Tischtennis-Europameisterschaft 1980

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Die 12. Tischtennis-Europameisterschaft fand vom 5. bis 13. März 1980 in Bern in der Eissporthalle Allmend statt.

Am erfolgreichsten war diesmal die UdSSR, deren Damen sich drei Goldmedaillen sicherten: Die Damenmannschaft, Valentina Popová im Einzel und Narine Antonyan/Valentina Popová im Damendoppel. Bei den Herren gewann Schweden den Mannschaftswettbewerb, der Engländer John Hilton im Einzel und die Franzosen Jacques Secrétin/Patrick Birocheau das Doppel. Im Mixed siegten Milan Orlowski/Ilona Uhlíková aus der ČSSR.

Die deutsche Herrenmannschaft wurde Zweiter hinter Schweden, Engelbert Hüging und Ursula Kamizuru erreichten in den Einzelwettbewerben das Viertelfinale.

Enttäuschend verlief das Endspiel im Herren-Einzel. Hier trafen die Überraschungsfinalisten John Hilton und Josef Dvořáček aufeinander. Während Dvořáček eine günstige Auslosung hatte, schlug John Hilton in durchaus sehenswerten Spielen die Vorjahressieger Gergely und Secrétin durch eine für das Schlägermaterial untypische Allround-Spielweise mit Topspinangriff und beidhändig harten Zwischenschlägen. Das Finale hingegen war "nicht mit anzusehen" (Winfried Stöckmann), da Dvořáček völlig überfordert mehr Fehler als Ballwechsel produzierte.[1][2] Die bei der letzten Europameisterschaften so erfolgreichen Ungarn holten diesmal keine Goldmedaille.

Erstmals waren bei einer Europameisterschaft außer der DDR Vertreter aller ETTU-Mitgliedsverbände am Start.

Austragungsmodus Mannschaften

Zusammenfassung
Kontext

Insgesamt nahmen 31 Herren- und 29 Damenteams teil.

Der Austragungsmodus für die Mannschaften war der gleiche wie bei der vorherigen Europameisterschaft 1978. Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren traten die 12 Erstplatzierten der letzten EM 1978 in Kategorie 1 in den Sechser-Gruppen A und B an, wo sie um den Titel spielten. Die restlichen Nationen wurden in Kategorie 2 ebenfalls auf zwei Gruppen aufgeteilt.

Analog dem Paarkreuzsystem (ohne Doppel) spielten die Ersten und Zweiten der Gruppen A und B die Plätze 1 bis 4 aus, die Dritten und Vierten die Plätze 5 bis 8, die Fünften und Sechsten die Plätze 9 bis 12.

Die Ersten der restlichen Gruppen kämpften in einer Runde Jeder gegen Jeden um die Plätze 13 bis 17 bei den Herren bzw. um die Plätze 13 bis 16 bei den Damen, die Zweiten um die Plätze 18 bis 22 bei den Herren bzw. um die Plätze 17 bis 20 bei den Damen usw.

Ein Mannschaftskampf wurde bei den Herren nach dem Swaythling-Cup-System bei Dreiermannschaften, d. h. Jeder gegen Jeden ohne Doppel durchgeführt. Die Damen spielten nach dem Corbillon-Cup-System für Zweiermannschaften.

Weitere Informationen Kategorie 1, Kategorie 2 ...
Endstand der Gruppenspiele Herren
Kategorie 1 Kategorie 2
Platz Gruppe A Gruppe B Gruppe A Gruppe B
1.UngarnEnglandDänemark[U 1]Österreich[U 1]
2.DeutschlandSchwedenFinnlandNiederlande
3.FrankreichČSSRNorwegenSchottland
4.PolenUdSSRLuxemburgGriechenland
5.JugoslawienRumänienSpanienBelgien
6.Italien[D 1]Bulgarien[D 1]SchweizTürkei
7.  WalesIrland
8.  GuernseyPortugal
9.  JerseyMalta
10.   Island
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Weitere Informationen Kategorie 1, Kategorie 2 ...
Endstand der Gruppenspiele Damen
Kategorie 1 Kategorie 2
Platz Gruppe A Gruppe B Gruppe A Gruppe B
1.UngarnEnglandNiederlande[U 1]Polen
2.UdSSRRumänienFinnland[U 1]Schweiz
3.FrankreichČSSRDänemarkÖsterreich
4.JugoslawienSchwedenNorwegenGriechenland
5.DeutschlandBulgarienSpanienBelgien
6.Irland[D 1]Luxemburg[D 1]SchottlandTürkei
7.  WalesItalien
8.  GuernseyJersey
9.  Malta 
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Aufstieg
  1. Aufsteiger
Abstieg
  1. Absteiger

