Bebra
Stadt in Hessen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Bebra ist eine Kleinstadt im Nordosten Hessens (Deutschland). Bebra ist eine klassische Eisenbahnerstadt als Knotenpunkt mehrerer Eisenbahnstrecken.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 50° 58′ N, 9° 47′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Hersfeld-Rotenburg | |
Höhe: | 195 m ü. NHN | |
Fläche: | 93,71 km2 | |
Einwohner: | 13.908 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 148 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 36179 | |
Vorwahl: | 06622 | |
Kfz-Kennzeichen: | HEF, ROF | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 32 003 | |
LOCODE: | DE BEB | |
Stadtgliederung: | 12 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Rathausmarkt 1 36179 Bebra | |
Website: | www.bebra.de | |
Bürgermeister: | Stefan Knoche (parteilos) | |
Lage der Stadt Bebra im Landkreis Hersfeld-Rotenburg | ||
Bebra liegt im Landkreis Hersfeld-Rotenburg etwa 45 km südsüdöstlich von Kassel an der Fulda. Die Stadt ist dank der markanten Lage am Fuldaknie auf den meisten Landkarten leicht zu finden. Sie ist umgeben vom Stölzinger Gebirge im Norden, dem Richelsdorfer Gebirge im Osten, dem Seulingswald im Südosten und dem Knüll im Südwesten. Die größten Nachbarorte sind Rotenburg und Bad Hersfeld.
Innerhalb des Bebraer Stadtgebiets münden die Fließgewässer Bebra, Solz, Lüder und Ulfe in die Fulda; in die Ulfe mündet die Iba.
Im Uhrzeigersinn beginnend im Norden stoßen an Bebra diese Gemeinden: Cornberg, Nentershausen, Ronshausen, Ludwigsau und Rotenburg.
Die Stadt Bebra besteht seit der Gemeindereform vom Januar 1972 aus zwölf Stadtteilen, die neben der Kernstadt Bebra aus den umliegenden Dörfern bestehen. Im Uhrzeigersinn sind das: Asmushausen, Gilfershausen, Rautenhausen, Braunhausen, Imshausen, Solz, Iba, Weiterode, Breitenbach, Blankenheim und Lüdersdorf.
Anfänglich wurde Bebra Biberaho (Dorf am Biberfluss) genannt, aus dem dann später Bibera und zuletzt Bebra wurde. Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung stammt aus dem 12. Jahrhundert. Das Dokument ist das Güterverzeichnis Breviarium sancti Lulli der Abtei Hersfeld. In dieser Urkunde, die eine Neuredaktion vom Ende des 9. Jh. zur Quelle hatte, wird in der Tafel 2 Besitz dieses Klosters in Bebra verbucht, wobei sich die Tafel auf den Zeitraum zwischen den Jahren 755 bis 786 bezieht. Daraus lässt sich schließen, dass Bebra bereits zu dieser Zeit bestand.
Die Siedlung blieb in den nächsten Jahrhunderten im Wesentlichen ein größeres Bauerndorf. Wenn auch damals schon wichtige Verkehrsströme an dieser Stelle aufeinandertrafen, so wurde es erstmals 1386 als landgräfliches Dorf im Amt Rotenburg benannt.[2] Zum einen gab es eine Verbindung Richtung Osten über Eisenach nach Halle. Zum anderen verband die Poststraße entlang des Fuldatals die Region mit dem Süden Deutschlands. Trotzdem wurde die Umgebung damals vom etwa sechs Kilometer entfernten Rotenburg dominiert, das ab etwa 1470 auch den Status einer kleinen Residenzstadt genoss (Hessen-Rotenburg). Bebra war ein Gerichtsort im Obergericht des Amts Rotenburg.
