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Gemeinde im Bezirk Bludenz, Vorarlberg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Bartholomäberg ist eine Gemeinde in Österreich in Vorarlberg im Bezirk Bludenz mit 2387 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).
Bartholomäberg | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Vorarlberg | |
Politischer Bezirk: | Bludenz | |
Kfz-Kennzeichen: | BZ | |
Fläche: | 27,30 km² | |
Koordinaten: | 47° 6′ N, 9° 54′ O | |
Höhe: | 1087 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.387 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 87 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6781 | |
Vorwahl: | 05556 | |
Gemeindekennziffer: | 8 01 01 | |
NUTS-Region | AT341 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Luttweg 1 6781 Bartholomäberg | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Martin Vallaster | |
Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2020) (21 Mitglieder) |
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Lage von Bartholomäberg im Bezirk Bludenz | ||
Bartholomäberg – Hochjoch im Hintergrund | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Bartholomäberg liegt im Montafon. Die Fläche umfasst 27,28 Quadratkilometer. Bartholomäberg erstreckt sich als weite Streusiedlung von ca. 600 bis ca. 1300 Meter auf einem großen, wenig bewaldeten Bergrücken, 16,8 Prozent der Fläche sind Alpen, im Verwall mit Itonskopf.
Angelegt auf dem Sonnenbalkon des Montafons und deshalb klimatisch besonders begünstigt, ist Bartholomäberg die älteste Siedlung dieser Talschaft, um Worms liegt ein prähistorisches Bergbaugebiet.[1]
Die Gemeinde besteht aus einer Ortschaft. Bis 2022 umfasst die Gemeinde die Ortschaften:
Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Bartholomäberg.
St. Anton im Montafon | Bludenz | Innerbraz |
Vandans | Dalaas | |
Schruns |
Das Gebiet der heutigen Gemeinde Bartholomäberg dürfte bereits im dritten vorchristlichen Jahrtausend besiedelt gewesen sein. Zumindest deuten Siedlungsreste darauf hin. Wie in der Bronze- und Eisenzeit[2] war Bartholomäberg auch durch das ganze Mittelalter hindurch ein Zentrum des Bergbaus: Eisen, Kupfer und Silber wurden hier gewonnen. Der Überlieferung nach gab es in Bartholomäberg bereits um 1100 eine Pfarrei.[3]
Bereits in der karolingischen Zeit wurde hier Bergbau betrieben und im Jahr 1319 ist bereits ein Silberbergwerk nachgewiesen. Dokumentiert ist dieser bis ins 16. Jahrhundert erfolgreich betriebene Bergbau z. B. auch in landschaftlichen Eigentümlichkeiten (Halden), in der Knappenkirche am Kristberg, in dem für Besucher zugänglich gemachten aber mittlerweile wieder geschlossenen Schaubergwerk in Bartholomäberg sowie im Bergbaumuseum in Silbertal.
Als erste Pfarrei im Montafon erschien Sankt Bartholomäberg im Jahr 1350. Bartholomäberg kam zusammen mit dem Montafon 1394 an Österreich. Die Habsburger regierten die Orte in Montafon wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich. Zum österreichischen Bundesland Vorarlberg gehört Bartholomäberg seit der Gründung des Vorarlberger Landtages 1861. Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.
Der Ausländeranteil lag Ende 2002 bei 5,5 Prozent.
Der geologische Lehrwanderweg in Bartholomäberg wurde 1978 eröffnet.[6] Der durchwegs markierte alpine Wanderweg über den Monteneu-Bergstock ist ein Rundweg, der an der Kirche Bartholomäberg beginnt und endet. Er ist fast 16 km lang und erfordert ca. 10 Stunden Wanderzeit für eine Gesamtbegehung. Davon sind 4–5 Stunden reine Gehzeit. 24 Hinweistafeln am Wege geben einen Einblick in 1000 Millionen Jahre Montafoner Erdgeschichte. Verschiedene Gesteine, ihr Alter, ihre Entstehung und Zusammensetzung werden erklärt. Gleichzeitig wird auch der Gebirgsbau der umliegenden Bergzüge erläutert und Einblick in das Werden und Vergehen der Gesteine und Berge vermittelt.
Vom Parkplatz bei der Kirche von Bartholomäberg (1087 m), wo eine Orientierungstafel steht, führt der Lehrwanderweg in nordwestlicher Richtung zum Rellseck (Alpen-Gasthaus, 1492 m). An diesem Wegestück liegen nacheinander vier Aufschlüsse, die auf Gesteinsbeschreibungstafeln erklärt sind. Vom ehemaligen Gasthaus Linda (1215 m) bietet sich ein Blick auf das Rätikon im Südwesten des Illtals. Unmittelbar im Vordergrund erhebt sich die Tschaggunser Mittagspitze (2168 m), im Hintergrund sind die Sulzfluh (2818 m) und nordwestlich davon die Drei Türme, das Eisjöchl und die Drusenfluh, alle um 2830 m, auszumachen.