Abschneiden der Deutschen

Zusammenfassung
Kontext

Bundestrainer war der Herren war Istvan Korpa, die Damenmannschaft wurde von Klaus Schmittinger und Hannelore Schlaf betreut.

Herrenmannschaft Deutschland

Die deutsche Herrenmannschaft kam in der Vorrundengruppe A auf Platz zwei. Sie gewann gegen Frankreich, Italien, Polen und Jugoslawien, unterlag dagegen dem Team von Ungarn. In der Zwischenrunde ging es somit um die Plätze 1 bis 4. Hier besiegte sie im Halbfinale England mit 5:4 und verlor danach das Endspiel gegen Schweden mit dem gleichen Ergebnis.

Damenmannschaft Deutschland

Die deutschen Damen starteten in der Vorrundengruppe A und gewannen hier lediglich gegen Irland. Die restlichen Spiele gegen die UdSSR, Ungarn, Frankreich und Jugoslawien gingen verloren. Somit reichte es für Platz 5 und in der Zwischenrunde um Kampf um die Plätze 9 bis 12. Nach Siegen über Luxemburg und Bulgarien wurden sie Neunter.

Herreneinzel

Dameneinzel

Herrendoppel

Damendoppel

Mixed

Wissenswertes

  • Die Klimatisierung der Eissporthalle bereitete Probleme. Die Erwärmung mit Gebläsen sorgte für störende Luftwirbel im Spielbereich.[3]
  • Erstmals bei einer Europameisterschaft wurden bei Siegerehrungen Fahnen gehisst und Nationalhymnen abgespielt.[4]
  • Hannelore Schlaf betreute beim Spiel gegen Ungarn zum 300. Mal das deutsche Damenteam.[5]
  • Peter Stellwag wurde für sein 75. Länderspiel – Spiel gegen Frankreich – mit der goldenen Länderspielnadel des DTTB geehrt.[5][4]
  • Jaroslav Staněk (ČSSR) gewann das Journalistenturnier.[4]
  • Georg Böhm kehrte nach dieser EM nicht in sein Heimatland Rumänien zurück. Stattdessen emigrierte er nach Deutschland.

Ergebnisse

Weitere Informationen Wettbewerb, Rang ...
Wettbewerb Rang Sieger
Mannschaft Herren 1.Schweden (Ulf Carlsson, Stellan Bengtsson, Ulf Thorsell, Erik Lindh, Mikael Appelgren)
2.Deutschland (Peter Stellwag, Engelbert Hüging, Wilfried Lieck, Jochen Leiß, Heiner Lammers)
3.England (Desmond Douglas, Paul Day, John Hilton)
4.Ungarn (Gábor Gergely, István Jónyer, Tibor Klampár, Tibor Kreisz)
14.Österreich (Erich Amplatz, Gottfried Bär, Andreas Zehetbauer, Günter Müller)
21.Schweiz (Le Thanh, Frey, Martin Hafen, Thomas Busin, Jurek Barcikowsky)
Mannschaft Damen 1.UdSSR (Narine Antonyan, Valentina Popová, Ludmila Bakshutova, Fliura Bulatowa)
2.Ungarn (Judit Magos, Gabriella Szabó, Zsuzsa Oláh, Beatrix Kisházi)
3.Rumänien (Maria Alexandru, Éva Ferenczi, Liana Macean)
4.England (Jill Hammersley, Carole Knight, Linda Jarvis, Anita Stevenson)
9.Deutschland (Wiebke Hendriksen, Ursula Kamizuru, Kirsten Krüger)
16.Schweiz (Franziska Weibel, Renate Wyder, Beatrice Witte, Carmen Witte)
18.Österreich (Dolores Fetter, Barbara Wiltsche, Elisabeth Deistler, Brigitte Gropper)
Herren Einzel 1.John Hilton (ENG)
2.Josef Dvořáček (ČSSR)
3.Stellan Bengtsson (SWE)
Jacques Secrétin (FRA)
Damen Einzel 1.Valentina Popová (UdSSR)
2.Gordana Perkučin (JUG)
3.Ilona Uhlíková (ČSSR)
Bettine Vriesekoop (NED)
Herren Doppel 1.Jacques Secrétin/Patrick Birocheau (FRA)
2.Dragutin Šurbek/Antun Stipančić (YUG)
3.Gábor Gergely/Milan Orlowski (HUN/ČSSR)
Tibor Klampár/István Jónyer (HUN)
Damen Doppel 1.Narine Antonyan/Valentina Popová (UdSSR)
2.Maria Alexandru/Liana Macean (Rumänien)
3.Jolanta Szatko/Malgorzata Urbanska (POL)
Jill Hammersley/Linda Jarvis (ENG)
Mixed 1.Milan Orlowski/Ilona Uhlíková (ČSSR)
2.Desmond Douglas/Linda Jarvis (ENG)
3.Antun Stipančić/Eržebet Palatinuš (YUG)
István Jónyer/Gabriella Szabó (HUN)
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Teilnehmer

