- Partizipien können auch als Adjektiv verwendet werden; sie werden zwar von einem Verb abgeleitet und behalten dabei teilweise die Eigenschaften eines Verbs bei, erwerben aber teilweise auch Eigenschaften eines Adjektivs. Für nähere Informationen siehe Hilfe:Verbaladjektiv. Wenn Du einen Adjektiv-Abschnitt ergänzt (Hilfe:Eintrag), dann entferne bitte diesen Text-Baustein.
Anmerkung zur Wortbedeutung:
- umgangssprachlich wird das Adverb auch verwendet, um auszudrücken, dass etwas nur dem Schein nach so ist, wie es auf den ersten Blick aussieht, also das Adverb auch die Bedeutung 'scheinbar' hat (Anmerkung dazu siehe bei scheinbar).
Worttrennung:
- an·schei·nend
Aussprache:
- IPA: [ˈanˌʃaɪ̯nənt]
- Hörbeispiele: anscheinend (Info)
Bedeutungen:
- [1] drückt die Annahme aus, dass die Wirklichkeit dem Schein entspricht: so wie es aussieht
- [2] scheinbar, nur dem Anscheine nach
Herkunft:
- Das Adverb ist ursprünglich eins mit dem Partizip Präsens des frühneuhochdeutschen Verbs anscheinen „sichtbar werden, sich zeigen“, das seit dem 18. Jahrhundert bezeugt ist.[1] Seine ursprüngliche Bedeutung, die einen Gegensatz zu „wirklich“ ausdrückte, gilt heute nur noch als umgangssprachlich.[2]
Sinnverwandte Wörter:
- [1] allem Anschein nach, augenscheinlich, aller Erfahrung nach, aller Erwartung nach, offensichtlich, offenbar, mit großer/größter Sicherheit
Gegenwörter:
- [1] eventuell, gegebenenfalls, scheinbar, vermutlich
Beispiele:
- [1] Anscheinend wird es heute nicht regnen.
- [1] „Es macht ihm anscheinend nichts aus, daß er zum Frühstück Kaffee-Ersatz trinken und sich beim Abendessen mit Schwarzbrot in Wasser begnügen muß.“[3]
- [2] „Und nach diesen Einleitungsworten einen in der Nähe stehenden mittelalterlichen Kellner heranwinkend, fuhr er in einer anscheinend an diesen, in Wahrheit aber an seine Freunde gerichteten Rede fort: […].“[4]
Übersetzungen
[2] scheinbar, nur dem Anscheine nach
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „anscheinend“
- [1] The Free Dictionary „anscheinend“
- [1, 2] Duden online „anscheinend“
- [1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „anscheinend“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „anscheinend“
Quellen:
Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „scheinen“.
Hermann Paul, Helmut Henne, Heidrun Kämper, Georg Objartel: Deutsches Wörterbuch. Bedeutungsgeschichte und Aufbau unseres Wortschatzes. 10., überarbeitete und erweiterte Auflage. Niemeyer, Tübingen 2002, ISBN 3-484-73057-9, Seite 77.
Heinz Ohff: Der grüne Fürst. Das abenteuerliche Leben des Hermann Pückler-Muskau. Piper, München 1991, ISBN 3-492-11751-1, Seite 48.
Theodor Fontane: Frau Jenny Treibel. In: Projekt Gutenberg-DE. F. Fontane & Co., Berlin 1893, Zehntes Kapitel (URL, abgerufen am 10. Mai 2022).
Worttrennung:
- an·schei·nend
Aussprache:
- IPA: [ˈanˌʃaɪ̯nənt]
- Hörbeispiele: anscheinend (Info)
Grammatische Merkmale:
anscheinend ist eine flektierte Form von anscheinen. Die gesamte Konjugation findest du auf der Seite Flexion:anscheinen. Alle weiteren Informationen findest du im Haupteintrag anscheinen. Bitte nimm Ergänzungen deshalb auch nur dort vor. |