Weil (Oberbayern)

oberbayerische Gemeinde im Landkreis Landsberg am Lech Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Weil (Oberbayern)map

Weil ist eine Gemeinde im oberbayerischen Landkreis Landsberg am Lech.

Schnelle Fakten Wappen, Deutschlandkarte ...
Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Koordinaten: 48° 7′ N, 10° 55′ O
Bundesland:Bayern
Regierungsbezirk: Oberbayern
Landkreis: Landsberg am Lech
Höhe: 587 m ü. NHN
Fläche: 44,48 km2
Einwohner: 3967 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 89 Einwohner je km2
Postleitzahl: 86947
Vorwahlen: 08195, 08193Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: LL
Gemeindeschlüssel: 09 1 81 145
Gemeindegliederung: 14 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Landsberger Straße 15
86947 Weil
Website: www.weil.de
Erster Bürgermeister: Christian Bolz (Dorfgemeinschaft / Freie Wähler)
Lage der Gemeinde Weil im Landkreis Landsberg am Lech
ThumbAmmersee
Karte
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Weil von Süden
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Denkmal für jüdische Opfer auf dem KZ-Friedhof Schwabhausen
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Petzenhausen von Norden
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Geretshausen von Südosten

Geografie

Der Ort Weil liegt circa neun Kilometer nordöstlich von Landsberg und ist von Augsburg und München 30 bzw. 50 Kilometer entfernt. Er wird in Süd-Nord-Richtung vom Verlorenen Bach durchflossen, in seinem Unterlauf Friedberger Ach genannt.

Gliederung

Es gibt sechs Gemarkungen, die in der Fläche den ehemaligen Gemeinden entsprechen, und 14 Gemeindeteile:[2][3]

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind (im Uhrzeigersinn von Norden): Prittriching, Egling an der Paar, Geltendorf, Eresing, Windach, Penzing, Kaufering und Scheuring.

Geschichte

Bis zur Gemeindegründung

Der Ortsname Weil ist römischen Ursprungs und lautete ursprünglich Villa (Gutshof).

Weil gehörte zum Rentamt München und zum Landgericht Landsberg des Kurfürstentums Bayern. Der Deutschorden (Kommende Blumenthal) besaß hier eine offene Hofmark.

Im Zuge der Verwaltungsreformen in Königreich Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die Gemeinde Weil.

Gebietsreform

Die heutige Einheitsgemeinde Weil entstand am 1. Januar 1972 im Zuge der Gebietsreform aus den Gemeinden Weil, Beuerbach, Geretshausen, Pestenacker, Petzenhausen und Schwabhausen bei Landsberg.[4]

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde lebten

Weitere Informationen Jahr, Einwohner ...
Jahr Einwohner
19702278
19872608
19912918
19953141
20003321
20053626
20103765
20153775
20183833
20193854
20234018
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Zwischen 1988 und 2018 wuchs die Gemeinde von 2688 auf 3833 Einwohner bzw. um 42,6 %.

Politik

Gemeinderat

Nach den Gemeinderatswahlen seit 2014 setzte sich der Gemeinderat wie folgt zusammen:

Liste 2020[5] 2014[6]
%Sitze %Sitze
Dorfgemeinschaft Weil (DG Weil) 38,71634,986
Freie Wählergruppe Schwabhausen (FWG Schwabhausen) 25,94426,904
Dorfgemeinschaft Geretshausen (DG Geretshausen) 12,63212,182
Dorfgemeinschaft Petzenhausen (DG Petzenhausen) 9,27210,492
Freie Wähler Pestenacker (FW Pestenacker) 6,2618,561
Dorfgemeinschaft Beuerbach (DG Beuerbach) 7,1816,891

Wappen

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Blasonierung: „In silber ein schwarzes Tatzenkreuz, belegt mit silbernem Herzschild, darin eine rote Schafschere.“[7]
Wappenbegründung: Das schwarze Tatzenkreuz ist das heraldische Symbol des Deutschen Ritterordens. Weil gehörte vom 13. Jahrhundert bis zur Auflösung des Ordens 1806 zur Hofmarksherrschaft der Deutschordenskommende Blumenthal bei Aichach. Die Schafschere im Herzschild ist aus dem Wappen der früheren Ortsherren, der Herren von Haldenberg, übernommen. Die Haldenberger übergaben schon 1260 Güter in Weil an den Deutschen Orden; Konrad von Haldenberg trat 1314 selbst in den Orden ein.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Zusammenfassung
Kontext

Überregional bekannt wurde Weil durch Ausgrabungen von steinzeitlichen Feuchtbodensiedlungen im Tal des Verlorenen Bachs bei Pestenacker.

Auf dem Ehrenfriedhof im Gemeindeteil Schwabhausen wurden 130 Opfer der NS-Gewaltherrschaft nahe der Bahnlinie in drei Sammelgräbern bestattet.[8] Die Gemeinde Weil spricht von 120 Toten[9] andere Stellen von 140 Toten und mehr[10]. Ein britisches oder amerikanisches Aufklärungsflugzeug hatte am 27. April 1945 an dieser Stelle einen abgestellten Munitionszug entdeckt. Vom Begleitschutz des Munitionszugs wurde daraufhin angeblich absichtlich ein von Juden besetzter Zug mit bis zu 3400 Gefangenen aus dem KZ-Außenlagerkomplex Kaufering abgestellt. Die kurz darauf erschienenen Tiefflieger beschossen diesen Zug. Viele der etwa 500 die Flucht ergreifenden Gefangenen wurden erschossen[11]. Die verwundeten Juden kamen ins Lazarett der Erzabtei Sankt Ottilien. Wahrscheinlich erreichten nur 1769 Gefangene den Zielbahnhof Dachau. Auf den über den Sammelgräbern errichteten Gedenksteinen wurden jüdische Inschriften angebracht.

Baudenkmäler

Bodendenkmäler

Commons: Weil (Oberbayern) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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