Jüterbog
Stadt im Land Brandenburg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Stadt im Land Brandenburg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Jüterbog (niederdeutsch Jieterbog oder Jieterbock[2]; niedersorbisch Jutšobog, veraltet auch: Jutrobog, Jitšobog, Witšebok)[3] ist eine Kleinstadt im Landkreis Teltow-Fläming im Bundesland Brandenburg. Sie ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft „Städte mit historischen Stadtkernen“ des Landes Brandenburg.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 52° 0′ N, 13° 4′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Teltow-Fläming | |
Höhe: | 71 m ü. NHN | |
Fläche: | 176,48 km2 | |
Einwohner: | 12.661 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 72 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 14913 | |
Vorwahl: | 03372 | |
Kfz-Kennzeichen: | TF | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 72 169 | |
LOCODE: | DE JBG | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Markt 21 14913 Jüterbog | |
Website: | www.jueterbog.eu | |
Bürgermeister: | Arne Raue | |
Lage der Stadt Jüterbog im Landkreis Teltow-Fläming | ||
Jüterbog liegt in einer weiten Talmulde westlich der oberen Nuthe am Übergang zwischen Hohem und Niederem Fläming. Nördlich befindet sich ein Fließ, das im Laufe der Zeit mit einem Meliorationsgraben, dem Graben 2 Grüna, entwässert wurde. Die Siedlung war ursprünglich vollständig von einem Sumpf umgeben und nur durch Dämme zu erreichen. Hiervon zeugt noch die 1356 erstmals als uffe dem damme erwähnte Siedlung südlich des Ortskerns, im Jahr 2023 der Wohnplatz Damm. Auf einem Horst befand sich ein altslawischer Burgwall, der in eine Parkanlage umgewandelt wurde. Der Grabenverlauf ist im Osten, Südosten und Norden jedoch noch gut zu erkennen. Der Flurname Schloßberg weist dabei auf eine mittelalterliche Burg hin. Knapp drei Kilometer weiter östlich befindet sich ein weiterer Burgwall auf dem Gebiet der Bürgerwiesen, die vom Bürgerwiesener Graben entwässert werden. Er besitzt einen Außendurchmesser von rund 50 bis 60 Meter sowie einen Innendurchmesser von rund 25 Meter. Im 19. Jahrhundert sollen die Wallreste noch eine Höhe von fünf Fuß besessen haben.
Zur Stadt Jüterbog gehören folgende Ortsteile[4]:
Hinzu kommen die Wohnplätze Bürgermühle, Damm, Kaltenhausen, Neue Häuser, Neues Lager, Neumarkt, Quellenhof, Waldau, Waldsiedlung und Ziegelei.[5] Hinzu kommen noch die abgegangenen Wohnplätze Neue Mühle und Forsthaus Bischofspfuhl.
Im Jahr 1007 erwähnte erstmals Thietmar von Merseburg, der Chronist des Erzbischofes Tagino von Magdeburg, die dörfliche Siedlung mit Burgwall als „Jutriboc“ (1007 ad locum, qui Iutriboc appelabatur). Anderthalb Jahrhunderte nach Thietmars Chronik eroberte der Magdeburger Erzbischof Wichmann den Ort (1157) und wandelte ihn in einen deutschen Burgward um, der Zentrum einer magdeburgischen Exklave zwischen der Mark Brandenburg (Askanier) und dem Herzogtum Sachsen-Wittenberg (Askanier) war.
Die Exklave entwickelte sich schnell zu einem besonders geförderten Fernhandelszentrum. So erhielt der Ort 1174 das Stadtrecht, das zweitälteste des heutigen Landes Brandenburg. In dieser Urkunde wird Jüterbog als Mittelpunkt der provincia Iutterbogk (Land Jüterbog) bezeichnet, als ihr Ausgangspunkt und Haupt (exordium et caput). Dieses Land (oder Ländchen) Jüterbog umfasste auch Kloster Zinna, Luckenwalde und Trebbin und erstreckte sich nach Norden hin bis zum Seddiner See vor den Toren Potsdams. Von kriegerischen Auseinandersetzungen hielt sich die Stadt eher fern, stattdessen wurden Soldaten gestellt oder Ausgleichszahlungen geleistet.[6] Die Schreibweise änderte sich von Juterbuk im Jahr 1161 zu ecclesiam in Jvterbuk in den Jahren 1161/1174 in uilla Juterbok in den Jahren 1173/1180.
