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deutscher Publizist und Trendforscher Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Matthias Horx (* 25. Januar 1955 in Düsseldorf) ist ein deutscher Publizist und Trendforscher.
Horx besuchte die Ziehenschule in Frankfurt am Main. Nach dem Abitur 1973 begann er ein Soziologiestudium an der Goethe-Universität, das er abbrach. In den 1980er-Jahren schlug er eine journalistische Laufbahn ein. Von 1980 bis 1992 arbeitete er als Autor und Redakteur bei Pflasterstrand, Tempo, Die Zeit und Merian. Er schrieb mehrere Bücher, von denen eines auch in eine Hörspielfassung umgearbeitet wurde.
1993 eröffnete er mit Peter Wippermann das Trendbüro in Hamburg. Nach seinem Ausstieg aus dem Unternehmen gründete er 1998 das Zukunftsinstitut mit Sitz in Frankfurt am Main, das eine Zweigstelle in Wien unterhält. 2017 übergab Horx die Führung des operativen Geschäftes an Harry Gatterer.[1] Bis 2005 war Horx zudem Mitglied beim publizistischen Netzwerk Achse des Guten. 2023 gründete er zusammen mit anderen Zukunftsforschenden den Thinktank The Future:Project mit Sitz in Frankfurt am Main.[2]
Horx lebt mit seiner Familie in Wien. Er ist mit der irischen Journalistin Oona Strathern verheiratet und Vater von zwei Söhnen. Sein Sohn Tristan (* 1993) ist auch Trend- und Zukunftsforscher.[3]
Horx’ Lebensprojekt gilt nach eigenen Angaben der Weiterentwicklung der „Futurologie“ der 1960er- und 1970er-Jahre zu einer Beratungsdisziplin für Unternehmen, Gesellschaft und Politik. Seine methodische Arbeit kreise „um die Entwicklung einer neuen Synthese-Prognostik – einer Verbindung von System-, Sozial-, Kognitions- und Evolutionswissenschaften.“[4]
Seine Veröffentlichungen entstammen im Wesentlichen drei thematisch und zeitlich getrennten Perioden:
Horx beschreibt den von ihm diagnostizierten Wandel gesellschaftlicher Werte und Lebensformen unter den Bedingungen des globalisierten Kapitalismus. Neben Fragen zur Zukunft der Arbeitswelt beschäftigt er sich mit Auswirkungen des demografischen Wandels und beschreibt einen von ihm postulierten Wertewandel im Bildungs-, Konsum- und Freizeitverhalten. Gemeinsam mit seinem zeitweiligen Geschäftspartner Eike Wenzel promotet Horx die Idee, Märkte verwandelten sich zusehends in Sinnmärkte.
Der Soziologe Holger Rust kritisierte Horx und die Trendforschung an sich wiederholt als unwissenschaftlich.[5][6][7]
Bei den kommunalen Sommergesprächen 2019 in Bad Aussee prognostiziere Matthias Horx eine Urbanisierung des Dorfes. Er nennt dieses Konzept die progressive Provinz.[8]
Horx geht davon aus, dass staatsfeindliche „Asylkritiker“ sich radikalisieren werden. PEGIDA und durch rechte Ansichten getriebene Aktivisten nennt er eine „gesellschafts- und staatsfeindliche Rebellion“. Diese werde sich ähnlich wie die linksradikale Bewegung der 1970er-Jahre „teilweise radikalisieren und dann scheitern“. Angesichts der neuen urbanen Mehrheiten, die sich mit Flüchtlingen solidarisieren, werde „diese Backlash-Welle nicht richtig durchkommen“.[9]
Horx traf auch Aussagen, die im Nachhinein als nicht zutreffend eingestuft werden.
Im Jahr 2001 veröffentlichte er eine „Studie“ zum Thema Die Zukunft des Internets. Darin prognostizierte er, dass sich das Internet auf absehbare Zeit nicht zu einem Massenmedium wie Radio und Fernsehen entwickeln werde; auch bezweifelte er eine Breitennutzung. Horx sah in dieser Studie auch die Zukunft von E-Commerce skeptisch: Würde demnach die Hälfte aller Waren online bestellt, hätte dies eine Verstopfung der Städte zur Folge.[10]
Eine Aussage von 2010 wird ebenfalls häufig als Fehlprognose gewertet: Von Facebook wird in fünf bis sechs Jahren kein Mensch mehr reden.[11]
Auf seiner Webseite veröffentlichte Horx Gegendarstellungen zu Fehlprognosen.[12]
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