Tischtennis-Europameisterschaft 1982

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Die 13. Tischtennis-Europameisterschaft fand vom 17. bis 25. April 1982 in Budapest statt. Gespielt wurde in der neuen Budapest Sportcsarnok in der Nähe des Népstadions.[1][2]

Europameister im Mannschaftswettbewerb wurde Ungarn sowohl bei den Damen als auch bei den Herren. Im Einzel holten der Schwede Mikael Appelgren und die Niederländerin Bettine Vriesekoop den Titel. Die UdSSR konnte die EM im Gegensatz zu 1980 diesmal nicht dominieren, sie holte lediglich im Damendoppel mit Fliura Bulatowa/Inna Kowalenko Gold, wobei das Endspiel wegen einer Verletzung von Bettine Vriesekoop (Niederlande) kampflos gewonnen wurde. Auch der Einzeleuropameister von 1980 John Hilton verlor nicht nur ohne einen Satzgewinn die Wiederholung des Viertelfinales von 1980 gegen Jacques Secrétin, sondern auch mit 0:3 gegen Josef Dvoracek im Mannschaftswettbewerb, den er 2 Jahre vorher im Finale noch mühelos bezwungen hatte. Das Herrendoppel gewannen die Jugoslawen Dragutin Šurbek/Zoran Kalinić, den Mixedwettbewerb das polnisch-niederländische Paar Andrzej Grubba/Bettine Vriesekoop.

Die deutsche Damenmannschaft gewann Silber, Ursula Kamizuru (früher Hirschmüller) Bronze im Einzel.

Austragungsmodus Mannschaften

Zusammenfassung
Kontext

Es wurde nach dem gleichen Modus wie bei der EM 1980 gespielt. Die Mannschaften spielten in zwei Leistungskategorien, Kategorie 1 und die niedrigere Kategorie 2, wobei die Kategorieneinteilung unter Berücksichtigung der Auf- und Absteiger der vorherigen Europameisterschaft 1980 zugrunde gelegt wurde. In jeder der beiden Kategorien spielten jeweils zwei Gruppen mit mindestens sechs Teams im Modus Jeder gegen Jeden. Die beiden Tabellenersten und -zweiten aus Kategorie 1 spielten um die Plätze 1 bis 4, die Dritten und Vierten um die Plätze 5 bis 8 sowie die Fünften und Sechsten um die Plätze 9 bis 12. Analog spielten die beiden Tabellenersten und -zweiten aus Kategorie 2 um die Plätze 13 bis 16 usw.

In den Platzierungsspielen um Rang 1 bis 4 spielte der Erste aus Gruppe A gegen den Zweiten aus Gruppe B. Die Sieger kämpften um die Europameisterschaft, die Verlierer um Platz 3 und 4. Analog wurden die weiteren Plätze ausgespielt. Ein Mannschaftskampf wurde nach dem Swaythling-Cup-System für Dreiermannschaften ausgetragen.

Die beiden Ersten der Kategorien 2 kämpfen um die Plätze 13 bis 16. Platz 13 und 14 berechtigen zum Aufstieg in die höhere Kategorie 1 bei der nächsten Europameisterschaft. Analog ermitteln die die Vorletzten und Letzten aus Kategorie 1 den Absteiger: Sie spielen die Plätze 9 bis 12 aus, wobei der Elfte und Zwölfte bei der nächsten EM in Kategorie 2 spielen muss.

Ein ähnliches System mit zwei Kategorien war für die Damen vorgesehen, die jeweils aus Zweiermannschaften bestand und nach dem Swaythling-Cup-System spielten, also mit vier Einzeln und einem Doppel.