Zusammenfassung
Kontext

Herren

Weitere Informationen Rang, Nation ...
Rang Nation Teilnehmer
1Schweden Ulf Carlsson, Stellan Bengtsson, Ulf Thorsell, Erik Lindh, Mikael Appelgren
2Deutschland Peter Stellwag, Engelbert Hüging, Wilfried Lieck, Jochen Leiß, Heiner Lammers, Ralf Wosik (I)
3England Desmond Douglas, Paul Day, John Hilton, Douglas Johnson (I), Graham Sandley (I)
4Ungarn Gábor Gergely, István Jónyer, Tibor Klampár, Tibor Kreisz, Zsolt Kriston (I)
5Frankreich Patrick Birocheau, Jacques Secrétin, Christian Martin, Bruno Parietti (I), Patrick Renversé (I)
6ČSSR Josef Dvořáček, Jindřich Panský, Milan Orlowski, Vladislav Broda (I), Zbynek Stepanek (I)
7Polen Leszek Kucharski, Andrzej Grubba, Stanislaw Fraczyk, Stefan Dryszel, Ryszard Czochanski (I), Andrzej Jacubowiecz (I)
8UdSSR Waleri Schewtschenko, Bagrat Burnazjan, Mironas Kreeris, Igor Podnosov
9Jugoslawien Dragutin Šurbek, Zoran Kalinić, Antun Stipančić, Damir Jurcic, Milivoj Karakašević, Stefan Kovac (I)
10Rumänien Georg Böhm, Serban Dobosi, Adrian Crișan, Eugen Florescu
11Bulgarien Djevat Hassanov, Stefan Stefanov, Ivan Stoyanov
12Italien Giovanni Bisi, Roberto Giontella, Stefano Bosi, Massimo Costantini, Rosario Troilo, Luigi Manoni (I)
13Dänemark Bjarne Grimstrup, Claus Pedersen, Hansen, Michael Daugard, Norten Dolleris (I)
14Österreich Erich Amplatz, Gottfried Bär, Andreas Zehetbauer, Günter Müller, Franz Waldhäusl (I)
15Finnland Martti Autio, Jarmo Jokinen, Jukka Ikonen, Stefan Söderberg (I)
16Niederlande Han Gootzen, Jaap Van Spanje, Ron Van Spanje, Rene Hijne
17Norwegen Jorgen Gierloff, Tom Johansen, Pal Guttormsen, Gustavsen
18Luxemburg Camille Pütz, Andre Hartmann, Yves Maas, Michel Wolter
19Griechenland Emmanuel Diakakis, Konstantinos Priftis, Dimitrios Zikos
20Schottland Richard Yule, Keith Rodger, David Mc Ilroy, Anwar Majid, David Hannah
21Schweiz Le Thanh, Frey, Martin Hafen, Thomas Busin, Jurek Barcikowsky, Thomas Sadecky (I), Rudolf Tschanz (I), Beck (I), Bernard Chatton (I)
22Spanien Salvador Moles, Jose Maria Pales, Jose Lupon, Pla, Luis Calvo
23Belgien Romain Schalley, Remo De Prophetis, Didier Leroy, Eric Lorand, Lambert Belien, Emiel van Krieken (I)
24Türkei Gurhan Yaldiz, Oktay Cimen, Ismail Hakki Oezcelik
25Irland Colum Slevin, Kevin Keane, Martin Kinsella
21Wales Mark Thomas, Nigel Thomas, David Welsman, Brian Everson (I)
27Portugal Jose Alvoeiro, Joaquim Marques, Jose Martins, Pinto
28Guernsey Bethany Pipet, Ian Powell, Renouf
29Jersey Clive Hansford, Bruce Gallichan, Vincent, Wykes
30Malta Peter Borg Cardona, Mario Genovese, Alexander Anastasi
31Island Hjalmar Adalsteinsson, Hilmar Konradsson, Stefan Konradsson, Gunnar Finnbjörnsson, Ragnar Ragnarsson (I)
99NN[6] Christiansen (I), Ellefsen (I), Frank (I), Greter (I), Kehagias (I), Sichel (I)
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Damen