Einen Aufschwung nahm Bebra beim Ausbau des Eisenbahnnetzes in Deutschland, der Mitte des 19. Jahrhunderts auch diese Region erfasste (siehe Friedrich-Wilhelms-Nordbahn), ab 1849 mit der Eröffnung der Eisenbahnlinie Kassel – Bebra. Gegen Ende des Jahrhunderts war die Stadt einer der wichtigsten Eisenbahnknotenpunkte Deutschlands. Die Einwohnerzahl wuchs innerhalb von ungefähr 70 Jahren von etwa 1300 Einwohnern auf 5063 (1946), die Stadt verlor durch den Aufschwung von Handel und Gewerbe ihren bisher ausschließlich ländlich geprägten Charakter. Der wichtigste Arbeitgeber war die Reichsbahn. Die Stadtrechte erhielt Bebra durch den Oberpräsidenten der Provinz Hessen-Nassau, Philipp Prinz von Hessen, am 20. September 1935.
Am 7. November 1938, dem ersten Tag der Novemberpogrome, kam es in Bebra, wie auch in den benachbarten Sontra und Rotenburg, in Kassel und in weiteren kurhessischen Städten, zu den ersten gewalttätigen Übergriffen auf jüdische Bürger und deren Geschäfte. Neben der Synagoge in der Amalienstraße wurde auch die jüdische Schule zerstört.[3] Gesteuert wurden die Ausschreitungen mutmaßlich vom Gaupropagandaleiter und gebürtigen Bebraer Heinrich Gernand.[4]
Am 4. Dezember 1944 wurde Bebra Ziel eines amerikanischen Bombenangriffes.[5] Der Bahnhof, der das Ziel des Angriffes war, wurde nur leicht beschädigt, aber alle drei Kirchen und 43 Wohnhäuser wurden zerstört, 64 Menschen getötet und zahlreiche verletzt.[6] Wie damals üblich, war es der gleichgeschalteten Presse verboten, über den Angriff und seine Opfer zu berichten. Am 2. April 1945 wurde Bebra von amerikanischen Truppen besetzt.[7]
Das Wachstum der Stadt setzte sich – durch den Zweiten Weltkrieg unterbrochen – bis in die 1970er Jahre fort. Durch die gute Verkehrsanbindung siedelten sich einige größere Industriebetriebe an. Während der Zeit der innerdeutschen Grenze wurde in Bebra eine Grenzübergangsstelle eingerichtet, um den Personen- und Güterverkehr im Interzonenverkehr (später innerdeutschen Grenzverkehr) abzufertigen. Seit Mitte der 1980er-Jahre verlor Bebra als Eisenbahnknotenpunkt an Bedeutung, was zu weniger Arbeitsplätzen bei der Deutschen Bundesbahn bzw. ihrer Nachfolgerin der Deutschen Bahn führte.
Alle oben aufgeführten Stadtteile wurden im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis am 31. Dezember 1971 in die Stadt Bebra eingegliedert.[8][9] Für diese bis dahin selbständigen Gemeinden wurden Ortsbezirke gebildet.[10]
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Bebra angehört(e):[11][12]
Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Bebra 13.758 Einwohner. Darunter waren 789 (5,7 %) Ausländer, von denen 136 aus dem EU-Ausland, 530 aus anderen Europäischen Ländern und 115 aus anderen Staaten kamen.[15] Von den deutschen Einwohnern hatten 16,0 % einen Migrationshintergrund.[16] (Im Jahr 2020 betrug die Ausländerquote 14,5 %.) Nach dem Lebensalter waren 2316 Einwohner unter 18 Jahren, 5388 zwischen 18 und 49, 2925 zwischen 50 und 64 und 3129 Einwohner waren älter.[17] Die Einwohner lebten in 5892 Haushalten. Davon waren 1842 Singlehaushalte, 1659 Paare ohne Kinder und 1749 Paare mit Kindern, sowie 531 Alleinerziehende und 114 Wohngemeinschaften. In 1425 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 3708 Haushaltungen lebten keine Senioren.[17]