Weitere Informationen Kategorie 1, Kategorie 2 ...
Endstand der Gruppenspiele Herren
Kategorie 1 Kategorie 2
Platz Gruppe A Gruppe B Gruppe A Gruppe B
1.ČSSRUngarnNiederlandeFinnland
2.SchwedenJugoslawienItalien[U 1]Norwegen[U 1]
3.EnglandDeutschlandSchweizBelgien
4.PolenFrankreichTürkeiWales
5.Dänemark[D 1]UdSSRLuxemburgSchottland
6.Österreich[D 1] BulgarienSpanienGriechenland
7.Portugal
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Weitere Informationen Kategorie 1, Kategorie 2 ...
Endstand der Gruppenspiele Damen
Kategorie 1 Kategorie 2
Platz Gruppe A Gruppe B Gruppe A Gruppe B
1.EnglandRumänienPolen[U 1]Luxemburg
2.DeutschlandUngarnDänemark[U 1]Belgien
3.UdSSRFinnlandNorwegenÖsterreich
4.SchwedenČSSRGriechenlandSchottland
5.NiederlandeFrankreich[D 1]TürkeiSchweiz
6.JugoslawienBulgarien[D 1]SpanienItalien
7.
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Aufstieg
  1. Aufsteiger in Kategorie 1
Abstieg
  1. Absteiger aus Kategorie 1 in Kategorie 2
Weitere Informationen Herren, Damen ...
Platzierungsspiele 1 – 4
Herren Damen
Halbfinale Ungarn – Schweden
ČSSR – Jugoslawien
5:3
5:3
Deutschland – Rumänien
Ungarn – England
3:2
3:2
Endspiel Ungarn – ČSSR 5:3 Ungarn – Deutschland 3:1
Spiel um Platz 3 Jugoslawien – Schweden 5:3 England – Rumänien 3:1
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Abschneiden der Deutschen

Zusammenfassung
Kontext

Klaus Schmittinger trainierte die Damen, Istvan Korpa die Herren, Ella Lauer war als Damenwartin vor Ort.

Herrenmannschaft

Die deutsche Mannschaft startete in der 1. Kategorie in Gruppe B. Hier bezwang sie Frankreich, den späteren Europameister Ungarn, Bulgarien und die UdSSR. Wegen der Niederlage gegen Jugoslawien reichte dies aufgrund des schlechteren Satzverhältnisses nur zu Platz drei. Somit ging es in der Zwischenrunde um die Plätze 5 bis 8. Hier gewann das Team 5:4 gegen Polen und unterlag danach im Spiel um Platz 5 England mit 2:5. xxxxxxxx

Weitere Informationen Name, Gewonnen : Verloren ...
Bilanz der einzelnen Herren[3]
Name Gewonnen : Verloren Differenz
Peter Engel6:60
Engelbert Hüging3:4−1
Jürgen Rebel3:4−1
Peter Stellwag8:4+4
Ralf Wosik9:6+3
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Damenmannschaft

Die deutschen Damen waren in die Gruppe A der 1. Kategorie eingeteilt und erreichten Platz zwei. Sie gewannen gegen die UdSSR, Schweden, Jugoslawien und Niederlande, verloren aber gegen England. Im Kampf um die Plätze 1 bis 4 kamen sie durch einen 3:2-Erfolg gegen Rumänien ins Endspiel, wo sie den Ungarinnen mit 1:3 unterlagen.

Es spielten nur Ursula Kamizuru und Kirsten Krüger, Susanne Wenzel und Anke Olschewski wurden nicht eingesetzt.

Weitere Informationen Name, Gewonnen : Verloren ...
Bilanz der einzelnen Damen[3]
Name Gewonnen : Verloren Differenz
Ursula Kamizuru9:45
Kirsten Krüger6:33
Doppel Kamizuru/Krüger2:5−3
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Herreneinzel

Dameneinzel

Mit dem Erreichen des Halbfinales erzielte Ursula Kamizuru das beste Resultat.

Herrendoppel

Damendoppel

Mixed

ETTU-Kongress

Parallel zu den Wettkämpfen trat der ETTU-Kongress zusammen.[4] In Anwesenheit der Vertreter von 30 Verbänden wurde der Ungar György Lakatos als Nachfolger von Jupp Schlaf zum Präsidenten gewählt.

Wissenswertes

  • Mehrfach wurde die deutsche Delegation vom Veranstalter mit GFR (German Federal Republic) oder NSZK („Deutsche Bundesrepublik“) statt mit FRG bezeichnet. Dies führte zu politischen Irritationen und Protesten des Deutschen Tischtennis-Bundes DTTB.[5]
  • 241 Aktive, davon 27 aus der deutschen Bundesliga, und 310 Medienvertreter waren vor Ort.[1]
  • Der Jugoslawe Milivoj Karakašević erhielt auf Vorschlag der Medienvertreter den Fairneß-Preis.[6]
  • Olga Nemes war mit ihren 14 Jahren die jüngste Teilnehmerin.[2]

