Suzhou (Jiangsu)
bezirksfreie Stadt in Jiangsu, China Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Suzhou (chinesisch 蘇州市 / 苏州市, Pinyin Sūzhōu Shì, W.-G. Su-chou, veraltet nach Post Soochow, kurz 蘇 / 苏) ist eine bezirksfreie Stadt im Osten der Volksrepublik China nahe Shanghai. Weil die Stadt von Kanälen durchzogen ist, wird sie auch Venedig des Ostens genannt. Aufgrund der guten Transportverbindungen ist sie eine der Boom-Städte des modernen China.
Suzhou 苏州市 Sūzhōu Shì | ||
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Suzhou mit dem „Tor des Ostens“ (东方之门) | ||
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Koordinaten | 31° 30′ N, 120° 37′ O | |
Suzhou ln Jiangsu | ||
Basisdaten | ||
Staat | Volksrepublik China | |
Region | Ostchina | |
Provinz | Jiangsu | |
ISO 3166-2 | CN-JS | |
Status | bezirksfreie Stadt | |
Gliederung | 5 Stadtbezirke, 4 kreisfreie Städte | |
Fläche | 86.573 km² | |
Einwohner | 12.749.600 (2020[1]) | |
Dichte | 147,3 Ew./km² | |
Postleitzahl | 215000 | |
Zeitzone | China Standard Time (UTC+8) | |
Kfz-Kennzeichen | 苏E、苏U | |
Website | www.suzhou.gov.cn | |
Politik | ||
Bürgermeister | Zhou Naixiang (周乃翔) |
Auf Kreisebene setzt sich Suzhou aus fünf Stadtbezirken und vier kreisfreien Städten zusammen. Diese sind:[2]
Wie überall in China werden nur Personen mit einer lokalen Haushaltsregistrierung als Einwohner gezählt. Bei einer Testanmeldung für einen Corona-Test, bei dem sich alle zum Stichtag (27. bis 29. August 2021) auf dem Stadtgebiet aufhaltenden Personen anmelden mussten, wurden mehr als 17,4 Millionen Menschen registriert.[3]
Sie liegt in der Provinz Jiangsu am Kaiserkanal und ist Metropole des Bezirks Suzhou. Südwestlich der Stadt liegt der Tai Hu (太湖, „Tai-See“), der drittgrößte Binnensee der Volksrepublik, sowie die Provinz Zhejiang.
Suzhou ist mit über 2500 Jahren Geschichte eine der ältesten Städte im Jangtsekiang-Becken. Die Gegend ist die Wiege der Wu-Kultur; die Stämme, die während der Shang-Dynastie hier lebten, nannten sich „Guo Wu“.
Im Jahr 514 v. Chr., während der „Frühling-und-Herbst-Periode“, wurde Suzhou als „Große Stadt von Helu“ durch den legendären König Helu von Wu gegründet.
Der Name der Stadt stammt aus dem Jahr 589 während der Sui-Dynastie. In der Geschichte Chinas war Suzhou immer ein Zentrum von Handwerk und Handel. Mit Fertigstellung des Kaiserkanals als Handelsweg in Richtung Norden nahm Suzhou einen besonderen Aufschwung.
Marco Polo hatte die Stadt im Jahr 1276 nach eigenen Angaben besucht und als großartig empfunden. Bekannt auch als die „Seidenhauptstadt“ des damaligen Kaiserreichs China ist Suzhou seit dem 14. Jahrhundert bis heute führend in der Seidenproduktion.
Abgesehen von kurzen Phasen der Besatzung durch die Japaner während des Zweiten Weltkrieges und durch die Armee des Taiping-Reichs im 19. Jahrhundert wurde Suzhou von den Wirren des 19. und 20. Jahrhunderts nicht in Mitleidenschaft gezogen. Viele historische Anlagen sind daher original erhalten. Seit 1981 wurde Suzhou (zusammen mit Peking, Hangzhou und Guilin) in die Liste der Städte aufgenommen, deren historisches und kulturelles Erbe unter besonderen Schutz gestellt werden sollte.
Abgesehen von der Seide ist Suzhou heute ein Zentrum der Hightech-Industrie. Seit 1985 ist Suzhou eine der Sonderwirtschaftszonen, die insbesondere durch die Gründung des Suzhou Industrial Park zum wirtschaftlichen Erfolg der Stadt beitrug.[4]
Seit 1997 sind einige der Parks in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen. In der etwa 14 Quadratkilometer großen Altstadt dürfen Gebäude eine Höhe von 24 Meter nicht überschreiten.[5] Wolkenkratzer und auch die meisten Wohnblöcke befinden sich deshalb in neueren Stadtvierteln wie dem Suzhou New District oder dem Suzhou Industrial Park.
In Suzhou gibt es mehrere Universitäten, wie die 1900 gegründete Soochow-Universität oder die 2006 gegründete Xi’an Jiaotong-Liverpool University.
Das UNESCO-Welterbe Klassische Gärten von Suzhou umfasst neun der bedeutendsten Gärten der Stadt.
