Samnaungruppe
Gebirgsgruppe der Alpen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Samnaungruppe ist eine Gebirgsgruppe in den zentralen Ostalpen. Anteil haben Österreich mit dem Bundesland Tirol und die Schweiz mit dem Kanton Graubünden. In der Samnaungruppe befinden sich mehrere große Wintersportgebiete, die Teile der Gruppe für den Bergtourismus im Sommer entwerten. Trotzdem verfügt die Gruppe nach wie vor über größere ursprüngliche und einsame Berggebiete. Die Gruppe weist einige Dreitausender auf. Eine größere Vergletscherung wie in der benachbarten Silvretta ist jedoch nicht vorhanden. Namensgeber für die Gebirgsgruppe ist der Schweizer Ort Samnaun, der sich im einzigen bewohnten Tal innerhalb der Gruppe befindet.
Samnaungruppe | |
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Übersichtskarte der Samnaungruppe | |
Höchster Gipfel | Muttler (3294 m ü. M.) |
Lage | Tirol, Österreich / Kanton Graubünden, Schweiz |
Teil der | Zentralalpen innerhalb der Ostalpen |
Einteilung nach | AVE: 27 SOIUSA: 15.VI.B |
Koordinaten, (CH) | 47° 0′ N, 10° 24′ O (825412 / 209079) |
Wie vielfach üblich heißt die Gruppe nach demjenigen Tal, das am tiefsten in die Gruppe vordringt, dem schweizerischen Samnaun, das ist das Tal des Schergenbachs, einem linken Nebenfluss des Inns bei Finstermünz. Das Tal (am Unterlauf heißt es Val da Tschera) dringt westwärts streifend in die Südwest–Nordost streichende Kette ein.
Im Norden bildet das Paznaun, das Tal der Trisanna, und die untere Sanna die Grenze bis Landeck. Im Osten und Südosten bildet der Inn die Grenze. Die Grenze im nördlichen Seitenkamm der Zentralalpen (Rätikon–Silvretta–Samnaun) wird am Fimberpass bei der Heidelberger Hütte, einem der wenigen guten Übergänge dieser Kette, gesehen. Die Ostumgrenzung ist das große Knie des Inn, der hier den Zentralalpenkamm durchstößt, und ab dann die Nordgrenze derselben bildet.
Nach Alpenvereinseinteilung der Ostalpen (AVE) ist die Samnaungruppe (Nr. 27) umgrenzt durch die Linie:
Diese Definition ist weitgehend allgemein üblich.[1]
Der Fimberpass mit 2608 m verbindet die Samnaungruppe mit der Silvrettagruppe, der tiefste Punkt ist die Sannamündung bei Landeck auf 775 m. Das ergibt 2519 m Gesamt-Profildifferenz und 686 m Gesamtschartenhöhe der Gruppe. Sie ragt also enorm hoch über das tief eingeschnittene Inntal und ist gegen die Silvretta wenig abgesetzt. Tatsächlich bildet die Gruppe nur den Ostausläufer der einstmals Verwallalpen genannten Großgruppe, die als Seitengruppe vom Flüela ostwärts streicht, und am Arlberg in die Nördlichen Kalkalpen übergeht. Diese wird durch die Längstalfurche Rhone–Rotten–Vorderrhein–Inn, die mächtigste diagonale Störung der Alpenmasse, aus dem Alpenhauptkamm herausgestellt.
Der Alpenvereinsführer Samnaungruppe teilt das Gebirge in drei Untergruppen ein. Die Untergruppen haben hierbei keine eigenen Namen. Sie werden lediglich durch ihre Grenzen definiert.
Insgesamt gibt es in der Samnaungruppe ca. 140 benannte und mit Höhenkote versehene Gipfel. In der folgenden Liste sind alle Dreitausender aufgeführt:
Rang | Bild | Gipfel | Höhe | Lage | Dominanz | Schartenhöhe |
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1 | Muttler | 3294 | Graubünden | 11,5 km → Fluchthorn |
701 m ↓ Pass dals Gips | |
2 | Stammerspitze | 3254 | Graubünden | 2,6 km → Muttler |
408 m ↓ Maisasjoch | |
3 | Piz Mundin | 3146 | Graubünden | 4,6 km → Muttler |
342 m ↓ Fuorcletta | |
4 | Clucher dal Mundin | 3120 | Graubünden | 0,4 km → Piz Mundin |
60 m ↓ Scharte zum Piz Mundin | |
5 | Piz Rots, Vesilspitze | 3097 | Graubünden/Tirol | 3 km → Stammerspitze |
280 m ↓ Fuorcla Chamins | |
6 | Vesulspitze | 3089 | Tirol | 8,9 km → Piz Rots |
550 m ↓ Zeblasjoch | |
7 | Piz Malmurainza | 3038 | Graubünden | 1,8 km → Muttler |
229 m ↓ Fuorcla d’Alp | |
8 | Hexenkopf | 3035 | Tirol | 9,4 km → Vesulspitze |
371 m ↓ Östliche Fließer Scharte | |
9 | Piz Vadret, Sulnerspitz | 3034 | Graubünden | 0,7 km → Piz Rots |
40 m ↓ Scharte zum Piz Rots | |
10 | Bürkelkopf | 3030 | Graubünden/Tirol | 1,3 km → Vesulspitze |
226 m ↓ Vesulscharte | |
11 | Piz Nair | 3018 | Graubünden | 0,8 km → Muttler |
47 m ↓ Scharte zum Muttler | |
12 | Furgler | 3004 | Tirol | 3,9 km → Hexenkopf |
319 m ↓ Masnerjoch | |
Einige dieser Gipfel haben außerdem noch Nebengipfel über 3000 m: Im langen Kamm des Piz Mundin und im Westgrat der Stammerspitze erheben sich einige weitere Gipfel mit bis zu 30 m Schartenhöhe. Schließlich gibt es noch einen 3029 m hohen Nordostgipfel des Bürkelkopfes (der also nur einen Meter niedriger ist als der Hauptgipfel) mit ca. 35 m Schartenhöhe.
Gemäß Artikel 5 des Bundesgesetzes über den Natur- und Heimatschutz führt die Schweiz ein Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung. In der Samnaungruppe gibt es zurzeit eine dieser Landschaften:
Im Tiroler Teil der Samnaungruppe gibt es drei Hütten des Alpenvereins.
Im Schweizer Teil finden sich:
Der Zentralalpenweg 02, einer der 10 österreichischen Weitwanderwege, führt auch durch die Samnaungruppe. Dieser Weg verläuft durch Teile der Zentralalpen mit zwei Alternativwegen.
Die leichtere Alternativtrasse (Teilstrecke 18.1) erreicht die Samnaungruppe bei Prutz am Inn. Von dort geht es über Serfaus, St. Zeno, das Furglerjoch und das Medrigjoch nach See, Kappl und Ischgl im Paznauntal.
Die hochalpine Alternative (Teilstrecke 18.2) erreicht die Samnaungruppe bei Pfunds im Inntal. Von dort führt der Weg über Lafairs und Tschupbach nach St. Zeno und von dort weiter wie bei Teilstrecke 18.1.
In der Samnaungruppe gibt es die folgenden Skigebiete:
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