Ergebnisse

Weitere Informationen Wettbewerb, Rang ...
Wettbewerb Rang Sieger
Mannschaft Herren 1.Ungarn (Tibor Klampár, István Jónyer, Gábor Gergely, Zsolt Kriston, János Molnar)
2.ČSSR (Milan Orlowski, Josef Dvořáček, Jindřich Panský, Vladislav Broda, Miroslav Broda)
3.Jugoslawien (Dragutin Šurbek, Zoran Kalinić, Milivoj Karakašević, Bela Mesaroš, Damir Jurcic)
4.Schweden (Mikael Appelgren, Stellan Bengtsson, Ulf Carlsson, Jan-Ove Waldner, Erik Lindh)
6.Deutschland (Peter Stellwag, Jürgen Rebel, Ralf Wosik, Peter Engel, Engelbert Hüging)
12.Österreich (Dietmar Palmi, Gottfried Bär, Erich Amplatz, Peter Gockner)
17.Schweiz (Thierry Miller, Martin Hafen, Thomas Busin)
Mannschaft Damen 1.Ungarn (Gabriella Szabó, Zsuzsa Oláh, Edit Urbán, Beatrix Kisházi)
2.Deutschland (Ursula Kamizuru, Kirsten Krüger, Susanne Wenzel, Anke Olschewski)
3.England (Jill Hammersley, Karen Witt, Linda Jarvis, Carole Knight)
4.Rumänien (Olga Nemes, Éva Ferenczi, Maria Alboiu)
18.Österreich (Barbara Wiltsche, Elisabeth Deistler, Elisabeth Maier, Dolores Fetter)
23.Schweiz (Monika Frey, Beatrice Witte)
Herren Einzel 1.Mikael Appelgren (SWE)
2.Jan-Ove Waldner (SWE)
3.–4.Gábor Gergely (HUN)
3.–4.Tibor Klampár (HUN)
Damen Einzel 1.Bettine Vriesekoop (NED)
2.Jill Hammersley (ENG)
3.–4.Ursula Kamizuru (GER)
3.–4.Valentina Popová (UdSSR)
Herren Doppel 1.Dragutin Šurbek/Zoran Kalinić (YUG)
2.István Jónyer/Gábor Gergely (HUN)
3.–4.Ulf Bengtsson/Erik Lindh (SWE)
3.–4.Jacques Secrétin/Patrick Birocheau (FRA)
Damen Doppel 1.Fliura Bulatowa/Inna Kowalenko (UdSSR)
2.Bettine Vriesekoop/Sandra de Kruiff (NED)
3.–4.Jill Hammersley/Linda Jarvis (ENG)
3.–4.Gabriella Szabó/Judit Magos (HUN)
Mixed 1.Andrzej Grubba/Bettine Vriesekoop (POL/NED)
2.Dragutin Šurbek/Branka Batinić (YUG)
3.–4.Igor Podnosov/Valentina Popová (UdSSR)
3.–4.Josef Dvořáček/Blanka Šilhánová (ČSSR)
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Teilnehmer

Zusammenfassung
Kontext

(I) bedeutet: Teilnahme nur an den Individualwettbewerben, nicht am Mannschaftswettbewerb

