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Rosins Restaurants

deutsche Fernsehsendung (2009–) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Rosins Restaurants
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Rosins Restaurants ist eine auf einem Filmskript basierende Doku-Soap des Fernsehsenders Kabel eins. In dieser besucht der Dorstener Koch Frank Rosin Restaurants, welche sich in Schwierigkeiten befinden, und versucht, innerhalb von wenigen Tagen den Inhabern neue Perspektiven aufzuzeigen. Das Coachingformat wurde anfangs von der Berliner Filmproduktionsgesellschaft Imago TV produziert,[1] wechselte jedoch 2015 zu Redseven Entertainment.[2] Anfangs hieß die Sendung vollständig Rosins Restaurants – Ein Sternekoch räumt auf, in der 12. Staffel während der Corona-Krise Rosins Restaurants – Jetzt erst recht.

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Aufbau einer Sendung

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Frank Rosin

Die einzelnen Folgen sind nach einem festgelegten Schema aufgebaut.

Überblick und Einführung

Zunächst verschafft sich Rosin einen Überblick über das Restaurant und lässt sich die Situation aus Sicht der Inhaber schildern. Anschließend konfrontiert er sie mit der Ankündigung, dass in wenigen Stunden „Testesser“ das Restaurant besuchen würden, in einer Zahlenstärke, die das Restaurant oft lange Zeit nicht mehr bedient hat. Die Testesser werden von einer Agentur in der Region ausgewählt oder von Rosin für die Sendung direkt angesprochen.[3] Den Testessern sollen die Betreiber des Restaurants in der Regel ein dreigängiges Menü zubereiten oder sie à la carte bedienen, während Rosin die Inhaber und Angestellten bei ihrer Arbeit beobachtet. Rosin probiert das Essen ebenfalls und kommentiert es.[4]

Die erste Bewertung

Die Testesser bewerten das Restaurant anschließend nach fünf Kategorien: Speisenangebot, Geschmack, Preis/Leistung, Ambiente und Service. In den ersten Staffeln waren es Vorspeise, Hauptspeise, Nachspeise, Ambiente und Service. In der ersten Staffel gab es darüber hinaus die Kategorie „Getränke“. Bei Mischbetrieben mit angeschlossenen Hotels oder Pensionen werden für die Übernachtung eigene Tests mit eigenen Kategorien durchgeführt. In jeder Kategorie können bis zu zehn Punkte vergeben werden, so dass das Testessen mit maximal 50 Punkten bewertet werden kann. In den neueren Staffeln seit der Corona-Pandemie wurde das Bewertungskonzept auf Sterne umgestellt. Nun können je Kategorien 0–5 Sterne vergeben werden. Auch halbe Sterne sind möglich. Bevor Rosin den Inhabern die Bewertung mitteilt, bittet er sie zunächst um eine Selbsteinschätzung. Die Bewertung ist Grundlage für Rosin, an welchen Punkten er Optimierungsbedarf sieht.

Maßnahmen

In den nächsten Tagen arbeitet er mit dem Team des Restaurants an den Mängeln. Defizite kann es bei der Zubereitung der Speisen, der Sauberkeit und Ordnung, der veralteten oder unpassenden Einrichtung oder Speisekarte und in der Zusammenarbeit zwischen Chef und Mitarbeitern geben. Bei einer unzureichenden Kalkulation rät er Gastwirten je nach Episode zu einem Aufschlag zwischen dem Drei- und Vierfachen des Einsatzpreises. Trotz der von Rosin häufig geäußerten Erkenntnis, dass die Gastwirte oft keine ausgebildeten oder geschulten Unternehmer seien, klärt Rosin die Gastwirte über das Risiko solcher Unternehmensentscheidungen nie auf. Doch die meisten Betriebe, die Rosin besucht, haben oft bereits mit hohen Schulden zu kämpfen. Als Maßnahmen sind eine neue kulinarische Linie mit reduzierter Speisekarte, eine Renovierung oder der begrenzte Umbau von Küche oder Gastraum, eine Umbenennung sowie klärende Gespräche zwischen Betrieb und Kundenkreis oder Eigentümern der in den meisten Sendungen übliche Katalog. Die Übernahme von Schulden und Verbindlichkeiten gehört mit äußerst seltenen Ausnahmen wie niedrig-dreistelligen Knappschaftsbeiträgen ausdrücklich nicht zu den Maßnahmen der Sendung, da Rosin die Sendung als „Hilfe zur Selbsthilfe“ versteht. Wenn umfangreiche Renovierungsarbeiten an der Betriebsstätte nötig sind, verlässt Rosin das Restaurant für die nötige Zeit und übergibt seinem Bauleiter Matthias „Willi“ Wilke bzw. in späteren Folgen dem Innenausstatter Flo Kogler vorübergehend die Verantwortung, der zusammen mit Rosins Team und freiwilligen Helfern die anstehenden Arbeiten durchführt. Das Ergebnis wird nie ohne den für das Fernsehen üblichen Einsatz von Bildfiltern und vor allem in der „Nachher“-Aufnahme nicht ohne die Scheinwerfer des Filmteams präsentiert.

