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Kösener Corps Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Corps Hassia-Gießen zu Mainz ist eine pflichtschlagende und farbentragende Studentenverbindung im Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV). Das Corps vereint Studenten und Alumni der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Justus-Liebig-Universität Gießen.
Die Gießener Hessen trugen – wie die Hessencorps in Göttingen, Heidelberg und Marburg – zunächst die Farben schwarz-grün-rot, führten 1821/22 (nach dem Zusammenschluss mit dem Corps Franconia Gießen) vorübergehend schwarz-weiß-rot und nahmen 1833 die Trikolore grün-weiß-rot an. Bei ihrer Neustiftung 1840 führte sie zunächst ebenfalls schwarz-weiß-rot, kehrten dann aber bald wieder zu grün-weiß-rot zurück.[1] Schwarz-weiß-rot wurde von dem Corps Marcomannia Gießen übernommen. Als dieses 1843 mit Hassia verschmolz, wurde das schwarz-weiß-rote Band mit goldener Perkussion endgültig zu den Hessenfarben. Dazu wird eine weiße Mütze getragen. Das Fuchsband ist schwarz-weiß-schwarz, ebenfalls mit goldener Perkussion.
Der Wahlspruch des Corps lautet Einer für alle, alle für einen! Der Wappenspruch ist Gladius ultor noster!.
Hassia wurde am 3. August 1815 von Studenten an der Universität in Gießen als Corps im Gießener Senioren-Convent gegründet und war in den folgenden Jahren von den Auseinandersetzungen der Corps mit der burschenschaftlichen Bewegung der Gießener Schwarzen betroffen. Auf dem Wartburgfest 1817 war die Hassia durch ihren damaligen Senior August Wilhelm Götze vertreten. 1818 verschmolzen die Corps Hassia und Constantia zur "Allgemeinen Burschenschaft Germania", die sich im Gefolge der Karlsbader Beschlüsse schon ein Jahr später auflösen musste. 1820 wurde Hassia mit ihren alten Farben rekonstituiert. 1836 wurde das Corps im Zuge der Untersuchungen des Gießener Universitätsgerichts gegen die verbotenen Verbindungen aufgelöst und am 9. August 1840 neu gegründet. 1843 erfolgte die Fusion mit dem am 4. März 1842 von ehemaligen Gießener Rhenanen und Teutonen gestifteten Corps Marcomannia. Im August 1846 beteiligte sich das Corps am Auszug der Gießener Studentenschaft auf den Staufenberg.[2]
Das Corps stellte in 1868 für den Gießener Senioren-Convent den ersten Vorortsprecher des KSCV. Im Jahre 1892 feierte das Corps sein 50. Stiftungsfest. Besonderes Aufsehen erregte das Corps in der Öffentlichkeit, als der Hesse Otto Klewitz am 9. September 1897 einem Pistolenduell zum Opfer fiel. Erneut in 1906 war das damalige Gießener Corps Vorort des KSCV.
Nachdem ein entsprechender Antrag in den 1890er Jahren noch gescheitert war, erkannte der Kösener Congress 1926 das Jahr 1815 als offizielles Stiftungsdatum an. Im Oktober 1935 erklärte Hassia angesichts der politischen Verhältnisse die Suspension. Die Alten Herren unterstützten ab 1938 teilweise die Kameradschaft Hilrich van Geöns, die ihren Betrieb aber schon mit Kriegsausbruch einstellte.[3]
In der Nachkriegszeit in Deutschland ging der Wiederaufbau der Universität Gießen nur schleppend voran. Mit nur wenigen Fakultäten bot er keine Perspektive. Deshalb beschloss der Altherrenconvent am 20. August 1949 die Rekonstitution an der neu eröffneten Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Sie erfolgte am 5. November 1949. Im Januar 1950 gehörte Hassia zu den 22 Corps, die sich in der Interessengemeinschaft zusammenschlossen. Am 19. Mai 1951 beteiligte Hassia sich an der Rekonstitution des KSCV.[4] Mit dem Corps Borussia Greifswald und dem Corps Borussia Halle bildete Hassia vier Jahrzehnte lang den „schwärzesten SC“ des KSCV. 1955 stellte das Corps für Mainz den Vorortsprecher des oKC.
Zurzeit hat Hassia etwa 200 Mitglieder (Stand: 2013).
Im Jahre 1892 konnte das Corps zum 50. Stiftungsfest sein Haus in der Hessenstraße 3, am so genannten Nahrungsberg, einweihen. Es war das erste Korporationshaus in Gießen. Bei gleicher Gelegenheit wurde die Straße offiziell Hessenstraße genannt.
Das Gießener Corpshaus in der Hessenstraße wurde 1953 verkauft an das Corps Teutonia Gießen, das dort seither seinen Sitz hat.
In der Nachkriegszeit erwarb das Corps ein neues Corpshaus am Drususwall 76 in Mainz.
Hassia-Gießen steht im Kartell mit den Corps Brunsviga Göttingen, Suevia München, Thuringia Jena, Rhenania Bonn und Saxonia Konstanz. Zusammen mit Brunsviga Göttingen, Suevia München und Thuringia Jena bildet Hassia das „Eisenacher Kartell“, mit Rhenania Bonn und Saxonia Konstanz das „Rheinische Kartell“. Sie ist befreundet mit den Corps Suevia Straßburg zu Marburg, Saxonia Kiel, Bavaria Würzburg, Gothia Innsbruck, Baruthia, Alemannia Wien zu Linz und Vandalia Graz. Vorstellungsverhältnisse bestehen zu den Corps Normannia Berlin und Hansea Königsberg. Letzteres ist seit 2001 erloschen.
Zudem pflegt Hassia aufgrund ihrer früheren Zugehörigkeit zum Gießener Senioren-Convent Traditionsverhältnisse mit den Corps Starkenburgia und Teutonia.
In alphabetischer Reihenfolge
Mit der Klinggräff-Medaille des Stiftervereins Alter Corpsstudenten wurde ausgezeichnet:
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