Vor 1174 ließen sich zahlreiche Kaufleute im Umfeld der Liebfrauenkirche nieder, die später zur Hauptkirche des Landes Jüterbog erhoben wurde. Erzbischof Wichmann versuchte, seine Macht durch den Bau des Klosters Zinna zu festigen. Bei einem Einfall der Slawen im Jahr 1179 wurde die Stadt zerstört und anschließend wieder aufgebaut. Im Jahr 1182 wurde von in Iuterboc berichtet. Eine Münzprägung ist aus dem Jahr 1192 bezeugt.
Um 1200 wurde der Stadtkern nach Osten erweitert und später durch St. Nikolai ergänzt. Ein Vogt und Schultheiß, die die Gerichtsbarkeit hielten, erschienen im Jahr 1217. Im Laufe des 13. Jahrhunderts erlangte der Schultheiß wohl die alleinige Stadtgerichtsbarkeit, während der Vogt in Damm die Landgerichtsbarkeit ausübte. Die Schreibweise Jüterbogs änderte sich erneut in Juterboc, als im Jahr 1218 von „zwei Gebieten im Sumpf unserer neuen Stadt“ berichtet wurde (in areis duabus sitis in palude nove nostre civitatis Juterboc).
Wohl zum Ende des 13. Jahrhunderts erfolgte die Trennung der Burgstadt von den übrigen Gebäuden. Jüterbog wuchs entlang der Hauptverkehrsstraße von Westen nach Osten, so dass eine im Süden abgeflachte Ellipse mit einer Länge von 870 Metern in West-Ost-Richtung und 420 Meter in Nord-Süd-Richtung entstand. Innerhalb dieses Bereiches entstanden zwei gebogene Längsstraßen sowie ein leicht nach Westen hin versetzter Marktplatz, ein Geschenk des Erzbischofs. Im Zuge des Ausbaus, vielleicht auch früher, kamen im Norden oder Nordwesten die wüste Feldmark Dieke und Rothe. Als sicher gilt, dass 1301 der Stadtbusch hinzukam, der im 17. Jahrhundert ausgeholt wurde. Die Stadtmauer entstand vermutlich Ende des 13. Jahrhunderts, wurde erstmals 1335 urkundlich erwähnt und von 1480 an erneuert und verstärkt. Im Jahr 1301 erhielten die Bürger Jüterbogs ein weiteres Geschenk des Erzbischofs, einen Fischteich, der Molendik genannt wurde. Kurz darauf bestätigte er die Bäckerinnung (1313). Im Jahr 1350 gab es erstmals einen Schulrektor in der Stadt. Um 1350 ist in Jüterbog „vor dem Zinnaer Tor“ ein Leprosorium (ein Siechenhaus und ein Hospital) nachweisbar. Die Kapelle des Leprosoriums wurde im Jahr 1523, das Hospital 1711 abgerissen.[7]
Zwischen 1355 und 1623 fanden mindestens zehn Fürstentagungen in Jüterbog statt. Im Jahr 1370 lebten in der Stadt unter anderem der Bürgermüller, ein Bader, ein Gerber, ein Leineweber, ein Bäcker, ein Kramer, ein Schuster, ein Fleischer, ein Kürschner und ein Schröter. Sie konnten ihre Waren ab 1376 auf dem Laurentius- und Martinimarkt anbieten. Drei Jahre später trat Jüterbog dem großen märkischen und magdeburgischen Städtebund bei. Die Bestätigung der Kürschnerinnung erfolgte 1384. Im Jahr 1387 wurden erstmals Schützen erwähnt, die 1405 als Brüderschaft bezeichnet wurde. Eine Gewandschneiderinnung erschien erstmals im Jahr 1399.
Die Burg bzw. das spätere Schloss war von Anbeginn an im unmittelbaren Besitz des Landesherren, während die Vogtei sowie das spätere Schlossamt oft verpfändet wurden. Darüber hinaus gab es zahlreiche Hufen, Hofstellen und Hebungen, die im Einzelbesitz von Jüterboger Bürgern, Adeligen und weiteren Personen waren. In Summe existierten bis in das 19. Jahrhundert hinein bis zu 49 Anteile, die nach und nach an den Landesherren bzw. das Amt fielen.
Um 1410 arbeiteten in der Stadt unter anderem Gewandschneider, Schuhmacher, Knochenhauer, Schröter, Bäcker, Kürschner, Leineweber, Gerber, Altbuter, Schuhknechte und Krämer. Das Stadtrichteramt war seit 1310 ein erbliches Lehen und kam 1412 zum Schloss zurück. Der Rat der Stadt übte die polizeiliche und gewerbliche sowie die volle Gerichtsbarkeit über die Stadtgrenzen hinaus aus. Im Jahr 1413 raubten brandenburgische Adelige insgesamt 107 Bürger aus. Sie stahlen zwei Ochsen, 93 Kühe, 255 Rinder, einen Hammel, 21 Ziegen und 912 Schafe und richteten einen Schaden in Höhe von 641 Schock böhmischen Groschen an. Im Jahr 1419 gründete sich die Leineweberinnung; 1454 erließ der Erzbischof eine Brauordnung. Nach dem Stadtbrand 1478, bei dem 300 der 365 Wohnhäuser den Flammen zum Opfer fielen, wurde der Wiederaufbau durch die Magdeburger Erzbischöfe gefördert. Jedoch forderte die Pest im Jahr 1495 zwischen 1700 und 2000 Tote. Zwei Jahre später entstand ein neuer Tuchmarkt.