Zweites Testessen und Abschluss

Nach dem Abschluss aller Aktivitäten erfolgt erneut ein Testessen sowie eine Bewertung in denselben Kategorien. Aus dem Vergleich „vorher – nachher“ wird der Erfolg seines Besuches abgeleitet. Daher erzielt das Restaurant nach dem zweiten Testessen oft eine starke Verbesserung: In der 50-Punkte-Bewertung liegt ein Restaurant beim ersten Testessen selten über 35, nach dem zweiten Testessen und Rosins Maßnahmen selten unter 40 Punkten. Die Präsentation beider Testergebnisse findet oft vor Testessern und nicht selten auch späteren potentiellen Gästen statt, wobei die Maßnahmen im Rahmen von Rosins Hilfe im Mittelpunkt stehen.

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Nach der Sendung

Um die Nachhaltigkeit des Erfolgs von Frank Rosins Maßnahmen zu präsentieren, werden ausgesuchte Betriebe wenige Monate nach der Produktion durch Reporter der Sendung „K1 Magazin“ von Kabel eins besucht. Zur Mitwirkung bei diesen Sendungen sind die Gastwirte durch den Vertrag mit der Produktionsfirma von „Rosins Restaurants“ bereits mitverpflichtet worden.

Episoden

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Aktuell sind 156 Sendungen ausgestrahlt worden:[5]

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Erfolgsbilanz

Weniger als 36 % (Stand: April 2020) der in der Sendung vorgestellten Betriebe gibt es in der Form, wie sie in der Sendung gezeigt wurden, heute noch: Viele wurden dauerhaft geschlossen oder wechselten die Betreiber. Zur tatsächlichen und nachhaltigen Hilfe durch Rosin und sein Reality-Format sowie über sein persönliches Auftreten während der Produktion sind die Gastwirte in der Rückschau unterschiedlicher Meinung.

Zwei Restaurants in einer Folge

Die am 31. Januar 2013 erstausgestrahlte Folge beschäftigt sich erstmals mit zwei Restaurants, weil der Betreiber einer Gaststätte Rosins Hilfe ablehnte und deshalb keine Verbesserung der Situation möglich war. Stattdessen widmete sich Rosin ausführlich dem zweiten Restaurant. In der am 18. Juni 2013 zur Erstausstrahlung gelangten Folge sind ebenfalls zwei Restaurants Thema, weil die Betreiber der zuerst vorgestellten Gaststätte aus finanziellen Gründen aufgeben mussten.[121]

Hotels und Pensionen

Der Alpengasthof war das erste Hotel, dem Rosin half. Dazu nutzte er neben den üblichen Testessern auch Testschläfer. In der Folge vom 6. August 2013 beschäftigte sich Rosin zum zweiten Mal mit einem Hotel. Dieses Hotel wurde während der Dreharbeiten auf Bed and Breakfast umgestellt, weil die Inhaber das dazugehörige Restaurant (vorerst) aufgeben mussten.[39][38]