Bebra: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2020 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 1.290 | |||
1840 | 1.281 | |||
1846 | 1.418 | |||
1852 | 1.477 | |||
1858 | 1.369 | |||
1864 | 1.494 | |||
1871 | 1.679 | |||
1875 | 1.980 | |||
1885 | 2.303 | |||
1895 | 2.570 | |||
1905 | 3.317 | |||
1910 | 4.050 | |||
1925 | 4.830 | |||
1939 | 4.831 | |||
1946 | 6.922 | |||
1950 | 7.404 | |||
1956 | 7.473 | |||
1961 | 7.549 | |||
1967 | 7.874 | |||
1970 | 8.065 | |||
1973 | 15.700 | |||
1975 | 15.740 | |||
1980 | 15.478 | |||
1985 | 15.254 | |||
1990 | 15.632 | |||
1995 | 15.976 | |||
2000 | 15.380 | |||
2005 | 14.641 | |||
2010 | 13.789 | |||
2011 | 13.758 | |||
2015 | 13.888 | |||
2020 | 13.855 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: LAGIS[11]; Hessisches Statistisches Informationssystem[18]; Zensus 2011[15] Nach 1970 einschließlich der im Zuge der Gebietsreform in Hessen eingegliederten Orte. |
Das Gebiet der Stadt Bebra gehört heute zur Evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck und dem weitgehend deckungsgleichen katholischen Bistum Fulda. Die Stadt ist mehrheitlich evangelisch.[11]
Evangelisch:
In der Kernstadt Bebra und ihren Stadtteilen gibt es zwölf evangelische Kirchen.
Katholisch:
St. Marien ist die katholische Filialkirche in der Kernstadt und zählt zur Pfarrei St. Franziskus Bebra-Rotenburg.
Weiter gibt eine evangelisch-methodistische Kirche sowie eine Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), eine landeskirchliche Gemeinschaft, ein Bethaus der mennonitischen Brüdergemeinde, ein Gebetshaus des islamischen Kulturvereins und eine syrisch-orthodoxe Kirche. Außerdem leben etwa 100 Angehörige des jesidischen Glaubens in Bebra.
Religionszugehörigkeit
• 1885: | 2020 evangelische (= 87,71 %), 95 katholische (= 4,13 %), 43 anderes christliche-konfessionelle (= 1,87 %), 145 jüdische (= 6,3 %) Einwohner[11] |
• 1961: | 6192 evangelische (= 82,02 %), 1223 katholische (= 16,20 %) Einwohner[11] |
• 1987: | 12180 evangelische (= 80,19 %), 712 katholische (= 4,69 %), 1297 sonstige (= 8,54 %) Einwohner[19] |
• 2011: | 8730 evangelische (= 63,45 %), 1280 katholische (= 9,30 %), 3750 sonstige (= 27,26 %) Einwohner[19] |
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[20] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[21][22][23]
Stadtverordnetenversammlung – Kommunalwahlen 2021 | |
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Parteien und Wählergemeinschaften | % 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | |
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CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 41,3 | 15 | 44,2 | 16 | 49,0 | 18 | 53,8 | 20 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 28,6 | 11 | 35,4 | 13 | 38,3 | 14 | 41,0 | 15 |
GEMEINSAM | Gemeinsam für Bebra | 16,4 | 6 | 14,8 | 6 | 9,2 | 4 | — | — |
DB/FWG | Die Besseren / FWG | 9,3 | 3 | 4,0 | 2 | 3,5 | 1 | 5,2 | 2 |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 5,7 | 2 | — | — | — | — | — | — |
FDP | Freie Demokratische Partei | 2,2 | 1 | 0,8 | 0 | — | — | — | — |
BFB | Bürger Forum Bebra | 2,1 | 1 | — | — | — | — | — | — |
Linke | Die Linke | — | — | 0,8 | 0 | — | — | — | — |
