Stiftung Bibel und Kultur

ökumenische Stiftung mit Sitz in Stuttgart Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Die Stiftung Bibel und Kultur ist eine ökumenische Stiftung bürgerlichen Rechts mit Sitz in Bonn[1]. Sie möchte die kulturelle Bedeutung der Bibel öffentlich bewusst machen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist die Stiftung in vier wesentlichen Bereichen aktiv:

  1. Förderung von Vorhaben, die Themen und Inhalte der Bibel darstellen oder vermitteln.
  2. Unterstützung von Arbeiten, die die Bedeutung der Bibel für die Gesellschaft, das kulturelle und geistige Leben zum Gegenstand haben.
  3. Auszeichnung von Persönlichkeiten, die sich in ihren Werken in besonderer Weise für die Geltung der Bibel und die Vermittlung von biblischen Wertvorstellungen eingesetzt haben.
  4. Unterstützung öffentlichkeitswirksamer Veranstaltungen zum Thema Bibel.

Seit 2025 fördert die Stiftung jährlich eine Auswahl von kulturellen Projekten, die auf kreative Weise das biblische Erbe thematisieren und damit zur Vermittlung biblischer Inhalte im gesellschaftlichen Kontext beitragen. Projektanträge müssen jeweils bis Ende des Vorjahres eingereicht werden.

Zuvor war die Stiftung insbesondere durch Schüler- und Jugendwettbewerbe sowie durch die Vergabe eines Förder- und Stiftungspreises aktiv. Diese Formate wurden eingestellt.

Geschichte

Die Stiftung wurde 1987 unter dem Vorsitz des Bundespräsidenten a. D. Karl Carstens und mit Unterstützung der Deutschen Bibelgesellschaft, der Deutschen Bischofskonferenz, evangelischer Landeskirchen und der Diakonie der EKD gegründet. Durch sie „sollen Bemühungen gefördert werden, die die kulturelle Bedeutung der Bibel öffentlich bewusst machen“.[2]

Struktur

Kuratorium

Vorsitzende des Kuratoriums war seit 2011 die Bundesbildungsministerin Annette Schavan. Ihr folgte 2023 der NDR-Intendant Joachim Knuth.[3]

Weitere Mitglieder sind u. a.[4]:

Vorstand

Seit 2025 besteht der Vorstand aus folgenden Personen:

Projektförderung (seit 2025)

Im Förderzyklus 2025/26 unterstützt die Stiftung sechs Projekte, die sich innovativ mit biblischen Themen auseinandersetzen, darunter[5]:

  • ein interdisziplinäres Kunstprojekt zu Hiob in Ludwigshafen,
  • eine Jugendkulturreise zum Bibelhaus Frankfurt,
  • Kunstgottesdienste in Berlin,
  • ein Schüleraustausch nach Israel,
  • ein Projekt zur spirituellen Museumstherapie im Berliner Bode-Museum
  • und eine Ausstellung zur Schöpfungsgeschichte im Museum Kirche in Franken.

Preise

Zusammenfassung
Kontext

Zwischen 1988 und 2022 vergab die Stiftung regelmäßig einen Stiftungspreis sowie einen Förderpreis an Persönlichkeiten und Werke, die sich durch die kreative oder gesellschaftliche Auseinandersetzung mit der Bibel ausgezeichnet haben. Geehrt wurden:

Preisträger

Weitere Informationen Jahr, Preisträger ...
JahrPreisträgerBereichLaudatio
1988 Helmuth Rilling Bibel und Musik Peter Kreyssig
1989 Karl-Alfred Odin Bibel und Publizistik Eduard Lohse, Landesbischof
1989 Schalom Ben-Chorin Bibel und Publizistik Martin Hengel
1990 Herbert Falken Bibel und Malerei Wieland Schmied
1991 Hermann Kunst Bibel und Politische Kultur Heinz Georg Weber, Bischof
1992 Thomas Hürlimann Bibel und Literatur Werner Weber
1993 Heinrich Gerhard Bücker Bibel und Bildhauerei Paul-Werner Scheele, Bischof
1994 Krzysztof Kieślowski Bibel und Spielfilm Ulrich Gregor
1995 John Neumeier Bibel und Choreographie Marcus Bierich
1996 Gerhard Schöne Bibel und Liedermacher Joachim Schöne
1997 Patrick Roth Bibel und Literatur Hans-Rüdiger Schwab
1998 Peter Schreier Bibel und Gesang Günter Jena, Kirchenmusikdirektor
1999 Sofia Gubaidulina Bibel und Komposition Hermann Raue, Hamburg
1999 Albrecht Goes Lebenswerk
2000 Detlef Willand Bibel und Holzschnitt Manfred Saller, Tübingen
2001 Emil Wachter Bibel und Malerei Heimo Ertl, Nürnberg
2002 Carlos Martinez Bibel und Pantomime Andreas Malessa
2003 Wieland Schmied Lebenswerk Alex Stock
2004 Dieter Schnebel Bibel und Musik Ewald Liska
2004 Richard Exner Lebenswerk Walter Grüning
2005 Peter Kulka Bibel und Architektur Gerhard Glaser
2005 Eberhard Burger Lebenswerk Gerhard Glaser
2006 Gustav Kluge Bibel und Malerei Klaus Theweleit
2007 John Zorn Bibel und Musik Markus Lüdke
2007 Andor Izsák Lebenswerk Christian Wulff
2009 Klaus Schumacher und das Schauspielvolk des Einsiedler Welttheater Bibel und Schauspiel Hans Maier
2010 Neo Rauch Bibel und Glasfenster Holger Kunde
2010 Justinus Maria Calleen Lebenswerk Hans-Rüdiger Schwab
2011 Zlatko Kopljar Video- und Performancekunst Johannes Rauschenberger
2013 Elazar Benyoëtz Lebenswerk Verena Lenzen
2014 Friederike Mayröcker Lebenswerk Peter Waterhouse
2015 Rafik Schami Bibel und Literatur Michael Köhlmeier
2018 Wolfgang Rihm Bibel und Komposition Ulrich Konrad
2022 Christian Stückl Bibel und Schauspiel Reinhold Zwick
Schließen

2020 wurde der Preis aufgrund der Corona-Pandemie nicht vergeben. Im Zuge einer Neuausrichtung der Stiftung wurde sie mittlerweile eingestellt.

Schüler und Jugendwettbewerbe

Bis 2019 organisierte die Stiftung regelmäßig Schüler und Jugendwettbewerbe mit. Die Preisträger sind:[6]

2018/2019 Hessen, „#heilig“, 2017, „Menschenbilder“, 2015/2016 Nordrhein-Westfalen, „Selfie von Gott“; 2011/2012 Baden-Württemberg, „Bitte aufbrechen“; 2009/2010 Saarland, „Himmelweit offen“ Mecklenburg-Vorpommern, „Voll das Leben“; 2008/2009 Niedersachsen, „Heimat 2.0“; 2006/2007 Schleswig-Holstein und Hamburg, „Bibel heute“; 2005/2006 Bremen, „Spuren (in) der Bibel“; 2004 / 2005 Hessen, „Ich sag’s auf meine Weise – die Bibel entdecken“; 2002 / 2003 Bayern „Ich sag es auf meine Weise“ und in sechs ostdeutschen Bundesländern „Voll das Leben“; 2001 / 2002 Rheinland-Pfalz, „Bibel heute“; 2000 / 2001 Brandenburg, „Bibel heute“; 1999 / 2000 Sachsen-Anhalt; 1998 / 1999 Nordrhein-Westfalen; 1997 / 1998 Sachsen; 1996 / 1997 Mecklenburg-Vorpommern; 1995 / 1996 Thüringen; 1994 / 1995 Schleswig-Holstein und Hamburg; 1993 / 1994 Baden-Württemberg.

Einzelnachweise

Loading related searches...

Wikiwand - on

Seamless Wikipedia browsing. On steroids.