Der neue Markt führte zu einer erheblichen wirtschaftlichen Belebung der Stadt: Im Jahr 1500 arbeiten annähernd 200 Tuchmacher in Jüterbog. Um 1510 gab es Maurer und Zimmerleute, Schneider, Tischler, Drechsler, Stellmacher, Glaser, Färber, Schuhmacher, Böttcher, Seiler, Töpfer, Schmücker, Nadler, Seifensieder, Riemer, Sattler, Schlosser, Sporer, Büchsenmacher, Sägenmacher, Kupferschmiede, Zinngießer, Klempner, Weißgerber, Tuchscherer, Tuchbereiter und Bortenwirker. Die Kramergilde gründete sich 1512. Von 1517 an ist nachgewiesen, dass der Ablassprediger Johann Tetzel im Auftrag des Erzbischofs von Mainz an mehreren mitteldeutschen Orten auftrat, darunter in Jüterbog. Dies war ein Anlass, der zu Martin Luthers 95 Thesen führte und damit zur Reformation.[8] Eine Statistik aus dem Jahr 1525 führte für Jüterbog 373 Wohnhäuser sowie 209 brauberechtigte Großerben und 164 Kleinerben auf. Das Jungfrauenkloster zahlte 1534 Abgaben in Höhe von 138 Rheinische Gulden (fl) 5 Groschen (gr) zum 50 Pfennig. Sechs Personen Gesinde zahlen 12 gr sowie die Vorstände des Klosters 10 fl zum 50. Pfennig. Eine Schützenkompanie wurde 1542 erstmals erwähnt und deren Satzungen 1566 bestätigt. Zwischen 1549 und 1683 fanden 14 obersächsische Kreistage in Jüterbog statt. Die Weingilde gab sich 1554 eine Satzung; 1558 wurde die Tuchscherer- und Scherenmacherinnung bestätigt. Die Stadtschule wurde 1577 in ein Gymnasium umgewandelt und fortan an Jungfernschule bezeichnet. Für 1583 führte eine Statistik 593 wehrhafte Bürger und 63 waffenlose Bürger auf; darin waren 162 Vorstädter enthalten. Im Jahr 1584 traf die Stadt erneut eine Pestepidemie.
Im Jahr 1609 gab es 205 Brauereien und 240 Kleinerben. Zusammen mit 180 Feuerstätten (=Haushalte) vor den Toren der Stadt gab es in Jüterbog insgesamt 625 Feuerstätten. Ein Jahr später kam es in der Zinnaer Vorstadt zu einem Brand, bei dem 72 von 100 Häusern zerstört wurden. Im Folgejahr brach erneut die Pest aus; über 700 Menschen starben. Im Jahr 1620 gab es 613 Wohnhäuser, darunter 194 Großerben, 252 Kleinerben und 167 Kleinerben in den Vorstädten. Die Pest wüstete erneut im Jahr 1626. Eine Statistik aus dem Jahr 1638 führte für Jüterbog acht Ratsherren, vier Schöppen, drei Innungsmeister und 112 Bürger auf, darunter acht Bäcker, fünf Böttcher, einen Buchbinder, vier Fleischer, einen Fuhrmann, einen Gärtner, einen Gastwirt, zwei Hausschlächter, einen Hosenstricker, einen Hüter, zwei Hutmacher, einen Klempner, einen Kramer, zwei Kürschner, einen Kupferschmied, einen Leineweber, einen Leinwandfärber, einen Müller, zwei Nadler, zwei Nagelschmiede, zwei Ölschläger, einen Rittmeister, einen Salzführer, einen Sattler, zwei Schlosser, zwei Schmiede, zehn Schneider, 13 Schuster, einen Schwarzfärber, einen Schwertfeger, einen Seifensieder, fünf Seiler, fünf Tagelöhner, einen Tischler, 14 Tuchmacher, ein Weißgerber und einen Zimmermann.