Herren

Weitere Informationen Rang, Nation ...
Rang Nation Teilnehmer
1Ungarn Tibor Klampár, István Jónyer, Gábor Gergely, Zsolt Kriston, János Molnar, Josef Nozicska (I), Zoltan Kaposztas (I), Tibor Kreisz (I)
2ČSSR Milan Orlowski, Josef Dvořáček, Jindřich Panský, Vladislav Broda, Miroslav Broda, Miroslav Schenk (I)
3Jugoslawien Dragutin Šurbek, Zoran Kalinić, Milivoj Karakašević, Bela Mesaroš, Damir Jurcic, Jozef Urh
4Schweden Mikael Appelgren, Stellan Bengtsson, Ulf Carlsson, Jan-Ove Waldner, Erik Lindh
5England John Hilton, Douglas Johnson, Desmond Douglas, Paul Day, Graham Sandley
6Deutschland Peter Stellwag, Jürgen Rebel, Ralf Wosik, Peter Engel, Engelbert Hüging
7Polen Andrzej Grubba, Leszek Kucharski, Stefan Dryszel, Andrzej Jakubowicz (I)
8Frankreich Jacques Secrétin, Christian Martin, Patrick Birocheau, Bruno Parietti
9UdSSR Mikhail Ovcharov, Anatoli Strokatov, Igor Solopov, Vladimir Dvorak, Igor Podnosov
10Bulgarien Mariano Lukov, Ivan Stojanov, Djevat Hassanov, Stefan Stefanov
11Dänemark Claus Pedersen, Kim Kartholm, Johnny Hansen, Michael Dauggard
12Österreich Dietmar Palmi, Gottfried Bär, Erich Amplatz, Peter Gockner, Gunter Müller (I)
13Norwegen Geirr Gustavsen, Erik Rasmussen, Tom Johansen, Pal Guttormsen
14Italien Rosario Troilo, Giovanni Bisi, Massimo Costantini, Paolo Bargagli, Silvio Pero (I)
15Niederlande Rene Hijne, Anne Vlieg, Henk Van Spanje, Ron Van Spanje, Swier
16Finnland Jarmo Jokinen, Mika Pyykko, Jukka Ikonen, Stefan Soderberg
17Schweiz Thierry Miller, Martin Hafen, Thomas Busin, Kobi
18Türkei Gurhan Yaldiz, Vasil Aleksandridis, Oktay Cimen
19Wales Alan Griffiths, Nigel Thomas, Mark Thomas, Gary Wilkins
20Belgien Thierry Cabrera, Didier Leroy, Remo De Prophetis
21Luxemburg Yves Maas, Marc Birel, Andre Hartmann, Paul Elcheroth
22Spanien Salvador Moles, Hesham Marin Ismail Caymel, Jose Maria Pales Pon, Roberto Casares Sanchez, Piera (I)
23Schottland David Hannah, Keith Rodger, Anwar Majid, John Broe
24Griechenland Karitsas, Elias Voutsinas, Katahanas
25Portugal Barroso, Janeiro, Ivanoel Moreira, Pedro Miguel Moura
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Damen

Weitere Informationen Rang, Nation ...
Rang Nation Teilnehmer
1Ungarn Gabriella Szabó, Zsuzsa Oláh, Edit Urbán, Beatrix Kisházi, Ilona Balogh (I), Szonja Szigeti (I), Katalin Bolvari (I)
2Deutschland Ursula Kamizuru, Kirsten Krüger, Susanne Wenzel, Anke Olschewski
3England Jill Hammersley, Karen Witt, Linda Jarvis, Carole Knight
4Rumänien Olga Nemes, Éva Ferenczi, Maria Alboiu
5UdSSR Valentina Popová, Inna Kowalenko, Narine Antonyan, Fliura Bulatowa
6Schweden Marie Lindblad, Ann-Christin Hellman, Menni Weizades, Dahl (I)
7ČSSR Marie Hrachová, Ilona Uhlíková, Blanka Šilhánová, Alice Pelikanova, Miluse Kocova (I)
8Finnland Sonja Grefberg, Eva Malmberg
9Jugoslawien Branka Batinić, Dubravka Fabri, Vesna Ojstersek
10Niederlande Bettine Vriesekoop, Stephien Van Gennip, Sandra De Kruiff, Ellen Bakker
11Bulgarien Daniela Guergueltcheva, Vanja Staleva
12Frankreich Brigitte Thiriet, Nadine Daviaud, Muriel Monteux, Claude Bergeret, Béatrice Abgrall (I)
13Polen Jolanta Szatko, Ewa Pozniak, Danuta Calinska
14Dänemark Susanne Pedersen, Annie Larsen, Dorte Hauth (I), Jacobsen
15Belgien Barbara Lippens, Kristien Van Camp, Karine Bogaerts
16Luxemburg Carine Risch, Malou Toussaint, Nadine Deltour
17Norwegen Tone Folkeson, Kristin Hagen
18Österreich Barbara Wiltsche, Elisabeth Deistler, Elisabeth Maier, Dolores Fetter
19Schottland Carole Dalrymple, Elaine Forbes, Thomson
20Griechenland Fotini Galanou, Loukia Skrivanou, Calanou
21Türkei Kadriye Poyrazoglu, Selda Dogan
22Spanien Montserrat Sanahuja, Pilar Lupon Roses, Soler
23Schweiz Monika Frey, Beatrice Witte
24Italien Paola Bevilacqua, Licia Vignola, Andreone, Bottiglieri, Marina Cergol
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Einzelnachweise

Literatur

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