Corona-Krise

Der Ton der Sendung hat sich infolge der Corona-Krise seit Staffel 12 verändert. So half Rosin ab der Folge vom 23. Juli 2020 Gastronomen, sich auf die gastronomischen und wirtschaftlichen Veränderungen durch die Krise einzustellen. In der Sendung zu sehen waren die veränderten Produktionsbedingungen. Die Sendung verzichtete auf Testessen oder die Darstellung von Mängeln und unterstrich Rosins Engagement für die Gastronomie und ihre Unterstützung durch die deutsche Bundesregierung. Mit der Unterstützung des Gastroökonomen Thomas Hirschberger und der Hotel-Unternehmerin Eva-Miriam Gerstner half Rosin den Gastronomen, ihren Betrieb wirtschaftlich und konzeptionell neu auszurichten. Die Staffel wurde von Zuschauern und der Fachpresse[122] negativ aufgenommen.

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Marktanteil

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Die Sendung startete im November 2009 mit einer zunächst unterdurchschnittlichen Einschaltquote von 5,1 %, konnte sich aber im Laufe der Zeit auf den durchschnittlichen Marktanteil des Senders von 6,1 % einpendeln.[123] In der dritten Staffel 2012 stieg diese Quote auf bis zu 7,3 %.[124] Am 3. Januar 2013 wurde der Allzeitrekord von 10,1 % Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe gemessen. Die bis dato höchsten Marktanteile holte die fünfte Staffel, die im August 2013 zu Ende gegangen ist.[125]

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Produktionsbedingungen und Kritik

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Der Inhaber des ersten Restaurants aus der ersten Staffel berichtete gegenüber der Presse, dass er von der Produktionsfirma kontaktiert worden sei. In der Sendung sei es allerdings so hingestellt worden, als habe seine Bedienung den Sternekoch um Hilfe gerufen.[126] Ähnliches berichtete auch der Inhaber der Amtslinde gegenüber dem Weserkurier.[127] Nach Angabe von Frank Rosin anlässlich der Dreharbeiten in der Amtslinde sei es so, dass die Restaurants vor dem Dreh einer Art Casting unterzogen würden.[128]

Die beteiligten Gastronomen müssen sich laut einem Artikel der FAZ aus dem Jahr 2010 unter Vereinbarung einer Vertragsstrafe für den Fall der Zuwiderhandlung gegenüber der Produktionsfirma verpflichten, Dritten gegenüber zu den Umständen des Drehs Stillschweigen zu bewahren und überdies bis zu einem halben Jahr nach der Ausstrahlung keinen anderen Medien Interviews zur Produktion zu geben. Außerdem verpflichten sich die Gastronomen, die den Vertrag unterschreiben, „mindestens“ zehn Stunden am Tag für die Dreharbeiten zur Verfügung zu stehen. Ein Abbruch der Dreharbeiten durch die Gastronomen sei vertraglich ausgeschlossen. Weiterhin liefere häufig ein Partyservice für das zweite Testessen Geschirr, das am nächsten Tag wieder abgeholt werde. In einem Fall sei nach Angaben eines Wirtes sogar ein Teil des Menüs außer Haus vorbereitet worden. Nicht zuletzt komme es vor, dass mehr Gäste zum ersten Testessen eingeladen werden, als vorher angekündigt wurde. Dies passiere teilweise auch sonntags, wenn alle Lebensmittelgeschäfte geschlossen sind.

Die Dreharbeiten zu einer Sendung ziehen sich, wie zu einem der Fälle bekannt wurde, durchaus auch über mehrere Wochen hin. Auch habe die Produktion ein Budget zur Finanzierung der aus Anlass der Sendung erfolgenden baulichen Maßnahmen.[39]

2014 gab es weitere Kritik von der Gastronomen-Familie von Nico’s Astra Pott, die an der Sendung teilgenommen hatte. Nach Angaben der Betreiberin hätte das TV-Team „ihre Show abgezogen und uns wie Idioten dastehen lassen“. Dabei hätte es tatsächlich „Regieanweisungen gegeben, wer was wann zu sagen hätte“. So sei etwa Rosin vor der Kamera von einer bevorstehenden Hochzeit überrascht gewesen, obwohl mit der Produktionsfirma bereits seit acht Monaten Kontakt bestand und darauf hingewiesen wurde. Anders als in der Sendung dargestellt, wurde Rosin zudem nicht von der Familie, sondern von einem Gast gerufen. Das betroffene Restaurant ist inzwischen geschlossen.[129]