Während des Dreißigjährigen Kriegs kam Jüterbog 1635 durch den Prager Frieden an Kursachsen. In den Jahren 1637 und 1639 trat erneut die Pest auf; sie zog eine damit einhergehende Hungersnot nach sich und forderte erhebliche Opfer. Die Anzahl der Einwohner sank von 4.000 auf rund 300. Am 3. Dezember 1644 besiegten in der Schlacht bei Jüterbog die Schweden unter Lennart Torstensson die Kavallerie von Matthias Gallas’ kaiserlichem Heer. Nach Ende des Dreißigjährigen Kriegs 1648 lag Jüterbog wie viele andere Städte darnieder und hatte seine alte Bedeutung endgültig eingebüßt. Von über 600 Wohnhäusern waren nur noch 120 bewohnt (1646). Im Jahr 1655 waren jedoch bereits wieder 389 Häuser bewohnt. Von 1657 bis zur Rückkehr nach Kursachsen 1746 gehörte Jüterbog zum Herzogtum Sachsen-Weißenfels. Im Jahr 1658 schlichtete der Landesherr aufgetretene Streitigkeiten zwischen Rat, Richtern und Gerichtsschöppen und verfügte eine Gerichtsordnung. Dem Richter wurden sieben Schöppen zugeordnet. Eine Statistik aus dem Jahr 1670 führte 355 Männer, 239 Weiber, 23 mündige Söhne, 511 unmündige Kinder, 5 Knechte und 19 Mägde auf. Der Rat erhielt ab 1688 das Stadtgericht zur Pacht und konnte es erst 1751 durch Kauf erwerben.
Aus dem Jahr 1713 liegt eine detaillierte Statistik über die zahlreichen Gewerke und deren Eigentumsverhältnisse vor.
Nachdem der Rat das Gericht erworben hatte, bildeten der Rat, zwei Bürgermeister und acht Senatoren das Gericht und ersetzten damit den Stadtrichter und sechs Schöppen. Der Siebenjährige Krieg (1756–1763) brachte erneut Elend nach Jüterbog. In den Häusern wurden bis zu 100 Soldaten versorgt, die sämtliche Vorräte aufbrauchten. Nach dem Krieg wurde Kloster Zinna als preußische Weberstadt vor den Toren des sächsischen Jüterbog gegründet. Zeitgleich entwickelte sich das benachbarte Luckenwalde langsam zum Industriestandort. Die auf dem Handwerk beruhende Wirtschaft Jüterbogs brach zusammen, und die Stadt verarmte zusehends. Sie bestand 1791 mit dem Heiligengeist-Vorwerk.
Nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt zogen französische Truppen auf dem Weg nach Berlin durch Jüterbog. Infolge des Wiener Kongresses wurde das Königreich Sachsen 1815 geteilt und musste seine Nordhälfte an Preußen abtreten. Bei der Neu-Einteilung des Staates entstand 1817 im Regierungsbezirk Potsdam der Provinz Brandenburg aus der Zusammenlegung der bisher sächsischen Ämter Jüterbog und Dahme mit dem preußischen Luckenwaldeschen Kreis der Kreis Jüterbog-Luckenwalde. Jüterbog wurde Kreishauptstadt und bestand 1817 mit dem Propsthof. Im gleichen Jahr wurde die Gerichtsbarkeit des Rates mit der des Schlossamtes zum Land- und Stadtgericht vereinigt. Als Ausweg aus wirtschaftlicher Not bat die Bürgerschaft seit 1824 um die Stationierung von Soldaten, die die Kommune versorgen könnte. Erst 1832 ist mit der Einquartierung von Teilen der preußischen 3. Artillerie-Brigade die Bitte erfüllt worden. Jüterbog bestand 1837 mit der Bürgermühle. 1841 wurde der Bahnhof Jüterbog an der Berlin-Anhaltischen Eisenbahn eröffnet und 1897 eine Pferdebahn der Jüterboger Straßenbahn AG. Als diese 1928 durch Omnibusse abgelöst wurde, war sie eine der letzten ihrer Art in Deutschland gewesen. Die Gemarkung war im Jahr 1858 insgesamt 4121 Morgen (Mg) groß: 124 Mg Gehöfte, 564 Mg Gartenland, 1817 Mg Acker, 843 Mg Wiese und 773 Mg Weide einschließlich Bürgermühle. Im Jahr 1860 bestand die Stadt mit Damm-Vorstadt, Neumarkter Vorstadt und Zinnaer Vorstadt sowie zwölf Abbauten, darunter Bahnhof und Weinbergshäuser. Von 1862 bis 1876 erfolgte der weitgehende Abbruch der Stadtbefestigung. Erhalten blieben außer dreier Mauertürme nur die drei Haupttore. Die die Stadt umgebenden Wälle waren bereits zuvor seit 1809 allmählich eingeebnet worden. Ab 1864 konnte die in Jüterbog stationierte Artillerie auf der nördlich gelegenen Birkheide einen eigenen Schießplatz nutzen. In der Gemeinde Niedergörsdorf wurden 1870 vom preußischen Militär Flächen für zwei Barackenlager angekauft. Hier wurde die Jüterboger Artillerieschule gegründet.[9] Die beiden Militärsiedlungen gehörten zum Militär-Gutsbezirk „Schießplatz Jüterbog“, der 1885 als Wohnplatz des Dorfes Zinna (jetzt Neuheim) geführt wurde. Der Gutsbezirk etablierte sich 1896 unter Zuteilung der folgenden Flächen: von der Stadt Jüterbog 74,1 ha, von Treuenbrietzen 86,5 ha, von Dennewitz 34,3 ha, von Klausdorf 25,5 ha, von Mehlsdorf 504,9 ha, von Pechüle 703,2 ha, von Grüna 35,3 ha, von Dorf Zinna 1755,2 ha, von Niedergörsdorf 1,2 ha, vom Gutsbezirk Kappan 1,8 ha und vom Forstgutsbezirk Zinna 100,7 ha. Aus dem Gemeindebezirk Dennewitz kam 1897 das sogenannte Lazarettgrundstück mit einer Fläche von 4,6 ha hinzu. Im Jahr 1893 erhielt Jüterbog Anschluss an die Königlich Preußische Militär-Eisenbahn.
