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Gemeinde in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Herdwangen-Schönach ist eine Gemeinde im Süden des baden-württembergischen Landkreises Sigmaringen in Deutschland.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 47° 52′ N, 9° 10′ O | |
Bundesland: | Baden-Württemberg | |
Regierungsbezirk: | Tübingen | |
Landkreis: | Sigmaringen | |
Höhe: | 605 m ü. NHN | |
Fläche: | 36,51 km2 | |
Einwohner: | 3502 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 96 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 88634 | |
Vorwahlen: | 07557, 07552 | |
Kfz-Kennzeichen: | SIG, SLG, STO, ÜB | |
Gemeindeschlüssel: | 08 4 37 124 | |
Gemeindegliederung: | 3 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Dorfstraße 49 88634 Herdwangen-Schönach | |
Website: | www.herdwangen-schoenach.de | |
Bürgermeisterin: | Alexandra Kipp | |
Lage der Gemeinde Herdwangen-Schönach im Landkreis Sigmaringen | ||
Die Gemeinde Herdwangen-Schönach liegt rund zwölf Kilometer nördlich des Bodensees, auf einem Höhenzug im Oberen Linzgau, zwischen den Städten Pfullendorf im Norden und Überlingen im Süden.
Der Ortsteil Aftholderberg liegt auf der Europäischen Hauptwasserscheide: Die Firstlinie des Satteldaches der St.-Eulogius-Kirche scheidet hier das Wasser. Wasser von der Südseite des Daches fließt dem Rhein zu und somit in den Atlantik. Das Wasser der nördlichen Dachseite läuft der Donau entgegen, zum Schwarzen Meer.[2]
Die Gemarkungsfläche Herdwangen-Schönachs umfasst rund 3652 Hektar.
Pfullendorf und Wald (beide im Landkreis Sigmaringen), Hohenfels und Stockach (beide im Landkreis Konstanz), Owingen, Heiligenberg und Frickingen (alle drei im Bodenseekreis).
Die Gemeinde besteht aus den Ortsteilen Großschönach (mit dem Dorf Großschönach, den Weilern Adriatsweiler, Aftholderberg, Egg, Hub(en)mühle, Kleinschönach, Lautenbach und Sohl, dem Gehöft Tobelhof und dem Haus Ziegelei), Herdwangen (mit den Dörfern Herdwangen und Ebratsweiler, den Weilern Alberweiler, Mühlhausen, Schwende, Vorstatt und Waldhof und den Häusern Berger, Im Bächle, Im Heidebühl, Im Öschle, Im Schmalzbühl, Im Götzenfurt, Seelengeiger und Wollreute) und Oberndorf (mit den Weilern Oberndorf, Breitenerlen, Heggelbach und Waldsteig).[3]
Wappen | Wohnbezirk | Einwohner (Stand: 31. Dez. 2010)[4] | Fläche Hektar |
---|---|---|---|
Herdwangen | 1393 | ? | |
Großschönach | 1674 | ? | |
Oberndorf | 189 | 722 |
Herdwangen-Schönach hat im Norden des Gemeindegebiets einen Anteil am Naturschutzgebiet Ruhestetter Ried, welches gleichzeitig zum FFH-Gebiet Riede und Gewässer bei Mengen und Pfullendorf gehört.[5]
Herdwangen-Schönach ist eine Gemeinde, bestehend aus den beiden ehemals badischen Gemeinden Herdwangen und Großschönach im Bezirk Pfullendorf, sowie der hohenzollerischen Gemeinde Oberndorf. Im Dritten Reich wurden die badischen Bezirksämter Pfullendorf und Überlingen zum neugebildeten Landkreis Überlingen zusammengeführt. Mit der Kreisreform in Baden-Württemberg 1973 kamen die drei Gemeinden zum Landkreis Sigmaringen. Am 1. Juli 1974 wurde im Zuge der Gemeindereform aus den drei Gemeinden Großschönach, Herdwangen und Oberndorf die neue Gemeinde Herdwangen-Schönach gebildet.[6]
Jahr | Einwohner |
---|---|
1961 | 1556 |
1970 | 1666 |
1991 | 2648 |
1995 | 2888 |
2005 | 3276 |
2010 | 3327 |
2015 | 3412 |
2020 | 3498 |
Von den 1556 Einwohnern im Jahr 1961 lebten in Großschönach 587, in Herdwangen 782 und in Oberndorf 187.
Von den 1666 Einwohnern im Jahr 1970 lebten in Großschönach 665, in Herdwangen 819 und in Oberndorf 182.
