Selbitz (Fluss)
Nebenfluss der Saale Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Selbitz ist ein etwa 37 km langer, orografisch linker Nebenfluss der Saale im östlichen Frankenwald in den beiden Freistaaten Bayern und Thüringen. Sie gilt als Gewässer dritter Ordnung.
Selbitz | ||
Die Selbitz bei Schauenstein | ||
Daten | ||
Gewässerkennzahl | DE: 5616 | |
Lage | Bayern | |
Flusssystem | Elbe | |
Abfluss über | Saale → Elbe → Nordsee | |
Quelle | nordwestlich des Helmbrechtser Ortsteils Wüstenselbitz 50° 13′ 17″ N, 11° 41′ 14″ O | |
Quellhöhe | 635 m ü. NHN[BA 1] | |
Mündung | von links in die Saale bei Blankenstein 50° 24′ 7″ N, 11° 42′ 7″ O | |
Mündungshöhe | 414 m ü. NHN[BA 1] | |
Höhenunterschied | 221 m | |
Sohlgefälle | 6 ‰ | |
Länge | 36,8 km[GV 1] | |
Einzugsgebiet | 245,62 km²[GV 2] | |
Abfluss am Pegel Hölle[1] AEo: 214 km² Lage: 5 km oberhalb der Mündung |
NNQ (18.10.1949) MNQ 1948–2015 MQ 1948–2015 Mq 1948–2015 MHQ 1948–2015 HHQ (01.12.1947) |
160 l/s 536 l/s 2,98 m³/s 13,9 l/(s km²) 38,1 m³/s 90,5 m³/s |
Kleinstädte | Helmbrechts, Schauenstein, Selbitz, Naila, Lichtenberg | |
Gemeinden | Issigau, Rosenthal am Rennsteig |
Die Herkunft des Namens Selbitz ist nicht geklärt, er ist aber wahrscheinlich slawischen Ursprungs, abgeleitet möglicherweise von Zilovica (Wurzel: žila oder žyla, vgl. sorbisch žiła) ab und würde demnach so viel wie Ader bedeuten. Möglich erscheint aber auch die Herleitung von Zelvica (Wurzel želwja oder želva), was Schildkröte bedeutet. Als Appellativum kommt dies bei westslawischen Orts- und Flurnamen vor.[2]
Die Selbitz entspringt auf ca. 635 m ü. NHN einem Teich nordwestlich des Helmbrechtser Ortsteils Wüstenselbitz, umfließt Helmbrechts erst in östlicher, dann in nördlicher Richtung. Auf ihrem weiteren Weg berührt oder durchzieht sie auf im Wesentlichen nördlichem Lauf die Städte Schauenstein, Selbitz und Naila. Danach durchfließt sie zwischen Hölle und Blechschmidtenhammer das bis zu 170 Meter tief ins Diabasgestein eingeschnittene Höllental.
In der Ortschaft Hölle (Ortsteil von Naila) liegt direkt am linken Selbitz-Ufer eine in 262 Meter Tiefe erbohrte Mineralquelle (Höllensprudel). Im Höllental wird die Selbitz angestaut; ein großer Teil ihres Wassers wird zum Betrieb eines Kraftwerkes über eine Rohrleitung abgezweigt. Beim Kraftwerk am Flussufer fließt das Wasser in den Fluss zurück. Zwischen der Einmündung der Thüringischen Muschwitz am Ausgang des Höllentals und ihrer eigenen Mündung in die Saale bei Blankenstein ist die Selbitz auf ca. zwei Kilometer Länge die Grenze zwischen Bayern und Thüringen, der Fußgängersteg zwischen dem bayerischen Weiler Untereichenstein und Blankenstein gilt als Endpunkt des thüringischen Rennsteigs.
Nach ihrem 36,8 Kilometer langen Weg mit mittleren Sohlgefälle von 6,0 ‰ mündet die Selbitz 221 Höhenmeter unterhalb ihres Ursprungs.
Liste der Zuflüsse von der Quelle zur Mündung. Mit Gewässerlänge[GV 1] (ggf. mit anders benanntem Oberlauf), Einzugsgebiet[GV 2] und Höhe[BA 1]. Andere Quellen für die Angaben sind vermerkt.
An nahezu jeder Stelle kann der Pegel der Selbitz theoretisch steigen, da sie meist von Wiesen umsäumt ist und im Stadtgebiet Naila zwischen dem Bahnhof und der Brücke beim Fußballplatz in einem natürlichen, aber „nachgerichteten“ Tal fließt, was es dem Fluss ermöglicht, in Tauzeiten oder bei Stürmen bzw. starken Schauern auf mehr als die doppelte Breite anzuschwellen. Vom 2. bis 4. Dezember 2007 konnte dies wieder einmal beobachtet werden. In diesem Bereich des Flusslaufes wird er links und rechts von Grasstreifen gesäumt, die in den schneelosen Jahreszeiten mit Schafen beweidet werden.
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