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Die Heinz Sielmann Stiftung wurde 1994 von Heinz Sielmann und seiner Frau Inge Sielmann als Stiftung bürgerlichen Rechts unter dem Leitsatz „Naturschutz als positive Lebensphilosophie“ gegründet. Der Sitz der Stiftung befindet sich auf Gut Herbigshagen im niedersächsischen Duderstadt in Deutschland.
Heinz Sielmann Stiftung | |
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Rechtsform | rechtsfähige Stiftung bürgerlichen Rechts |
Gründung | 2. Juni 1994 |
Gründer | Inge und Heinz Sielmann |
Sitz | Duderstadt (⊙ ) |
Motto | Vielfalt ist unsere Natur |
Zweck | Natur- und Artenschutz |
Vorsitz | Jochen Paleit (Vorstandsvorsitzender), Carolin Ruh |
Umsatz | 14.389.000 Euro (2023) |
Stiftungskapital | 12.669.000 Euro (2023) |
Beschäftigte | 90 |
Freiwillige | 27 (2017) |
Website | www.sielmann-stiftung.de |
Die Stiftung hat zwei Stiftungsorgane, den Stiftungsrat und den Stiftungsvorstand.
Inge Sielmann († 25. März 2019 in München) war zuletzt Ehrenvorsitzende des Stiftungsrats.[1]
Der Stiftungsrat besteht aus dem ehemaligen Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt Fritz Brickwedde (Vorsitzender), dem Duderstädter Bürgermeister (a. D.) Wolfgang Nolte (stellvertretender Vorsitzender), dem Vogelkundler Peter Berthold, dem ehemaligen Präsidenten des brandenburgischen Landesamtes für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung Matthias Freude, Bernhard von Baden, dem Dokumentarfilmer Jan Haft, dem Forstwissenschaftler Volker Zahner, Andrea Möller und Tanja Traupe.[2][3]
Am 1. Januar 2019 wurde der damalige Vorstand (Michael Beier) um Carolin Ruh als Vorstandsmitglied erweitert.[4]
Die Stiftung verfolgt unter dem Leitsatz „Vielfalt ist unsere Natur“ vier Ziele:[5]
Die Stiftung verfolgt damit ausschließlich gemeinnützige Zwecke.[6] Sie betreibt und unterstützt eine Vielzahl von Biotop- und Artenschutz-Projekten in ganz Deutschland. Sie erwirbt auch selbst große Landflächen, um sie dauerhaft für den Naturschutz zu erhalten und dort die Artenvielfalt zu sichern.[7][8] Sie betreibt drei Natur-Erlebniszentren (Gut Herbigshagen, Döberitzer Heide und Wanninchen) mit jeweils eigener Ausstellung zur umliegenden Naturlandschaft bzw. zum Thema Biodiversität. Des Weiteren werden eine Vielzahl an Naturerlebnis- und Umweltbildungsveranstaltungen angeboten, die sich am Konzept der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) orientieren.[9] Außerdem arbeitete sie in der Vergangenheit mit Partnern im Ausland zusammen.
Die Stiftung finanziert sich zum Großteil aus Spendenbeiträgen. Weitere finanzielle Mittel der Stiftung stellen Erträge aus dem Stiftungskapital, Zustiftungen, Legate, Zuschüsse und Bußgelder dar.
Die Heinz Sielmann Stiftung erfüllt dauerhaft die Selbstverpflichtungen des Deutschen Spendenrates und der Initiative Transparente Zivilgesellschaft. Seit Juni 2018 hat die Heinz Sielmann Stiftung die Leitlinien für die Vergabe des DZI-Spenden-Siegels als Grundlage ihrer Arbeit anerkannt. Sie ist dadurch berechtigt, das DZI-Siegel zu führen.[10][11] Seit November 2018 ist sie zudem Trägerin des Spendensiegels des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) und somit als förderungswürdig ausgezeichnet.[12]
Zum Schutz der Natur und Umwelt, insbesondere zur Erhaltung der Vielfalt von Fauna und Flora, ist die Stiftung auch als Förderinstitution tätig. Sie fördert Projekte außerhalb staatlicher Programme in der Bundesrepublik Deutschland. Wenn ein unmittelbarer Bezug des Projektgegenstandes oder -inhaltes auf Natur- und Umweltthemen im Inland besteht, kann die Heinz Sielmann Stiftung in Einzelfällen auch Projekte außerhalb der Bundesrepublik Deutschland fördern, die der Abgabenordnung entsprechen. Die Förderung kann je nach Projekt in Form einer Gesamt- oder Anteilsfinanzierung erfolgen.[6]
Am Rande des Harzes und in der Nähe von Duderstadt im südniedersächsischen Eichsfeld gelegen,[13] ist Gut Herbigshagen der Stiftungssitz der Heinz Sielmann Stiftung.[14] Sie pachtete 1996 zunächst das Gut von der Stadt Duderstadt, bevor sie es 2003 erwarb.[15] Das Gut ist als Regionales Umweltbildungszentrum (RUZ) des Landes Niedersachsen ein wichtiger außerschulischer Lernort für Schulklassen.
Streuobstwiesen, Schulbauernhof, KiKA-Baumhaus, Bauerngarten, Bienenhaus, Damwildgehege und der Bioland-Bauernhof mit bedrohten Nutztierrassen sind nur ein Teil der Angebote.[16] Neben vielen anderen Veranstaltungen findet jedes Jahr am Ostermontag auf dem Gut der Kräutermarkt statt[17] und ein Weihnachtsmarkt am 1. Advent.
Das Natur-Erlebnishaus wurde 2019 neu eröffnet. Die Ausstellung „Vielfalt braucht Vielfalt“ zeigt dem Besucher anhand von Mosaikklappen und einer Medieninstallation die komplexen Wechselbeziehungen der Natur. Dank zahlreicher hinterleuchteter Filmstreifen taucht man in der Ausstellung „Heinz Sielmann: Ein Leben wie im Film“ in das Leben des bekannten Tierfilmers ein. In einem separaten Kinoraum werden seine Klassiker und Auszeichnungen gezeigt.
Am Nordrand des Gutsgeländes steht die Franz-von-Assisi-Kapelle, in der 2006 die Urne des Stiftungsgründers Heinz Sielmann und 2019 die seiner Ehefrau Inge beigesetzt wurden.[18]
Im März 2024 eröffnete die Heinz Sielmann Stiftung ihr drittes Natur-Erlebniszentrum in der Döberitzer Heide.[19] In einer multimedialen Ausstellung erfahren Besuchende vieles über die reiche Artenvielfalt der Döberitzer Heide. Infotafeln, hochaufgelöste Naturfilme, lebensgroße Exponate von Wisent, Przewalski-Pferd, Rothirsch und Wolf sowie ein interaktives Quiz und eine VR-Brille laden zum Erkunden der Döberitzer Heide aus einer völlig neuen Perspektive ein.
Im Naturpark Niederlausitzer Landrücken liegt Sielmanns Naturlandschaft Wanninchen. Seit dem Ende des Kohleabbaus 1991 entwickelte sich hier eine reizvolle, vielfältige Landschaft mit Wäldern, Seen, Dünen und Heideflächen. Die Heinz Sielmann Stiftung erwarb hier seit dem Jahr 2000 über 3.300 Hektar Fläche.[20]
Die Stiftung erhält Naturlandschaften und entwickelt Biotopverbünde, um Lebensräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten zu bewahren[34]:
Die Stiftung vergibt zahlreiche Auszeichnungen:
(Auswahl)[66]
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