Loading AI tools
Motorradsportteam Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Ducati MotoGP Team ist das Werksteam des italienischen Motorradherstellers Ducati in der MotoGP-Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft.
Innerhalb des Konzerns ist es der Rennabteilung Ducati Corse unterstellt. Der offizielle Teamname lautet Ducati Marlboro, benannt nach dem Hauptsponsor Marlboro, einer Zigarettenmarke der US-amerikanischen Altria Group.
Das Motorrad des Teams ist die Ducati Desmosedici. Bis Ende 2009 war der Italiener Livio Suppo Teamchef. Seit 2014 bekleidet sein Landsmann Luigi Dall’Igna diese Position. In der Saison 2007 gewann der Australier Casey Stoner den Weltmeistertitel in der MotoGP-Klasse und sicherte dem Team, zusammen mit seinem Teamkollegen Loris Capirossi, die Titel in der Team- und in der Konstrukteurswertung.
In der Saison 2010 gingen Casey Stoner sowie der US-Amerikaner Nicky Hayden in der MotoGP-Klasse an den Start.
Zur Saison 2011 wechselte Casey Stoner zum Honda-Werksteam, dafür wurde der neunfache Weltmeister Valentino Rossi verpflichtet. Zusammen mit Nicky Hayden bildete er bis 2012 die Fahrerpaarung. Im Jahr 2013 wechselte Rossi wieder zu Yamaha und man verpflichtete den Tech-3 Yamaha Piloten Andrea Dovizioso. Für die Saison 2014 gab es erneut einen Wechsel. Nicky Hayden hat das Team in Richtung Aspar Team verlassen. Für ihn wurde Cal Crutchlow geholt.
Nachdem beschlossen wurde, dass zur Saison 2002 die 500-cm³-Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft zur MotoGP-Klasse werden und das technische Reglement Viertakter erlauben sollte, entschied sich Ducati ein eigenes MotoGP-Projekt auf die Beine zu stellen. Im Jahr 2002 entwickelte man einen eigenen 990-cm³-Prototyp, den man Desmosedici taufte. Als Antrieb des Motorrades diente ein wassergekühlter 90°-V4-Motor mit 16 desmodromisch betätigten Ventilen, der Drehzahlen über 13.000/min erlaubte. Von Anfang an zählte dieser zu den stärksten im gesamten MotoGP-Feld und führte regelmäßig die Top-Speed-Ranglisten an. Die Entwicklung auf der Strecke übernahmen während des Jahres Testfahrer Vittoriano Guareschi und der Australier Troy Bayliss, der zu dieser Zeit noch Superbike-Weltmeisterschaft für Ducati fuhr, später stieß noch Loris Capirossi dazu, der 2002 noch für Honda MotoGP gefahren war.
Die Saison 2003 bestritten Bayliss und Capirossi als Stammfahrer. Beim offiziellen Abschlusstest in Barcelona ließ Loris Capirossi die versammelte Konkurrenz der großen japanischen Werke hinter sich. Beim ersten Saisonlauf in Japan konnte Capirex auf Anhieb den dritten Platz belegen. Beim dritten Rennen, dem Grand Prix von Spanien in Jerez, schafften Capirossi und Bayliss die erste Doppel-Pole. Beim Grand Prix von Katalonien in Barcelona gelang Capirossi sogar der erste Sieg für den Neueinsteiger. In der WM-Gesamtwertung errangen Capirossi und Bayliss die Ränge vier und sechs.
Für die Saison 2004 behielt man die Fahrerpaarung bei. Das Motorrad wurde weiterentwickelt und die Leistung wurde gesteigert, die Fahrbarkeit verbesserte sich jedoch nicht. Troy Bayliss sagte, nachdem er mit dem neuen Motorrad gefahren war, sinngemäß: „Das einzige, was wir nicht wollten, war noch mehr Power – jetzt haben wir sie.“. Beim Vorsaisontest in Barcelona stellte Loris Capirossi mit 347,4 km/h den Geschwindigkeitsrekord für MotoGP-Bikes auf. Zur Mitte der Saison setzte man eine komplett überarbeitete Version des Bikes ein, die Spitzenleistung sank und die Kraftentfaltung wurde sanfter. Dadurch verbesserte sich das Handling stark und auch die Resultate zeigten einen Aufwärtstrend. Dennoch errangen beide Fahrer jeweils nur einen dritten Platz. Die Teamleitung suchte die Schuld vor allem bei den Fahrern und trennte sich am Saisonende schließlich im Streit von Troy Bayliss.
In der Saison 2005 wurde der Spanier Carlos Checa Nachfolger von Troy Bayliss. Eine weitere Neuerung waren die Bridgestone-Reifen, nachdem man die vorigen beiden Jahre auf Michelin gefahren war. Das Motorrad, die GP05, war eine Weiterentwicklung des Vorjahresmotorrades, bei der Entwicklung lag das Hauptaugenmerk wieder auf der Verbesserung des Handlings. Das Hauptproblem der Saison waren die schwankenden Leistungen der Reifen. Einerseits konnte Capirossi zwar die Rennen in Japan und Malaysia gewinnen, andererseits kam man aber oft nicht einmal unter die ersten zehn. Dennoch war in der Saison 2005 eine klare Verbesserung zur Vorsaison zu sehen und Capirossi belegte immerhin den sechsten Platz in der WM-Gesamtwertung.