gesamt | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | |
Wahlbeteiligung in % | 50,3 | 51,2 | 52,0 | 59,1 |
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Magistrats, dem in der Stadt Bebra neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Stadtrat und acht weitere Stadträte angehören.[24] Bürgermeister ist seit dem 1. März 2020 der parteiunabhängige Stefan Knoche.[25] Er wurde als Nachfolger von Uwe Hassl, der nach einer Amtszeit nicht wieder kandidiert hatte,[26] am 8. September 2019 im ersten Wahlgang ohne Gegenkandidaten bei 35,52 Prozent Wahlbeteiligung mit 82,16 Prozent der Stimmen gewählt.[27]
Für alle Stadtteile Bebras und bestehen Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher, nach Maßgabe der §§ 81 und 82 HGO und des Kommunalwahlgesetzes in der jeweils gültigen Fassung. Die Ortsbezirke sind entsprechend der Gebiete der ehemaligen Gemeinden abgegrenzt. Die Ortsbeiräte bestehen, je nach Einwohnerzahl des Ortsbezirks, aus fünf und neuen Mitgliedern. Diese werden im Rahmen der Kommunalwahlen gewählt. Der Ortsbeirat wählt eines seiner Mitglieder zum Ortsvorsteher bzw. zur Ortsvorsteherin.[10]
Blasonierung: „In Rot ein laufender silberner Biber über zwei schräg gekreuzten silbernen Zwillingsfäden.“[32] | |
Wappenbegründung: Das Wappen versinnbildlicht durch den Biber den Ortsnamen, der von „Biberahe“ (d. h. Biberwasser) abzuleiten ist. Die Schildfarben erinnern an das Wappen der Reichsabtei Hersfeld, zu deren ältestem Besitz der 786 erstmals erwähnte Ort gehörte. Bei den gekreuzten Zwillingsfäden handelt es sich um eine originelle heraldische Symbolisierung von Eisenbahnschienen. Als sehr bedeutender Eisenbahnknotenpunkt ist Bebra seit der Mitte des 19. Jahrhunderts bekannt geworden; durch die Linien nach Kassel, Frankfurt und Göttingen wurde es zum Zentrum des Fernverkehrs, neuerdings auch aufstrebender Industrieplatz.
Das Wappen wurde 1930 durch das Preußische Staatsministerium genehmigt. |
Das Wappen der Stadt verfügt auch über folgenden Wappenspruch:
„Bebra, im Hessenlande
die Stadt, im roten Feld einen Biber hat,
dazu ein gekreuztes Schienenpaar,
im Leben mutig,
im Streben wahr.“
Die Stadtfarben sind Rot und Weiß.
Die Flagge der Stadt ist Rot - Weiß (1:1) gestreift und mit dem Wappen belegt.
Städtepartnerschaften bestehen mit dem englischen Knaresborough (seit 1969) und mit dem thüringischen Friedrichroda (seit Anfang der 1990er-Jahre).
Im von der Stadt Bebra erworbenen Empfangsgebäude des Bahnhofs Bebra eröffnete 2021 das Museum „Bahnhof Bebra“ mit einer Dauerausstellung zur bedeutenden Geschichte des Bahnhofs („Knotenpunkt im Kaiserreich – Grenzstation im Kalten Krieg“).[33][34]
Schon seit den 1980er Jahren besteht im Wasserturm Bebra ein vom Verein „Eisenbahnfreunde Bebra“ betriebenes Eisenbahnmuseum, das die für Bebra wichtige Geschichte der Eisenbahn am Ort zeigt.[35] Direkt nebenan befindet sich eine vereinseigene 600-mm-Schmalspurbahn, die an einigen Tagen von April bis September auch in Aktion erlebt werden kann.
Neben dem alten Rathaus sind verschiedene Fachwerkhäuser und die Parkanlagen der Stadt zu erwähnen.
Auch gibt es eine katholische sowie eine syrisch-orthodoxe Kirche.
Im Stadtteil Imshausen befindet sich Schloss Imshausen, das Herrenhaus der Familie von Trott zu Solz.
