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deutscher Komponist und Musikdirektor Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Wilhelm Rinkens (* 15. Juni 1879 in Eschweiler-Röhe; † 22. Juni 1933 in Eisenach) war ein deutscher Komponist und Musikdirektor.
Wilhelm Rinkens war das älteste Kind des damaligen Dorfschullehrers Josef Rinkens und dessen Frau Anna Maria (geb. Küster). Zweijährig zog er mit seinen Eltern nach Köln-Ehrenfeld, wo im Laufe der Jahre noch elf Geschwister zur Welt kamen, von denen nur insgesamt fünf überlebten. Mit sechs Jahren erhielt er Klavierunterricht von Ludwig Pütz, dem späteren Domorganisten von Aachen, den er mit elf Jahren bei Gottesdiensten vertrat. Mit 13 Jahren entstanden erste Kompositionen. Der Komponist und Dirigent Franz Wüllner wurde durch eine Chorkomposition mit Klavierbegleitung auf die musikalische Begabung des jungen Rinkens aufmerksam und beschaffte ihm eine Stelle am Kölner Konservatorium. Er studierte zunächst in Aachen und Köln das Orgelspiel. Ab 1893 erhielt er Klavierunterricht bei Max von Pauer und Max van de Sandt, Komposition bei Franz Wüllner, Otto Klauwell und Franz Bölsche, Orgelunterricht und Kontrapunkttheorie bei Friedrich Wilhelm Franke sowie Musikwissenschaft bei Otto Neitzel.
Am 1. Oktober 1900 heiratete Rinkens in Köln in erster Ehe Barbara, geborene Küpper. Aus dieser Ehe gingen zwei Töchter (Luise und Gerda) hervor, bevor seine Frau 1910 starb. Ein Jahr später heiratete er Ilse, geborene Ottho, mit der er zwei weitere Kinder hatte (Ilse und Wilhelm).
Obwohl als Dirigent weitgehend Autodidakt, erhielt er 1905 die Stelle des Musikdirektors von Recklinghausen, 1906 wechselte er als Leiter des Musikvereins, Seminarlehrer, Hofkantor und Organist nach Eisenach. Seit dieser Zeit war Rinkens Leiter verschiedener Thüringer Männerchöre. 1912/13 veröffentlichte er seine ersten Werke mit Opuszahlen. Von 1916 bis 1918 war er Soldat des 4. Magdeburger Regiments, und seine Kompositionstätigkeit stand in voller Blüte. Seine Liedersammlung Opus 9 bis 19 und seine einzige vollendete Symphonie Opus 7 wurden veröffentlicht. 200.000 Exemplare seiner Kanonierlieder wurden an die Front geschickt, und mit seinen Konzerten (Erlös insgesamt 40.000 Reichsmark) unterstützte er die Kriegshinterbliebenen, wofür er das Kriegsverdienstkreuz erhielt.
Ab 1919, wieder in Eisenach, wurde Rinkens auf dem Gebiet der Kammermusik produktiv. Mit dem Trio Opus 21 gewann er 1921 den 1. und 2. Preis des Komponistenwettbewerbs des Mozarteums Salzburg. 1922 erhielt er durch die Thüringer Regierung den Professorentitel und trat einen Lehrstuhl für Komposition und Musiktheorie am Erfurter Konservatorium an.
Ab 1923 widmete er sich in besonderem Maße der Chorkomposition. Er übernahm die Leitung des Erfurter Männergesangvereins und später weitere große Chöre, mit denen er bei verschiedenen großen Anlässen (Thüringische Landessängerfeste, Deutsche Sängerbundesfeste in Hannover (1924), Wien (1928) und Frankfurt (1932), Nürnberger Sängerwoche) viele seiner eigenen Chorkompositionen erfolgreich aufführte. 1926 wurde er thüringischer Landesmusikmeister und vom Thüringer Sängerbund zum Bundes-Chormeister gewählt.