Der am östlichen Ufer des Jinjisees stehende Suzhou Supertower ist mit einer Höhe von 450 Metern das höchste Gebäude Suzhous und Jiangsus. Das 302 Meter hohe Gate of the Orient am westlichen Ufer des Jinjisees ist das zweithöchste Gebäude Suzhous. Daneben wurde 2020 mit dem Bau des Suzhou Zhongnan Centers begonnen, das eine Höhe von 499 Meter erreichen soll.[6]
2005 fanden in Suzhou die Weltmeisterschaften im Speedskating statt, 2008 die Weltmeisterschaften im RoboCup und 2015 die Tischtennisweltmeisterschaft.[7]
In der Stadt befindet sich das 6000 Zuschauer fassende Suzhou Sports Center Gym.
In der Saison 2020/21 findet die Hälfte der Spiele in der Hauptrunde der Chinese Super League in Suzhou statt.[8]
Laut einer Studie aus dem Jahr 2014 erwirtschafte Suzhou ein Bruttoinlandsprodukt von 339,0 Milliarden US-Dollar (Kaufkraftparität). In der Rangliste der wirtschaftsstärksten Metropolregionen weltweit belegte sie damit den 27. Platz. Das BIP pro Kopf betrug 52.020 internationale US-Dollar. Von allen untersuchten Städten in China hatte Suzhou damit das höchste BIP pro Kopf.[9]
Suzhou Nordbahnhof liegt an der stark frequentierten Schnellfahrstrecke Peking–Shanghai des Hochgeschwindigkeitszugs CRH. Der Hauptbahnhof und die Bahnhöfe Suzhou Industrial Park und Suzhou New District sind Haltepunkte des Hochgeschwindigkeitszuges an der Strecke Shanghai–Nanjing. Von mehreren Busbahnhöfen bestehen zahlreiche Verbindungen zu anderen Städten. Zu den Flughäfen Pudong und Hongqiao in Shanghai fährt ein Shuttlebus (etwa 2½ bzw. 1½ Stunden Fahrzeit).
Der öffentliche Nahverkehr erfolgt mit Bussen, Straßenbahnen und U-Bahnen. Die U-Bahn Suzhou wurde 2012 mit einer ersten in Ost-West-Richtung verlaufenden Linie eröffnet, inzwischen (Oktober 2021) gibt es fünf Linien und weitere Linien befinden sich in Bau. 2018 wurde eine zweite Straßenbahnlinie eröffnet, nachdem bereits 2014 die erste Linie in Betrieb genommen worden war.[10]
In der Stadt (vor allem im Suzhou Industrial Park) gibt es zahlreiche Verleihstationen kostenloser öffentlicher Leihfahrräder.
In Suzhou unterhält unter anderem der Hardware- und Computermaushersteller Logitech eine Fabrik. Auch für Apple Inc. werden dort u. a. Notebooks, Apple Watches und iPods produziert. Ebenfalls produziert der größte Automobilzulieferer der Welt, die Robert Bosch GmbH, Bremssysteme, (Motor-)Steuergeräte und Audio-/Navigationssysteme in Suzhou. MTU Friedrichshafen produziert in Suzhou Dieselmotoren der Baureihe 2000. Seit 2002 unterhält die Schott AG eine Produktion von Ceran-Kochfeldern in Suzhou, seit 2005 produziert die Knorr-Bremse Bremssysteme für die nationalen und internationalen Markt in Suzhou[11], seit 2007 ist dort das Customer Technical Service Center ansässig und seit 2008 werden dort auch pharmazeutische Verpackungen produziert. Seit 2006 ist die Oberösterreichische Miba AG mit der Gleitlager- und Sinterproduktion im Industriepark ansässig, die Carl Zeiss Microimaging GmbH und der japanische Kamerahersteller Canon betreiben in Suzhou Produktionsstätten.
GlaxoSmithKline unterhält in Suzhou einen Produktionsstandort für Medikamente für den chinesischen Markt. Der Getriebemotorenhersteller Getriebebau Nord unterhält in Suzhou sein Fertigungszentrum für Asien. Seit 1992 hat einer der weltweit größten Optikhersteller, die Firma Synta Optics, ihren Hauptsitz in Suzhou. Philips Healthcare baut derzeit ein neues Center für den asiatischen Markt in Suzhou. Das deutsche Unternehmen WIKA lässt in Suzhou Druck- und Temperaturmesstechnik produzieren. Der Ventilspezialist Bürkert Fluid Control Systems ist ebenfalls in Suzhou vertreten. Der Nürnberger Hersteller von Antriebs- und Automatisierungstechnik Baumüller produziert im Stadtteil Wujiang Servomotoren, Servoumrichter und Steuerungen.
Samsung ist der größte in Suzhou ansässige Arbeitgeber.
Der im Osten Suzhous gelegene Suzhou Industrial Park (SIP) wurde 1994 in Zusammenarbeit mit Singapur gegründet. Auf seinen 288 km² gibt es einen Bildungsbereich, auf dem sich unter anderem der naturwissenschaftliche Campus der Soochow-Universität befindet, einen Wohnbereich und einen Fabrikbereich.[12] Seit den 2020ern werden Industrieunternehmen mehr und mehr in neugergründete weiter außenliegende Gebiete von Suzhou verlagert, dafür werden im SIP Unternehmen der High-Tech Branche gefördert. Hierzu gehören Unternehmen, die sich mit KI oder Autonomen Fahren beschäftigen.[4]
Suzhou unterhält eine Städteverbindung mit
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