In Bebra und seinen Stadtteilen ist Fußball neben dem Handball die populärste Sportart. Neben dem 1. FV Bebra, der seit 2011 mit den Stadtteilvereinen aus Gilfershausen, Asmushausen und Braunhausen in einer Fußballspielgemeinschaft spielt, und dem FC Real Espanol, gibt es in den Stadtteilen Blankenheim, Breitenbach, Iba, Solz und Weiterode eigene Fußballvereine. Die Teams der FSG Bebra und des ESV Weiterode spielen in der Saison 2017/18 in der Kreisoberliga Fulda Nord.
Die LG Alheimer Rotenburg-Bebra (LGA) bietet Leichtathletik an und ist in der Vergangenheit bereits mehrfach regional und überregional durch ihre einheimischen Sportler in Erscheinung getreten. Die Handballabteilung des TSV Bebra spielt seit 2010 in der Bezirksoberliga.
Im Herbst findet die traditionelle Kirmes, das Erntedank- und Heimatfest, statt, in der Vorweihnachtszeit der Adventsmarkt rund um den Rathausmarkt. Neben dem Stadtfest am letzten Juniwochenende finden in der Kernstadt und den Stadtteilen viele weitere Feste und Veranstaltungen statt sowie im Oktober das Drachenfest auf dem Ibaer Weltschlüssel. Mit dem Umbau des Lokschuppens II am Bahnhof steht nun auch eine Veranstaltungshalle mit wechselndem Programm zur Verfügung.
Bebra steht wie viele andere kleine deutsche Städte für eine rückläufige Wirtschafts- und Bevölkerungsentwicklung. Bereits Ende der achtziger Jahre prägte der Autor Matthias Horx den Begriff Bebraistik. In seinem Essay „Endstation Bebra“ zeichnet er ein Bild eines farblosen Ortes.[36]
In Klaus Pohls Stück Die schöne Fremde dienen Bebra und das fiktive Hotel Reichsapfel als grausame Bühne eines Dramas in fünf Akten.[37] In dem Stück reist eine Amerikanerin durch Deutschland, strandet in Bebra und wird Zeugin und Opfer von Verbrechen.
Der Fotokünstler Axel Beyer verarbeitet Gebäude und Areale des Stadtgebietes und der Stadtteile Breitenbach und Weiterode zu Collagen in dem Band „Bebracuriosa“.[38]
Ende der 1980er Jahre verlor Bebra als Eisenbahnknotenpunkt, auch unter dem Einfluss der Deutschen Einheit und dem einhergehenden Verlust des Grenzverkehrs, zunehmend an Bedeutung. Dadurch verloren viele Einwohner Bebras ihre Arbeitsstelle, da die Deutsche Bundesbahn über Jahre zum größten Arbeitgeber in Bebra zählte. Eine Bebraer Anekdote besagt, dass man im Ort in der Nachkriegszeit nicht fragte: „Wo arbeitest du?“, sondern: „Wo bei der Bahn arbeitest du?“. Seit der Jahrtausendwende bemühten sich Lokalpolitiker und die Bundestagsabgeordneten des Kreises Hersfeld-Rotenburg um den Ausbau des Bebraer Bahnhofs zum „CargoZentrum“.
Bebra ist eine klassische Eisenbahnstadt, deren Bahnhof neben dem Personenbahnhof einen Rangierbahnhof umfasst. Die Stadt gehört dem Nordhessischen Verkehrsverbund an. Bis Dezember 2018 hielten in Bebra einzelne Fernzüge, die zwischen Düsseldorf und Leipzig/Dresden verkehrten[39].
Im Westen der Stadt treffen die B 27 aus Norden bzw. Süden und die B 83 aus Westen aufeinander. Die B 27 führt hierbei in Richtung Süden nach etwa 15 km bei Bad Hersfeld auf die A 4, über deren weiteren Verlauf die A 7 erreicht wird. Von Osten kann Bebra über die A 4 an der Anschlussstelle Wildeck-Hönebach und die Landesstraße 3251 erreicht werden.
In Bebra gibt es folgende regelmäßig gedruckte Medien:
Durch die Stadtteile Blankenheim und Breitenbach führen folgende Radwanderwege:
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