Wilhelm Rinkens starb am 22. Juni 1933 wenige Tage nach Vollendung seines 54. Lebensjahres in Eisenach und fand seine letzte Ruhestätte auf dem dortigen Hauptfriedhof. Sein Ehrengrab ist erhalten.
Rinkens war weit über die Grenzen von Thüringen hinaus bekannt, und deshalb wurde er nach seinem Tod auch öffentlich aufgebahrt; Schulen und Geschäfte waren am Tag seiner Beerdigung geschlossen. Mehr als 20.000 Trauernde sollen seinen letzten Gang gesäumt haben. Der Trauerzug hatte eine Länge von mehreren Kilometern. Man errichtete ihm auf seinem Grab in Eisenach ein Denkmal.
1950 wurde der Rinkensplatz in seinem Geburtsort Röhe nach ihm benannt, und in Eisenach wurden 1933 mehrere Straßen zur Wilhelm-Rinkens-Straße zusammengefasst. Der Teil der ehemaligen Synagogenstraße wurde 2022 wieder zurückbenannt, der nördliche Teil heißt weiter Wilhelm-Rinkens-Straße.[1]
1980 wurde von seinem Enkel Eckhard Mascher der Wilhelm-Rinkens-Freundeskreis ins Leben gerufen, dessen Aufgabe darin bestand, dafür Sorge zu tragen, dass Rinkens und sein Werk wieder aus der Vergangenheit hervorgeholt werden sollten. Er bemühte sich um Ausstellungen, Veröffentlichungen, Nachforschungen, Arrangements von Konzerten mit Werken des Komponisten, Aufnahme von Liedern, Chören und Kammermusikwerken und deren Verteilung an Mitglieder des Freundeskreises, regelmäßige Mitteilungen über besondere Ereignisse im Zusammenhang mit Rinkens, Sammlung und Archivierung seiner Werke etc. Nach dessen Tod endete auch die Arbeit des Freundeskreises.
Bis zum Jahre 2015 befand sich ein Großteil des Nachlasses in den Händen eines seiner Urenkel. Sein persönlicher und künstlerischer Nachlass befindet sich heute im Thüringischen Landesmusikarchiv an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar.
Sein im Zweiten Weltkrieg zerstörtes Geburtshaus gegenüber dem Kloster Helene-Nickel-Stift in Röhe wurde nicht wieder aufgebaut. Eine ehemals dort angebrachte Gedenktafel (Widmung vom MGV Sängerbund Köln Mühlheim) wurde anlässlich der 600-Jahr-Feier bei der Ausstellung „Röhe, Gestern und Heute“ im Jahre 2014 von einem Urenkel dem Eschweiler Geschichtsverein übergeben. Seit September 2015 hängt diese Tafel am Rinkensplatz in Röhe.
Insgesamt komponierte Rinkens 83 Werke mit Opusnummern und 365 weitere Werke. Viele seiner Kompositionen sind in seinem Nachlass vorhanden, einiges in gedruckter Form von verschiedenen damaligen Verlagen, anderes in Manuskriptform. Seine Oper Eugenia wurde zehn Jahre nach seinem Tod uraufgeführt. Typisch für seine Musik ist der ausgeprägte Sinn für Melodik und harmonische Strukturen.