Zur Saison 2006 wurde der Vizeweltmeister der Jahre 2003 und 2004, der Spanier Sete Gibernau, als zweiter Fahrer neben Capirossi verpflichtet. Das Motorrad und auch die Bridgestone-Reifen zeigten wiederum eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr, bereits beim ersten Saisonlauf im spanischen Jerez starteten Capirossi und Gibernau von den Plätzen eins und zwei. Capirex gewann das Rennen, Gibernau wurde, in aussichtsreicher Position liegend, von einem technischen Defekt gestoppt. Der Saisonbeginn lief vor allem für Capirossi sehr gut, er führte sogar zeitweise die WM-Wertung an. Beim Grand Prix von Katalonien ereignete sich dann ein schwerer Unfall zwischen den beiden Teamkollegen. Gibernau fuhr kurz nach dem Start auf Capirossi auf und beide stürzten so schwer, dass sie im Krankenhaus behandelt werden mussten. Der Spanier zog sich einen Schlüsselbeinbruch zu und konnte an den nächsten beiden Rennen nicht teilnehmen, Capirossi erlitt Prellungen im Brustbereich und bestritt die nächsten beiden Läufe unter größten Schmerzen und fiel deshalb in der Gesamtwertung zurück. Als Ersatzfahrer für Gibernau sprang der Deutsche Alex Hofmann ein, der sonst im Ducati-Kundenteam D'Antin MotoGP fuhr. In der zweiten Saisonhälfte erstarkte Capirex wieder und konnte die Grand Prix von Tschechien in Brünn und Japan, vor allem dank der dort sehr gut funktionierenden Bridgestone-Reifen, gewinnen. Beim vorletzten Saisonlauf in Portugal verletzte sich Gibernau unverschuldet bei einem Sturz, der ironischerweise von seinem späteren Nachfolger Casey Stoner verursacht wurde. Er wurde beim letzten Rennen, dem Großen Preis von Valencia in Valencia von Troy Bayliss ersetzt, der 2006 auf Ducati FIM-Superbike-Weltmeister geworden war und sozusagen als Belohnung dafür das letzte Rennen der 990-cm³-Maschine bestreiten durfte. Bei diesem Grand Prix fuhr Bayliss vor Capirossi einen Start-Ziel-Sieg ein und das Team konnte seinen ersten Doppelsieg im MotoGP feiern. Loris Capirossi belegte in der Gesamtwertung mit 23 Punkten Rückstand auf Weltmeister Nicky Hayden den dritten Platz. Sete Gibernaus Arbeitsvertrag wurde nicht verlängert, worauf hin der Spanier seine Rennfahrerkarriere beendete. Mit den vier MotoGP-Laufsiegen und der gewonnenen Superbike-WM war die Saison 2006 für Ducati die erfolgreichste, die ein europäischer Hersteller in der Geschichte des Motorradrennsports jemals hatte.
Ab der Saison 2007 erlaubte das technische Reglement nur noch 800 cm³ Hubraum statt vorher 990 cm³. Dies machte für alle Hersteller die Entwicklung völlig neuer Motorräder notwendig. Ducati blieb dem 90°-V4-Konzept treu, allerdings mit konventioneller Zündfolge, und testete als erster Hersteller offiziell die neue Maschine. Als Nachfolger für Sete Gibernau wurde der 21-jährige Australier Casey Stoner verpflichtet.
Stoner, der in der vorangegangenen Saison noch als Bruchpilot verschrien war, gewann zehn der 18 ausgetragenen Rennen und krönte sich bereits im viertletzten Rennen, dem Grand Prix von Japan, zum Weltmeister. Im folgenden Rennen in Australien holte das Duo Stoner/Capirossi mit einem Doppelsieg Ducati außerdem die Weltmeistertitel in der Team- und in der Konstrukteurswertung. Loris Capirossi kam bis zur Saisonmitte nicht mit der 800-cm³-Maschine zurecht. Er hatte vor allem mit der, für seinen Geschmack, zu abrupten Leistungsentfaltung des Motors Probleme. In der zweiten Saisonhälfte wurde die Motorcharakteristik seinen Wünschen angepasst, Capirex erstarkte daraufhin wieder und konnte beim Lauf in Japan einen Sieg feiern. Er schloss die Saison als Siebter der Gesamtwertung ab.
Die Desmosedici GP7 stellte sich besonders zu Saisonbeginn als leistungsmäßig derartig überlegen heraus, dass die Ducati-Piloten ihre Gegner auf den Geraden förmlich stehen ließen. Valentino Rossi meinte nach dem Grand Prix von China dazu: „In meiner ganzen Karriere habe ich noch nie ein Motorrad gesehen, das so viel stärker war als alle anderen.“
Zur Saison 2008 verließ Loris Capirossi nach fünf Jahren das Team. Bereits im November 2006 hatte man sich mit Marco Melandri auf einen Vertrag geeinigt. Dieser war an die Bedingung geknüpft, dass er nach dem Großen Preis der USA 2007 unter den besten fünf der WM-Gesamtwertung liegen musste, was der Fall war.
Neben Casey Stoner trat 2009 der Ex-Honda-Fahrer und MotoGP-Weltmeister von 2006, Nicky Hayden, auf der Ducati an. Der anfangs als Titelkandidat gehandelte Casey Stoner wurde WM-Vierter. Aufgrund von Müdigkeit und Unwohlsein, herbeigeführt durch eine Laktoseintoleranz[1], konnte er an drei Rennen nicht teilnehmen. Hayden belegte im Schlussklassement den 13. Platz.
(Stand: Großer Preis von Deutschland 2024)
(Stand: Großer Preis von Deutschland 2024)
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.