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Marktgemeinde im Bezirk Mistelbach, Niederösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Staatz ist eine ehemalige Stadtgemeinde und heutige Marktgemeinde mit 1936 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Mistelbach in Niederösterreich.
Marktgemeinde Staatz | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Mistelbach | |
Kfz-Kennzeichen: | MI | |
Hauptort: | Staatz-Kautendorf | |
Fläche: | 42,64 km² | |
Koordinaten: | 48° 40′ N, 16° 29′ O | |
Höhe: | 246 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.936 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 45 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2134 | |
Vorwahl: | 02524 | |
Gemeindekennziffer: | 3 16 49 | |
NUTS-Region | AT125 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Neudorfer Straße 7 2134 Staatz | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Daniel Fröschl (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (19 Mitglieder) |
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Lage von Staatz im Bezirk Mistelbach | ||
Südwestansicht von Staatz mit der weithin sichtbaren rund 100 m hohen Kalkklippe | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Staatz liegt im Weinviertel in Niederösterreich. Die Fläche der Marktgemeinde umfasst 42,63 Quadratkilometer. 12,48 Prozent der Fläche sind bewaldet.
Das Gemeindegebiet umfasst folgende sechs Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Ameis, Enzersdorf bei Staatz, Ernsdorf, Staatz-Kautendorf, Waltersdorf und Wultendorf.
Die Gemeinde gehört zur Kleinregion Land um Laa.
Am 1. Jänner 1966 erfolgte die Eingemeindung der ehemals selbständigen Gemeinden Ameis, Enzersdorf bei Staatz, Ernsdorf bei Staatz, Waltersdorf bei Staatz, Wultendorf nach Staatz.[2]
Laa an der Thaya | Neudorf | |
Fallbach | Poysdorf | |
Mistelbach |
Die Geschichte der Marktgemeinde Staatz ist eng mit der gleichnamigen Burgruine verknüpft. Die Burg Staatz entstand bereits im 11. Jahrhundert, die erste urkundliche Erwähnung ist im Jahr 1072 belegt. In den Jahren von 1125 bis 1137 tritt ein Reginger von Staatz in Erscheinung. In den Jahren von 1178 bis 1198 wird Odalrich von Staatz samt seinen Söhnen Otto und Pilgrim erwähnt. Um das Jahr 1200 werden Reinger und Eberwein von Staatz genannt. Ulrich II. von Staatz wird bis zum Jahre 1230 genannt. Das männliche Geschlecht der Staatzer endete wahrscheinlich um die Mitte des 13. Jahrhunderts. Im weiteren Verlauf des Mittelalters waren der Ort und seine Burg mehrfach Schauplatz kriegerischer Auseinandersetzungen. In der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts kam Staatz an die Freiherrn von Rogendorf. Im Jahre 1551 wurde die Herrschaft Staatz vom Landesfürsten, Kaiser Ferdinand I., an die Freiherrn von Breuner verpfändet, die die Burg ausbauten. Gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges wurde die Burg 1645 durch ein schwedisches Heer zerstört. Seitdem ist sie eine Ruine. Die Grafen von Breuner erbauten in den Jahren von 1645 bis 1672 am östlichen Fuß des Burgfelsens ein neues Schloss, welches im Jahre 1807 von den Grafen Colloredo umgebaut wurde.
In den Jahren von 1454 bis 1590 zählte Staatz 20 Häuser.[3]
In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs wurden Staatz und seine Katastralgemeinden Schauplatz heftiger und wechselvoller Kämpfe zwischen Truppen der Wehrmacht und der Roten Armee. In Staatz selbst wurden starke Zerstörungen durch Artilleriebeschuss verursacht, wobei auch Zivilisten ums Leben kamen und zahlreiche Gebäude durch Brand zerstört wurden. In Ernsdorf fanden zwischen 19. und 24. April 1945 schwere Kämpfe statt, bei denen 12 Panzer abgeschossen und zwei Zivilisten getötet wurden. Am 22. April marschierten russische Soldaten in Ernsdorf ein, plünderten den Ort und beschlagnahmten fast den gesamten Viehbestand und sämtliche Nahrungsmittel. Ein Ernsdorfer Kaufmann berichtete, dass Vergewaltigungen an der Tagesordnung waren, eine Frau soll in nur einer Nacht sogar 36 mal missbraucht worden sein. In Enzersdorf fanden ebenso Kämpfe statt, auch dort kamen mindestens zwei Zivilisten ums Leben.[4] Durch die Kriegsereignisse im Jahre 1945 brannte auch das Schloss aus und musste abgebrochen werden. Erhalten sind nur noch der Schüttkasten (heute Musikvereinssaal) und zwei Wohngebäude.
Mit der Ausnahme des Jahres 2001 ist die Bevölkerungszahl in den letzten hundert Jahren rückläufig. Zwischen 2001 und 2011 erfolgte eine starke Zuwanderung, seitdem sind aber Wanderungsbilanz und Geburtenbilanz negativ.[5]
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 68, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 134. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 921. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 45,85 Prozent.
In Staatz und in Kautendorf befindet sich je ein Kindergarten.[7]
Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.
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