Opus 1 3 Volkslieder für Frauenchor (Bauermann-Verlag Leipzig)
Opus 2 Drei unbegleitete Frauenchöre (dreistimmig) (Heinrichshofen`s Verlag Magdeburg)
Opus 3 Satz für Männerchor (C. F. Leede-Verlag Leipzig)
Opus 4 Satz für Männerchor, Soli, Orchester oder Klavier (Karl-Hochstein-Verlag Heidelberg)
Opus 5 15 Cantus-Firmus-Präludien, Bd. II 1928 (Friedrich Wilhelm Franke/Sandmann, Schott-Verlag)
Opus 6 Sechs Melodramen
Opus 7 Erste Symphonie in d-moll (1919)
Opus 8 Drei Gesänge für Frauenchor mit Klavierbegleitung (Fr. Kistner-Verlag Leipzig)
Opus 9 Sechs Lieder für hohe Stimme und Klavier (Fr. Kistner-Verlag Leipzig)
Opus 10 Sechs Lieder für mittlere Stimme und Klavier (Fr. Kistner-Verlag Leipzig)
Opus 11 Melodram „Die Heinzelmännchen in Köln“ (nach einem Gedicht von August Kopisch) 1911 C. F. W. Siegel-Verlag Leipzig
Opus 12 Sechs Lieder für mittlere und hohe Stimme und Klavier nach Gedichten von Leo Heller (Fr. Kistner-Verlag Leipzig)
Opus 13 Sechs Lieder für mittlere Stimme und Klavier nach Gedichten von Leo Heller (Fr. Kistner-Verlag Leipzig)
Opus 14 Sechs Lieder für hohe Stimme und Klavier (Fr. Kistner-Verlag Leipzig)
Opus 15 Sechs Lieder für mittlere Stimme und Klavier (Fr. Kistner-Verlag Leipzig)
Opus 16 Vier Gedichte von Walter Flex für mittlere Stimme und Klavier(Fr. Kistner-Verlag Leipzig)
Opus 17 Sechs Lieder für Klavier und Gesang (Heinrichshofen`s-Verlag Magdeburg)
Opus 18 Zwei geistliche Lieder für Klavier (Orgel) und Gesang(Heinrichshofen`s-Verlag Magdeburg)
Opus 19 Drei Lieder für Klavier und Gesang (Wolf und Ruthe-Verlag Magdeburg)
Opus 20 Sonate in c-moll für Violine und Klavier (Simrock-Verlag Berlin) 1914
Opus 21 1. Trio in d-moll für Violine, Cello und Klavier
Opus 22 Sonate in d-moll für Cello und Klavier (Simrock-Verlag Berlin) 1923
Opus 23 Quintett in A-Dur für zwei Violinen, Viola, Cello und Klavier (Simrock-Verlag Berlin) 1917
Opus 24 Suite in D-Dur für Violine und Klavier (Simrock-Verlag Berlin) 1914
Opus 25 Melodram: „Der Mai geht um“ (Karl Vanselow) 1911
Opus 26 Suite in antiken Tonarten für Cello und Klavier (Simrock-Verlag Berlin) 1922
Opus 27 Sechs schlichte Weisen für Männerchor (Heinrichshofen`s-Verlag Magdeburg)
Opus 28 Sonate in E-Dur für Viola und Klavier 1925
Opus 29 Septett für Oboe, Horn, Fagott, Violine, Viola, Cello und Klavier 1923
Opus 30 Komposition für gemischten Chor, Sopransolo und kleines Orchester
Opus 31 Duette für Bariton, Sopran und Klavier (Simrock – Verlag Berlin) 1923
Opus 32 Deutsche Suite für Klavier (Simrock – Verlag Berlin) 1923
Opus 33 Vier Lieder für hohe Stimme und Klavier (C. A. Klemm – Verlag Leipzig) 1924
Opus 34 Hausmusik: Suite für Streichquartett (Manuskript 1923) Aus der guten alten Zeit
Opus 35 Drei Madrigale für 3-stimmigen Männerchor (Fr. Kistner & C. F. W. Siegel – Verlag Leipzig) 1928
Opus 36 Drei Männerchöre (Simrock – Verlag Berlin) 1924
Opus 37 2. Trio in C-Dur für Violine, Cello und Klavier 1925
Opus 38 Trio für Flöte, Viola und Cello 1924
Opus 39 Drei Balladen für Bariton und Klavier (Forberg – Verlag Leipzig) 1926
