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Religionsphänomenologie ist ein Ansatz der Systematischen Religionswissenschaft. Er beschreibt und klassifiziert religiöse Phänomene (Objekte und Akte) mittels reflektierter diagnostischer Methoden. Bis in die 1960er Jahre waren Religionsphänomenologie und Religionssystematik für viele Wissenschaftler identisch. Erst danach entwickelte sie sich neben der Religionstypologie zu einem eigenständigen Ansatz der systematisch-vergleichenden Forschung.[1]
Der Ansatz ist sehr stark geprägt vom Phänomenologie-Begriff Edmund Husserls. Es geht dabei um das Erschauen von Phänomenen, also dem, was sich dem unvoreingenommenen Forscher zeigt. Dieser Ansatz beabsichtigt das Wesen der Religion(en) unabhängig von kulturellen und historischen Kontexten zu erschließen. Deshalb wurde ihm von Religionshistorikern der Vorwurf der Ahistorizität gemacht. Diesen Kritikpunkt berücksichtigend und sich so von der klassischen Religionsphänomenologie distanzierend versucht die moderne, problemorientierte Religionsphänomenologie den Wandel der Phänomene in der Religionsgeschichte zu erforschen. Im Unterschied zur rein kulturwissenschaftlichen Religionswissenschaft betont die Religionsphänomenologie die Wichtigkeit der Transzendenzoffenheit, d. h., sie betrachtet religiöse Phänomene nicht unbedingt nur als Produkte menschlicher Kultur, sondern möchte die Möglichkeit, dass es sich um Begegnungen zwischen Menschen und einer oft „das Heilige“ genannten transzendenten Größe handelt, bewusst in Betracht ziehen, ohne aber deshalb zu einer Theologie zu werden.
Rohmaterial der Religionsphänomenologie ist die gesamte Geschichte der Religion sowie ethnographische Aufzeichnungen. Die Religionsphänomenologie, die unter anderem der Religionspsychologie, der Religionssoziologie und der Religionspsychopathologie zuarbeitet, von deren Ergebnissen aber auch die Religionskritik zehrt, abstrahiert dabei von der Historizität und der kulturspezifischen Bestimmtheit ihrer Erkenntnisobjekte.
Anliegen der Religionsphänomenologie ist es, in der Fülle der vielen Religionen 'das Religiöse', die existentielle Bezogenheit des Menschen auf ein transzendentes 'höchstes Wissen', sichtbar zu machen. Zum Kreis der Autoren zählen:
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