Meierhof (Münchberg)
Ortsteil der Stadt Münchberg im oberfränkischen Landkreis Hof Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Meierhof ist ein Gemeindeteil der Stadt Münchberg im Landkreis Hof (Oberfranken, Bayern).[2] Meierhof liegt in der Gemarkung Meierhof bei Münchberg.[3] Zwischen Meierhof und der Einöde Gollereinzel liegt die Wüstung Merbotengrün.
Meierhof Stadt Münchberg | |
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Koordinaten: | 50° 13′ N, 11° 46′ O |
Höhe: | 610 m ü. NHN |
Einwohner: | 145 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Mai 1978 |
Postleitzahl: | 95213 |
Vorwahl: | 09251 |
![]() Lage von Meierhof in Münchberg |
Geografie
Das Dorf Meierhof besteht aus einer Hauptsiedlung und einer Nebensiedlung südlich davon. Sie liegen in einer Mulde zwischen zwei Erhebungen, im Osten der Spitzberg (655 m ü. NHN) und im Westen ohne Namen (627 m ü. NHN). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Schwarzholzwinkel (1 km nordöstlich) bzw. die Staatsstraße 2194 kreuzend an der Unteren Einzel vorbei nach Unfriedsdorf (2,3 km südlich). Eine Anliegerstraße führt an Bug vorbei nach Wüstensaal (0,9 km nördlich). Ein Wirtschaftsweg führt nach Zimmermühle (1,1 km nordwestlich). Am Ortseingang in Richtung St 2194 steht ein Wildapfelbaum; er ist Naturdenkmal und gilt als einer der ältesten Wildapfelbäume Deutschlands.[4]
Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Meierhof gehörte zu den sogenannten „Sieben freien Dörfern“. 1369 verkauften die Herren von Schlegel u. a. diesen Ort an den Nürnberger Burggraf Friedrich V.[5]
Zur Realgemeinde Meierhof gehörten Rabenreuth und Zimmermühle. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Meierhof aus 27 Anwesen (10 Halbhöfe, 5 Viertelhöfe, 1 Dreiachtelhof, 3 Gütlein, 2 Häuser, 1 Mühle, 5 Tropfhäuser). Die Hochgerichtsbarkeit sowie die Dorf- und Gemeindeherrschaft stand dem bayreuthischen Stadtrichteramt Münchberg zu. Das Kastenamt Münchberg war Grundherr sämtlicher Anwesen.[6]
Von 1797 bis 1810 unterstand Meierhof dem Justiz- und Kammeramt Münchberg. Nachdem im Jahr 1810 das Königreich Bayern das Fürstentum Bayreuth käuflich erworben hatte, wurde der Ort bayerisch. Infolge des Ersten Gemeindeedikts wurde 1812 der Steuerdistrikt Meierhof gebildet. Zu diesem gehörten Bug, Einzel am Wald, Gottersdorf, Hintere Horlachen, Laubersreuth, Maulschelle, Rabenreuth, Schlegel, Schwarzholzwinkel, Unfriedsdorf, Untere Einzel, Vordere Horlachen, Wüstensaal und Zimmermühle. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Meierhof, die deckungsgleich mit dem Steuerdistrikt war. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Münchberg zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Münchberg (1919 in Finanzamt Münchberg umbenannt). Ab 1862 gehörte Meierhof zum Bezirksamt Münchberg (1939 in Landkreis Münchberg umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Münchberg (1879 in Amtsgericht Münchberg umgewandelt).[7] 1944 kam Maulschelle an die Stadt Münchberg, am 1. April 1958 wurden Hintere Horlachen, Schlegel und Vordere Horlachen an Münchberg abgetreten.[8] Dadurch verkleinerte sich die Gebietsfläche von 18,243 km².[9] auf 13,909 km².[10] Am 1. Juli 1972 kam die Gemeinde zum Landkreis Hof.[7] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Meierhof am 30. April 1978 aufgelöst: Zimmermühle wurde nach Helmbrechts eingemeindet, alle übrigen Gemeindeteile nach Münchberg.[11][12][8]
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1812 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 480 | 927 | 1049 | 1033 | 1091 | 1114 | 1124 | 1089 | 1113 | 1083 | 1096 | 1068 | 1074 | 1057 | 1089 | 1040 | 1055 | 1011 | 1042 | 1474 | 1448 | 1358 | 658 | 681 |
Häuser[13] | 115 | 149 | 148 | 154 | 160 | 163 | 184 | 128 | ||||||||||||||||
Quelle | [7] | [14] | [14] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [14] | [22] | [14] | [23] | [14] | [9] | [14] | [14] | [14] | [24] | [14] | [10] | [25] |
Religion
Meierhof ist bis heute nach St. Peter und Paul (Münchberg) gepfarrt und seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt.[6][10]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Mayerhof. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 464 (Digitalisat).
- Annett Haberlah-Pohl: Münchberg. Der Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 39). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2011, ISBN 978-3-7696-6556-7.
- Otto Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland : Lexikon. Ackermann-Verlag, Hof 1993, ISBN 3-929364-08-5, Sp. 400 f.
Weblinks
Commons: Meierhof (Münchberg) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Meierhof in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 7. März 2025.
- Meierhof in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 7. März 2025.
- Meierhof im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 7. März 2025.
Fußnoten
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