Opus 40 Neue Dichtung für gemischten Chor (Forberg – Verlag Leipzig) 1926
Opus 41 Polyphone Suite in D-Dur für Streichquartett
Opus 42 Suite für Männerchor (Karl Hochstein – Verlag Heidelberg) 1926
Opus 43 Heitere Suite für gemischten Chor
Opus 44 Drei Männerchöre (Gebrüder HUG und Co – Verlag Leipzig)
Opus 45 Suite für unbegleiteten Frauenchor (Manuskript 1928)
Opus 46 Sechs Lieder für hohe Stimme und Klavier (Manuskript)
Opus 47 Buddhistischer Pilgergesang für gemischten Chor und Orchester
Opus 48 Suite für Schülerorchester (Tonger – Verlag Köln) 1928
Opus 49 Kleine Suite in C-Dur für vier Celli (Manuskript) 1912
Opus 50 Quintett in fis-moll für zwei Violinen, Viola, Cello und Klavier 1928
Opus 51 Heiter Dichtung alter Meister für Männerchor (Ernst Eulenburg – Verlag Leipzig)
Opus 52 Zwölf Villanellen für mittlere Stimme und Klavier
Opus 53 Heitere Dichtung für Männerchor (Hochstein – Verlag Heidelberg)
Opus 54 Chorische Kammermusik für dreistimmigen Männerchor, Violine. Klarinette, Cello, Bass (Manuskript)
Opus 55 Oper Eugenia (Martin Platzer) 1926
Opus 56 Zwei ernste Gesänge für Männerchor (Ernst Eulenburg – Verlag Leipzig)
Opus 57 Zwei ernste Gesänge für Männerchor (Karl – Hochstein – Verlag Heidelberg)
Opus 58 Zwei Dichtungen von Gottfried Keller für Männerchor (P. Papst – Verlag GmbH Leipzig)
Opus 59 Suite in a-moll für Schülerorchester 1930
Opus 60 Vier Klavierstücke (Manuskript)
Opus 61 Zwei Männerchöre (P. Papst – Verlag GmbH Leipzig)
Opus 62 Suite in antiken Tonarten für zwei Klaviere 1931
Opus 63 Suite für Gambe und Cembalo 1932
Opus 64 Weihnachtskantate (Kantate zum heiligen Christfest) für gemischten Chor, Orchester und Soli 1932
Opus 65 Vier Münchhausen-Balladen für Klavier und Gesang 1931
Opus 66 Sextett d-moll für zwei Violinen, zwei Viola, zwei Celli (Manuskript) 1932
Opus 67 Fünf plattdeutsche Lieder “Osterwater” 1923
Opus 68 Zweite Symphonie in E-Dur (Unvollendet)
Opus 69 Komposition für Klavier und Gesang 1933
Opus 70 Hymne für gemischten Chor und einer Knabenstimme (Manuskript)
Opus 71 „Weihnachtserenade“ Drei leichte Vortragsstücke für Klavier (Manuskript)
Opus 72 Vier geistliche Lieder für mittlere Stimme und Orgel (Klavier)
Opus 73 Chor für Männerchor mir Einzelsopran oder Sopranchor (Liederblätter des DSB Blatt 27)
Opus 74 Chor für Männerchor mir Einzelsopran oder Sopranchor (Liederblätter des DSB Blatt 41)
Opus 75 Satz für Männerchor mit Knaben- oder Frauenchor (Liederblätter der DSB Blatt 40)
Opus 76 “Mazurka” in a-moll für Klavier 1900
Opus 77 Volkslied für dreistimmigen Männerchor und einstimmigen Frauenchor (Liederblätter des DSB Blatt 42)
Opus 78 Drei Madrigale für drei Frauenstimmen nach Texten von Walther von der Vogelweide (Manuskript) 1925
Opus 79 Zwei Volkslieder für dreistimmigen Männerchor und Einzelsopran oder Sopranchor 1932
Opus 80 Klaviermusik in drei Teilen (Manuskript) 1928
Opus 81 Drei persische Gesänge für Sopran und Klavier 1903
Opus 82 Satz für Männerchor, Bass-Solo und Orchester
Opus 83 Satz für Männerchor mit Einzelsopran oder Sopranchor
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