Die Heilig-Geist-Kapelle auf dem Heilig-Geist-Platz fiel 1870 einem Brand zum Opfer. Von 1820 bis 1874 hatte sich die Einwohnerzahl auf etwa 6800 verdoppelt. Jüterbog bestand 1871 mit Wohnplatz Bürgermühle, 1885 mit den Wohnplätzen Bahnhof, Bürgermühle und Gasanstalt, 1891 mit Abbau, Bahnhof, Weinberg und Ziegelei und 1895 mit den Wohnplätzen Bahnhof, Bürgermühle und Neuer Schießplatz. Im Folgejahr kam ein Grundstück mit der Bezeichnung Meiergarten aus Waldau in das Stadtgebiet. Im gleichen Jahr wurden 74,1 ha an den Gutsbezirk Schießplatz Jüterbog abgetreten.
Die Stadt umfasste zur Jahrhundertwende eine Fläche von 965,4 ha, der Schießbezirk 3355 ha. Jüterbog bestand im Jahr 1905 mit dem Wohnplatz Bürgermühle. Im Ersten Weltkrieg befanden sich bei Niedergörsdorf zwei Luftschiffhallen. Dort wurde 1933/1934 der Flugplatz Altes Lager errichtet. 1934/1935 entstand mit dem Fliegerhorst Jüterbog-Damm ein weiterer Militärflugplatz. Der Schießplatz wurde 1917 nochmals vergrößert, indem vom Gemeindebezirk Dorf Zinna weitere 549,5 ha eingemeindet wurden. Im Jahr 1928 kam der Gutsbezirk Waldau und der verbleibende Teil des Gutsbezirks Kappan zum Stadtgebiet. Jüterbog bestand im Jahr 1931 mit den Wohnplätzen Bürgermühle und Waldau sowie einer Fläche von 1198,6 ha und 968 Wohnhäusern mit 2324 Haushaltungen; der Schießplatz wurden 4276 ha großen Gutsbezirk. Dort standen 48 Wohnhäuser mit 204 Haushaltungen. Zwei Jahre später begann der Siedlungsbeginn am Grünaer Weg. Im Jahr 1937 kamen die aufgelösten Dörfer Dorf Zinna, Felgentreu und Mehlsdorf zum Stadtgebiet hinzu.
In der Zeit des Nationalsozialismus hatten Rechtsreferendare von 1933 bis 1939 einen Ausbildungsabschnitt zentral im eigens hierfür auf dem Gelände des Neuen Lagers eingerichteten, nach dem nationalsozialistischen Politiker Hanns Kerrl benannten Gemeinschaftslager „Hanns Kerrl“ abzuleisten. Schätzungsweise rund 20.000 junge Juristen, darunter auch Sebastian Haffner und Karl Carstens, mussten als Pflichtprogramm während ihrer Ausbildung hieran teilnehmen und wurden acht Wochen lang im Sinne der nationalsozialistischen Ideologie geschult. Weiterhin wurden die Kasernen der preußischen Armee wieder genutzt. Der Schießplatz wurde 1940 zum Wehrmachtsgutbezirk erklärt. Eine Statistik von 1939 führte einen land- und forstwirtschaftlichen Betrieb mit einer Fläche von mehr als 100 ha auf. Weitere 18 Betriebe umfassten Flächen zwischen 20 und 100 ha, 23 zwischen 10 und 20 ha, 11 zwischen 5 und 10 ha sowie 92 zwischen 0,5 und 5 ha.
