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Zisterzienserabtei in Stams, Tirol, Österreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Stift Stams (lateinisch Abbatia B. M. V. et Sancti Ioannis Baptistae de Stams) ist die Zisterzienserabtei in Stams in Tirol. Es gehört zur Mehrerauer Kongregation und zum Bistum Innsbruck. Die Klosterkirche Unserer Lieben Frau wurde 1983 zur Basilica minor erhoben.
Zisterzienserabtei Stams | |
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Stift Stams in Tirol
| |
Lage | Österreich Tirol |
Liegt im Bistum | Innsbruck |
Koordinaten: | 47° 16′ 39″ N, 10° 59′ 3″ O |
Ordnungsnummer nach Janauschek |
673 |
Gründungsjahr | 1273 |
Jahr der Auflösung/ Aufhebung |
mit kurzen Unterbrechungen fortbestehend |
Mutterkloster | Kloster Kaisheim |
Primarabtei | Kloster Morimond |
Kongregation | ehemals Oberdeutsche Zisterzienserkongregation, heute Mehrerauer Kongregation |
Das Kloster wurde 1273 als Familienstiftung der Grafen von Görz-Tirol durch Meinhard II. und seine Frau Elisabeth von Bayern (Witwe des Staufers Konrad IV.) gegründet. Sie sollte auch als Grablege für die Tiroler Landesfürsten dienen und in dieser Funktion die wenig zuvor in Aussicht genommene Pfarrkirche Bozen ablösen.[1] Um dem Kloster/Stift eine wirtschaftliche Basis zu geben, wurden die bestehenden Herrschafts- und Besitzrechte durch den Stifter abgelöst und gleichzeitig die Pfarren Silz, St. Peter und Untermais sowie die Martinskirche zu Mals inkorporiert, so dass das Kloster/Stift, das auch die Niedergerichtsbarkeit über das Dorf Stams besaß, bald zu einem bedeutenden wirtschaftlichen Zentrum der Region wurde.
Die ersten Klosterinsassen waren zwölf Mönche und fünf Laienbrüder unter Abt Heinrich von Honstätten aus dem Mutterkloster Kaisheim in Schwaben. Das Stift gehörte damit der Filiation der Primarabtei Morimond an. Von 1347 bis 1350 beherbergte das Kloster die Reichskleinodien. Im 16. Jahrhundert kam es im Kloster zu einem Niedergang. Die Reformation, die Schäden aus den Bauernkriegen 1525 und der große Brand von 1593 führten schließlich dazu, dass der Konvent stark schrumpfte und mitunter nur mehr aus drei Mönchen bestand. 1552 plünderten Truppen des Kurfürsten Moritz von Sachsen das Kloster und zerstörten auch die Gruft der Landesfürsten, sowie das Grab von Moritz’ Bruder, Severinus von Sachsen († 1533). Anfang des 17. Jahrhunderts wurde das Konventsgebäude neu errichtet. Unter Abt Edmund Zoz (1690–1699) entstanden die markanten Zwiebeltürme. Anfang des 18. Jahrhunderts barockisierte der Baumeister Georg Anton Gumpp die Zisterze. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war sie Wirkungsstätte von bedeutenden Musikern wie dem Stamser Pater Stefan Paluselli oder dem aus Wien stammenden Johann Michael Malzat und des Chronisten Cassian Primisser.
1807 hob die bayerische Regierung das Kloster/Stift auf. Es wurde 1816 nach der Rückgabe Tirols an Österreich unter Kaiser Franz I. wieder errichtet. Zu den ersten fünf neuen Zisterziensern gehörte der Theologe Johann Baptist Lechleitner. 1938/39 wurde das Stift von den nationalsozialistischen Machthabern aufgelöst und beschlagnahmt und diente als Umsiedlungsheim für Auswanderer aus Südtirol.
Nach Kriegsende 1945 wurde es von Zisterziensermönchen wieder übernommen. Sie brachten Bildungseinrichtungen in den Klostergebäuden unter und übereigneten Pachtgründe an die Siedler.[2]
Im Jahr 2016 konnte die 18 Jahre dauernde Generalsanierung des Stiftes abgeschlossen werden.[3]
Heute betreibt das Stift ein Museum, einen Klosterladen, eine Schnapsbrennerei und eine Alm. Stift Stams ist
Die Stiftskirche wurde 1284 geweiht. Sie war ursprünglich eine romanische Basilika. Diese wurde 1729–1733 durch Georg Anton Gumpp im Stil des Hochbarock umgebaut. Die Gewölbefresken im Langhaus zeigen Szenen aus dem Marienleben und stammen vom Augsburger Maler Johann Georg Wolcker. Der prächtige Stuck ist ein Werk von Franz Xaver Feuchtmayr aus der Wessobrunner Schule. 1984 erhob Papst Johannes Paul II. die Stiftskirche in den Rang einer Basilika minor.
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