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deutscher Politikwissenschaftler, Publizist und CSU-Politiker (* 1931) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Hans Maier (* 18. Juni 1931 in Freiburg im Breisgau) ist ein deutscher Politikwissenschaftler, Publizist und Politiker (CSU). Er lehrte als Professor für politische Wissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München und war von 1970 bis 1986 bayerischer Staatsminister für Unterricht und Kultus.
Hans Maier wuchs im bäuerlichen katholischen Milieu auf. Nach seinen Angaben hielt sich seine Familie vom Nationalsozialismus fern. Bei einem Luftangriff auf Freiburg am 27. November 1944 seien er und seine Schwester verschüttet worden, Nachbarn hätten die beiden ausgegraben und ihnen somit das Leben gerettet.[1]
Nach seinem Abitur am Freiburger Berthold-Gymnasium studierte Hans Maier in Freiburg, München und Paris Geschichte, Germanistik, Romanistik und Philosophie. 1956 legte er das Staatsexamen für das höhere Lehramt in den Fächern Geschichte, Deutsch und Französisch ab und promovierte 1957 bei Arnold Bergstraesser zum Thema Revolution und Kirche. Studien zur Entstehungsgeschichte der christlichen Demokratie in Frankreich.
1962 habilitierte er sich mit der Schrift Die ältere deutsche Staats- und Verwaltungslehre – Polizeiwissenschaft und wurde nach mehreren Rufen im selben Jahr ordentlicher Professor für politische Wissenschaft am Geschwister-Scholl-Institut der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Er wird der Freiburger Schule der Politikwissenschaft zugerechnet. Er wurde in der Politikwissenschaft unter anderem durch seine Publikationen zum Thema Politische Religion bekannt. Von 1966 bis 1970 war er Vertreter Bayerns im Deutschen Bildungsrat und dessen stellvertretender Vorsitzender.
Von 1988 bis zu seiner Emeritierung 1999 übernahm er den Guardini-Lehrstuhl für Christliche Weltanschauung, Religions- und Kulturtheorie an der LMU München.
Von 1970 bis 1986 war Hans Maier bayerischer Kultusminister. Im Kabinett wurde ihm 1986 immer wieder vorgehalten, „er unternehme zuwenig gegen »linke« Lehrer – zum Beispiel gegen Pädagogen, die auf Unterschriftenlisten einen Verzicht auf die Atomenergie und die WAA in Wackersdorf gefordert hatten“.[2]
In den ersten Jahren seiner Amtszeit gehörte er weder dem Landtag noch der CSU an. 1978 wurde er für den Stimmkreis Günzburg in den Bayerischen Landtag gewählt, dem er bis zu seiner Mandatsniederlegung am 31. Dezember 1987 angehörte. Als der damalige Ministerpräsident Franz Josef Strauß nach der Landtagswahl 1986 das Kultusministerium in zwei Ressorts, Unterricht und Kultus einerseits und Wissenschaft und Kunst andererseits, aufteilte, trat Maier von seinem Amt zurück.
Von 1976 bis 1988 war Maier Präsident des Zentralkomitees der Deutschen Katholiken, dem er auch später viele weitere Jahre angehörte. Von 1999 bis 2005 war er Vorsitzender der Stiftung Bibel und Kultur.
Maier kritisierte den Ende der 1990er Jahre unter anderem von Joseph Ratzinger (2005–2013 Papst Benedikt XVI.) betriebenen Ausstieg der Kirche aus der Schwangerenkonfliktberatung und engagierte sich für Donum vitae. Er kritisierte Papst Benedikt auch in seiner im Jahr 2011 veröffentlichten Autobiografie (siehe #Schriften), die er unter anderem in den Katholischen Akademien Berlin, Köln und Hamburg vorstellte. Als er das Buch in Regensburg vorstellen wollte, verbot der Bischof von Regensburg Gerhard Ludwig Müller ein Auftreten Maiers in kirchlichen Räumen des Bistums.[3][4]
Im Jahr 1970 gehörte Hans Maier zum engsten Gründerkreis des Bundes Freiheit der Wissenschaft: Gemeinsam mit Richard Löwenthal und Hermann Lübbe formulierte er den Gründungsaufruf.[5]
Von 1985 bis 1988 war Hans Maier Präsident des Deutschen Bühnenvereins. Zudem war er Mitherausgeber der Wochenzeitung Rheinischer Merkur.
Maier lebt in München. Er ist seit 1962 verheiratet und hat sechs Töchter.[6] Maier ist passionierter Organist und hat als Kirchenmusiker an Konzerten mitgewirkt, die auch auf Schallplatten und CDs aufgenommen wurden. Er spricht fließend Latein.[7]
Mitgliedschaften in Akademien
Ehrendoktortitel
(chronologisch)
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