Im März/April 1945 wurde in Jüterbog der letzte Großverband der Wehrmacht, die RAD-Infanterie-Division „Friedrich Ludwig Jahn“ aufgestellt. Von den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges blieb die Stadt weitgehend verschont. Erst am 18. April 1945 flogen die USAAF gegen die Bahnanlagen einen größeren Luftangriff, von dem die Innenstadt aber nicht betroffen war. Am 20. April besetzte die Rote Armee Jüterbog ohne schwere Kämpfe. In der Folge waren GSSD-Truppen in der Stadt stationiert. Bei der Bildung des Landes Brandenburg verlor Jüterbog den Kreissitz an Luckenwalde, erhielt ihn aber mit den Kreisreformen in der DDR 1952 zurück. Die territoriale Neugliederung in Bezirke ließ zwei Kreise entstehen, den Kreis Jüterbog und den Kreis Luckenwalde (beide Bezirk Potsdam). Im Jahr 1948 wurden im Rahmen der Bodenreform 1255,1 ha enteignet und dabei 936,9 ha aus Stülpe und 52,7 ha aus Wiepersdorf zugeteilt: 120,2 ha Acker, 1,8 ha Gärten, 19,4 ha Wiese und Weide, 1106,6 ha Wald, 1,7 ha Hofräume, 0,7 ha Gewässer sowie 1 ha Wege und Ödland. Davon gingen 48,3 ha an sieben landarme Bauern und Landarbeiter, 19,2 ha an vier landarme Bauern, 77,7 ha an acht Umsiedler, 3,6 ha an drei Kleinpächter, 28,6 ha Waldzulage an 13 Altbauern, 39,6 ha an das Land Brandenburg, 1053,3 ha an die Stadt sowie 2,6 ha an den Bodenfonds. Jüterbog bestand im Jahr 1950 mit dem Ortsteil Neumarkt und den Wohnplätzen Ausbau, Bürgermühle, Grünaer Siedlung, Gut Waldau, Häuser gegenüber Haschteckslust, Jüterbog II, Kappan, Kreisgärtnerei, Quellenhof, Schäfers Ziegelei, Schlachthof und Werdersche Siedlung; 1957 mit dem Ortsteil Neumarkt und den Wohnplätzen Ausbau, Bürgermühle, Grünaer Siedlung, Kappan, Quellenhof und Werdersche Siedlung. Die Flurstücke 247–249 und 261 (1 und 2, Gebiet Hauschteckslust) kamen 1968 nach Grüna.
Die industrielle Entwicklung beschränkte sich auf die Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte und die Instandhaltung bzw. Mechanisierung dieses Wirtschaftszweiges. Im Jahr 1960 gründeten neun Mitglieder eine LPG Typ I mit 61 ha Fläche, die 1967 an die LPG Typ III Neumarkt angeschlossen wurde. Es gab außerdem eine GPG mit 27 Mitgliedern, die Dalichow KG Mineralwasserfabrik mit 23 Beschäftigten (davon 16 Produktionsarbeiter), die Jüterboger Konservenfabrik mit 19 Beschäftigten (davon 16 Produktionsarbeiter) sowie die MTS Spezialwerkstatt mit 133 Beschäftigten (davon 93 Produktionsarbeiter). Außerdem bestand der VEB Möbel mit 155 Beschäftigten (davon 136 Produktionsarbeiter), der VEB Nahrung und Genuss mit 116 Beschäftigten (davon 93 Produktionsarbeiter), die Tierkörperverwertung mit 12 Beschäftigten (davon 10 Produktionsarbeiter) sowie die VdgB Molkereigenossenschaft mit 59 Beschäftigten (davon 43 Produktionsarbeiter). Die Perestroika-Reformen unter Gorbatschow und ein Staatsvertrag zwischen der DDR und der UdSSR führten bereits im Mai 1989 zum Abzug der 32. Garde-Panzerdivision „Poltawa“. Die politische Wende in der DDR beendete die militärische Tradition. Im April 1994 verließ der letzte Soldat die Region.[10]
In der Umgebung von Jüterbog kommt es häufiger zu teils ausgedehnten Waldbränden, bei denen sich das Löschen schwierig gestaltet, da Teile der Wälder wegen starker Munitionsbelastung nicht betreten werden können.[11] Im Juni 2019 kam es auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Jüterbog zum bis dato größten Waldbrand Brandenburgs seit den 1970er Jahren. Insgesamt brannten rund 750 ha Land. Der Brand dauerte mehrere Tage und konnte schließlich durch Feuerwehr und einsetzenden Regen gestoppt werden.[12] Ende Mai 2023 kam es erneut zu einem großen Waldbrand, der mit Stand 12. Juni 2023 eine Fläche von mehr als 733 ha erreichte.[13]
Nach der Neugründung der Länder im Jahr 1990 wurde der Kreis Jüterbog Teil des Landes Brandenburg. Durch die Kreisreform entstand 1993 aus den bisherigen Kreisen Jüterbog, Luckenwalde und Zossen der Landkreis Teltow-Fläming.
