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Anmerkung zu den Schreibweisen:
- „Beide Schreibungen des Infinitivs sind korrekt, wobei die Form recyclen in Anlehnung an den englischen Infinitiv to recycle gebildet und nicht integriert ist, während die Form recyceln nach demselben Muster gebildet ist wie etwa verhakeln. Ähnlich stehen sich beim Partizip II die integrierte Form recycelt und die weniger integrierte Form recyclet gegenüber: recyceltes / recycletes Papier. Unflektiert kommt auch die am Englischen orientierte Schreibung recycled vor. Finite Verbformen können ebenfalls mit beiden Stämmen gebildet werden: er recycelt / recyclet, sie recycelte / recyclete. Ausspracheunterschiede gibt es nicht.“[1]
Worttrennung:
- re·cy·c·len, Präteritum: re·cy·c·le·te, Partizip II: re·cy·c·let
Aussprache:
- IPA: [ˌʁiˈsaɪ̯kl̩n][2][3]
- Hörbeispiele: recyclen (Info)
Bedeutungen:
- [1] transitiv; auch übertragen: Neben- und Abfallprodukte, die im industriellen Produktionsprozess angefallen sind, sowie vor allem Endprodukte der Konsumgüter produzierenden Industrie, die als Hausmüll angefallen sind, sammeln, aufbereiten und als Rohstoff zur Herstellung neuer Produkte wiederverwenden
Beispiele:
- [1] „Das ist nicht allzuviel für das ‚besondere Geschenk zum Wiegenfest‘, zumal findige Köpfe herausgefunden haben, wie sich die Apparatur in Postkarten eingeklebt viele Male recyclen läßt.“[4]
- [1] „Und es wird alles noch schlimmer: Immer mehr Packmittel werden aus Materialien und in Stoffkombinationen hergestellt, die, erstens, kaum recyclet werden können (wer ist schon in der Lage, aluminium-, kunststoff- und zellstoffkombinierte Packungen in die Grundstoffe zu zerlegen?) und, zweitens, meistens importiert werden müssen. […] Heute wird so getan, als sei das Problem zu lösen, wenn nur jedermann ordentlich ‚recycle‘.“[5]
- [1] „Gebrauchte Spraydosen sollen an die Produzenten zurückgeschickt werden. Greenpeace: ‚Das Treibgas läßt sich nämlich recyclen.‘“[6]
- [1] „Verhältnismäßig einfach ist es heute geworden, alle Metalle zu recyclen.“[7]
- [1] „Eine Papier-Gruppe recyclete aus Schnipseln grobes Schreibmaterial, die Projektwochenjournaille von der ‚Schülerzeitung‘ mußte indes auf ‚echtes‘ Papier kopiert werden: Die jungen Reporter aus den dritten und vierten Klassen hatten sich in den Projekten ihrer Mitschüler umgesehen und darüber geschrieben.“[8]
- [1] „‚Ich recycle Pelze, verwandele die alte Jacke in Kuscheltiere‘, berichtet die Künstlerin.“[9]
- [1] „Der Betrieb in Wonfurt diene der Umwelt, weil er Material recycle und sortenreine Rohstoffe wieder zur Verfügung stelle.“[10]
- [1] „Unablässig recyclen unsere Fernsehsender von ‚Münchhausen‘ bis zu ‚Liebe nach Noten‘ die Kunst- und Kitschprodukte der Universum-Film-Aktiengesellschaft - besser bekannt als Ufa.“[11]
- [1] „Die Rezepturen der Verlage ähneln sich: Man nehme möglichst namhafte Autoren (Hemingway!, Kishon!), recycle bereits veröffentlichte Beiträge zwischen zwei Buchdeckel, fasse jeweils ein paar thematisch verwandte Artikel unter Kapitelüberschriften zusammen (Gefährlich reisen), lockere die Texte durch Illustrationen oder Fotos auf, lasse eine bedeutungsschwangere Einleitung formulieren – und fertig ist der Reisesalat.“[12]
- [1] „Dort recycle ich alle meine Grußreden und stelle sie unter das große Wort Gerechtigkeit.“[13]
Wortbildungen:
- recyclebar, recyclefähig
Alle weiteren Informationen zu diesem Begriff befinden sich im Eintrag
„recyceln“.
