberg, Finsterwalde und Luckau.
Bereits seit 1816 bestand in der preußischen Provinz Brandenburg ein Landkreis Calau, der nach dem Zweiten Weltkrieg zum Land Brandenburg gehörte. Bei einer ersten Kreisreform in der DDR wurde 1950 der Landkreis Calau nach kleineren Gebietsänderungen in Landkreis Senftenberg umbenannt.
Am 25. Juli 1952 kam es in der DDR zu einer umfangreichen Verwaltungsreform, bei der unter anderem die Länder der DDR als Verwaltungseinheiten aufgelöst und neue Bezirke eingerichtet wurden. Aus Teilen der Landkreise Lübben, Luckau und des ehemaligen Landkreises Calau (zu diesem Zeitpunkt Landkreis Senftenberg) wurde wieder ein Kreis Calau gebildet, der dem neugebildeten Bezirk Cottbus zugeordnet wurde.[1] Der Kreissitz war das Kreishaus in der Stadt Calau. Der Kreis zählte zum sorbischen Siedlungsgebiet.
Am 17. Mai 1990 wurde aus dem Kreis der Landkreis Calau.[2] Anlässlich der Wiedervereinigung wurde der Landkreis Calau dem Land Brandenburg zugesprochen. Im Zuge der brandenburgischen Kreisreform wurde der Landkreis Calau am 6. Dezember 1993 aufgelöst und in den neuen Landkreis Oberspreewald-Lausitz eingegliedert.[1]
Aufgeführt sind alle Orte, die am 25. Juli 1952 bei Einrichtung des Kreises Calau eigenständige Gemeinden waren. Eingerückt sind Gemeinden, die bis zum 5. Dezember 1993 ihre Eigenständigkeit verloren und in größere Nachbargemeinden eingegliedert wurden, oder die sich zu neuen Gemeinden zusammengeschlossen haben.[3]
Kreis Calau[4] | ||||||||||
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Jahr | 1960 | 1971 | 1981 | 1989 | ||||||
Einwohner | 51.919 | 62.157 | 58.345 | 55.918 | ||||||
Der Kreis Calau war stark vom Braunkohleabbau in den Großtagebauen Greifenhain, Schlabendorf-Nord, Schlabendorf-Süd, Seese-West und Seese-Ost geprägt. Bedeutende Betriebe waren daneben unter anderen:
Der Kreis Calau wurde von den Autobahnen Berliner Ring–Cottbus–Forst und Lübbenau–Dresden durchquert. Beide Autobahnen waren am „Abzweig Lübbenau“ miteinander verknüpft. Dem überregionalen Straßenverkehr dienten außerdem die F 115 von Jüterbog über Lübbenau und Vetschau nach Cottbus sowie die F 169 von Cottbus über Neupetershain nach Karl-Marx-Stadt.
Das Kreisgebiet war durch die Eisenbahnstrecken Berlin–Lübbenau–Cottbus, Cottbus–Neupetershain–Dresden, Cottbus–Calau–Halle sowie Lübbenau–Calau–Kamenz in das Eisenbahnnetz der DDR eingebunden.
Den Kraftfahrzeugen (mit Ausnahme der Motorräder) und Anhängern wurden von etwa 1974 bis Ende 1990 dreibuchstabige Unterscheidungszeichen, die mit dem Buchstabenpaar ZB begannen, zugewiesen.[5] Die letzte für Motorräder genutzte Kennzeichenserie war ZR 00-01 bis ZR 99-99.[6]
Anfang 1991 erhielt der Landkreis das Unterscheidungszeichen CA. Es wurde bis Ende 1993 ausgegeben. Seit dem 15. März 2013 ist es im Landkreis Oberspreewald-Lausitz erhältlich.
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