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Die in den 1970er Jahren aufgekommene Sammelbezeichnung tridentinischer Ritus (auch tridentinische Liturgie) bezeichnet in nichtamtlicher Terminologie die Gesamtheit der gottesdienstlichen Feiern des römischen Ritus nach dem Konzil von Trient, dem Tridentinum, bis zur Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils. „Die nachtridentinisch reformierten Bücher erneuerten nicht die altrömische Tradition, sondern fixierten eine Spätform der hybriden Mischliturgie des westlichen Mittelalters“.[1]
Im Einzelnen kann unter „Tridentinischer Ritus“ sehr Verschiedenes verstanden werden:
„Tridentinische Liturgie“ und „tridentinischer Ritus“ bezeichnen demnach eine Periode innerhalb der geschichtlichen Entwicklung des römischen Ritus und seiner liturgischen Bücher. Insofern besteht ein tiefgreifender Unterschied gegenüber dem, was z. B. als byzantinischer Ritus oder ambrosianischer Ritus bezeichnet wird. In diesem Fall meint „Ritus“ den Gottesdienst eines bedeutenden Teils der Weltkirche im wechselhaften Verlauf seiner ganzen Geschichte. Solchen Teilkirchen-Riten erkannte das Zweite Vatikanische Konzil „gleiches Recht und gleiche Ehre“ (SC 3f) mit dem römischen Ritus zu, den die konziliare Liturgiekonstitution Sacrosanctum Concilium in ihren Reformbeschlüssen behandelt. Hingegen war es das erklärte Ziel der durch das Konzil beschlossenen allgemeinen Liturgiereform, den „anerkannt reformbedürftigen tridentinischen Ritus“ durch eine revidierte und erneuerte Gestalt des römischen Ritus zu ersetzen. Die dafür unter Papst Paul VI. ab 1965 veröffentlichten neuen liturgischen Ordnungen und Bücher traten demnach nicht neben, sondern an die Stelle der veralteten Ausgaben; dieses Verfahren war durch die Päpste Pius X., Pius XII. und Johannes XXIII. vorgebildet. Zur Markierung des sachlichen und rechtlichen Unterschieds wird die Liturgie von 1962 von Papst Benedikt XVI. und dem Vatikan offiziell als usus antiquior („älterer Brauch“) bzw. antiqua forma („alte Form“) der Römischen Liturgie bezeichnet, nicht hingegen als eigener „Ritus“ bewertet.
Zur Förderung von Liturgiekatechese und Predigt wurde der Catechismus Romanus, Editio princeps 1566, veröffentlicht.
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