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pflichtschlagende Studentenverbindung im KSCV Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Corps Borussia Tübingen ist eine Studentenverbindung im Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV). Das Corps ist eine demokratisch verfasste Studentenverbindung, die zu Mensur und Couleur steht. Es vereint Studenten und Alumni der Eberhard Karls Universität Tübingen.
Corps Borussia Tübingen | ||||||
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Hochschule | ||||||
Stiftung | ||||||
Wahlspruch | Hosti frontem, pectus amico! | |||||
Zirkel | ||||||
Corpsburschenband |
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Fuchsenband |
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Korporationsverband | ||||||
Beitritt zum KSCV | 7. August 1877 | |||||
Website |
Borussia hat die Farben schwarz–weiß–schwarz mit silberner Perkussion. Dazu wird eine schwarze Studentenmütze getragen. Das Fuchsband ist schwarz–weiß. Der Wahlspruch lautet Hosti frontem, pectus amico! (dt. „Dem Feind die Stirn, die Brust (d.i. das Herz) dem Freund!“).
Am 22. November 1870 gründeten zehn überwiegend preußische Studenten die schwarze Studentengesellschaft Borussia. Am 7. August 1873 führte sie die unbedingte Satisfaktion und Couleur ein. Sie erklärte sich am 24. Mai 1877 zum Corps und renoncierte seit dem 1. Juni 1877 im Tübinger Senioren-Convent. Am 7. August 1877 wurde sie recipiert und damit in den KSCV aufgenommen.[1]
In den 1880er Jahren war man des ständigen Wechsels der Gaststätten, in denen jeweils ein Raum gemietet wurde, müde. 1887 kauften die Alten Herren ein Grundstück am Österberg, auf dem das erste Corpshaus errichtet und 1888 eingeweiht wurde. In diesem Haus befanden sich neben dem Festsaal und den Aufenthaltsräumen zehn Zimmer für die aktiven Mitglieder. Die Verwaltung erfolgte durch eine eigens gegründete Aktiengesellschaft. Bereits 15 Jahre später fasste man wegen der wachsenden Zahl der Mitglieder den Entschluss, das alte Haus abzutragen und an derselben Stelle ein neues, mit zeitgemäßer Ausstattung und moderner Architektur errichten, zu lassen. Das neue Corpshaus wurde von den Dresdner Architekten William Lossow und Max Hans Kühne[2] mit Elementen des Jugendstils erbaut und 1907 eingeweiht. Die imposante Halle im Zentrum des Hauses sowie der angrenzende Kneipsaal bieten Platz für über 200 Personen, die z. B. zu großen Semesterveranstaltungen aus der ganzen Welt anreisen. Auf der Wohnetage finden sich Zimmer für bis zu elf Studenten. Das Haus verfügt auch über eine große Terrasse seitlich des Hauses und eine weitere, tiefergelegene Terrasse auf dem Dach des sog. Haubodens, die nach ihrem Stifter Martin Luther (1906-1985), dem Gründer der Luther Rechtsanwaltsgesellschaft, Luther-Terrasse genannt wird. Im Ersten Weltkrieg diente es zeitweise als Lazarett.[3]
Schon kurz nach der sog. Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 übten deren Organe, NSDStB und SA, zunehmenden Druck auf die Studentenverbindungen aus mit dem Ziel der Gleichschaltung (z. B. Einführung des „Führerprinzips“, Ausschluss „nichtarischer“ Mitglieder usw.). Schließlich lösten sich viele Verbindungen auf, Borussia im Mai 1936, andere gingen in sog. Kameradschaften auf. In den Jahren danach verlangte die Reichsstudentenführung die Übergabe des Corpshauses und des Vermögens des Vereins Alter Tübinger Preußen, gleichzeitig wollte das Rasse- und Siedlungshauptamt (RuSHA) der SS das Haus als SS-Mannschaftshaus mieten. Nach langen Verhandlungen und schließlich Drohungen kam im Mai 1939 ein Vertrag mit der SS zustande mit dem Zugeständnis, dass der Altherrenverein nicht in den NS-Altherrenbund eintreten musste, er löste sich auf.[4] Das Haus wurde während des Kriegs nicht nur von der SS, sondern auch von der NSV genutzt, nach dem Krieg von den französischen Besatzungstruppen.
1923 und 1983 war Borussia präsidierendes Vorortcorps. In der Französischen Besatzungszone gründeten die Tübinger Corps Borussia, Franconia und Suevia die Verbindung Österberg. 1950 eröffnete Borussia wieder den aktiven Betrieb. Fünf Jahre später gaben die Franzosen das Corpshaus zurück. Die wertvolle Inneneinrichtung war jedoch weitgehend verschwunden, das ausgelagerte Inventar durch Luftangriffe auf Frankfurt am Main vernichtet.[5] Das Gebäude erhielt 2018 einen neuen zweifarbigen Außenanstrich, wodurch die Fassadengliederung besser zur Geltung kommt.
Seit 2009 findet alljährlich auf dem Corpshaus ein als Österberg-Seminar bezeichnetes juristisches Symposium des SC zu Tübingen unter der Mitwirkung von juristisch tätigen Corpsstudenten, wie z. B. Hans-Joachim Priester, Ulrich Seibert, Klaus Pohle, Hanns-Eberhard Schleyer, Volker Rieble, Edzard Schmidt-Jortzig, Gregor Bachmann oder Henning Schulte-Noelle, und anderen renommierten Juristen aus Wissenschaft und Praxis wie Karsten Schmidt, Peter Hommelhoff, Jens Ekkenga oder Harm Peter Westermann statt.[6] Die Seminare finden breite Anerkennung und über sie wird jährlich in der NZG berichtet[7]. Die Seminare werden als berufliche Weiterbildung für Fachanwälte u. a. von der Rechtsanwaltskammer Stuttgart empfohlen. Anlässlich des 10. Jubiläums erschien im Tübinger Mohr Siebeck Verlag eine Festschrift unter dem Titel „Praxis und Lehre im Wirtschaftsrecht“, hrsg. von Hans-Joachim Priester, Hansjörg Heppe und Harm Peter Westermann.[8]
Jahrzehntelang halfen viele Tübinger Preußen ihrem Corpsbruder Jürgen von Schilling bei der Bepflanzung des Dünenfriedhofs Langeoog.[9]
Nachdem Borussias Kartellcorps Marcomannia-Breslau bereits seit Ende 2004 aufgrund Aktivenmangels suspendiert war, wurde am 20. Oktober 2018 ein Fusionsvertrag zwischen Borussia und Marcomannia-Breslau unterzeichnet. Die Fusion wurde zum 1. Januar 2019 wirksam.
Siehe auch Roter Kreis sowie Verhältnisvertrag
Das zweite Jahr bezieht sich auf den Abschluss des vorangegangenen Freundschaftsverhältnisses.
Kartelle
Befreundete Corps
In alphabetischer Reihenfolge
Mit der Klinggräff-Medaille des Stiftervereins Alter Corpsstudenten wurde ausgezeichnet:
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