2023 kritisierte der Betreiber des Gasthaus Schütz Rosin und die Sendung im Interview mit dem YouTuber SkylineTV:[130] Eine Küchenhilfe dürfe wegen der gewünschten Erzählung der Sendung nicht auftreten. Es sei der Eindruck vermittelt worden, das Gasthaus befände sich in Bahnhofsnähe, obwohl der von Rosin angeblich zur Anreise verwendete Zug nicht einmal im Ort halte. Unternehmen, die an einer Werbemaßnahme teilgenommen hätten, seien vertraglich verpflichtet worden, ausschließlich positive Wertungen abzugeben. Die Betreiber müssten die Renovierung selbst abschließen, da das Format nur renoviere, was im Kamerabild zu sehen sei.

Bauleiter Matthias „Willi“ Wilke hat für das Jahr 2018 seinen Vertrag mit der Produktionsfirma nicht verlängert, um nach einer gewissen Routine im Umbau von Restaurants neue berufliche Herausforderungen zu suchen.[131]

Obwohl Frank Rosin in der Sendung den Gastwirten bei Kalkulationen zu einem Aufschlag zwischen dem drei- und vierfachen des Wareneinsatzes rät, kritisierte er diese Kalkulationsmethode in einem Interview mit dem Gastro-Magazin Rolling Pin als überholt.[132]

Problematik der Staffelanzahl

Seit Staffel 5 werden nicht mehr eine genaue Anzahl an Episoden pro Jahr produziert und im Frühjahr ausgestrahlt. Stattdessen werden Episoden am Stück in Blöcken produziert, um über das gesamte Jahr kontinuierlich ausgestrahlt werden zu können. Diese Produktionsweise führte zu Unklarheit, welche Episoden zu welcher Staffel gehören: Das renommierte deutschsprachige TV-Portal fernsehserien.de etwa zählt jeden der Episodenblöcke als eigenständige Staffel,[133] Kabel eins selbst gibt jedoch die hier aufgeführte Staffelanzahl als korrekte Zählweise an. Es geschieht im Laufe der Produktion öfter, dass einzelne Episoden erst lange Zeit später im Zuge einer anderen Staffel oder eines Episodenblocks ausgestrahlt werden, wobei für Kabel eins die Produktionsnummer der Folge dem Ausstrahlungsdatum gegenüber Vorrang hat.

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Rosin weltweit

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Vom 11. August bis 1. September 2015 wurde die Reihe Rosin weltweit – Andere Länder, andere Fritten ausgestrahlt, in der sich Frank Rosin mit Restaurants im Ausland beschäftigte. Dabei half er deutschen Auswanderern, die Probleme mit ihren Restaurants hatten. Im Gegensatz zu den regulären Folgen von Rosins Restaurants gab es kein Testessen mit einer fest definierten Gruppe mit Drei-Gänge-Menü. Stattdessen lud Rosin einige deutschsprachige Touristen ein, die das Restaurant testeten. Die Tester bewerteten die Optik, das Speisenangebot, die Essensqualität und das Preis-Leistungs-Verhältnis nach Schulnoten von eins bis sechs. Daraus ergab sich als Gesamtergebnis eine Durchschnittsnote.

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Rosins Kantinen

Seit dem 10. November 2015 zeigt Kabel eins den Ableger Rosins Kantinen – Ein Sternekoch undercover. Frank Rosin hilft dabei Betreibern von Kantinen. Dabei wird er von Olaf Hertlein, einem Experten für Großgastronomie, und der für neue Einrichtungen zuständigen Innenarchitektin Melanie Frehse unterstützt. Zu Beginn seines Einsatzes sieht sich Rosin den alltäglichen Betrieb in der Kantine undercover an. Nachdem er sich zu erkennen gegeben hat, analysiert er die Probleme und hilft bei der Etablierung erfolgreicher Strukturen. Die Gäste bewerten die Arbeit vor und nach den Veränderungen mit einfachen Emoticons in einer App.

Weitere Informationen Erstausstrahlung, Kantine ...
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Einzelnachweise

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