Eingemeindungen
Am 1. Juni 1936 wurde das südlich angrenzende Dorf Damm in die Stadt eingemeindet, und am 1. Juli 1950 folgte die Eingemeindung des östlich angrenzenden Dorfes Neumarkt.[14] Am 31. Dezember 1997 wurden die bisher selbstständigen Orte Grüna, Kloster Zinna, Markendorf (mit dem am 1. Juli 1950 eingemeindeten Ort Fröhden), Neuheim, Neuhof und Werder in die Stadt Jüterbog eingegliedert.[15]
Der Name hat eine ganze Reihe von Deutungen erfahren. Die Diskussion darüber ist letztlich immer noch nicht abgeschlossen.
Die sehr weit verbreitete Deutung, dass der Name vom slawischen Jutrobog „Morgengott“ (nach jutro „Morgen“ und bog „Gott“) abgeleitet sei, findet sich schon bei Melanchthon im 16. Jahrhundert und fand Eingang in das Zedler-Universallexikon von 1732 bis 1754 und damit in die folgende Literatur.[16] Eine solche Erklärung legte die Schlussfolgerung nahe, an diesem Ort sei eine westslawische Gottheit verehrt worden, bevor diese Stätte von deutscher Seite (vermutlich durch Otto I.) erobert und unter Wahrung des slawischen Namens christianisiert worden war. Schon bei Saxon Grammaticus finden wir einen Hinweis, dass die Slawen einen Morgengott (= Jutrobog) verehrten. (Saxon Grammaticus, Gesta Danorum)
Eine andere Deutung gründet ebenfalls auf einen slawischen Ursprung, wobei nur die Endung bog (in der Rückführung auf das Altsorbische) auf bok „Seite, Flanke, Abhang“ verkürzt etymologisch anders abgeschlossen wird.
Schlimpert (1991) schlägt eine andere Erklärung vor.[17] Er weist darauf hin, dass Jüterbog nicht nur der Name der Stadt ist, sondern auch der Name einer mittelalterlichen terra (Landschaft, meist auch Herrschaftsbereich) und ein Gewässername. Gewässernamen seien häufig Ursprung für die Bildung von Landschaftsnamen und davon wiederum abgeleitet auch für Städtenamen. Das Grundwort -bok ist in mehreren polnischen Gewässernamen enthalten und wird von der polnischen Forschung als Ableitung von einem germanischen Gattungswort baka oder baki „Bach“ erklärt. Deshalb bringt Schlimpert zur Diskussion, ob Jüterbog nicht ein aus dem Germanischen stammender Gewässername sein könnte. 1307 wird ein Abschnitt oder einer der Nebenarme der Nuthe als Juterboch bezeichnet. Wenn also der Bestandteil -bog sich von germanisch -bak herleiten lässt, ist dies auch für den ersteren Namensbestandteil Jutro- nicht auszuschließen. Schlimpert verweist auf den Itter, einen rechten Nebenfluss des Neckars, der in den oberen Abschnitten auch die Namen Euterbach bzw. Itterbach trägt. Er wird 628 als Jutraha und 798 als Utraha urkundlich genannt. Denkbar ist eine Verbindung des Namensbestandteils Jutr- mit der indoeuropäischen Wurzel aued-/aud-/ud- mit r-Erweiterung, etwas in udros = Wassertier (vgl. der Gewässername Otter, Nebenfluss der Bever). Schlimpert favorisiert somit die Deutung, dass die einwandernden Slawen einen germanischen Gewässernamen Utr-bak/Iutr-bak vorfanden, den sie slawisch umdeuteten und als (slaw.) jutro „Morgen“ und bok „Seite“ übernahmen. Der Gewässername wurde später auf die terra und die Stadt übertragen. Im Raum Jüterbog wurden spätvölkerwanderungszeitliche und frühslawische Funde gemacht, die für einen Kontakt von verbliebener germanischer Bevölkerung und einwandernden Slawen sprechen.