Beim Alpengasthaus Rellseck wendet sich der Weg nach rechts und steigt in nordöstlicher Richtung über den Kammbereich des Monteneu hinauf zum Wannaköpfle (2032 m). Der aussichtsreiche Itonskopf (mit 2089 m ü. A. der höchste Punkt des Bergstocks) bleibt links liegen und der Weg erreicht den Gipfel des Alpilakopfes (2078 m). Der Kamm Wannaköpfe – Itonskopf – Alpilakopf (Itonskopfgruppe) wird von Hauptdolomit aufgebaut und von mächtigen Gipskörpern der Raibler Schichten unterlagert. Der Weg leitet zur Oberen Wiese weiter, wo man auf ein fossiles Korallenriff stößt (Naturdenkmal). Die Rhätolias-Riffkalke sind in einem Meer des Jura entstanden. Gut erhaltene Korallenstöcke, Muscheln und Seelilien sind hier zu sehen.
Von der Oberen Wies (1880 m) sieht man in nördlicher Richtung in den Einschnitt und auf den fast 2000 Meter hohen Steilhang des Klostertals mit der Roten Wand (2890 m) als höchstem Gipfel. Der Weg leitet nach der Umrundung des Schwarzhorns (1883 m) über Falle – Ammans Legi – Tora See – Fula See – Friitza Legi – Knappa Gruaba zurück zum Ausgangspunkt. Die Panoramatafel Knappagruaba (1340 m) weist auf den Bergbau als Landschaftsgestalter hin. Der vom 9. bis in das 17. Jahrhundert blühende Erzbergbau auf Eisen, Kupfer und Silber hat die Hänge maulwurfsartig durchwühlt. Die Abraumhalden prägen hier die Landschaft. Im Gelände sind noch ehemalige Stolleneingänge erkennbar. Hier, bei Worms, befindet sich auch das Historische Bergwerk Bartholomäberg (St.-Anna-Stollen), ein Schaubergwerk, das 2010 eröffnet wurde.
Der Wanderweg ist in beiden Richtungen gleichwertig begehbar. Zahlreiche Wander- und Fahrwege kreuzen den Lehrwanderweg und ermöglichen Teilbegehungen.[7]
im Jahr 2003 gab es 18 Betriebe der gewerblichen Wirtschaft mit 77 Beschäftigten und 8 Lehrlingen. Lohnsteuerpflichtige Erwerbstätige gab es 911. Im Tourismusjahr 2006/2007 wurden 97.424 Übernachtungen (Winter 54.317, Sommer 43.107) gezählt.
In Bartholomäberg befinden sich zwei Kindergärten. Im Schuljahr 2007/2008 gab es in der Gemeinde 177 Schüler, von denen 100 die beiden Volksschulen besuchten.[8] Außerdem besteht in der Gemeinde die Polytechnische Schule Außermontafon.
Die Montafonerbahn verläuft durch den Südwesten des Gemeindegebietes. Vom rund zwei Kilometer entfernten Bahnhof Schruns fahren halbstündlich Züge der S-Bahn Vorarlberg nach Bludenz.[9]
Die Gemeindevertretung besteht aus 21 Mitgliedern.
Blasonierung: „Im Deichselschnitt geteilt von Rot, Silber und Schwarz[10], oben über einem grünen Dreiberg wachsend ein goldennimbierter und -gewandeter silberner Heiliger, in der rechten Hand ein silbernes Messer, in der linken ein schwarzes Buch haltend, vorne zwei schwarze gekreuzte Schlüssel mit Dreipassreiten und hinten zwei silberne gekreuzte Hämmer.“
Wappenerklärung: Der Heilige ist der Apostel Bartholomäus, dessen Messer an die Peiniger erinnert, die den Apostel häuteten, die beiden Hämmer (Bergmannsschlegel, siehe Schlägel und Eisen) erinnern an den schon sehr früh erwähnten Bergbau, die Schlüssel bekunden die Zugehörigkeit zum Montafon (Landessiegel seit dem frühen 15. Jahrhundert).
Das Gemeindewappen ist ein Redendes Wappen und entstand im Jahre 1956 nach einem Entwurf des Schrunser Künstlers und Heraldikers Konrad Honold und die Verleihung des Wappens durch die Vorarlberger Landesregierung erfolgte am 17. August 1956 (Zl. Ib- 311).[11]
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