Nentershausen (Hessen)
hessische Gemeinde im Landkreis Hersfeld-Rotenburg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Nentershausen ist eine Gemeinde im Landkreis Hersfeld-Rotenburg im Nordosten von Hessen.
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 1′ N, 9° 56′ O | |
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Kassel | |
Landkreis: | Hersfeld-Rotenburg | |
Höhe: | 299 m ü. NHN | |
Fläche: | 57,05 km2 | |
Einwohner: | 2462 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 43 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 36214, 36208 (Bellers), 36219 (Menglers) | |
Vorwahlen: | 06627, 05653 (Mönchhosbach) | |
Kfz-Kennzeichen: | HEF, ROF | |
Gemeindeschlüssel: | 06 6 32 013 | |
Gemeindegliederung: | 6 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Burgstraße 2 36214 Nentershausen | |
Website: | www.nentershausen.de | |
Bürgermeister: | Ralf Hilmes (SPD) | |
Lage der Gemeinde Nentershausen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg | ||
Die Gemeinde liegt im Landkreis Hersfeld-Rotenburg im osthessischen Bergland. Dort befindet sie sich im Zentrum des Richelsdorfer Gebirges, zwischen der Fulda im Westen und der Werra im Osten. Das Gemeindegebiet liegt im Einzugsbereich der Hasel, die bei Sontra in den Fluss Sontra mündet.
Die nächstgelegenen größeren Städte sind Bad Hersfeld (etwa 25 km südwestlich), Eisenach (etwa 30 km östlich) und Eschwege (etwa 25 km nördlich).
Nentershausen grenzt im Norden und Osten an die Stadt Sontra (im Werra-Meißner-Kreis), im Südosten an die Gemeinde Wildeck, im Süden an die Gemeinde Ronshausen sowie im Westen an die Stadt Bebra und die Gemeinde Cornberg (alle im Landkreis Hersfeld-Rotenburg).
Die Gemeinde besteht neben Nentershausen aus den Ortsteilen Bauhaus, Dens, Mönchhosbach, Süß und Weißenhasel.
Die erste schriftliche Erwähnung eines der Ortsteile stammt aus dem Zinsregister des Klosters Helmershausen (gehört heute zur Einheitsgemeinde Rhönblick). Hier wurde im Jahre 1120 Hasels als Hasolo in Thuringia erwähnt. Tense folgte im Jahre 1195 und Susse im Jahre 1267, das Hermann von Trott als Lauterbergisches Lehen erhalten hatte. Die anderen Orte folgen im Laufe des 14. Jahrhunderts.
Um 1300 erbaute Ludwig I. von Baumbach die Burg Tannenberg, die Lehnsburg der Abtei Hersfeld war. Der Ort Nentershausen wurde 1323 erstmals in einer Urkunde des Klosters Blankenheim, einem hersfeldischen Tochterkloster, erwähnt. Schon 1365 hatten die Herren von Baumbach in Nentershausen vom Kloster Hersfeld zahlreiche Güter zu Lehen.[2] Sie besaßen in Nentershausen und den umliegenden Dörfern die Hohe und Niedere Gerichtsbarkeit. 1578 mussten die Baumbach die Hohe Gerichtsbarkeit an den Landgrafen von Hessen abgeben, und seitdem wurde der Gerichtsbezirk verwaltungstechnisch dem Amt Sontra angegliedert. Die niedere Gerichtsbarkeit behielten die Herren von Baumbach bis 1806.[3]
Um 1771 gehörten zum Amt oder Gericht Nentershausen: Nentershausen, Dens, Blankenbach, Machtlos, Weißenhasel, Süß, Bosserode, Raßdorf, die drei Höfe Tannenberg, Bellers und Bauhaus. Während der französischen Besatzung, bzw. der Zeit des Königreichs Westphalen von 1807 bis 1813 war Nentershausen Hauptort des Kantons Nentershausen. Ab 1821 gehörte der Ort zum Landkreis Rotenburg (Fulda), der seit 1972 Teil des Landkreises Hersfeld-Rotenburg ist.