Der im Wappen geführte Bock beruht auf Volksetymologie und redet für den Teil des Ortsnamens.
|
|
|
|
Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[18][19][20], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Die Stadtverordnetenversammlung von Jüterbog besteht aus 22 Stadtverordneten und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Ergebnis:[22]
Raue wurde in der Bürgermeisterwahl am 1. September 2019 mit 56,4 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von acht Jahren[25] gewählt.[26]
Jüterbog unterhält Städtepartnerschaften mit Waldbröl in Nordrhein-Westfalen und Aßlar in Hessen.
Blasonierung: „In von Silber und Rot geteiltem Schild ein springender schwarzer Bock mit goldenen Hörnern und Klauen.“[27] | |
Wappenbegründung: Das Wappen von Jüterbog veränderte sich im Laufe der Jahrhunderte mehrfach. Ursprünglich war das Wappentier ein schreitender Bock mit weiteren Figuren im Wappen, bis ab dem 15. Jahrhundert der springende Bock geführt wurde. Er gelangte offenbar aus dem Bestreben in das Wappen, einen Teil des Stadtnamens als Symbol zu wählen, worum sich die Sage von Jutta und ihrem Bock rankt. Doch hat der Name Jüterbogs nichts mit einem Bock zu tun, vielmehr enthält er die slawischen Wörter bog „Gott“ und jutre „Morgenröte“. Die Tingierung des Schildes deutet auf die Farben des Erzbistums Magdeburg hin.[28]
Das Wappen wurde am 10. März 1998 durch das Ministerium des Innern genehmigt. |
Die Flagge ist Weiß – Rot (1:1) gestreift und mittig mit dem Wappen der Stadt belegt.
Das Dienstsiegel zeigt das Wappen der Stadt mit der Umschrift: „STADT JÜTERBOG • LANDKREIS TELTOW-FLÄMING“.
Siehe Liste der Naturdenkmale in Jüterbog
Jüterbog liegt an den Bundesstraßen 101 (Luckenwalde–Herzberg (Elster)), 102 (Treuenbrietzen–Dahme/Mark) und 115 (nach Baruth/Mark). Die nächstgelegene Autobahnanschlussstelle Ludwigsfelde-Ost an der A 10 (südlicher Berliner Ring) befindet sich etwa 45 km nördlich, die Anschlussstelle Niemegk an der A 9 (Berlin–München) etwa 35 km westlich von Jüterbog.
Der Bahnhof Jüterbog liegt an den Bahnstrecken Berlin–Halle, Jüterbog–Röderau und Jüterbog–Nauen. Er wird von den Regional-Express-Linien RE 3 Stralsund / Schwedt – Berlin – Lutherstadt Wittenberg und RE 4 Falkenberg (Elster) – Jüterbog – Berlin – Rathenow sowie der Regionalbahnlinie RB 33 Potsdam Hbf–Jüterbog bedient.
Die Bahnhöfe Grüna-Kloster Zinna und Forst Zinna an der Strecke Berlin–Halle wurden 1994 geschlossen.
Die Bahnstrecke Jüterbog–Dahme (Mark) mit den Bahnhöfen Jüterbog Zinnaer Vorstadt, Bürgermühle, Markendorf und Markendorf Ost wurde 1963 stillgelegt. Es folgte 1993 der Bahnhof Werder (b Jüterbog) an der Strecke Jüterbog–Zossen.
Im Juni 2001 wurde die Fläming-Skate-Strecke über 175 km durch den Landkreis eröffnet und ist heute Ziel zahlreicher Wochenendtouristen, die die mindestens zwei Meter breite asphaltierte Strecke zum Inlineskaten nutzen. 2005 fanden in Jüterbog die Europameisterschaften im Speedskating statt. Nun befindet sich hier auch eine Skate-Arena, die direkt an der Skaterbahn liegt.
An der Straße nach Neuheim befindet sich eine Motocross-Strecke.
Seit 1992 ist Jüterbog Landesstützpunkt für Leichtathletik. Die Wettkampfstätte „Sportplatz Am Rohrteich“ befindet sich im Stadtteil Damm an der Dennewitzer Straße. 2007 und 2008 wurden hier die Weltmeisterschaften im Ultra-Stein-Stoßen durchgeführt.
Für Wanderer führt der rund 11 Kilometer lange Spitzbubenweg um die Kleinstadt.
Im Jahr 2022 gründete sich die, aus der Jüterboger Stadtwache des Heimatverein Jüterboger Land e. V. hervorgehende, Stadtwache Jüterbog der Berliner Rittergilde. Sie stellt die Stadtwache Jüterbog im 14. Jahrhundert dar und befasst sich mit dem spätmittelalterlichen Langbogenschießen und dem Schwertkampf als Teil einer spätmittelalterlicherlichen Schlachtdarstellung. Außerdem nimmt die Stadtwache alljährlich am Jüterboger Fürstentag teil.[29]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.