Ergänzungen sollten daher auch nur dort vorgenommen werden.
- [1] Duden online „recyceln, recyclen“
- [1] Wahrig Fremdwörterlexikon „recyclen“ auf wissen.de
- [1] PONS – Deutsche Rechtschreibung „recyceln, recyclen“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „recyclen“
- [1] Broder Carstensen, Ulrich Busse; unter Mitarbeit von Regina Schmude: Anglizismen-Wörterbuch. Band 3: P - Z, Walter de Gruyter, Berlin/New York 1996, ISBN 3-11-014296-1, DNB 946100519, Stichwort »recyclen, recyceln, recykeln«, Seite 1171.
- [1] Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115, Stichwort »recyclen« mit Verweis auf das Stichwort »recyceln«, Seite 617.
- [1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Die deutsche Rechtschreibung. In: Der Duden in zwölf Bänden. 25. Auflage. Band 1, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04015-5 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »recyceln, recyclen«.
- [1] Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4 (CD-ROM-Ausgabe), Stichwort »recyclen« mit Verweis auf das Stichwort »recyceln«.
Quellen:
Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Sprachliche Zweifelsfälle. Das Wörterbuch für richtiges und gutes Deutsch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7., vollständig überarbeitete Auflage. Band 9, Dudenverlag, Mannheim 2012 (auf der Buchausgabe von 2012 beruhende elektronische Version), Stichwort »recyceln / recyclen«.
Nach Stefan Kleiner, Ralf Knöbl und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7., komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage. Band 6, Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-04067-4, DNB 1070833770, Stichwort »recyceln«, Seite 724.
Nach Eva-Maria Krech, Eberhard Stock, Ursula Hirschfeld, Lutz Christian Anders et al.: Deutsches Aussprachewörterbuch. Mit Beiträgen von Walter Haas, Ingrid Hove, Peter Wiesinger. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2009, ISBN 978-3-11-018202-6, DNB 999593021, Stichwort »recyceln«, Seite 863.
Karl-Heinz Joepen: Verpackt, verkauft, verschleudert. In: DIE ZEIT. Nummer 08, 17. Februar 1984, ISSN 0044-2070, Seite 25 (DIE ZEIT Print-Archiv, abgerufen am 17. Februar 2017).
Nicht aller Computerschrott bleibt unbrauchbar. Rücknahmeprogramme für ausgediente Systeme führen inzwischen zum Wiedereinsatz oder zum fast vollständigen Materialrecycling. In: Nürnberger Nachrichten. 4. Mai 1993, Seite 18.
Fest in der Linneschule. In: Frankfurter Rundschau. 22. Mai 1998, ISSN 0940-6980, Seite 13.
Liebhaberstücke für 3000 Euro. In: Braunschweiger Zeitung. 9. Januar 2006.
Der Betrieb „hat dazugelernt“. In: Fränkischer Tag. 19. Oktober 2011, Seite 12.
Die Wirklichkeit hinter den Bildern. In: Süddeutsche Zeitung. 24. Dezember 1993, ISSN 0174-4917, Seite 29.
Günter Ermlich: Zwischen den Orten. In: taz.die tageszeitung. Nummer 7221, 29. November 2003, ISSN 0931-9085, Seite 15 (überregionale Ausgabe, taz Print-Archiv, abgerufen am 17. Februar 2017).
Hatice Akyün: Liebe SPD in Berlin, Ich kandidiere! In: Der Tagesspiegel Online. 28. April 2014 (URL, abgerufen am 17. Februar 2017)..