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Walther-Rathenau-Gymnasium

Gymnasium im Berliner Ortsteil Grunewald Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Das Walther-Rathenau-Gymnasium ist ein Gymnasium in der Herbertstraße 4 im Berliner Ortsteil Grunewald. Es wurde 1903 als Realgymnasium zu Grunewald bei Berlin als Knabenschule gegründet. Ab 1919 hieß es Grunewald-Gymnasium. Zum Gedenken an Walther Rathenau, der am 24. Juni 1922 unweit der Schule von antisemitischen und nationalistischen Tätern ermordet wurde, erhielt es 1946 seinen heutigen Namen.[2] Fast zehn Jahre lang trug bereits vor 1933 ein bedeutendes liberales Neuköllner Reform-Realgymnasium den Namen Rathenaus.

Schnelle Fakten Schulform, Schulnummer ...
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Gedenktafel am Haus, Caspar-Theyß-Straße 1, in Berlin-Grunewald
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Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Das Schulgebäude wurde 1903 durch die damals selbstständige Landgemeinde Grunewald erbaut und seitdem mehrmals erweitert.[2] 1928 wurde der Neubau in der Herbertstraße angefügt. Der während des Zweiten Weltkriegs zerstörte Trakt für Turnhalle und Aula wurde 1960 durch einen größeren Neubau ersetzt.

In den 1920er Jahren zeichnete sich die Schule durch ein breitgefächertes Unterrichtsangebot aus, das Begabungen und Neigungen der Schüler stärker berücksichtigen sollte. Diese „Bewegungsfreiheit“ kann als Vorläuferin der heutigen Kursphase angesehen werden. In dieser Zeit war rund ein Drittel der Schüler jüdischen Glaubens. Seit April 1933 wurde die Schule durch einen von den Nationalsozialisten eingesetzten kommissarischen Direktor geleitet. Er setzte mit Nachdruck durch, dass die jüdischen Lehrer, darunter Richard Samuel, und die meisten jüdischen Schüler die Schule verlassen mussten. Viele emigrierten nach Palästina, Großbritannien, Frankreich, in die Schweiz und die USA.

Das Rathenau-Gymnasium ist seit 1967 eine gemischte Schule für Mädchen und Jungen. Das ehemalige Lyceum – das Hildegard-Wegscheider-Gymnasium – ist die Partnerschule des Walther-Rathenau-Gymnasiums.[1]

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Profil

Das Gymnasium beginnt wie in Berlin üblich mit der siebten Klasse. Die Sprachreihenfolge lautet wie folgt: Ab der siebten Klasse kann entweder Latein oder Französisch als zweite Fremdsprache neben Englisch gewählt werden. Im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts ab der achten Klasse kann eine dritte Fremdsprache gewählt werden. Ab der neunten Klasse gibt es ein weiteres projektorientiertes Wahlpflichtfach. In der Qualifikationsphase besteht durch die langjährige Zusammenarbeit mit der Hildegard-Wegscheider-Oberschule eine große Wahlmöglichkeit von Kurskombinationen. Bekanntheit erlangt hat das Walther-Rathenau-Gymnasium auch durch seine mehrfach ausgezeichnete Schülerzeitung Shyft.[3]

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Ehemalige Schüler

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Literatur

in der Bibliothek für Bildungsgeschichtliche Forschung.
  • Grunewald-Gymnasium (Hrsg.): 25 Jahre Grunewald-Gymnasium. Berlin 1928.
  • Walther-Rathenau-Schule (Hrsg.): 50 Jahre Walther-Rathenau-Schule (vormals Grunewald-Gymnasium). Berlin 1953.
  • Walther-Rathenau-Schule (Hrsg.): 75 Jahre Walther-Rathenau-Oberschule — Gymnasium — (vormals Grunewald-Gymnasium). Berlin 1978.
  • Walther-Rathenau-Schule (Hrsg.): 100 Jahre Walther-Rathenau-Oberschule – Gymnasium. Berlin 2003.
  • Ute Kniepen, Marga Quiring: Die Vertreibung jüdischer Schülerinnen und Schüler aus dem Grunewald-Gymnasium ab 1933 – eine Dokumentation. Stiftung Grunewald-Gymnasium, Berlin 2012.
  • Gertrud Fischer-Sabrow: Das Grunewald-Gymnasium – eine konservative Reformschule im Berlin der 1920er- und 30er-Jahre. In: 1920: Aufbruch aus dem Chaos – Berlin wird Weltstadt, Hrsg.: Berliner Geschichtswerkstatt e.V., September 2021, S. 53–60.
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Commons: Walther-Rathenau-Schule – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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