Bis 2011 war der Ort ein staatlich anerkannter Luftkurort.[4]
Im Zuge der hessischen Gebietsreform fusionierten die bis dahin selbständigen Gemeinden Bauhaus, Dens, Mönchhosbach, Nentershausen, Süß und Weißenhasel zum 31. Dezember 1971 zur neuen Großgemeinde Nentershausen.[5][6] Für die ehemals eigenständigen Gemeinden wurde je ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet. Die Ortsbezirke umfassten jeweils die Gebiete der ehemaligen Gemeinden.[7]
Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Nentershausen angehört(e):[2][8]
Die Kommunalwahl am 14. März 2021 lieferte folgendes Ergebnis,[11] in Vergleich gesetzt zu früheren Kommunalwahlen:[12][13][14]
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2021 |
Sitze 2021 |
% 2016 |
Sitze 2016 |
% 2011 |
Sitze 2011 |
% 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 | ||
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SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 64,6 | 10 | 66,1 | 10 | 63,3 | 9 | 63,5 | 15 | 63,6 | 15 | |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 35,4 | 5 | 33,9 | 5 | 36,7 | 6 | 36,5 | 8 | 36,4 | 8 | |
gesamt | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | 100,0 | 15 | 100,0 | 23 | 100,0 | 23 | ||
Wahlbeteiligung in % | 63,8 | 63,3 | 63,6 | 61,9 | 67,1 |
Nach der hessischen Kommunalverfassung wird der Bürgermeister für eine sechsjährige Amtszeit gewählt, seit dem Jahr 1993 in einer Direktwahl, und ist Vorsitzender des Gemeindevorstands, dem in der Gemeinde Nentershausen neben dem Bürgermeister ehrenamtlich ein Erster Beigeordneter und fünf weitere Beigeordnete angehören.[15] Bürgermeister ist seit dem 1. Januar 2007 Ralf Hilmes (SPD).[16] Er wurde als Nachfolger von Lothar Schmidt (SPD), der nach vier Amtszeiten nicht wieder kandidiert hatte,[17] am 3. September 2006 im ersten Wahlgang bei 78,6 Prozent Wahlbeteiligung mit 71,7 Prozent der Stimmen gewählt. Es folgten zwei Wiederwahlen, jeweils ohne Gegenkandidaten, zuletzt im Juli 2018.[18]
Der Ortsbeirat besteht aus neun Mitgliedern. Nach den Kommunalwahlen in Hessen 2021 gehören ihm sechs Mitgliedern der SPD und drei Mitglieder der CDU an. Ortsvorsteher ist Klaus Walther (SPD).[20]
Blasonierung: Das Wappen zeigt unter silbernem Schildhaupt im von Grün und Silber zu sechs Zinnen zinnengeteilte Schilde, oben drei grüne Tannen im Tannenschnitt, unten einen mit goldenem Schlegel und Eisen belegten grünen Dreiberg im Schildfuß.
Das Wappen wurde der Gemeinde am 4. November 1981 durch den Hessischen Minister des Inneren verliehen.
Beschreibung: Die Tannen im oberen Teil des Schildes weisen auf den Waldreichtum der Gemeinde hin. Die sechs Zinnen versinnbildlichen die sechs Ortsteile und die Burg Tannenberg. Schlegel und Eisen weisen auf die Bergbauvergangenheit hin. Bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts wurde in Nentershausen Kupferschiefer abgebaut.
Zusammen mit den Nachbargemeinden Herleshausen und der Stadt Sontra (beide Werra-Meißner-Kreis) wurde am 14. Oktober 2006 der Zweckverband Interkommunale Zusammenarbeit gegründet. Hieraus entwickelt sich eine enge Kooperation dieser drei Gemeinden mit teilweise bereits übergeordneter Erledigung in Eigenverantwortung von gemeinsamen Aufgaben aus den Bereichen Wirtschaft, Kultur (Bildung), Freizeitgestaltung (Tourismus) und Landwirtschaft.
Eine Patenschaft bestand zur 4. Kompanie des Panzeraufklärungsbataillons 5 in Sontra. Diese Patenschaft wurde am 31. Dezember 2007 durch die Auflösung des Panzeraufklärungsbataillons 5 beendet.
Für die unter Denkmalschutz stehenden Kulturdenkmale des Ortes siehe die Liste der Kulturdenkmäler in Nentershausen.
In Nentershausen gibt es eine etwa 600 Jahre alte geschützte Dorf- bzw. Gerichtslinde.
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