In Herdwangen-Schönach wurde der Gemeinderat nach dem Verfahren der unechten Teilortswahl bis zur Wahl 2019 gewählt, am 20. Juni 2023 wurde diese Klausel abgeschafft.[7] Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte zu folgendem Endergebnis.[8] Die Wahlbeteiligung lag bei 64,5 % (2019: 62,9 %). Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und dem Bürgermeister als Vorsitzendem. Der Bürgermeister ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Partei / Liste | Stimmenanteil | Sitze | Vergleich |
Bürgerliste | 61,8 % | 7 | - |
CDU | 38,2 % | 5 | 2019: 32,7 %, 4 Sitze |
Am 20. Dezember 2009 wurde Ralph Gerster aus Blumberg mit absoluter Mehrheit von 50,7 Prozent der abgegebenen Stimmen im ersten Wahlgang zum Bürgermeister von Herdwangen-Schönach gewählt. Gerster trat die Nachfolge von Lothar Riebsamen an, der im Oktober 2009 nach 19 Jahren als Bürgermeister für die CDU in den Bundestag wechselte. Zum 1. Februar 2010 übernahm Gerster die Amtsgeschäfte von Bürgermeisterstellvertreter Markus Blender. Offizielle Amtseinführung war der 8. Februar 2010. Am 5. November 2017 wurde er erneut zum Bürgermeister gewählt; als einziger Kandidat erhielt er 90,2 Prozent der Stimmen.[9][10][11][12] Am 23. Oktober 2022 wurde Gerster zum Bürgermeister von Pfullendorf gewählt.[13] Das Bürgermeisteramt in Herdwangen-Schönach hatte er bis zum 12. Januar 2023 inne.[14] Bei der Bürgermeisterwahl am 26. März 2023 wurde die parteilose Agraringenieurin Alexandra Kipp mit 52,2 Prozent der Stimmen zur Bürgermeisterin gewählt.[15][16] Sie trat das Amt am 8. Mai 2023 an.[17]
Blasonierung: „Von Schwarz und Silber (Weiß) erhöht schräglinks geteilt, in Schwarz ein sechsstrahliger silberner (weißer) Stern und eine nach der Teilung verlaufende silberne (weiße) Leiste, in Silber (Weiß) auf grünem Hügel eine zweitürmige rote Burgruine, links oben ein sechsstrahliger schwarzer Stern.“[18] | |
Wappenbegründung: Die am 1. Juli 1974 durch Vereinigung gebildete Gemeinde verbindet in ihrem Schild Wappenbestandteile ihrer drei Vorgängerinnen, nämlich die Sterne von Herdwangen, die Burgruine von Großschönach und die silberne Leiste von Oberndorf. Das Landratsamt Sigmaringen hat das Wappen am 29. August 1983 verliehen. |
Zu Ehren des Kirchenpatrons St. Eulogius gibt es im Ortsteil Aftholderberg jedes Jahr jeweils am 2. Sonntag im Juli ein Patrozinium. Das Patrozinium ist eine Reiterprozession mit anschließendem Gottesdienst und Pferdesegnung. Am 8. Juli 2007 feierte der so genannte Eulogiusritt sein 150-jähriges Bestehen. Es nahmen 350 Reiter und 400 Musiker teil. Die Prozession führt von Sohl nach Aftholderberg zum Festplatz und zurück nach Sohl.
Der öffentliche Personennahverkehr wird durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) gewährleistet. Die Gemeinde befindet sich in der Wabe 448. Seit 1. Januar 2009 gehört Herdwangen-Schönach auch zum Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund (bodo).
Das seit 1996 im Herdwanger Gewerbegebiet Branden ansässige Unternehmen AHWI Maschinenbau GmbH (heute: PRINOTH GmbH) erhielt im November 2008 für die Entwicklung des mechanischen Minenräumgeräts MinenWolf den Dr.-Rudolf-Eberle-Preis, den Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg, von Wirtschaftsminister Ernst Pfister. Das 1990 gegründete Unternehmen ist heute der größte Arbeitgeber der Gemeinde. Der MinenWolf ist heute in Jordanien, Bosnien, Kroatien oder Ruanda im Einsatz. Die Vermarktung des Minenräumers wurde 2006 in die Minewolf Systems AG mit Sitz im schweizerischen Pfäffikon ausgegliedert.[25]
Im Ortsteil Lautenbach befindet sich die Lebens- und Arbeitsgemeinschaft Lautenbach e.V., die seit ihrer Gründung im Jahr 1970 eine integrative Dorfgemeinschaft für Menschen mit Behinderung ist.[26]
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