Weitere Informationen Rang, Nation ...
Rang Nation Teilnehmer
1UdSSR Narine Antonyan, Valentina Popová, Ludmila Bakshutova, Fliura Bulatowa, Jolanta Danilevichute (I)
2Ungarn Judit Magos, Gabriella Szabó, Zsuzsa Oláh, Beatrix Kisházi
3Rumänien Maria Alexandru, Éva Ferenczi, Liana Macean
4England Jill Hammersley, Carole Knight, Linda Jarvis, Anita Stevenson
5Jugoslawien Gordana Perkučin, Eržebet Palatinuš, Dubravka Fabri, Branka Batinić (I)
6Frankreich Claude Bergeret, Nadine Daviaud, Brigitte Thiriet, Pascale Bibaut (I)
7Schweden Eva Strömvall, Ann-Christin Hellman, Kristina Nilsson, Marie Lindblad
8ČSSR Ilona Uhlíková, Marie Hrachová, Blanka Šilhánová, Alice Pelikanova
9Deutschland Wiebke Hendriksen, Ursula Kamizuru, Kirsten Krüger
10Bulgarien Daniela Gergeltschewa, Emilia Neikova
11Luxemburg Carine Risch, Malou Toussaint, Nadine Deltour
12Irland Anne Leonard, Karen Walker (Senior)
13Finnland Monica Grefberg, Sonja Grefberg, Eva Malmberg
14Niederlande Sandra de Kruiff, Stephien Van Gennip, Bettine Vriesekoop, Jolanda Noordam
15Polen Jolanta Szatko, Malgorzata Urbanska, Weronika Sikora, Kucharski
16Schweiz Franziska Weibel, Renate Wyder, Beatrice Witte, Carmen Witte, Theresia Földy (I), Brigitte Hirzel (I)
17Dänemark Dorte Hauth, Charlotte Polk, Annie Larsen
18Österreich Dolores Fetter, Barbara Wiltsche, Elisabeth Deistler, Brigitte Gropper
19Griechenland Fotini Galanou, Loukia Skrivanou, Ekaterina Spanou, Ioanna Moraitou (I)
20Norwegen Tone Folkeson, Kristin Hagen, Mette Monsen
21Schottland Carole Dalrymple, Patrice Fleming
22Türkei Kadriye Poyrazoglu, Candemir
23Belgien Barbara Lippens, Carine Verachtert
24Spanien Pilar Lupon, Montserrat Sanahuja, Dolores Uribe, Pilar Gargallo (I)
25Italien Flavia Strino, Maccalli, Rosaria Mauriello, Alessandra Eccardi
26Wales Cathryn Jones, Stephanie Jones
27Guernsey Jayne Powell, Tina Powell
28Jersey Hughes, Pauline Soper
29Malta Marie-Therese Chalmers, Moyra Pullicino
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(I) = nur in den Individualwettbewerben angetreten

Literatur

  • Vorschau: Zeitschrift DTS, 1980/6 S. 5–6
  • Ergebnisse: Zeitschrift DTS, 1980/7 S. 4–7 und 1980/8 S. 5–18 + 31–34 + 48–54
  • Nachbetrachtungen: Zeitschrift DTS, 1980/9 S. 5–10 + 23–25 + 40–41

Einzelnachweise

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